Akkus: Kinderarbeit für Apple, Microsoft, Samsung, Sony, Mercedes und Volkswagen
In vielen Elektronikgeräten, wie Notebooks, Smartphones und Tablets, sowie den Antriebsbatterien für Autos stecken Lithium-Ionen-Akkus zur Energieversorgung. Das hierfür notwendige Kobalt wird laut einem Bericht von Amnesty International in Minen im Kongo schon von Kindern ab sieben Jahren unter lebensgefährlichen Bedingungen abgebaut.
Laut dem heute veröffentlichten Bericht von Amnesty International und Afrewatch steckt demnach in vielen Produkten bedeutender globaler Hersteller Kinderarbeit aus den Kobaltminen im Kongo. "Die Elektronikkonzerne nutzen Kobalt für die Akkus ihrer Smartphones, Tablets und Laptops, also in Geräten, die aus unserem Verbraucheralltag nicht mehr wegzudenken sind", sagt Verena Haan, Expertin für Wirtschaft und Menschenrechte bei Amnesty International in Deutschland.
Laut Amnesty International wird in der Demokratischen Republik Kongo mehr als die Hälfte des weltweiten Kobalts gewonnen. Dort riskieren auch Kinder im Kleinstbergbau ohne Schutzkleidung täglich Gesundheit und Leben. Allein im Südkongo starben gemäß dem Bericht zwischen September 2014 und Dezember 2015 mindestens 80 Bergleute. Offenbar sind die großen Weltkonzerne nicht bereit nachzuvollziehen, woher wichtige Materialien in ihren Produktionsketten stammen, so Amnesty International.
Gemäß dem Bericht kauft auch die Tochterfirma CDM (Congo Dongfang Mining) des chinesischen Konzerns Zhejiang Huayou Cobalt die wichtigen Mineralien aus diesen Kobaltminen im Süden des Landes. Beliefert werden dann die drei Akkuhersteller Ningbo Shanshan als Tochterunternehmen der Toda Hunan Shanshan New Material und Tianjin Bamo Technology, beide aus China und die L&F Material Co.Ltd. (Südkorea).
Insgesamt listet Amnesty International 16 multinationale Unternehmen, die Lithium-Ionen-Akkus verwenden, in denen Kinderarbeit aus dem Kongo steckt: Ahong, Apple, BYD, Daimler, Dell, HP, Huawei, Inventec, Lenovo, LG, Microsoft, Samsung, Sony, Vodafone, Volkswagen und ZTE.