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Amazon: Webbrowser Silk des Kindle Fire langsam, braucht aber weniger Bandbreite

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Amazon hat mit seinem Tablet Kindle Fire auch ein eigenes Cloud-basiertes Browsing eingeführt, das Webzugriffe beschleunigen soll: Amazon Silk. Erste Tests mit dem Kindle Fire ergeben aber ein ganz anderes Bild.

Mit seinem Tablet Kindle Fire hat Amazon.com auch seine Cloud-Services „Amazon Elastic Compute Cloud“ (EC2) in das Rampenlicht für die breite Masse gestellt. Unter dem Kürzel „Silk“ fasst Amazon.com mit der Vorstellung des Kindle Fire sowohl seine EC2-Cloud-Services, als auch den Webbrowser „Silk“ auf dem Fire-Tablet zusammen.

Das Browser-Frontend Silk des Tablets Kindle Fire arbeitet mit Webkit als Rendering-Engine und JavaScript Engine V8. Der Applikations-Layer ist eine Eigenentwicklung. Silk bietet für das Tablet Fire ebenfalls Unterstützung von Adobes Flash 10.3. Für die Server-Architektur nutzt Silk die Infrastruktur der Amazon Web Services (AWS), auf denen das Browser-Backend, der Distributed-Cache und die Optimierungsmodule für Tasks wie Bildoptimierung und Content-Kompression laufen.

Auf Protokollebene kommunizieren der Silk-Client auf dem Tablet Kindle Fire und der Silk-Server statt via HTTP über SPDY (Speedy), einem TCP-basierten Protokoll, das von Google entwickelt und beispielsweise auch von Googles Browser Chrome unterstützt wird. Die SPDY-Übertragungen werden mit TLS verschlüsselt und mit Gzip komprimiert. Das Multiplexen, sprich mehrere gleichzeitige Übertragungen, soll Zugriffe enorm beschleunigen. Die „Beschleuniger“-Funktion von Silk kann aber auf Client-Seite des Kindle Fire auch abgeschaltet werden. Die Kommunikation erfolgt dann via HTTP(S).

Wie Projektleiter Jon Jenkins auf der O'Reilly-Konferenz Velocity Europe in Berlin erklärte, hat Silk für den Anwender enorme Vorteile: Im Beschleunigungsmodus erfolgt die Übertragung stets verschlüsselt. Das Caching auf dem Silk-Server spart Speicher auf Client-Seite, dem Kindle Fire. Dank Komprimierung des Contents lässt sich im Online-Modus Bandbreite sparen, für lokale Inhalte kann der Silk-Browser auch offline arbeiten.

Laut einem Bericht von Anandtech ist das alles graue Theorie, denn in der Praxis ergibt sich für den Browser-Turbo Silk ein gänzlich anderes Bild. Im Praxistest des Tablets Kindle Fire sind die Aufrufe von Webseiten mit aktiviertem „Silk-Beschleuniger“ langsamer als direkte Abfragen. Einzig beim übertragenen Datenvolumen hat Silk dank Komprimierung der Daten die Nase vorne.

Das wirft die Frage nach dem „Warum?“ auf. Laut Praxistest von Anandtech bringt der enorme Aufwand des Cachings via Amazon-EC2-Cloud für den Anwender auf dem Tablet Kindle Fire keine Vorteile bei der Geschwindigkeit. Da zu den Ergebnissen seitens Amazon bisher kein Statement vorliegt, kann hierüber nur spekuliert werden. Neben den versprochenen Vorteilen für die Kunden, zieht auch Amazon sicherlich seinen Profit aus Silk. Sei es nun für Zwecke des „Data-Minings“ oder für künftigen Kundenservice.

 

Quelle: Anandtech.com
Quelle: Anandtech.com
Quelle: Anandtech.com

Technische Details zu Amazons Silk

 
 

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Autor: Ronald Tiefenthäler, 22.11.2011 (Update:  9.07.2012)