Anker Solix Solarbank 2 Pro im Praxis-Test: Mächtiger Balkonkraftwerk-Speicher mit 2.400 W und bis zu 9,6 kWh
Nach dem Start der ersten Balkonkraftwerke der Marke Solix im vergangenen Frühjahr hatte Anker bald schon mit der Solarbank (ab 899 Euro bei Amazon) einen Speicher folgen lassen. Knapp ein Jahr später ist bereits die zweite Generation in den Verkauf gestartet - mit gleich mehreren Modellen.
Derzeit setzt sich die Serie aus der Solix Solarbank 2 E1600 Plus sowie der Solix Solarbank 2 E1600 Pro zusammen. Die Solarbank 2 wird später folgen. Wir haben aktuell das Top-Modell Anker Solix Solarbank 2 Pro im Test. Dieser Testbericht verrät, was der Balkonkraftwerk-Akku alles kann und wie gut das neue Flaggschiff-Modell von Anker Solix wirklich ist.
Anker Solix Solarbank 2 Pro, Solarbank 2 Plus und Solarbank (1. Gen) im Vergleich
Die neue Solarbank 2 Pro ist das Top-Modell der aus noch zwei, später drei Varianten bestehenden Balkonkraftwerk-Speicherserie. Sie bietet die stärkste Ausstattung, wie ein Blick auf die nachfolgende Tabelle im Vergleich zur Solarbank 2 Plus sowie der ersten Solarbank-Generation zeigt.
Solarbank 2 E1600 Pro | Solarbank 2 E1600 Plus | Solarbank E1600 (1. Gen.) | |
---|---|---|---|
Kapazität | 1.600 Wh | 1.600 Wh | 1.600 Wh |
erweiterbar | bis 9,6 kWh | bis 9,6 kWh | nein |
Batterietyp | LiFePO4 | LiFePO4 | LiFePO4 |
Anzahl MPPT | 4 | 2 | 1 |
MPPT Eingangsleistung | 2.400 W (4 x 600 W) | 1.200 W (2 x 600 W) | 800 W |
Wechselrichter | integriert | integriert | extern |
Ausgangsleistung | 800 W | 800 W | 800 W |
Abmessungen | 420 x 232 x 240 mm | 420 x 232 x 240 mm | 420 x 232 x 240 mm |
Gewicht | 25 kg | 25 kg | 25 kg |
Smart Meter | kompatibel | kompatibel | nicht kompatibel |
Besonderheit | 1.000 W AC-Steckdose | - | - |
Überblick: Anker Solix Solarbank 2 Pro mit vielen Neuerungen und Verbesserungen
Die erste Generation der Solarbank war eine gute Idee und hat sich auch viel verkauft, häufig im Bundle mit einem kompletten Balkonkraftwerk. Allerdings muss sie sich auch einige Kritikpunkte gefallen lassen. Zum einen hatte Anker in der Solix Solarbank E1600 lediglich einen MPPT-Solarladeregler (Maximum Power Point Tracking) verbaut, was die Möglichkeiten doch recht limitiert. Zum anderen ist der Speicher sehr temperaturanfällig und lädt bei kühlerem Wetter nicht bzw. nur sehr langsam.
Diese Probleme ist Anker mit der zweiten Generation angegangen und präsentiert mit der Solarbank 2-Modellreihe rundum verbesserte Nachfolger. Das Spitzenmodell Solarbank 2 Pro stattet man mit stolzen vier MPPTs aus, die eine Eingangsleistung von jeweils 600 W aufweisen. Somit lässt sich der Speicher mit bis zu 2.400 W schnell laden, wenn entsprechend starke Solarpanels angeschlossen sind.
Der nächste Vorteil der Solarbank 2-Generation ist die Tatsache, dass eine eigene Heizung verbaut ist. Wird es draußen zu kalt, wärmt diese die Batterie. So soll der nach IP65 geschützte Speicher bei bis zu -20°C laden, was eine deutlich größere Temperaturunabhängigkeit als beim ersten Modell bedeutet.
Ebenfalls neu ist, dass die Solarbank 2 den Wechselrichter praktischerweise bereits integriert hat. Zudem ist sie erweiter- und stapelbar. So lässt sich die Kapazität von 1,6 kWh (1.600 Wh) der Solarbank 2 Pro über den optional erhältlichen Erweiterungsakku mit ebenfalls 1,6 kWh auf bis zu 9,6 kWh aufstocken. Im Einsatz sind LiFePO4-Akkus, für die der Hersteller eine Lebenszeit von mindestens 6.000 Ladezyklen angibt.
Eine weitere wichtige Neuerung ist das Anker Solix Smart Meter. Die smarte Messeinheit kann optional in den Hausverteiler eingebaut werden und misst dann laut Hersteller mit einer Genauigkeit von 10 W den aktuellen Stromverbrauch des gesamten Haushaltes. Der Wert wird dann per WLAN oder Bluetooth in Echtzeit an die Solarbank 2 Pro/Plus übermittelt, um die aktuelle Einspeiseleistung mit unter drei Sekunden Reaktionszeit auf den aktuellen Verbrauch abzustimmen.
So werden die Einspeiseleistung und der Eigenverbrauch maximiert, da bis zur politisch festgelegten Grenze von 800 W der eigene Stromverbrauch bei ausreichend Akkustand nahezu in Echtzeit abgedeckt werden kann, statt pauschal eine bestimmte Leistung einzuspeisen. Schön wäre es, wenn das Solix System in Zukunft auch noch mit anderen Smart Meter wie den Produkten von Shelly kompatibel werden würde, was derzeit nicht der Fall ist. Dann könnte die Installation des Anker Smart Meter gespart werden, wenn bereits eine andere Lösung verbaut ist.
Installation: Solix Solarbank 2 Pro ist einfach zu installieren
Für unseren Test hat Anker eine Konfiguration bestehend aus der Solix Solarbank 2 E1600 Pro samt einer Zusatzbatterie BP1600 mit 1.600 Wh (also insgesamt 3,2 kWh) sowie vier Solarpanels mit je 500 W zur Verfügung gestellt. Damit füllt man die Vorgaben der PV-Leistung für Balkonkraftwerke komplett aus.
Nach der Lieferung steht erst einmal der Aufbau auf dem Programm. Der aufwendigste Teil ist hierbei die Montage der Photovoltaikpanels. Anker stellt hierfür verschiedene Halterungen für Boden, Schrägdach und Balkon zur Verfügung, mit der die Panels auf verschiedene Weise installiert werden können.
Für unsere Testumgebung auf einem Flachdach waren uns die mindestens 30 Grad Winkel der Bodenaufständerung zu steil, da so die Windanfälligkeit in luftiger Höhe recht hoch ist. Daher ist eine alternative Lösung für die Montage zum Einsatz gekommen und die Panels wurden auch platzbedingt in einem 2x2-Setting mit jeweils gut 10 Grad Neigung in Ost/West-Ausrichtung montiert. Kein ideales Setting, aber funktioniert dennoch tadellos.
Bei der Aufstellung sind die Möglichkeiten durch Ankers eigene Lösungen sowie die im Handel erhältlichen Produkte nahezu unbegrenzt - vorausgesetzt, dass der Aufstellungsort nicht durchweg verschattet ist.
Sind die ein bis vier Panels, die bei Anker als 500-W-Variante rund 228 x 113 cm und mit 435 W ca. 176 x 113 cm messen, erst einmal an Ort und Stelle montiert, ist der Großteil der Arbeit erledigt. Dann müssen nur noch die mitgelieferten Kabel mit je 3 m Länge an den Panels sowie den Solareingängen der Solarbank 2 Pro angeschlossen sowie auf der anderen Seite das 5 m lange Netzkabel mit einer Steckdose im bzw. am Haus verbunden werden.
Schon ist das eigene Solix Balkonkraftwerk mit Speicher einsatzbereit. Wer nicht nur die Solarbank, sondern auch einen oder mehrere Zusatzakkus erworben hat, der entfernt einfach nur die Abdeckungen der Kontakte auf der Ober- bzw. Unterseite und stellt die Geräte dann übereinander.
Die Installation der Solarbank 2 Pro hat dank Plug-and-Play-Lösung im Test problemlos funktioniert und ist je nach Aufwand bei der Solarpanel-Montage zügig erledigt. Bei Problemen, die in unserem Fall nicht aufgetreten sind, hilft notfalls ein Blick in die bereitgestellte Anleitung.
App: Steuerung der Einspeisung und Statistiken
Die Anker App für Android und iOS ist die Schaltzentrale für die Solarbank 2 Pro. Über sie wird der Speicher nicht nur eingerichtet, sondern auch überwacht. Hierfür muss zunächst über die App eine Verbindung der Solarbank 2 Pro zum heimischen WLAN hergestellt werden. Da der Einrichtungsvorgang in der App gut erklärt und im Test der Solarbank 2 Pro intuitiv und problemlos über die Bühne gegangen ist, haben wir diesen nur in ein paar Screenshots festgehalten.
Wer das Smart Meter nicht installiert hat, legt über die Anker App im "Benutzerdefinierten Modus" fest, wie viel Strom wann ins Hausnetz eingespeist werden kann. Die Leistung lässt sich in Schritten von 10 W einstellen. Der Zeitraum kann hingegen nur in einem Zeitfenster von 30 Minuten, sprich zur vollen und zur halben Stunde, festgelegt werden. Hier hätten wir uns etwas genauere Einstellungsmöglichkeiten gewünscht.
Dennoch lässt sich über die Möglichkeiten ein recht genauer Ablauf festlegen, wann zum üblichen Tagesrhythmus passend wie viel Strom (wenn vorhanden) automatisch aus dem Speicher ins Hausnetz eingespeist werden soll. Der Plan lässt sich für Montag bis Sonntag jeweis frei konfigurieren, um so z. B. normale Arbeitstage und das Wochenende unterschiedlich zu gestalten.
Die zweite wichtige Eigenschaft der Anker App ist die Überwachung der Solarerträge. Sie zeigt in der Übersicht in Echtzeit an, wie viel Energie die angeschlossenen PV-Panels gerade produzieren und wohin diese fließt - sprich in den Akku oder direkt ins Haus. Dazu runden verschiedene Statistiken für Solarleistung, Einsatz im Haus sowie den Ladevorgang und Akkustand pro Tag, Woche, Monat und Jahr ab. Eine LED-Lichtleiste und zwei Status-LEDs am Speicher selbst informieren ebenfalls über den Füllstand des Akkus sowie den Zustand des Systems.
Im Einstellungs-Menü der App lässt sich neben dem Stromverbrauchsszenario auch der Strompreis festlegen, um so die Ersparnis zu kalkulieren. Dazu kommen Systeminformationen und Firmwareupdates. Im Geräteeintrag sind weitere Einstellungen möglich, darunter die WLAN-Verbindung, die reservierte Leistung (5 oder 10 Prozent, tiefer entlädt der Akku nicht), die maximale Einspeisung (600 oder 800 W) und einige weitere Dinge einseh- und einstellbar.
Insgesamt macht die Anker App einen aufgeräumten und ausgereiften Eindruck. Ein paar Möglichkeiten fehlen derzeit aber (noch) bzw. würden wir uns wünschen. So wäre es z. B. schön und informativ, wenn die Leistung der vier einzelnen MPPTs und damit der einzelnen Solarpanels in der App einsehbar wäre.
Was wir ebenfalls praktisch finden würden, wäre eine Boost-Funktion. Wenn man kein Smart Meter installiert hat und weiß, dass man in den kommenden Minuten besonders viel Strom verbraucht, wäre es schön, wenn man in der App einfach für kurze Zeit die volle Einspeisung per Fingertipp aktivieren könnte, ohne den Zeitplan ändern zu müssen. Es gibt also noch etwas Luft nach oben.
Messungen: So viel Strom kommt aus der Anker Solix Solarbank 2
Laut App weicht die eingestellte Leistung in der Regel um höchstens 1 Watt ab. Eigene Messungen am Netzstecker des Systems zeigen hier eine etwas höhere Abweichungen von bis zu 10 W (abhängig von der Einspeiseleistung), was aber immer noch recht genau ist und durch verschiedene Faktoren beeinflusst wird.
Im Anker Solix Solarbank 2 Pro Test konnten wir aus einer komplett geladenen Batterie bei einer kontinuierlichen Entnahme von 400 W bis zum eigenständigen Ausschalten des Systems eine eingespeiste Energie von 1.260 Wh messen. Ziehen wir von der Kapazität von 1.600 Wh die eingestellte Entladegrenze von 10 Prozent (sprich 160 Wh) ab, ergibt sich eine theoretisch entnehmbare Energie von 1.440 Wh.
Das bedeutet, dass knapp 88 Prozent der Energie auch am Haus ankommen, was eine ordentliche Quote ist. Der Rest sind die üblichen Verluste durch den Wechselrichter und Co. Dies sollte bei der Planung der eigenen Konfiguration hinsichtlich der Speichergröße berücksichtigt werden.
Die gleiche Messung haben wir auch mit dem Bundle aus der Solarbank 2 Pro und einer Zusatzbatterie BP1600 mit zusammen 3.200 Wh durchgeführt. Hier konnten im Test 2.550 Wh der verfügbaren 2.880 Wh (3.200 - 320 Wh (10%) Restkapazität) entnommen werden, was ebenfalls knapp 88 Prozent entspricht.
Erste Eindrücke: Selbst bei bedecktem Himmel wird Strom produziert
Eine PV-Anlage ist natürlich davon abhängig, dass die Sonne scheint. Aber auch bei bedecktem Himmel wird etwas Strom produziert. Je nach Stärke der Bewölkung können bei 2.000 W Peakleistung durch die vier Panels schon mal um die 500 W und mehr in den Akku bzw. das Hausnetz fließen.
Bei gutem Wetter und direkter Sonneneinstrahlung sind die 3,2 kWh Speicherkapazität der Testinstallation in unserem Setting schnell voll - wobei dies natürlich auch immer abhängig ist, wie viel auf der anderen Seite aus dem Akku entnommen wird.
Da das Smart Meter bei uns erst noch durch einen Elektriker installiert werden muss, läuft das System bisher im Stromverbrauchsszenario "Benutzerdefinierter Modus". Hier lässt sich individuell zwischen 0 und 800 W im Halbstundentakt einstellen, wie viel Leistung ins Haus eingespeist werden soll. Nachts sind aktuell 100 W eingestellt, um den Grundbedarf des Hauses zu decken. Tagsüber sind es je nach Zeit und Bedarf mehr. Auf Änderungen der eingestellten Werte in der App reagiert das System binnen weniger Sekunden und hält sich auch penibel an die eingestellten Zeiten.
Praktisch ist die Tatsache, dass die Anker Solix Solarbank 2 Pro auch ohne Netzverbindung (auch mit gezogenem Netzstecker) weiter lädt. Das bedeutet, dass der Speicher bei entsprechender Witterung auch dann lädt, wenn z. B. gerade ein Stromausfall herrscht.
Und Anker geht sogar noch einen Schritt weiter. Der Solarspeicher weist an der rechten Seite eine AC-Steckdose mit 230 V auf, über die bis zu 1.000 W direkt aus dem Wechselrichter abgezapft werden können. So dient das Balkonkraftwerk auch als Notstromversorgung bei einem Stromausfall und kann so nicht nur einen Grundbedarf an Strom decken, sondern sich auch bei einem längeren Ausfall selbstständig wieder laden.
Ausblick: So geht es mit unserem Anker Solix Solarbank 2 Pro Test weiter...
Das Solix Balkonkraftwerk mit Solarbank 2 Pro ist seit einigen Tagen im Einsatz und geht seitdem zuverlässig seiner Arbeit nach. Die ersten Solarerträge sind bereits erfolgreich angelaufen und die ersten kWh erzeugt, wobei das Wetter bisher eher überschaubar war. Um auch langfristige Erfahrungswerte über das Solix System an die Hand geben zu können, schließlich ist dies auch witterungsabhängig, werden wir unseren Anker Solix 2 Pro Testbericht in den kommenden Wochen immer mal wieder ergänzen und aktualisieren.
Neben den in der Zeit gesammelten Erfahrungen und Einschätzungen zur Rentabilität des Systems steht in Kürze die Installation des Anker Solix Smart Meter durch einen Elektriker an. Dieses kann dann den Stromverbrauch im Haus messen und so die Einspeisung bis 800 W intelligent regeln, um Verluste zu minimieren und den Ertrag zu maximieren. Wie gut dies funktioniert, ist eines der nächsten Themen für die Aktualisierung unseres Anker Solix Solarbank 2 Pro Speicher für Balkonkraftwerk Tests.
Update 9.7.: Mit Solix Smart Meter wird das Speichersystem komplett und richtig effizient
Mittlerweile ist seit einiger Zeit das Anker Solix Smart Meter im Verteilerkasten integriert. Der zeitliche Aufwand hält sich in Grenzen, ist aber von den Gegebenheiten abhängig. Es müssen eine Stromversorgung für das Anker Solix Smart Meter bereitgestellt sowie die Messzangen über Zuleitungen geclippt werden. Sind keine großen Umbauarbeiten nötig, sollte dies von einer Fachkraft binnen 30 bis 60 Minuten zu erledigen sein. Wie schnell sich dies amortisiert, hängt von den Elektrikerkosten und natürlich dem Anwendungsszenario ab.
Anschließend muss das Smart Meter in bekannter Art und Weise über die App hinzugefügt werden. Die Verbindung erfolgt via WLAN, Bluetooth oder RS485-Kabel. Einen LAN-Port bietet das Solix Smart Meter leider nicht, dafür aber eine externe Antenne für besseren WLAN-Empfang.
Anschließend kann das Stromverbrauchsszenario auf „Eigenverbrauch“ gestellt werden. Nun passt das System die Einspeiseleistung an den aktuellen Stromverbrauch an. Anker verspricht eine Reaktionszeit von unter 3 Sekunden und eine bis auf maximal 10 W genaue Anpassung. Der Praxiseindruck bestärkt dies. Das System reagiert zügig auf einen veränderten Stromverbrauch und passt die Werte der Einspeisung entsprechend (bis maximal 800 W) bis auf wenige Watt genau an.
Die Kombination mit dem Solix Smart Meter macht die Anker Solix Solarbank 2 Pro noch effizienter. Je nach Verbrauch des Hauses ist es so möglich, einen Großteil des eigenen Stromverbrauchs über das Balkonkraftwerk-System zu decken, ohne Energie zu verschwenden, weil diese nicht ungenutzt abfließt. Ausnahme ist, wenn der Speicher voll ist und der Solarertrag über dem aktuellen Strombedarf liegt.
Nur wenn ein Stromverbrauch über 800 W anliegt, z. B. durch starke Verbraucher wie einen Herd oder sich viele kleinere Verbraucher kumulieren, kommt das System aufgrund der politischen Grenze von 800 W nicht mehr mit und es muss externer Strom bezogen werden.
Hier im Test-Haushalt mit zwei Desktop-PCs im Home-Office-Betrieb samt mehrerer Monitore zzgl. dem Grundverbrauch des Hauses langen die 800 W zumeist aus, um bis auf wenige Ausnahmen über den Tag zu kommen, ohne viel externen Strom zu beziehen. Voraussetzung ist natürlich, dass die Sonne scheint und sich so die Akkus füllen. In der Praxis haben wir mit dem aktuellen Setting Tage gehabt, wo lediglich um die ein bis drei kWh Strom extern bezogen, während die restlichen 6 bis 12 kWh selbst erzeugt wurden.
Voraussetzung ist natürlich, dass ausreichend Akku-Kapazität zur Verfügung steht, um auch nach Sonnenuntergang noch ausreichend Energie bis zum nächsten Morgen zur Verfügung zu stellen. Bei unserer Test-Installation sind es aktuell 4,8 kWh, sprich die Solarbank 2 Pro samt zwei Zusatzakkus.
Wer sich die Solarbank 2 Pro von Anker Solix zulegt, sollte nach unseren Einschätzungen auch zwingend das Smart Meter verwenden. Es ist einfach die perfekte Kombination, um den selbst erzeugen Strom bestmöglich zu nutzen und nicht zu verschwenden (sprich einzuspeisen). So kann die eigene Stromrechnung bestmöglich reduziert werden, damit sich das System zügig amortisiert.
Update 2.9.: Smart Plug als Alternative zum Smart Meter ausprobiert
Kürzlich hat Anker das Solarbank 2-System um einen Smart Plug erweitert, der im Einzelkauf 29 Euro UVP kostet, aber im Bundle günstiger wird. Mittlerweile hatten wir die Gelegenheit, den intelligenten Zwischenstecker für Ankers Balkonkraftwerk-System auszuprobieren.
Prinzipiell handelt es sich um einen ganz klassischen Smart Plug, wie man ihn von vielen anderen Herstellern kennt. Allerdings lässt sich dieser mit der Solarbank 2 Plus/Pro verbinden. Der Stecker meldet seine Verbrauchswerte ständig an das Balkonkraftwerk, das dann entsprechend seine Einspeiseleistung auf den Stromverbrauch anpasst. Es ist also eine Alternative zum Smart Meter, wenn dieses aus bestimmten Gründen nicht installiert werden kann oder man die Kosten für einen Elektriker umgehen möchte. Zusätzlich lässt sich festlegen, was eingespeist werden soll, um die Grundlast des Haushaltes zu decken.
Bewusst sein muss hier aber, dass der Zwischenstecker eben immer nur eine Steckdose und damit ein Gerät - oder in Verbindung mit einer Steckdosenleiste ein paar Geräte gemeinsam - überwachen kann. Wer einen ganzen Haushalt mit dem Anker Solix Intelligenten Stecker ausstatten möchte, wird hier einiges an Geld los und sollte dann eher (wenn möglich) zum Smart Meter greifen.
Technisch hat der Smart Plug im Praxis-Test zuverlässig funktioniert. Die anfängliche Einrichtung samt WLAN-Verbindung hat problemlos geklappt. Anschließend kann nicht nur der aktuelle Stromverbrauch über die App eingesehen werden, sondern auch der Zwischenstecker aus der Ferne geschaltet werden. Zudem offeriert die App eine Zeitsteuerung und eine individuell einstellbare Verzögerung beim Umschalten. Auch der Gesamtverbrauch wird in der App angezeigt. Es gibt aber abgesehen von den gewohnten Grafiken leider keine detaillierten Statistiken über den Verlauf des Stromverbrauchs, was schade ist.
Die heute Morgen per App-Update angekündigte Shelly-Intgration ist aktuell noch nicht nutzbar. Sobald dies der Fall ist, folgt ein weiteres Update unseres Solix Solarbank 2 Pro Tests.
Anker Solix Solarbank 2 Pro Test-Fazit: Richtig gutes Balkonkraftwerk-System
Ein Zwischenfazit ist aber bereits möglich. Die Installation des Anker Solix Balkonkraftwerks mit Solarbank 2 Pro Speicher samt Zusatzbatterie hat im Praxis-Test problemlos funktioniert.
Genauso einfach funktioniert die eigene Stromproduktion. Es wird schnell zu einer kleinen Sucht, immer mal wieder in die App zu schauen und die aktuelle Eingangsleistung und Ersparnis zu überprüfen.
Besonders sinnvoll und smart wird das System im Zusammenspiel mit dem Smart Meter. Dann ist das Solix Balkonkraftwerk - abgesehen von der auf 2.000 W Solarpanel-Peakleistung begrenzten Eingangs- sowie der auf 800 W begrenzten Ausgangsleistung - kaum von einer kleinen PV-Anlage zu unterscheiden.
Insgesamt hat Anker mit der zweiten Generation viel richtig gemacht und die Fehler aus der ersten Solarbank ausgemerzt. Neben den vier MPPT ist vor allem die einfache Erweiterung per Zusatzbatterie eine tolle Sache, um den Speicher auf die eigenen Anforderungen und Gegebenheiten anzupassen.
Preis und Verfügbarkeit der Solarbank 2 Pro
Die unverbindliche Preisempfehlung für die Anker Solix Solarbank 2 E1600 Pro beträgt 1.199 Euro. Zum Start gibt der Hersteller im eigenen Shop in begrenztem Zeitraum einen Rabatt in Höhe von 100 Euro. Der Anker Solix BP1600 Erweiterungsakku kostet 699 Euro UVP, das Smart Meter 99 Euro UVP.
Zudem bietet Anker die Solarbank 2-Generation in verschiedenen Bundles an. Wer bereits ein Balkonkraftwerk bzw. Solarpanels besitzt, kann einfach nur den Speicher samt integriertem Wechselrichter erwerben. Alternativ offeriert Anker verschiedene Balkonkraftwerk-Bundles mit bis zu vier Solarpanels mit maximal 2.000 W Peakleistung ab 1.499 Euro - je nach Platz, Bedarf und Budget.
Transparenz
Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller oder einem Shop zu Testzwecken leihweise zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Leihstellers auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Unsere Reviews erfolgen stets ohne Gegenleistung oder Kompensationen. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.
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