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Activision Blizzard schlüsselt Diversität als Punktesystem auf, und kassiert harte Kritik

Charaktere, die nicht "divers" sind, erhalten auf der Skala von Activision Blizzard keine Punkte. (Bild: Activision Blizzard)
Charaktere, die nicht "divers" sind, erhalten auf der Skala von Activision Blizzard keine Punkte. (Bild: Activision Blizzard)
Activision Blizzard nutzt intern ein "Diversity Space Tool", durch welches Spiele-Charaktere in zehn Kriterien auf einer Skala von 1 bis 10 bewertet werden. Ist ein Charakter jung, weiß, männlich, gutaussehend und heterosexuell, so gibt es kaum Punkte bei diesem kontroversen System.

Activision Blizzard hat vor wenigen Tagen einen Blogeintrag veröffentlicht, in dem der Spiele-Gigant das hauseigene "Diversity Space Tool" beschreibt, das dazu dient, zu bestimmen, wie "divers" ein Spiele-Charakter ist. Mittlerweile wurde der Blogeintrag um ein Statement erweitert, während sämtliche Bilder zum Tool entfernt wurden – kein Wunder, nach der harten Kritik, die der Konzern für diesen Blogeintrag kassiert hat.

Grundsätzlich geht es bei der "Diversity Space Method" darum, Charaktere auf einer Skala von 1 bis 10 Punkten zu bewerten, und zwar in zehn Kategorien. Wie der unten eingebettete Screenshot am Beispiel des Overwatch-Charakters Ana Amari zeigt, gibt es beispielsweise Bonuspunkte für ihr fortgeschrittenes Alter, die dunklere Hautfarbe und den kulturellen Hintergrund durch die Abstammung aus Ägypten. Kaum Punkte gibts dagegen für ihre schlanke Figur, ihr hübsches Gesicht und dafür, dass sie heterosexuell ist. Aber hey, immerhin gibts fünf Punkte für die Tatsache, dass Ana Amari weiblich ist – die hätte sie als Mann wohl auch noch verloren.

Dass es kaum gut ankommt, Personengruppen auf Basis ihrer Herkunft, ihres Geschlechts oder ihrer sexuellen Orientierung als "besser" oder "schlechter" einzustufen, dürfte wohl nur für Activision Blizzard eine Überraschung sein. Melissa Kelly, die mitverantwortlich für das Charakter-Design in Overwatch ist, hat für dieses Werkzeug ebenso harte Kritik parat wie viele Fans des Unternehmens – die Künstler hinter Overwatch würden dieses Werkzeug gar nicht verwenden, denn sie hätten Augen, die das "Diversity Space Tool" überflüssig machen.

In einem Statement schreibt Activision Blizzard, dass das Werkzeug nur dazu dient, Konversationen über dieses Thema anzuregen, und versteckte Vorurteile aufzudecken. Die Entwicklung dieses Tools wurde im Jahr 2016 gestartet, bislang würde es aber nur im Rahmen eines Beta-Tests von einigen wenigen Entwicklern verwendet, schreibt das Unternehmen.

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> Notebook Test, Laptop Test und News > News > Newsarchiv > News 2022-05 > Activision Blizzard schlüsselt Diversität als Punktesystem auf, und kassiert harte Kritik
Autor: Hannes Brecher, 16.05.2022 (Update:  9.09.2024)