5G: Bundesminister wollen gemeinsam genutzte Netze im ländlichen Raum
Die Diskussion um die Versteigerung der 5G-Frequenzen durch die Bundesnetzagentur in Deutschland geht in die nächste Runde. So haben sich die Bundesminister Andreas Scheuer (Verkehr und digitale Infrastruktur), Peter Altmaier (Wirtschaft) und Helge Braun (Kanzleramt) mit dem Chef der Bundesnetzagentur Jochen Homann getroffen, um diesen von Änderungen der Rahmenbedingungen für die Versteigerung zu überzeugen.
Konkret fordern die Minister, dass die Netzbetreiber in Zukunft ihre 5G-Netze im ländlichen Raum zusammen schalten sollen. Der große Vorteil hiervon wäre, dass dadurch die Netzabdeckung in diesen Gebieten deutlich besser ausfallen sollte, da die Kunden dann nicht mehr nur auf die Funkmasten ihres eigenen Anbieters angewiesen wären. Zusätzlich sollen sich die Anbieter dazu verpflichten, ihre Netze besonders entlang kommunaler Straßen aus zu bauen, was das autonome Fahren in Zukunft fördern soll.
Der Druck auf der Bundesnetzagentur und der Bundesregierung ist groß. Erstens erwartet die Bundesregierung, dass man bei der Versteigerung der Frequenzen Milliarden einnehmen wird. Zweitens will man dieses Mal aber auch alles richtig machen, um eine möglichst große Netzabdeckung für die Bürger und Unternehmen zu erreichen. Darin steckt auch der Wunsch, dass Deutschland in Sachen Internetausbau endlich mal zu anderen Industrienationen aufschließt.
Von der Bundesnetzagentur kam indes Kritik an der Intervention der Minister. So erwartet die Agentur nun Klagen von Netzbetreibern, da diese Versteigerungen nach Auffassung der Agentur unabhängig von der Politik vonstatten gehen müssen.