Apple: Teilt bald das Schicksal von Nokia und Blackberry?
Wenn eine Firma in drei Monaten 10,5 Milliarden Dollar verdient, dann muss man sich im Allgemeinen keine großen Sorgen machen. Wenn die Firma aber Apple heißt, dann sind Analysten und Anleger alarmiert, weil das deutlich weniger ist als im Vorjahresquartal und viele schon lange darüber spekulieren, ob der teuerste Konzern der Welt in einigen Jahren nicht den Anschluss an andere Firmen verlieren könnte. Der Hauptgrund: Apple verdient am meisten mit dem Verkauf von Hardware, andere große Player wie Google oder Microsoft setzen aber schon lange auf Services, Künstliche Intelligenz und Big Data und hier ist Apple insgesamt eher zweitklassig aufgestellt.
Der Programmierer Marco Arment überlegt nun in einem Blogartikel, ob Apple wohl in einigen Jahren das Schicksal von Blackberry teilen könnte: Auch die Kanadier waren einmal die unbestrittenen Könige des Smartphonemarktes und jeder Geschäftsmann, der etwas auf sich hielt, lief mit einem Blackberry durch die Gegend. Als aber das iPhone auf den Markt kam, nahm Apple den Geschäftskundenbereich fast vollständig mit seinen iPhones ein und konnte auch noch die Konsumenten von seinen Produkten überzeugen. Deshalb ist Blackberry heute nur noch ein kleiner Player auf dem Smartphone-Markt und stellt zukünftig nur noch Android-Smartphones her.
Auch Nokia wurde seinerzeit von Apple überrannt: Waren die Finnen bis zum Erscheinen des iPhones 2007 der größte Hersteller von Mobiltelefonen, ging es danach rapide bergab, bis der komplette Geschäftsbereich 2014 an Microsoft verkauft wurde.
Könnte es Apple in zehn Jahren auch so ergehen? Der Abstieg von Blackberry und Nokia war rasant und beinahe unaufhaltsam, da sich beide zu lange auf ihren bestehenden Erfolgskonzepten ausgeruht hatten. Tatsächlich kann man das Apple auch vorwerfen, da der Konzern immer noch den Hauptteil seiner Umsätze mit dem iPhone erwirtschaftet und signifikate Investments im Bereich Künstliche Intelligenz oder Services laut Arment ausbleiben.
Andererseits hatten Nokia und Blackberry nie die immensen Bargeldreserven, die Apple sein eigen nennt und mit denen sich der Konzern wohl notfalls das nötige Know-How auch einfach zukaufen kann. Es bleibt jedenfalls spannend zu sehen, ob der einstige Innovationsführer seine Führungsposition auch weiterhin behalten kann.
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