Apple iPhone 12 erhält Verkaufsstopp in Frankreich wegen zu hoher Strahlungswerte
Die französische Funkbehörde ANFR hat in einer Pressemeldung angekündigt, dass das iPhone 12 in Frankreich ab sofort nicht mehr verkauft werden darf. Diese Entscheidung ist das Resultat eines Tests, in dem 141 unterschiedliche Smartphones überprüft wurden, um sicherzustellen, dass die EU-Vorschriften im Hinblick auf die emittierte Strahlung eingehalten werden.
Erlaubt ist eine Specific Absorption Rate (SAR) von 2,0 Watt pro Kilogramm bei Körperkontakt und 4,0 W/kg, wenn das Smartphone in einer Hosen- oder Jackentasche platziert wird. In der Analyse der ANFR konnte das Apple iPhone 12 den ersten Schwellenwert einhalten, beim Transport in der Hosentasche emittiert das Gerät aber Strahlung, die einem SAR-Wert von 5,74 W/kg entspricht, und liegt damit 43,5 Prozent über dem zulässigen Grenzwert.
Apple muss nun entweder die bereits verkauften iPhone 12 "korrigieren", beispielsweise durch ein Software-Update, oder aber alle in Frankreich verkauften iPhone 12 zurückrufen. Letztere Option könnte auch deshalb teuer werden, weil dieselben Grenzwerte auch in anderen EU-Ländern gelten, sodass ein Rückruf nicht auf Frankreich beschränkt bleiben könnte. Die ANFR hat die Ergebnisse der Analyse bereits an die zuständigen Behörden benachbarter Länder weitergegeben, und erwartet einen Schneeball-Effekt.
Wie Reuters berichtet, geht Minister Jean-Noel Barrot davon aus, dass Apple dieses Problem binnen weniger Wochen per Software-Update aus der Welt schaffen kann. Unklar ist, weshalb das iPhone 12 in derartigen Analysen bisher nie aufgefallen ist – es könnte sich um vereinzelte, defekte Geräte oder um ein fehlerhaftes Software-Update handeln.
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