60 Prozent günstiger als Li-Ion: Zink-Akkus setzen auf preiswerte Materialien
Beim Elektroauto verursacht allein die Batterie mehr als die Hälfte der Produktionskosten. Noch höher fallen die Mehrkosten bei Wind- und Solarenergie aus, wenn sie erst zwischengespeichert und später verbraucht werden soll.
Dieses finanziellen Problems haben sich Forschende der Flinders University in Adelaide, Australien, angenommen. So sollte ein Akku nicht nur aus kostengünstigen Materialien bestehen, sondern auch einfach aufgebaut sein und möglichst lange halten.
Ausgehend von den Laborversuchen und der zugehörigen Studie können alle Punkte als erfüllt angesehen werden, auch wenn die kleinen Akkus aktuell noch wie Folientüten für Gewürzmischungen aussehen.
Diese Taschenbatterien bestehen aus einem Polymer für 12 Euro je Kilogramm, einem Elektrolyt aus Zink und Chloroxid sowie leitfähigen Kohlenstoffperlen, die für deutlich unter 1 Euro pro Kilogramm verkauft werden.
So sollen sich die Herstellungskosten ingesamt um etwa 60 Prozent senken lassen im Vergleich zur aktuellen Akkutechnologie, was enorme Einsparungen nach sich ziehen würde mit Blick auf den bereits bestehenden und voraussichtlichen Bedarf an Speichermöglichkeiten.
Zumal die Haltbarkeit keineswegs zu wünschen übrig lässt. Nach 1.000 Ladezyklen lag die Kapazität bei 95 Prozent des Ausgangswertes. Der Wirkungsgrad, also das Verhältnis zwischen eingespeister und später wieder erhaltener Energie, blieb sogar nahezu unverändert.
Und auch die Energiedichte liegt in diesem experimentellen Stadium bereits bei respektablen 100 Watt je Kilogramm. Zumindest diesbezüglich hätten Lithium-Ionen-Akkus und Semi-Feststoffbatterien noch die Nase vorn. Für die stationäre Verwendung wäre der Wert hingegen kaum von Bedeutung.
Man darf also gespannt sein, ob die serielle Fertigung des vielversprechenden Prinzips in absehbarer Zeit gelingt. Bis dahin kann man die keinen Tütchen schon einmal hier oder hier in Aktion erleben.
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