AI, Microsoft & Adobe: Wie Qualcomm Windows on ARM auf das nächste Level heben will
Es mag sich vielleicht manchmal wie gestern anfühlen, aber 2017 ist jetzt schon fünf Jahre her. Das heißt: Die Windows on ARM Plattform, von Qualcomm "Windows on Snapdragon" genannt, ist schon fünf Jahre alt.
Bisher kann man das nicht als eine Erfolgsgeschichte verkaufen. Während Apple in der Zwischenzeit ARM-CPUs in seine Macs gebracht hat, hat die Partnerschaft von Microsoft und Qualcomm das Duopol von AMD und Intel bisher nicht brechen können. Gegen solche starken, etablierten Konkurrenten ist es natürlich nicht einfach. Erst recht nicht, wenn sie Jahrzehnte an PC-Legacy und Abwärtskompatibilität auf ihrer Seite haben.
Das ganze zum Funktionieren zu bekommen ist ohne Emulation unmöglich. Das musste Microsoft mit dem gescheiterten Windows-RT-Experiment schmerzlich lernen. Klar, dass die ARM-Version von Windows 10 daher einen Emulator enthielt, allerdings nur für 32-Bit-Anwendungen. Den Fehler, 64 Bit nicht zu emulieren, behob Microsoft erst mit Windows 11.
Ein weiteres Problem: Die Leistung war einfach zu gering. Zwar hatten die ersten Windows on ARM PCs eine super Akkulaufzeit und sie liefen auch lautlos, aber die Leistung war schlecht. Es hat Qualcomm Jahre gekostet bis zu einem Punkt zu kommen, an dem die Leistung einigermaßen gut ist - das ist beim Snapdragon 8cx Gen 3 der Fall, den wir kürzlich im Lenovo ThinkPad X13s (verfügbar bei Amazon, Affiliate-Link) testen konnten.
Trotz der überwundenen Hürden verbleibt der Markt aktuell fest in der Hand von Intel und AMD. Auf dem Snapdragon Summit 2022 hat Qualcomm für seine eigene Plattform argumentiert. Eine große Ankündigung für dieses Jahr: Adobe intensiviert seine Zusammenarbeit mit Qualcomm, um mehr Adobe-Apps nativ auf die ARM-Systeme zu bringen. In dem Fall machen Adobe Fresco und Adobe Acrobat den Anfang.
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Eine weitere Angriffsroute auf die x86-Konkurrenz soll AI sein: PCs haben typischerweise keinen eigenen Chip für AI-Berechnungen und nutzen dafür stattdessen CPU und GPU. Das ist beim Snapdragon 8cx Gen 3 anders, der eine eigene AI-Recheneinheit hat. Laut Qualcomm soll das die Leistung in bestimmten Szenarien massiv erhöhen, zum Beispiel in einem Zoom-Call, wenn sowohl die automatische Filterung von Hintergrund-Geräuschen sowie die automatische Verwischung des Kamera-Hintergrunds aktiv sind.
Zu guter Letzt kann Qualcomm auf den fortgesetzten Support von Microsoft zählen. Neben den Bemühungen, so viele Apps wie möglich nativ auf die ARM-Version von Windows zu bekommen, wird Microsoft auf ein neues Dev-Kit mit Snapdragon-CPU auf den Markt bringen.
Und für eine bessere Zukunft soll außerdem der neue Oryon-Prozessor sorgen. Sollte das für Qualcomm so funktionieren, wie vom Prozessorhersteller erhofft, sehen wir den Durchbruch von Windows on ARM tatsächlich im Bereich des Möglichen.
Disclaimer: Notebookcheck hat diese Informationen im Rahmen des Snapdragon Summit auf Maui/Hawaii erhalten. Qualcomm hat die Kosten für die Unterbringung und die Flüge bezahlt, aber keinen inhaltlichen Einfluss auf diesen oder andere Artikel erhalten.
Quelle(n):
Qualcomm
Eigene