370 Hektar Wald sollen für Solarpark gerodet werden – mehr als die Fläche von Tesla Gigafactory
In Brandenburg sollen 370 Hektar Mischwald für eine Photovoltaik-Freiflächenanlage weichen. Das entspricht einer Fläche von 518 Fußballfeldern und ist größer als das Baugebiet der Tesla Gigafactory Grünheide. Zudem sollen die Flächen des geplanten Solarparks mit einer Leistung von rund 200 Megawatt teilweise versiegelt werden, was zu einer stärkeren Erwärmung und einer Verschlechterung des Wasserhaushalts führen würde.
Zwar könnte die gleiche Leistung auch in Form von in den Wald integrierten Windkraftanlagen erzeugt werden, die den Baumbestand kaum beeinträchtigen und im Schnitt doppelt so viel Strom produzieren, doch stieß dieser Vorschlag bei der Bevölkerung auf Ablehnung - im Gegensatz zum Kahlschlag für die Solarfarm.
Ein zügiger Ausbau der Solarenergie und der erneuerbaren Energien grundsätzlich ist angesichts des fortschreitenden Klimawandels sowie zur raschen Umsetzung der Energiewende notwendig. Dies darf jedoch nicht auf Kosten von Wäldern und wertvollen Biotopen geschehen. Denn diese sind für die Verbesserung des Klimas sowie aus Gründen des Artenschutzes, für den Wasserhaushalt und den Erhalt der Biodiversität unverzichtbar. Der Förster des Mischwaldes in Bad Freienwalde erklärt:
Dieser Waldkeil, der hier in die Landschaft reingeht, kühlt das Klima vor allem in den Sommermonaten. Das ist unheimlich wichtig für die Bevölkerung.
Leider rufen solche Projekte bei den Gegnern der Energiewende noch mehr Widerstand hervor. Dass aus Klimaschutzgründen kein Wald gerodet werden sollte, dürfte klar sein - aber es gibt genügend alternative Flächen, die sich ebenfalls für den Bau einer Solarfarm eignen, etwa auf Dächern, an Fassaden, über Parkplätzen und Verkehrswegen.
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Quelle(n)
PV-Magazin | Pro Wald Hohensaaten | taz | Bild: Bing AI