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4.Teil: Mythos Memory Effekt Print
Written by Stefan Hinum   
Thursday, 24 February 2005
Tückisch ist auch der Memory-Effekt bei den Akkus, die auf Basis von Nickel-Cadmium arbeiten. Werden sie nur zum Teil entladen, scheinen sie sich das regelrecht zu merken. Dabei entstehen im Innern Cadmium-Kristalle an der negativen Elektrode, die eine weitere Entladung erst einmal verhindern. Die Folge: Die verfügbare Energiemenge wird immer geringer.
Memory-Effekt richtet keinen dauerhaften Schaden an, er reduziert nicht die Akku-Kapazität, sondern nur die Leistung (maximaler Strom). Er lässt sich im Prinzip einfach wieder beseitigen, indem man die einzelnen Zellen des Akkus ein oder zweimal vollständig entlädt und wieder voll laden lässt. Diese Alterung lässt sich also rückgängig machen.
Es gibt spezielle Ladegeräte, die eine Tiefenentladung vornehmen. Bei Nickel-Metallhydrid- oder Lithium-Ionen-Akkus tritt dieser Effekt nicht mehr auf. Tiefentladung wird von manchen Akku-Nutzern aus Angst vor dem Memory-Effekt andauernd gemacht. Das führt dazu, dass der Akku schnell kaputt ist.
Die Entladung, die den Memory-Effekt beseitigt, darf auf keinen Fall eine der Zellen des Akku zu weit entladen. Weil in der Regel viele Zellen in Reihe geschaltet sind, kann man aber die Spannung der einzelnen Zellen kaum messen. Also sollte man nicht immer mit dem Nachladen so lange warten, bis das Gerät von alleine abgeschaltet hat, sondern sollte in der Regel schon viel früher wieder voll laden. Im Idealfall sollte man den Akku meistens nicht mal halb leer werden lassen. Dann hält er viel länger, als wenn er immer ganz leer gemacht wird.
Nickel-Cadmium Akkus gibt es kaum noch. Die ständige Furcht vor Memory Effekt ist also völlig unbegründet.
 
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