5G soll COVID-19 verursachen, Verschwörungstheoretiker zerstören Funkmasten
Schon seit den ersten Praxistests müssen sich Netzbetreiber mit meist haltlosen Anschuldigungen und Verschwörungstheorien herumschlagen. So soll der Funkstandard der nächsten Generation etwa für den Tod von Vögeln verantwortlich gewesen sein – blöd nur, dass im besagten Gebiet weder deutlich mehr Vögel als üblich gestorben sind noch überhaupt ein 5G-Test in der Nähe stattgefunden hat.
Laut einem Bericht der BBC haben Verschwörungstheoretiker nun zu härteren Mitteln gegriffen und 5G-Funktürme in Birmingham, in Liverpool und in Melling angezündet, der in Birmingham war nicht einmal mit 5G-Hardware ausgestattet. Der Grund: Ein YouTube-Video, in dem ein Zusammenhang zwischen 5G-Netzwerken und der Ausbreitung des Coronavirus hergestellt wurde. Minister Michael Gove nennt diese Theorie "gefährlichen Unsinn", glaubwürdige Beweise für so eine Korrelation sucht man vergebens.
Vier der größten Netzbetreiber Großbritanniens, inklusive O2, EE, Three und Vodafone, haben in einer Stellungnahme um Verständnis und Mithilfe gebeten, denn neben der Zerstörung der Funktürme sollen mittlerweile auch Mitarbeiter daran gehindert worden sein, Wartungsarbeiten an Funktürmen durchzuführen. YouTube will jetzt "weniger" Videos empfehlen, die Falschinformationen über einen Zusammenhang zwischen 5G und dem Coronavirus enthalten.
Gerade jetzt scheint es unklug zu sein, kritische Infrastruktur zu zerstören, vor allem wenn es nur auf Grundlage einer Verschwörungstheorie passiert. Nick Jeffrey, der CEO von Vodafone, hat die Öffentlichkeit dazu aufgefordert, möglichst keine Falschinformationen und Verschwörungstheorien zu teilen.
We are aware of inaccurate information being shared online about 5G. There is absolutely no credible evidence of a link between 5G and coronavirus
— DCMS (@DCMS) April 3, 2020
For COVID-19 advice:
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