3D-Drucker beseitigen bei Audi den Plastikmüll
Seit fünf Jahren läuft beim Audistandort Neckarsulm ein Feldversuch. Wie der Hersteller mit den vier Ringen nun bekannt gab, kann ein Großteil des Verpackungsmülls, welcher im Werk anfällt, direkt dort zum Einsatz kommen. Mittels Upcycling werden bei Audi aus Kunststoffverpackungen Werkzeuge und Müllsäcke.
Zum Einsatz kommen zuerst Schredder und Filamentextruder. Damit wird aus Plastikmüll der Rohstoff für das FDM-Druckverfahren, bei dem aus dünnen Plastikfilament Bauteile hergestellt werden. Bei Audi kommt das Recycling-Filament zum Einsatz, um spezielle Werkzeuge herzustellen, mit denen Autos gebaut werden. „Mit dem aktuellen Pilotprojekt wird neben Geschwindigkeit, Ergonomie und Sicherheit auch die Nachhaltigkeit fest in den Blick genommen“, erklärt der Projektleiter Volker Eitrich. „Der erste große Meilenstein war der technische Nachweis, dass das Verfahren generell funktioniert, wir also aus den vorhandenen Kunststoffen druckfähiges Filament herstellen können.“
Die aus dem Müll-Filament speziell hergestellten Werkzeuge werden in Neckarsulm großflächig eingesetzt. Mehr als 160 verschiedene Montage-, Drück- und Drehhilfen haben die Ingenieure bereits entwickelt. Die Werkzeuge aus dem 3D-Drucker sind Teil von Audis Mission:Zero. Audi hat sich zum Ziel gesetzt, ökologisch neutral Autos herzustellen. Neben den 15 Tonnen recycelten Plastikmüll, spart man bei Audi Wasser, setzt auf Ökostrom und versucht möglichst viele Bauteile ohne erste Prototypen in der virtuellen Realität zu entwickeln. In Zukunft möchte man das Verfahren auch in anderen Audi-Werken einsetzen, oder zumindest andere Werke mit den Spezialwerkzeugen aus Neckarsulm beliefern.
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