Android 13: Bluetooth-Probleme bringen Diabetiker potenziell in Lebensgefahr, Hersteller raten von Update ab
Inzwischen ist es zur Messung des Blutzuckerspiegels nicht mehr zwangsläufig nötig, in bestimmten Abständen manuell Blut etwa aus der Fingerkuppe zu entnehmen und von einem Messgerät untersuchen zu lassen. Blutzuckersensoren können über mehrere Wochen am Körper gelassen werden und messen den Blutzucker zwar weiterhin invasiv, aber kontinuierlich. Solche Geräte gibt es schon seit Jahren. Die von dem Sensor erfassten Daten wurden noch vor wenigen Jahren üblicherweise an ein spezielles Messgerät geschickt, welches bei einer Über- oder Unterzuckerung warnt. Beispielsweise neuere Version des FreeStyle Libre-Sensoren können solche Benachrichtigungen aber auch an Mobiltelefone versenden - in der Praxis kann dies zumindest in einigen Situationen die Mitnahme eines weiteren Geräts ersparen.
Wie nun die Tagesschau berichtet, gibt es ganz offenbar Probleme mit der Bluetooth-Übertragung von Blutzucker-Messwerten unter Android 13. So wurden dem Bericht zufolge entsprechende Fehler bereits im August 2022 in Google-Supportforen gemeldet - behoben wurde das Problem noch nicht. Konkret kann es vorkommen, dass Alarme für einen zu niedrigen oder zu hohen Blutzuckerspiegel schlicht nicht erfolgen. In der Praxis kann dies durchaus zu einer lebensbedrohlichen Hypoglykämie führen, wenn etwa in der Nacht ein zu niedriger Blutzuckerspiegel nicht angezeigt wird.
Der Hersteller Abbott hat in einer E-Mail vom 12.02.2023 Nutzern mitgeteilt, „dass es bei der Nutzung von Smartphones mit dem Betriebssystem Android 13 zu länger anhaltenden Signalverlusten in den Android-Apps FreeStyle LibreLink bzw. FreeStyle Libre 3 kommen kann“. Der Hersteller rät aktuell dringend von einem Update auf Android 13 und betont, dass das zuständige Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte informiert wurde und an einer Lösung gearbeitet wird. Betroffen sind auch Systeme des Herstellers Dexcom.
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Quelle(n)
Abbott, Tagesschau