Apple Watch: Klage wirft Apple rassistische SpO2-Auswertung vor
Die Apple Watch Series 8 (ca. 460 Euro auf Amazon), Series 7 und Series 6 können die Blutsauerstoff-Sättigung des Nutzers ermitteln, indem Infrarot-Licht und sichtbares rotes Licht in das Handgelenk gestrahlt wird. Je nachdem, wie das Licht vom Blut reflektiert wird, kann ein Algorithmus ein Ergebnis berechnen. Der SpO2-Sensor der Apple Watch liefert laut einer Studie relativ akkurate Resultate.
Eine neue Sammelklage wirft Apple aber vor, dass Nutzer mit dunklerer Haut weniger präzise Messungen erhalten, wodurch diese aufgrund ihrer Rasse diskriminiert werden. Der Hauptkläger, ein New Yorker namens Alex Morales, hat im Jahr 2020 eine Apple Watch gekauft, unter der Annahme, der SpO2-Sensor würde die Blutsauerstoff-Sättigung unabhängig von der Hautfarbe messen. Die Klage zitiert eine Studie, laut der SpO2-Sensoren bei Nutzern mit dunklerer Haut seit Jahrzehnten weniger effektiv arbeiten würden.
Die COVID-Pandemie habe die signifikanten Auswirkungen dieses strukturellen Rassismus abermals gezeigt. Die Sammelklage wirft Apple unter anderem irreführende Werbung und damit Betrugsabsicht vor. Die Klage bezieht sich allerdings nur auf Daten, laut denen SpO2-Sensoren, welche Messungen am Handgelenk vornehmen, Menschen mit dunklerer Haut generell diskriminieren, ohne aber konkrete Daten zur Apple Watch zu liefern.
Dass sich die Hautfarbe auf die gesammelten Rohdaten auswirkt, ist nicht überraschend, da die Wellenlängen des reflektierten Lichts durch die Farbe des Handgelenks beeinflusst werden. Wenn diese Abweichungen im Algorithmus berücksichtigt werden, können dennoch präzise Ergebnisse erzielt werden, unabhängig von der Hautfarbe des Nutzers. Ob die Apple Watch bei dunklerer Haut tatsächlich weniger akkurate SpO2-Messungen liefert, ist damit noch ungeklärt.