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180.000 Euro für Modern Snake: Kontroverse um Spieleförderung in Deutschland

Die Projektzeit für die Entwicklung von Modern Snake wurde von Mai 2023 bis Oktober 2024 angesetzt. (Bildquelle: BMWK)
Die Projektzeit für die Entwicklung von Modern Snake wurde von Mai 2023 bis Oktober 2024 angesetzt. (Bildquelle: BMWK)
Die Computerspieleförderung des Bundes soll innovative Projekte ermöglichen und die deutsche Spieleindustrie stärken. Ein Snake-Klon scheint für Gamer jedoch wenig innovativ zu sein, weshalb nun eine Kontroverse darum ausgebrochen ist, ob die Fördermittel hier sinnvoll investiert wurden.

Die Bundesregierung fördert Gaming-Projekte, um die deutsche Spieleindustrie zu stärken und innovative Neuheiten zu ermöglichen. Ein Begünstigter der Computerspieleförderung des Bundes ist „Modern Snake“ – ein Klon des ursprünglichen „Snake“-Spiels, das bereits 1979 unter dem Namen "Hyper-Wurm" von F. Seger in Deutschland entwickelt wurde und als eines der bekanntesten Videospiele aller Zeiten gilt.

Die geförderte Neuauflage soll das Konzept von Snake in moderner Form als Browsergame in HTML5 umsetzen. Im Gegensatz zum Original soll sich die Schlange nun nicht mehr nur in einem quadratischen Raster bewegen, sondern flexibel in alle Richtungen gleiten können. Weitere Schlangen und Hindernisse sollen das Gameplay zusätzlich erschweren.

Da es Spiele dieser Art bereits zuhauf gibt, erscheint das Spielprinzip für viele wenig innovativ. Dennoch beläuft sich die Förderung auf exakt 176.776 Euro. Auf Reddit zweifeln viele Nutzer an, dass die Fördermittel in diesem Projekt effektiv eingesetzt wurden. Ein User schrieb: „Überall wo es Förderungen gibt, bildet sich binnen kürzester Zeit eine eigene Industrie, die das Abgreifen von Förderungen optimiert“.

Die Förderpolitik der Bundesregierung wird in der Gaming-Branche auch an anderer Stelle mit Skepsis betrachtet. „Flight Sim“ soll eine realistische Flugsimulation bieten, greift jedoch trotz einer Förderung von 370.000 Euro auf bestehende Technologien zurück. 

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hatte auf der diesjährigen Gamescom Steuererleichterungen für die Spielebranche ankündigt, um das Fördersystem zu reformieren. Wenn die Fördermittel nicht in Spiele investiert werden, die tatsächliche Innovationen mitbringen, dürfte das jedoch wenig aussichtsreich sein. 

Quelle(n)

BMWK (Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz)

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Autor: Marius Müller, 24.08.2024 (Update:  9.09.2024)