Antivirus-Apps für Android: Zwei Drittel sind zum Schmeißen!
Der Google Play Store ist voll damit: Vermeintliche Sicherheitsapps, die Malware und Viren am Android-Handy oder -Tablet erkennen und beseitigen sollen. Die bekannte Webseite AV-Comparatives, die früher primär Desktop-Programme untersuchte und jährliche Reports über die Nützlichkeit, Performance und Erkennungsraten veröffentlicht, widmete sich für 2019 auch wieder den vielen Android-Apps. Insgesamt 250 haben die fleißigen Tester untersucht und das Ergebnis ist nach wie vor erschreckend.
Die Mehrheit ist nutzlos oder schädlich
Mehr als zwei Drittel von diesen angeblichen Helferchen sind praktisch nutzlos, entweder sie tun gar nichts oder sie unterscheiden gut von schlecht auf Basis von mehr oder weniger gepflegten White- beziehungsweise Blacklists, sprich - ein echter Codescan der installierten Apps ist hier gar nicht integriert. Auffällig ist, dass die meisten Apps mit desaströsen Erkennungsraten unterhalb von 30 Prozent der getesteten Malware oder mit hohen Falsch-Alarmen von unbekannten Herstellern stammen - die seit Jahrzehnten bekannten Namen schneiden dagegen alle mehr oder weniger gut ab.
Die bekannten Namen bürgen für Qualität
Man kann also den Tipp geben, ganz einfach die altehrwüdigen Namen wie Kaspersky, AVG, Symantec, Sophos, Avast oder Eset (um nur ein paar zu nennen) zu wählen, da macht man zumindest nichts grob falsch. Von den vielen als negativ bewerteten Apps sind alleine im Testmonat Januar 32 wieder verschwunden, manche sind laut AV Comparatives einfach schlecht oder fehlerhaft programmiert, aber auch dreiste Fakes oder sogar Trojaner waren darunter, die Google als "Potentally Unwanted Applications" (PUA) wohl hoffentlich bald entfernen wird.
User-Rating im Play Store wenig aussagekräftig
Die Tester empfehlen, bei der Auswahl der AV-App nicht nur auf das User-Rating zu achten, denn viele Nutzer empfehlen ein Produkt rein nur auf Basis ihrer persönlichen Erfahrungen mit der App-Oberfläche. Auch ein aktuelles Update der App scheint wenig geeignet zu sein, eine gute von einer schlechten Antimalware-App zu unterscheiden. Wer sich die Testergebnisse nicht im Detail durchsehen will, sollte wohl den Rat beherzigen zu den alteingesessenen Herstellern zu greifen anstatt sich auf Experimente mit unbekannten Apps einzulassen. Unten eine Liste der Hersteller, die 100 Prozent der Malware erkannt haben.
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