3D-Biodruck: Erstes Ohr aus lebenden Zellen erfolgreich transplantiert
Mithilfe von 3D-Biodruck stellten Wissenschaftler das erste Ohr aus lebenden Zellen her, das erfolgreich transplantiert wurde. Dies ist ein wichtiger Schritt in der Entwicklung von Gewebeimplantaten und Tissue Engineering. Beim Bioprinting handelt es sich um eine besondere Form von 3D-Druck, bei welcher Material aus lebenden Zellen in Kombination mit Biomaterialien Schicht für Schicht aufgebaut wird, um Gewebekonstruktionen zu erzeugen.
Anstatt auf Prothesen aus Kunststoffen zurückzugreifen oder aus körpereigenem Gewebe Körperteile nachzubilden, ermöglicht es 3D-Bioprinting Körperteile herzustellen, die die gleichen Eigenschaften wie natürliches Gewebe aufweisen können. Allein für eine Nierentransplantation stehen in Deutschland jährlich etwa 7.000 bis 8.000 Menschen auf der Warteliste. Dabei müssen die Menschen etwa 3 bis 4 Jahre oder länger auf ein Spenderorgan warten, da viele Faktoren erfüllt sein müssen, wie etwa die Übereinstimmung der Gewebemerkmale zwischen spendender und empfangender Person.
In den Vereinigten Staaten warten aktuell 120.000 Menschen auf eine Organtransplantation und es werden tendenziell jedes Jahr mehr. An diesem Beispiel wird klar, welche Bedeutung die Weiterentwicklung dieser Technologie für viele Menschen hat, weshalb weltweit an immer mehr Universitäten und Instituten dazu geforscht wird.
Für die Transplantation des Ohrs aus dem 3D-Biodrucker arbeiteten für eine Studie Ärzte mit Experten des Unternehmens 3DBio Therapeutics für regenerative Medizin aus den USA zusammen. Noch bleibt zwar abzuwarten, ob die Transplantation langfristig positiv verläuft, aber bisher sieht es gut aus. Als nächstes werden ähnliche Transplantationen an 11 weiteren Studienteilnehmern durchgeführt, die aufgrund der genetischen Erkrankung Mikrotie eine Fehlbildung der Ohrmuschel aufweisen.
Da die Körperteile aus den eigenen Zellen der jeweiligen Patienten hergestellt werden, ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass diese vom Körper abgestoßen werden. Des Weiteren arbeitet das Unternehmen daran zukünftig weitere Körperteile wie etwa Bandscheibe, Nase, Kniemeniskus, Leber, Niere oder Bauchspeicheldrüse zu produzieren. Arturo Bonilla, der leitende Chirurg des Ohr-Rekonstruktionsverfahrens erklärte gegenüber der New York Times, dass diese Operation die Zukunft der Transplantationen revolutionieren wird, wenn alles abläuft, wie geplant:
If everything goes as planned, this will revolutionize the way this is done.
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