Amazon plant angeblich eine Chat-App für Mitarbeiter, die Worte wie Gewerkschaft oder Mindestlohn zensiert
Amazon ist nicht gerade für erstklassige Arbeitsbedingungen bekannt – Mitarbeiter haben teils nicht einmal genug Zeit, um die Toilette aufzusuchen, und müssen stattdessen Plastikflaschen benutzen, während es in den Versandlagern des Konzerns fast doppelt so viele Unfälle wie bei der Konkurrenz gibt. Laut einem neuen Bericht arbeitet der Shopping-Gigant nun am nächsten Meilenstein in Richtung einer orwellschen Zukunft.
Amazon soll nämlich eine App entwickeln, die zur Kommunikation zwischen Mitarbeitern genutzt wird. Diese Chat-App mit Social-Media-Features hat aber eine lange Liste zensierter Wörter, inklusive Gewerkschaft, Mindestlohn, Sklavenarbeit, verklagen, Toilette, unfair, Ungerechtigkeit, Ethik, Fairness und Gehaltserhöhung. Auch Sätze wie "Das ist dumm" oder "Das ist bedenklich" werden ausgefiltert. Diese lange Liste an "unangemessenen" Aussagen wurde dem Bericht zufolge im November 2021 durch ein Meeting des Managements festgelegt.
Amazon hat gegenüber The Verge angegeben, dass diese spezielle App noch nicht freigegeben wurde, und dass sich bis zu einem möglichen Launch noch viel an der Software verändern könnte, wenn die App denn überhaupt fertiggestellt wird. Die Liste der zensierten Wörter soll in jedem Fall geändert werden, um hauptsächlich beleidigende Aussagen zu sperren. Der Konzern hat aber nicht dementiert, dass die Liste im Bericht erstellt wurde, oder dass die App-Nutzung der Mitarbeiter durch den Konzern überwacht wird.