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Apple: iPad unterstützt bei Leber-OP

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Soll es nach dem Fraunhofer Institut gehen, werden zukünftig Tablets im OP-Saal allgegenwärtig sein. Der Chirurg soll bei seinem Eingriff stets ein aktuelles virtuelles Bild des betroffenen Organs vor sich haben.

In Krankenhäusern wird oft in der Nähe des OP-Saals höflich aber eindringlich ersucht, keine mobilen Geräte zu verwenden. Einer aber muss sich in Zukunft nicht mehr daran halten: Der Chirurg verwendet nämlich vielleicht ein iPad während der Operation. Nicht für Musik, nicht zum Spielen - nein, zum Operieren. So geschehen in der Asklepios Klinik in Hamburg.

Bereits seit 2003 bedienen sich Chirurgen der Universitätsklinik Yokohama der MeVis-Software, um bei Leber-Operationen den Blutverlust zu senken. Die Software berechnet anhand mehrerer Tomographiebilder ein 3D-Modell der Leber, auf dem man die zahlreichen Blutgefäße des Organs für jeden individuellen Patienten überblicken kann. Bisher mussten die Chirurgen zahlreiche Bilder ausdrucken und auf den Wänden des OP-Saals verteilen, die restlichen Details mussten sie sich merken.

Unlängst wurde von den Japanern angefragt, ob es denn nicht möglich sei, diese Daten auf ein iPad zu übertragen, um so stets das passende Bild während der OP zu haben. Einige Monate später konnte MeVis-Informatiker Alexander Köhn das fertige Produkt präsentieren. Nicht nur können die Ärzte nun das Organ aus allen Winkeln betrachten, mit Hilfe der Kamera des iPad kann man sogar die Blutgefäße auf dem tatsächlichen Organ einzeichnen. Der Chirurg blickt durch das iPad auf die Leber des Patienten und das Programm zeigt am Display die entsprechenden Blutgefäße im Overlay an.

Damit nicht genug: Wenn man ein Gefäß durchtrennt hat, kann man es auch in den virtuellen Daten entfernen, um einen besseren Blick auf die darunter liegenden Arterien zu haben. Die Software berechnet außerdem den Blutverlust bei Durchschneiden von Adern - somit kann der Arzt auch bei unvorhergesehenen Komplikationen seine weiteren Schritte anhand entsprechender Informationen effizienter durchführen.

Die ersten Tests sind sehr positiv verlaufen und lassen auf mehr Einsätze hoffen. Zudem soll das iPad nicht nur im OP-Saal benutzt werden, sondern beispielsweise auch bei der Visite. Per Chip am Krankenbett werden dann die individuellen Patienteninformationen auf das iPad übertragen. Damit können nicht nur deutlich mehr Informationen angezeigt werden, der Arzt kann auch mit dem Patienten anhand von Bildern die geplante Operation erläutern und durchgehen.

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Autor: Kurt Jonke, 22.08.2013 (Update: 22.08.2013)