AI-Überwachung in Windows 11 kann nicht entfernt werden: Recall wird im Oktober fester Windows-Bestandteil
Erst vergangene Woche hat Deskmodder berichtet, dass Recall in der aktuellen Beta-Version von Windows 11 24H2 vollständig deinstalliert werden kann. Microsoft hat nun gegenüber The Verge bestätigt, dass es sich dabei um einen Fehler in der Beta handelt, und Recall später nicht unabhängig vom Betriebssystem deinstalliert werden kann.
Das ist eine durchaus kontroverse Entscheidung, denn nach der Ankündigung von Recall wurde schnell Kritik laut, die vor allem potenzielle Risiken für die Sicherheit und Privatsphäre von Nutzern betraf. Denn Recall zeichnet Screenshots von allen Anwendungen auf, die auf einem PC ausgeführt werden, und erlaubt es Nutzern anschließend, diese mithilfe einer Zeitleiste und künstlichen Intelligenz zu durchsuchen. Dabei wurden zumindest ursprünglich nicht einmal Passwörter ausgeblendet, sondern stattdessen unverschlüsselt in einer SQLite-Datenbank gespeichert.
Das wohl umfangreichste AI-Feature von Windows 11 musste daher verschoben werden, und startet nun im Oktober, vorerst allerdings nur für Copilot+-PCs auf Basis des Qualcomm Snapdragon X Elite, des Snapdragon X Plus sowie von Intel Lunar Lake. Microsoft hat die zusätzliche Zeit genutzt, um an vielen Stellen nachzubessern. So ist Recall nun anders als ursprünglich geplant standardmäßig deaktiviert, und muss zuerst in den Systemeinstellungen aktiviert werden, bevor das Feature Screenshots aufzeichnet.
Die SQLite-Datenbank wird verschlüsselt, um auf Recall zuzugreifen, muss sich der Nutzer jedes Mal durch die Eingabe des Windows-Passworts, durch einen Fingerabdrucksensor oder durch eine Gesichtserkennung authentifizieren. Dass Recall nicht vollständig vom System entfernt werden kann, könnte aber dennoch zu Misstrauen führen, da ein simpler Softwarefehler dazu führen könnte, dass dennoch Screenshots aufgezeichnet werden.