YouTube, die Plattform, die die Art und Weise, wie wir Videos konsumieren und teilen, revolutioniert hat, blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Was als kleines Startup in einer Garage begann, hat sich zu einem globalen Medienphänomen entwickelt, das Milliarden von Nutzern weltweit verbindet.
YouTube wurde am Valentinstag, dem 14. Februar 2005, von drei ehemaligen PayPal-Mitarbeitern gegründet: Chad Hurley, Steve Chen und Jawed Karim. Das ursprüngliche Konzept sah eine Video-Dating-Plattform vor, diese wurde jedoch schon nach wenigen Tagen wieder verworfen, als man erkannte, dass die bis dahin wenigen Nutzer der Platform eher Katzenvideos teilten. So entstand die Idee, eine Möglichkeit zu schaffen, um online Videos zu teilen und die Suche nach Videoinhalten zu vereinfachen. Karim, der in Merseburg geboren wurde, hatte etwa Schwierigkeiten, Videos von wichtigen Ereignissen wie dem Tsunami im Indischen Ozean 2004 oder dem "Nippelgate"-Skandal beim Super Bowl XXXVIII zu finden.
Das erste öffentliche Video auf YouTube, mit dem Titel "Me at the zoo", wurde am 23. April 2005 von Jawed Karim hochgeladen. Der 18 Sekunden lange Clip zeigt Karim im Zoo von San Diego, wo er die langen Rüssel der Elefanten kommentiert. Dieses einfache Video markierte den Beginn einer neuen Ära der Online-Videokultur und hat bis heute Millionen von Aufrufen erzielt.
YouTube entwickelte sich rasant und zog schon früh die Aufmerksamkeit von Investoren auf sich. Bis 2006 konnte das junge Unternehmen fast 11 Millionen US-Dollat an Investorengeldern einnehmen.
Nicht nur in der Internet-Community wurde YouTube schnell bekannt: Auch die Werbeindustrie entdeckte die Plattform rasch für sich. Im November 2005 knackte ein Werbespot mit Ronaldinho von Nike als erstes Video die Schwelle von einer Million Aufrufen. Das Zeitalter der viralen Videos war damit eingeläutet. Zu diesem Zeitpunkt hatte Google noch einen eigenen Video-Dienst, der von Youtube in den Schatten gestellt wurde. Google erkannte wohl recht früh, dass es gegen diesen Konkurrenten auf dem jungen Online-Video-Markt nicht ankommt.
Bereits im Oktober 2006, also nur etwas mehr als ein Jahr nach der Gründung, wurde die Plattform von Google für 1,65 Milliarden US-Dollar übernommen. Die Übernahme war wohl eher ein strategischer Schachzug von Google, um seine Position im Online-Videomarkt zu stärken. Die drei YouTube-Gründer erhielten im Gegenzug Google-Aktien im damaligen Wert von rund 735 Millionen US-Dollar (heutiger Wert etwa 1,65 Milliarden US-Dollar).
Unter der Führung von Google erlebte YouTube ein weiteres starkes Wachstum und wurde zu einem integralen Bestandteil der Online-Welt. Google investierte in die Infrastruktur und Technologie von YouTube, um die Plattform für die steigende Anzahl von Nutzern und Videos zu optimieren. Ein wichtiger Meilenstein war die Einführung des Partnerprogramms im Jahr 2007. Dieses Programm ermöglichte es Videomachern, mit ihren Inhalten Geld zu verdienen. Das Partnerprogramm war ein entscheidender Faktor für den Erfolg von YouTube, da es die Erstellung hochwertiger Inhalte förderte und die Plattform für professionelle Content-Ersteller attraktiv machte. Es trug maßgeblich zur Entstehung des Berufs "YouTuber" bei und prägte die Content-Landschaft der Plattform nachhaltig.
YouTube expandierte auch in neue Bereiche . Im Jahr 2011 wurde YouTube Live gestartet, das Live-Streaming von Veranstaltungen und Inhalten ermöglichte. Im Jahr 2015 folgte YouTube Red (später YouTube Premium), ein kostenpflichtiger Abonnementdienst, der werbefreies Streaming, Offline-Wiedergabe und exklusive Inhalte bot. Im selben Jahr erschienen auch die ersten Videos von Notebookcheck auf YouTube.
Heute gehören zu den meistgeklickten Videos auf YouTube "Baby Shark Dance" von Pinkfong! Kids' Songs & Stories mit über 15 Milliarden Aufrufen, "Despacito" von Luis Fonsi ft. Daddy Yankee und "Johny Johny Yes Papa" von LooLoo Kids. YouTube ist zu einer der erfolgreichsten Video-On-Demand-Platformen der Welt geworden. Einzelne YouTube-Stars wie Mr. Beast konnten durch ihre Kanäle Millionenbeträge verdienen.