25 Jahre Linux: Herzlichen Glückwunsch!
Wer kann schon von sich behaupten, dass ein Betriebssystem nach ihm benannt ist, das Milliarden von Menschen täglich nutzen? Linus Torvalds hat vor 25 Jahren mit Linux sicherlich eine der einflussreichsten Erfindungen in der Geschichte der Betriebssysteme angekündigt: Linux, sein eigenes Betriebssystem. Glücklicherweise hat er selbst den Namen nicht erfunden, sonst könnte man ihn für eingebildet halten, anfangs war Torvalds sogar dagegen, sein Betriebssystem so zu nennen. Anfangs verbot Torvalds auch eine geschäftliche Nutzung, veröffentlichte sein System aber bald unter GNU GPL und damit als freie Software, die jeder nutzen und verändern konnte.
Nun feiert Linux also seinen 25. Geburtstag und da erinnert sich Linus Torvalds an die Anfänge des Betriebssystems: 10.000 Zeilen hatte der erste Kernel und lief nur auf derselben Festplatte, die auch Torvalds besaß. Torvalds dachte damals nach eigener Aussage, dass sich ohnehin nur einige Studenten für Linux interessieren würden. Heute sind es über 22 Millionen Zeilen Code und 80 verschiedene Architekturen, die von Linux unterstützt werden. Ein Team von 5.000 Entwicklern von über 500 Firmen entwickelt aktiv an Linux mit.
Torvalds selbst schreibt nur noch wenig Code, sondern kümmert sich darum, dass die Entwicklung und die Veröffentlichung der Updates glatt verläuft. Alle neun bis zehn Wochen erscheint ein neuer Linux-Kernel. Darauf aufbauend entwickeln beispeilsweise Firmen wie Canonical oder Valve spezielle Betriebssysteme, die sich für PCs und Notebooks eignen oder Schwerpunkte wie beispielsweise Gaming haben. Linux kommt aber auch auf Servern, in Supercomputern oder als Grundlage des größten mobilen Betriebssystems Android zum Einsatz. Auf diese Weise nutzen Milliarden von Menschen täglich Linux, ohne es zu merken.
Die größte Stärke von Linux ist sicherlich seine Variabilität. So findet man dutzende von Betriebssystemen und jeder kann sich das heraussuchen, das seinen Bedürfnissen am besten entspricht. Gleichzeitig ist diese Anpassungsfähigkeit auch die größte Schwäche, denn Einsteiger sind von der Vielzahl der Möglichkeiten oft überfordert.
Linux war und ist ein wichtiges Projekt: Weil jeder Einsicht in den Quellcode nehmen kann, ist die Gefahr gering, dass Geheimdienste oder Firmen Hintertürchen im Code verstecken, um an die Daten der Nutzer zu gelangen. Außerdem ermöglicht es durch seine Variabilität viele Anwendungsmöglichkeiten, die die starreren Systeme von Windows oder Mac nicht ermöglichen. Und das Beste: Linux gibt es auch noch umsonst.