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MWC 2022 | 6G-Mobilfunk könnte 2029 kommen und Satelliten-Service beinhalten

NGMN-CEO Anita Döhler präsentiert die 6G-Partner auf dem Mobile World Congress 2022. (Bild: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)
NGMN-CEO Anita Döhler präsentiert die 6G-Partner auf dem Mobile World Congress 2022. (Bild: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)
Bis jetzt sind noch mehrere Initiativen dabei den nächsten Mobilfunkstandard zu entwickeln. Eine der größeren hat nun auf dem Mobile World Congress einige Vorstellungen zu 6G genannt. Das soll auch einen Split der Entwicklung verhindern. Bis die ersten Endgeräte auf dem Markt sind vergehen jedoch noch einige Jahre.

Frühestens 2029 kann der nächste große Mobilfunkstandard 6G erwartet werden. Das gab die Next-Generation-Mobile-Networks-Allianz (NGMN) auf der Pressekonferenz auf dem Mobile World Congress an. Diese ist jedoch eine von mehreren Initiativen, die sich um die Richtung von 6G kümmern. 

Allerdings ist die NGMN-Allianz auch eine recht gewichtige Größe. So konnte die Allianz auch zum 5G-Standard wichtige Beiträge liefern. 2015 hat die NGMN etwa bereits bekannt gegeben, dass LTE eine wichtige Komponente von 5G werden könnte. In der Praxis ist dann tatsächlich in 5G-Netzen, sogenannten Non-Standalone-Netzen, LTE wichtig für den Betrieb.

Zudem gehören der Allianz wichtige Unternehmen an. Zu den Mobilfunkbetreibern, die 6G innerhalb der NGMN entwickeln, gehören neben der Deutschen Telekom und Vodafone auch Größen wie Orange (Frankreich), NTT Docomo (Japan) und SK Telecom (Südkorea). Insgesamt 17 Netzbetreiber listet die Allianz derzeit auf.

Dazu kommen zahlreiche Hersteller, die entweder Endgeräte, Komponenten oder Netzwerkausrüstung liefern. Dazu gehören beispielsweise Apple, Cisco, Huawei, Intel, LG, Nokia, Qualcomm und ZTE. Forschungsinstitute wie die TU Dresden oder die University of Toronto sind ebenfalls Teil der Allianz. Die Anzahl liegt bei insgesamt 43 Partnern.

Allianz arbeitet seit 2020 an 6G

Diese Partner wollen nun, 1,5 Jahre nach der Aufnahme der Arbeit, die ersten Anforderungen an die nächste Mobilfunkgeneration formulieren. Diese sollen Anfang 2023 vorliegen. Sonderlich viele Details gibt es bisher nicht. Die Allianz hat sich zunächst auf die Entwicklung diverser Nutzungsszenarien spezialisiert. Diese sollen die technische Grundlage bestimmen. Laut der Allianz war das vorher andersherum. Zuerst kam die Technik, auf der dann die Nutzungsszenarien aufgesetzt wurden.

Ziel der Allianz ist es zudem dafür zu sorgen, dass die Technik weltweit harmonisiert eingesetzt werden kann. Hersteller sollen sich nicht, wie in der Vergangenheit etwa bei CDMA und W-CDMA unterschiedliche Techniken entwickeln. Die USA nutzen EV-DO-Technik, während in Europa sich 3G verbreitete. Das würde für alle teurer werden, so die Allianz. Einen kleinen Seitenhieb gab es zudem auf eine Entwicklung bei 5G, als ein Netzbetreiber ausscherte. AT&T wurde zwar nicht beim Namen genannt, dürfte aber gemeint gewesen sein. AT&T hat LTE-Technik seinerzeit als 5Ge vermarktet.

Die Entwicklung eines Standards ist umfangreich und dauert zwischen acht und zehn Jahren, so die Allianz. Zu Frequenzen gab es auch noch keine Aussagen. Diese sind aber von den Nutzungsszenarien abhängig, die etwa Anwendungen mit Reichweite, hohem Durchsatz oder niedriger Latenz definieren. Wie bei 5G sind also verschiedene Frequenzbereiche zu erwarten, die Endgeräte beherrschen müssen.

Interessant sind Gedankenspiele eine Satellitenverbindung mit in die Netzwerke einzubringen. Die Chefin der Allianz, Anita Döhler, gab sich sicher, dass dies kommen wird. Formal festgelegt wurde das aber noch nicht.

Abwegig sind solche Pläne nicht. In der Industrie wird allgemein die Verbindung zwischen unterschiedlichen Techniken verfolgt. So hat die Telekom mit dem European Aviation Network eine Kombination aus 4G- und Satelliten-Internetzugang für Flugzeuge im Angebot. Die 4G-Stationen befinden sich dabei auf dem Boden. Satellitenbetreiber Inmarsat und Intelsat arbeiten derzeit zudem an einer möglichen Integration von 5G in ihre Satelliten-Angebote.

Vorteile solcher Systeme ist das Lösen von Abdeckungsproblemen. Gerade auf ländlichem Gebiet lohnt sich eine dichte Installation von Basisstationen nicht. Bisher scheitert es allerdings an entsprechenden Lösungen. Satelliten-Angebote wie von Inmarsat, Iridium und Thuraya sind nicht für den Massenmarkt vorgesehen.

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Autor: Andreas Sebayang,  1.03.2022 (Update:  1.03.2022)