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Achtung: Private Fotos auf OneDrive können dank Foto-Scan leicht zur dauerhaften Kontosperrung und einem Ermittlungsverfahren führen

OneDrive: Die Sicherung von Familienfotos birgt Gefahren
OneDrive: Die Sicherung von Familienfotos birgt Gefahren
Nutzer von OneDrive sollten die eigene Nutzung des Online-Speichers einem aktuellen Medienbericht zufolge in Bezug auf Fotos überdenken. Inhalt-Scans können zu einem Ermittlungsverfahren und der dauerhaften Sperrung des Kontos führen - zumal die Sicherung von privaten Fotos offenbar standardmäßig aktiviert ist.

In den letzten Monaten gab es zahlreiche Medienberichte und Kontroversen um das Scannen von Fotos durch Apple. Inzwischen hat Apple entsprechende Pläne auf Eis gelegt - wahrscheinlich auch aufgrund der öffentlichen Reaktionen, wobei Apple betonte, dass Kritiker die Funktion missverstanden haben.

Nun zeigt ein gut dokumentierter Fall, welche Probleme solche Scan-Algorithmen machen können, konkret berichtet Martin Geuß von Dr. Windows über einen OneDrive-Nutzer, dessen OneDrive-Konto nach dem Fund eines angeblich illegalen Inhalts nicht nur gesperrt wurde, sondern der sich auf mit einem Ermittlungsverfahren konfrontiert sah. Dabei betont Martin Geuß, dass sich inzwischen über weit hundert Nutzer mit aus ihrer Sicht grundlosen Sperrungen des Microsoft-Konto gemeldet haben.

Konkret organisierte der Nutzer seine bereits auf OneDrive liegende Fotosammlung um. Zwei Stunden später wurde das Konto gesperrt. Die Konsequenzen sind durchaus nicht unkritisch: So waren die auf OneDrive gespeicherten Daten verloren und auch digital erworbene Spieletitel für die Xbox im Wert von über 1.000 Euro waren nicht mehr nutzbar. Ebenfalls extrem problematisch: Ein Zugriff auf die Outlook-Mailadresse war nicht mehr möglich.

Gegenüber dem Kunden wurde die Sperrung mit einem schwerwiegenden Verstoß gegen den Servicevertrag begründet, wobei aufgrund der Schwere des Verstoßes eine Reaktivierung des Kontos ausgeschlossen sei. Durch eine folgende, strafrechtliche Ermittlung wurde klar, dass Dreh- und Angelpunkt des Vorgangs ein Familienfoto mit einem nackten Kleinkind war. Das Verfahren wurde schließlich eingestellt.

Zwar verbietet Microsoft das Hochladen von Nacktbildern. Allerdings aktiviert Microsoft Martin Geuß zufolge bei der Windows-Einrichtung die Sicherung von privaten Fotos auf dem OneDrive - Nutzer müssen dies aktiv deaktivieren. Aufgrund der möglicherweise drastischen Folgen, die ein gesperrtes E-Mail-Konto haben kann, sollten Nutzer diesem Punkt besondere Aufmerksamkeit widmen - auch bei unkritischen und legalen Fotos.

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Autor: Silvio Werner, 31.12.2021 (Update: 31.12.2021)