Zugegeben, 1.000 Megapixel oder eine Milliarde Pixel sind es nicht ganz genau. Insgesamt kommt Gaia, was ursprünglich mal "Globales Astrometrisches Interferometer für die Astrophysik" bedeuten sollte und sich gleichzeitig auf die Figur der griechischen Mythologie bezieht, auf exakt 938 Megapixel. Das ist noch immer beachtlich und sorgt für eine gigantische Datensammlung.
Zudem wurde ein exklusiver Ort zum Fotografieren ausgesucht. Die 2013 gestartete Raumsonde befindet sich am Lagrangepunkt L2 von Erde und Sonne, stets 1,5 Millionen Kilometer hinter der Erde - von der Sonne aus betrachtet. Um noch störungsärmere Aufnahmen zu erhalten, wurde zusätzlich ein 10 Meter großer Sonnenschirm aufgespannt.
So konnten in den letzten 11 Jahren laut ESA drei Billionen Beobachtungen von zwei Milliarden Objekten gemacht werden. Das summiert sich zu 500 Terabyte Daten, die bereits intensiv zu Forschungszwecken genutzt werden.

Gleichzeitig wurden gerade künstlerische Verarbeitungen der unendlich vielen Fotos präsentiert, um die Forschungsergebnisse anschaulicher zu machen. Denn immerhin fotografieren wir lediglich aus der Milchstraße hinaus, können also nur die Innenseite sehen und eigentlich nicht von außen auf unsere Heimatgalaxie schauen. Mit ein bisschen Rechenleistung und verlässlichen Daten gelingt es aber trotzdem ganz gut und das entstandene Video lohnt einen Klick.
Und Neuigkeiten verstecken sich in der Flut an Informationen natürlich auch. So gibt es nicht nur zwei, sondern eine viel größere Anzahl an Spiralarmen. Die Scheibe, entlang derer sich die Sonnensysteme anordnen, ist zudem nach außen gebogen und taumelt.
Immer wieder brechen Sterne aus der Ebene der Scheibe aus und hinterlassen ihre Spuren weit entfernt der eigentlichen Milchstraße. Darüber hinaus wurden insgesamt 40 Nachbargalaxien abgelichtet, zu denen nun ebenfalls unzählige Daten vorliegen.
Seit dem 15. Januar 2025 ist die Mission offiziell beendet. Die Auswertung der gigantischen Datenmengen dürfte Forschende hingegen noch lange Zeit beschäftigen. Ein paar spannenden Entdeckungen werden sicher noch irgendwo darin schlummern.