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Antibakterieller Touchscreen ist so effektiv wie Seife

Gerade im Gesundheitssektor dienen Oberflächen als Überträger.
Gerade im Gesundheitssektor dienen Oberflächen als Überträger.
Das Bedürfnis nach antimikrobiellen Oberflächen ist den letzten Jahren gestiegen. Das gilt speziell für öffentlich zugängliche Touchdisplays, nicht nur in Krankenhäusern. Aber wie bleibt die Eigenschaft lange erhalten und erlaubt trotzdem die Nutzung als Bildschirm?

Kupfer wird mittlerweile in Krankenhäusern eingesetzt, etwa bei Türklinken und den Bettumrandungen. Die antibakterielle Wirkung des Metalls ist langanhaltend und gründlich. Nach etwa zehn Minuten sind 99,99 Prozent bei verschiedenen Bakterienstämmen beseitigt. Ähnlich hoch ist der Wert bei Versuchen unter anderem mit dem SARS-CoV-2-Virus.

Für die Einrichtung und viele Oberflächen, die häufig mit Händen in Kontakt kommen, ist das hervorragend. Leider weist Kupfer aber zwei Eigenschaften auf, die es für einen Touchscreen eher disqualifizieren: Es ist blickdicht und leitet sehr gut Strom, stört also die Berührungsempfindlichkeit.

Was es somit braucht, ist transparentes und isolierendes Kupfer. Seine desinfizierende Wirkung darf es indes nicht einbüßen. Genau dies haben Forschende am ICFO-institut in Barcelona, Spanien, nun hergestellt und in Kombination mit Touchdisplays getestet.

Eine transparente, nicht-leitende, antimikrobielle Kupfer-Nanostruktur (TANCS) lässt sich auf einen Touchscreen auftragen. In den anschließenden Versuchen ergab sich zum Beispiel bei Staphylococcus aureus eine Verminderung um 99,9 Prozent.

Das ist zwar kein Wert wie bei einem Desinfektionsmittel, aber immerhin vergleichbar mit dem Händewaschen mit Seife. Und das Bakterium ist deshalb interessant, weil es resistent gegen zahlreiche Antibiotika-Stämme ist und zu schwer behandelbaren Infektionen führen kann.

Nur für Tablet und Smartphone zu Hause dürfte die Beschichtung weniger interessant sein. Nicht nur werden lediglich 70 bis 80 Prozent des sichtbaren Lichts hindurch gelassen, was das Bild blasser erscheinen lässt. Daheim kommt man in der Regel nur mit den eigenen Bakterien und Viren in Kontakt und die der Familie oder Mitbewohnerinnen und Untermieter bekommt man auch auf anderem Wege ab.

Für smarte Steuerungselemente in Krankenhäusern und öffentlichen Einrichtung oder an Bezahlterminals dürfte transparentes Kupfer dagegen gut eingesetzt sein. Händewaschen mit Seife bleibt dann aber trotzdem noch ein guter Rat.

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Autor: Mario Petzold, 16.05.2024 (Update: 16.05.2024)