Apple: Klage gegen Produktfälscher auf Amazon
Immer häufiger findet sich Amazon.com mit seinem Service Amazon FBA (FBA, Fullfillment by Amazon) in den Negativschlagzeilen. Auch Notebookcheck.com hat in seinem Artikel zum Smartphone-Kauf in China und zur CE-Kennzeichnung bereits ausführlich auf die Problematik von Fulfillment Centern wie den Amazon-Logistikzentren hingewiesen. So haben beispielsweise Hersteller und Händler, die in China sitzen und gefälschte oder unsichere Produkte über Amazon FBA in Deutschland anbieten, derzeit von deutschen Behörden wenig zu befürchten.
Wie patentlyapple.com aktuell berichtet, hat Apple jetzt in den USA eine Klage gegen einen Anbieter von Fälschungen auf Amazon.com eingereicht. Die beschuldigte Firma Mobile Star LLC habe im großen Stil gefälschte 5-Watt-USB-Power-Adapter und Lightning-auf-USB-Kabel auf Amazon.com sowie auf der E-Commerce-Plattform von Groupon verkauft. Apple geht davon aus, dass es sich hierbei nicht nur um Produktfälschungen, sondern auch um potenziell gefährliche Produkte handle, die wegen Überhitzung möglicherweise einen Brand verursachen könnten.
Apple hat laut eigenen Angaben in den letzten 9 Monaten im Zuge des Markenschutzes mehr als 100 Produkte auf Amazon.com gekauft, die dort von Händlern über Amazon FBA (FBA, Fullfillment by Amazon) als originale Teile von Apple eingestellt, beworben und verkauft wurden. Apples Prüfungen ergaben, dass es sich bei diesen Artikeln in rund 90 Prozent der Fälle um Produktfälschungen gehandelt hat.
In der Klage fordert Apple, dass Mobile Star der Verkauf gefälschter Apple-Produkte nicht nur auf Amazon.com, sondern grundsätzlich verboten wird. Zudem fordert Apple Schadensersatz in Höhe von bis zu 150.000 US-Dollar für jedes eingetragene Copyright sowie bis zu 2 Millionen US-Dollar für jedes gefälschte Markenzeichen je Warenklasse.
Das Gerichtsverfahren von Apple im Kampf gegen Produktfälschungen und gefährliche Produkte dürfte nicht nur in den USA große Aufmerksamkeit finden. Auch in Europa und hier speziell in Deutschland dürften Behörden und Verbraucherschützer über den großen Teich blicken, steht man den Machenschaften von dubiosen Händlern über die sogenannten "Fulfillment Center" hierzulande derzeit noch machtlos gegenüber, da Logistik-Dienstleister wie beispielsweise Amazon oder eBay offenbar in einer Rechtslücke agieren.
Weitere Details und Informationen zu diesem Thema finden sie hier: Smartphone-Kauf in China: Das müssen sie zu CE-Kennzeichnung und Zoll wissen!