Das Gericom Bellagio 1330e ist ein typischer Vertreter der Notebookeinsteigerklasse im untersten Preissegment. In Deutschland war es bei dem Elektronikmarkt MediaMarkt um nur 499 Euro erhältlich (siehe unsere Newsmeldung). In Österreich kann/konnte man das Gerät bei Plus erwerben. In unserem folgenden Test überprüfen wir für welche Anwendungen der Laptop geeignet ist und ob er einen Kauf wert ist.
Das gestestete Notebook erreichte uns mit folgender Ausstattung:
- Intel Celeron M 350 Prozessor (1,3 GHz, 400 MHz FSB, 1 MB L2 Cache)
- 15 " TFT XGA 1024x768 Pixel
- 256 MB DDR-SDRAM Nanya Technology PC2700 2.5-3-3-7 (1 Sockel frei)
| Erweiterungsm�glichkeiten | SIS 661FX Mainboard mit Shared Memory Grafikkarte (bis 64MB) (166 MHz Speicher, 133 MHz Kern) - Realtek AC'97 Audio (16-bit Soundcard Pro compatible)
- Stereo Lautsprecher
- 30 GB HDD TOSHIBA MK3021GAS
- Combo CDRW/DVD Laufwerk Toshiba CDW/DVD SD-R2612
- Realtek RTL8139/810x 10/100 MBit Netwerkkarte
- Lithium Ionen Akku mit 53,3 Ah
- Synaptics Touchpad
- Agere Systems AC'97 Modem v2136D
- 4x USB 2.0, Parallel Port, Line-Out, Mic-In, SPDIF, 10/100 LAN, 56k Modem V.90
- 2,8 kg (+ 400 Netzteil inkl. Kabel)
| Tastatur | Vier USB 2.0 Anschlüsse (2 hinten, 2 links) und ein paralleler Anschluss sind zwei Highlights in der Schnittstellenaustattung des Bellagio. Einzig der Firewire Port, PCMCIA und der Cardreader fehlen, wenn man den Gericom mit teureren Modellen vergleicht. Der fehlende PCMCIA Port ist ausserdem etwas lässtig, da man dadurch eine leichte Möglichkeit zur Nachrüstung von WLAN verliert (bleibt nur noch der MiniPCI Steckplatz oder USB). Der Akku ist leicht zu entnehmen, jedoch sitzt das Gerät nicht sehr stabil bei entnommenen Akku (ein Standfuß befindet sich auf dem Akku).
Verarbeitung | Rechtes Scharnier |
Der Laptop überrascht mit einem hochwertigen Displaydeckel aus Aluminium. Dies wirkt sehr edel und trägt zur Steifigkeit des Bildschirms bei. Das Material des restlichen Gehäuses ist leider von schlechterer Qualität. Es knarrt schon bei leichtem Druck auf die Oberschale und ist auch etwas kratzempfindlich. Die Haptik des Plastiks geht in Ordnung. Die Spaltmaße sind nicht ganz gleichmäßig, jedoch nicht störend unterschiedlich. Display Das Display in der Größe von 15 Zoll zeigt 1024x768 Pixel im Verhältnis 4:3. Die maximale Helligkeit von 147 cd/m� reicht zwar nicht zum Arbeiten unter strahlender Sonne, ist jedoch ausreichend zum Arbeiten im Schatten oder in Innenräumen. Die Blickwinkelstabilität des Panels ist nicht recht herausragend. Bei schrägen Blick auf das Display verliert es schnell seine Farben.
| Blickwinkel frontal |
| | Blickwinkel horizontal |
| | Blickwinkel horizontal |
| | Blickwinkel vertikal |
| | Blickwinkel vertikal |
| | Blickwinkel vertikal |
|
Die Ausleuchtung von 60,6% war bei unserem Testgerät jedoch schlecht und man sah die ungleiche Ausleuchtung mit freiem Auge. Die gemessenen Verteilungswerte können sie folgender Tabelle entnehmen (Tabelle repräsentiert den Schirm und zeigt die 9 Messpunkte).
125,2 cd/m� | 138,1 cd/m� | 134,7 cd/m� | 98,7 cd/m� | 136,5 cd/m� | 107,9 cd/m� | 85,2 cd/m� | 83,7 cd/m� | 112,3 cd/m� |
Tabelle mit 9 Messpunken der Helligkeit
Die etwas abgefallene Blaukurve in unserem Monitortest zeigt eine derzeit übliche warme Farbgebung des Displays. Der darstellbare Farbbereich des RGB Farbraums (Dreieck im rechten Bild) ist durchschnittlich.
| Bildschirmeigenschaften |
Allgemein gesprochen, ist das Display sicher eher im unteren Bereich der erhältlichen Displays anzusiedeln, reicht jedoch für normale Arbeitsaufgaben aus.
Leistung | Touchpad | Durch die integrierte Grafik des SIS 661FX Chipsatzes sind kaum Grafikwunder zu erwarten. Die Anwendungsleistung ist jedoch, dank des Celeron M, durchaus gut.
3DMark 05 Startete nicht, da die integrierte Grafikkarte kein DirectX 9 hardwaremäßig beschleunigt.
3DMark 03
Auch im 3DMark 03 beschränkten die Fähigkeiten der Grafikkarte den Test. Der eine Test der durchgeführt werden konnte führte zu mickrigen 102 Punkten.
PCMark04Mit 2182 Punkten war das Notebook hier schon eher konkurrenzfähig, jedoch reichte es auch nicht für Spitzenleistungen. HD Tune 2.10Die Transferraten der Festplatte waren nicht so gut, wie in unserem letzen Testgerät, dem Gericom 1st Supersonic PCI-E ML-32, die Burst Rate und CPU Belastung jedoch sogar besser. Hier die genauen Testdaten: Transferraten: Minimum 12,7 MB/Sekunde Maximum 24,5 MB/Sekunde Durchschnittlich 19,6 MB/Sekunde Zugriffszeit 19 ms Burst Rate 64,6 MB/Sekunde CPU Belastung 2,5%
Hier sehen sie noch das Diagramm der Zugriffszeiten in gelb und der Transferrate in blau.
| Zugriffszeiten der Festplatte |
Doom 3:
War mit keiner Einstellung spielbar, da das Bild fast komplett dunkel blieb und nur einzelne Details gerendert wurden. Auch die Performance war weit von "spielefähig" entfernt, was jedoch aufgrund des verwendeten Grafikchips nicht weiter verwundert. Im Timedemo demo1 unter den Einstellungen "low" (640x480Pixel) erreichte das Bellagio 4,3 Bilder pro Sekunde. Aquamark 3 | Detailaufnahme |
GPU (Grafikkarten) Ergebnis: 3240 Punkte CPU Ergebnis: 4318 Punkte Gesamtpunkte: 3690 Bilder pro Sekunde; min.: 1,2; max: 10,9; durchschnittlich: 3,7 Diese Werte sprechen lt. Aquamark dafür, dass Aquanox 2 mit niedrigen Details gerade noch spielbar sein soll. Unreal Tournament 2004 Unreal Tournament 2004 war in keiner Einstellung gut spielbar. Mit Abstrichen und auf kleinen Maps konnte man jedoch mit den geringsten Einstellungen spielen.
Hier die Ergebnisse der Benchmarktests mit dem "primeval" demo: 1024x768, high image quality 5,7 fps1024x768, high performance 11,7 fps800x600 high image quality 7,4 fps800x600 high performance 12,4 fps640x480 high image quality 8 fps640x480 high performance 12,1 fpsQuake 3 Arena | Spezialbuttons |
Der Timedemo Benchmark ergab mit dem Demo Four.DM_68 44,1 fps. Dieses alte Spiel dürfte daher einwandfrei spielbar sein.
SiSoft Sandra Hier zeigt sich dass der Celeron M sich knapp hinter einem Pentium M 1,4 Ghz einreiht und dadurch eine ordentliche Leistung bringt. Hier die genauen Ergebnisse der durchgeführten Tests: CPU Arithmetik Benchmark: 7400 (ingesamt) CPU Multimedia Benchmark: 26045 (ingesamt) Speicherbandbreiten Benchmark: 2012 (ingesamt) Dateisystem Benchmark: 22861 (ingesamt)
Benchmarkresultate / Pentium M 715 1,4 GHz im Vergleich Dhrystone ALU : 5602 MIPS / 6026 Whetstone FPU : 1808 MFLOPS / 1944 Whetstone iSSE2 : 2314 MFLOPS / 2487 Integer x4 iSSE : 12387 it/s / 1330 Float x4 iSSE2 : 13632 it/s / 14676
Speicherbenchmark: RAM Bandbreite Int Buff'd iSSE2 : 1000 MB/s RAM Bandbreite Float Buff'd iSSE2 : 1007 MB/s
CINEBENCH 2003 v1 | Unterseite |
Rendering (Single CPU): 166 CB-CPU Rendering (Multiple CPU): --- CB-CPU Shading (CINEMA 4D) : 193 CB-GFX Shading (OpenGL Software Lighting) : 579 CB-GFX Shading (OpenGL Hardware Lighting) : 318 CB-GFX OpenGL Speedup: 3.01 Akkulaufzeit Stromverbrauch
Ohne Last und bei maximaler Helligkeit verbraucht das Gerät 27-28 Watt. Dies ist etwa 7 Watt mehr als das HP za2070ea in unserem Test brauchte. Absenken der Helligkeit auf das Minimum brachte 2 Watt Leistung. Unter Volllast verbrauchte das Bellagio 37-38 Watt. Dies sind etwa die Leitstungswerte, die ein Centrinonotebook mit eigenem spielefähigen Grafikchip braucht. Hier noch einige weitere Testwerte: Gerät aus, Akku lädt: 20-23 Watt
Standby: 1,7 Watt
Ruhezustand: 1 Watt
Aus: 1,2 Watt (es zahlt sich also aus, das Notebook bei Nichtbenützung auszustecken) Akkulaufzeit | Displayschaniere |
Der kleine Akku zollt seinen Tribut und deshalb erreicht der Laptop trotz der guten Stromverbrauchswerte keine Rekordzeiten. Beim Battery Eater '05 im Reader's Test erreichte das Bellagio 2 Stunden 4 Minuten. Der Classic Test startete leider nicht. Unter Volllast mit max. Helligkeit lief das Notebook 1 Stunde und 20 Minuten.
TemperaturDie Oberfläche des Bellagio bleibt bei den wichtigen Stellen (Handballenauflage, Tastatur, Touchpad) mit 25-32�C (mit und ohne Last) relativ kühl und angenehm. Die Unterseite jedoch heizt sich mit maximal 48�C (bzw 46�C ohne Last) sehr stark auf. Die genauen Werte entnehmen sie bitte den folgenden zwei Grafiken. | Temperaturen an der Oberseite |
| | Temperaturen an der Unterseite |
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Lautstärke | Gericom Bellagio |
Leider läuft der Lüfter des Gericom Bellagio auch ohne Last fast durchgehend. Er variiert hier die Lautstärke zwischen 35,8 und 44,2 dB (Stufe 1 und 2 des Lüfters). Als Festplatte war in unserem Testgerät eine Toshiba MK3021GAS verbaut, die sich leider durch laute Zugriffsgeräusche auszeichnete (38-41 dB wurden bei der Lüfterstufe 1 gemessen). Unter Volllast dreht der Lüfter nochmal eine Stufe höher und das Gerät lärmt mit etwa 45 dB. Die Messergebnisse wurden in einem sehr leisen Raum gemessen (gemessene
Man kann also zusammenfassend sagen, dass der Laptop nicht zu den leisesten gehört, jedoch subjektiv nicht extrem störend auffällt.
Die integrierten Stereo-Lautsprecher waren von der Qualität her mittelmäßig.
SonstigesZweimal trat bei unserem Testgerät folgendes Phänomen auf: Nach dem Standby Modus blieb der Bildschirm schwarz. Der Rechner war zwar anscheinend erwacht (er lies sich durch drücken auf den Ausschaltknopf ordentlich herunterfahren), jedoch blieb der Bildschirm dunkel.
Fazit | Gericom Bellagio |
Ein leichtes, billiges Notebook mit mittelmäßiger Akkulaufzeit und ausreichend Leistung für anspruchslose Anwendungen wie Office oder Websurfen. Der Grafikchip ermöglicht jedoch nur sehr alte 3D Spiele flüssig zu Spielen. Der Bildschirm und die Betriebsgeräusche sind zwar eher unterdurchschnittlich, jedoch lässt sich das aufgrund des günstigen Preises verschmerzen. Für Anwender, die nur ab und zu einen Laptop benötigen, ist das Gerät sicher empfehlenswert. Vielen Dank der Firma Gericom für das Bereitstellen des Testgerätes. Externe Testberichte über Gericom gibt es in der Kategorie "Relevantes im Web" - "Testberichte und Infos im Web" unter Gericom ->hier. Das Bellagio 1330e hat in der Rubrik Preis/Leistung im 2. Quartal 2005 den 2. Platz beim Test-Vergleich deutschsprachiger Magazine 2005 gewonnen. {mos_sb_discuss:2} |