Der Eingriff, der bereits in einer Studie im Dezember 2023 vorgestellt wurde, könnte kaum kleiner ausfallen. Mit gerade einmal 30 Zeilen wird erreicht, dass sich der Datendurchsatz um bis zu 45 Prozent erhöht, ohne dass einzelne Anfragen signifikant länger brauchen.
Gleichzeitig wird der Energieverbrauch erheblich reduziert. Bei hoher Auslastung der Rechenkapazitäten soll die Einsparung bei 30 Prozent liegen. In Anbetracht der Tatsache, dass die meisten Server mit Linux betrieben werden und sie weltweit im Einsatz sind, ergibt sich daraus eine gigantische Menge Strom, die nicht benötigt wird.
Schließlich reden wir über derzeit geschätzte 500 Terawattstunden, die sich schon in ein bis zwei Jahren verdoppeln dürften. Bereits 10 Prozent davon würden genügen, um ein kleines Industrieland wie Dänemark komplett zu versorgen.
Arbeitsabläufe optimieren und Rechenkapazität besser einsetzen
Laut Professor Karstens, einem der Autoren der Studie, wurde dem Linux Kernel für die beschriebenen Verbesserungen nichts hinzugefügt. Stattdessen wurde der Arbeitslauf angepasst, um die Anzahl von Unterbrechungsanforderungen an den Prozessor zu minimieren.
Bei großem Datenaufkommen werden diese IRQs genutzt, um Programmabläufe zu stoppen und die Ressourcen anderweitig bereitzustellen. Anschließend wird das Programm an der Stelle der Unterbrechung fortgesetzt.
Aber genau dieses Vorgehen ist ineffizient. Durch die Änderungen am Kernel wird nun der Cache des Prozessors besser ausgenutzt, während die Anzahl der Unterbrechungen erheblich verringert ist. Besonders unter Last kann das System somit schneller und vor allem unterbrechungsfreier arbeiten.
So weit zu Theorie. Die Umsetzung in der echten Welt dauert natürlich, also bis jetzt. Mit der Version 6.13 des Linux Kernel ist die Implementierung nun vollzogen und dürfte sich in den kommenden Updates hoffentlich bald bemerkbar machen.