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3 Millionen smarte Zahnbürsten verursachen Millionenschaden durch DDoS-Attacke

In ausreichender Anzahl können sogar Zahnbürsten verheerende DDoS-Angriffe durchführen. (Bild: Giorgi Iremadze)
In ausreichender Anzahl können sogar Zahnbürsten verheerende DDoS-Angriffe durchführen. (Bild: Giorgi Iremadze)
Ein massiver DDoS-Angriff, an dem mehr als drei Millionen mit Schadsoftware infizierte Zahnbürsten beteiligt waren, zeigt die Gefahren von mit dem Internet verbundenen Gadgets auf, denn gerade wenig leistungsstarke Gadgets sind häufig nicht ausreichend gegen Schadsoftware geschützt.

Während Computer und Smartphones fast im Wochentakt mit Sicherheits-Patches versorgt werden, bleiben derartige Updates bei smarten Gadgets wie Waagen, Waschmaschinen oder auch Zahnbürsten eher die Ausnahme.

Wie die Aargauer Zeitung berichtet, hat die mangelnde Sicherheit smarter Zahnbürsten nun zu einem Schaden in Millionenhöhe geführt, als mehr als drei Millionen infizierte Zahnbürsten zeitgleich die Webseite eines Schweizer Unternehmens aufgerufen haben, woraufhin die Server zusammengebrochen sind und die Webseite vier Stunden lang nicht mehr erreichbar war. Der Bericht beruft sich auf Daten des Cybersicherheits-Unternehmens Fortinet, das in einem Statement schreibt, dass jedes Gerät, das mit dem Internet verbunden ist, ein potenzielles Ziel wäre, und für derartige Angriffe missbraucht werden kann.

Das gilt zwar insbesondere für Smart-Home-Kameras, Webcams und Babyphones, die Angreifern den Zugriff auf sensible Daten erlauben, aber eben auch für augenscheinlich weniger kritische Gadgets. Für ein Mindestmaß an Schutz sollen Nutzer wenn möglich automatische Updates für alle mit dem Internet verbundenen Geräte aktivieren, vorausgesetzt, der Hersteller stellt überhaupt Patches zur Verfügung.

Ansonsten bleibt nur die Möglichkeit, Geräte über den eigenen WLAN-Router entweder komplett vom Internet abzuschneiden, oder zumindest die Upload- und Download-Raten im Blick zu behalten – unverhältnismäßig große Datenübertragungen, vor allem außerhalb der üblichen Nutzungsdauer, können ein Hinweis darauf sein, dass ein Gerät mit Schadsoftware befallen ist, wie etwa kürzlich der Fall einer Waschmaschine mit rund 3,6 GB Datenübertragungen pro Tag gezeigt hat.

Update 8. Februar 2024: Nach Kritik über die Authentizität der Angaben von Fortinet hat das Cybersicherheits-Unternehmen folgendes Statement veröffentlicht, und damit angegeben, dass es sich bei diesem DDoS-Angriff lediglich um ein "hypothetisdches Szenario" handeln würde, die Attacke habe in dieser Form nicht stattgefunden.

To clarify, the topic of toothbrushes being used for DDoS attacks was presented during an interview as an illustration of a given type of attack, and it is not based on research from Fortinet or FortiGuard Labs. It appears that due to translations the narrative on this topic has been stretched to the point where hypothetical and actual scenarios are blurred.

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Autor: Hannes Brecher,  6.02.2024 (Update:  8.02.2024)