70.000 Dollar Preisaufschlag für den Ford F-150 Lightning: Profitgier nimmt auf dem Elektroauto-Markt in den USA groteske Züge an
Der Ford F-150 Lightning ist zweifelsohne ein extrem beliebtes batteriebetriebenes Fahrzeug mit beeindruckenden Features, was in den USA verständlicherweise zu einer extrem hohen Nachfrage für die vollelektrische Variante des Truck-Bestsellers führt. Potenzielle Käufer werden jedoch enttäuscht, da Ford aktuell keine Bestellungen für die günstigsten Modellvarianten des F-150 Lightning annimmt, und die paar verfügbaren Elektro-Trucks fast ausschließlich zu horrenden Preisen angeboten werden.
Nachdem wir erst Anfang des Jahres bereits berichtet hatten, dass manche Kunden mit einer Reservierung für den Ford F-150 Lightning von ihren Händlern nachträglich mit einem Preisaufschlag von bis zu 30.000 US-Dollar konfrontiert wurden, hat ein Ford-Händler in Fort Walton Beach im US-Bundesstaat Florida diesem Preiswahnsinn nun die Krone aufgesetzt. Laut einem Bericht von Electrek, der sich auf einen Thread im F-150 Lightning Fan-Forum bezieht, wird der Elektro-Pickup-Truck dort nämlich für das Doppelte seiner regulären UVP von 69.554 Dollar angeboten.
Das besagte Autohaus hat dabei immerhin zusätzliche Ausstattungen im Wert 1.495 Dollar nachinstalliert, hinzu kommt jedoch der eigens erhobene Händleraufschlag in Höhe von weiteren 69.554 Dollar, womit der Preis des elektrischen Pickup-Trucks auf stolze 140.603 Dollar (etwa 131.400 Euro) ansteigt. In Verbindung mit der sechsprozentigen Mehrwertsteuer in Florida müssten Käufer im Sunshine State also rund 150.000 Dollar (140.200 Euro) für den Ford F-150 Lightning berappen - eine fürstliche Summe, die jeden vernünftigen Elektroauto-Käufer sofort abschrecken dürfte.
Nicht umsonst hat der amerikanische Autokonzern seine Händler zuvor ausdrücklich davor gewarnt, die schlechte Verfügbarkeit des elektrischen Pickup-Trucks schamlos auszunutzen. Der Autokonzern aus Michigan könne die verfügbaren Kontingente des Ford F-150 Lightning bei Zuwiderhandlung an andere Händler verteilen, die keine Geschäftspraktiken anwenden, die der Marke Ford langfristig gesehen schaden können. Es bleibt also abzuwarten, ob das besagte Autohaus in Florida letztendlich die entsprechenden Konsequenzen für seine Wucherpreise tragen muss.
Update vom 9. Juni
Der betroffene Ford-Händler behauptet laut einem Post auf Twitter mittlerweile, dass ihm in diesem Fall ein Preisfehler unterlaufen ist. Das entsprechende Verkaufsschild wurde mittlerweile entfernt, da es sich bei diesem Ford F-150 Lightning angeblich sowieso um ein Vorführfahrzeug handele, welches nie zum Verkauf stand. Manche Beobachter haben bereits Zweifel bezüglich der Glaubwürdigkeit dieser notdürftigen Erklärung geäußert.
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Quelle(n)
RDeFran (F150LightningForum.com) via Electrek, Bild: Ford