Videobericht gibt einen ersten Überblick auf den neuen Kurzwaggon-ICE-L der Deutschen Bahn
Im Jahr 2024 wird es erstmals einen klassisch lokbespannten ICE geben. Nach Angaben des gewöhnlich gut unterrichteten Youtube-Kanals Eisenbahn Ö, D, CH sogar schon im Oktober. Der neue ICE heißt dabei ICE-L und stammt vom Hochgeschwindigkeitsspezialisten Talgo, einem vergleichsweise kleinen Unternehmen im Bereich der Eisenbahn, der vor allem den spanischen Markt mit teils sehr besonderen Zügen beliefert.
Darunter fällt auch der ICE-L, über den Eisenbahn Ö, D, CH jetzt in einem ausführlichen Video einen Überblick bietet. Der Zug bietet einen Niederflugeinstieg (L = Low Floor), der durch eine Einzelradaufhängung in der Nähe der Räder möglich wird. Auch der gesamte Boden ist so niedrig, dass ein ebenerdiger Einstieg und Durchgang zu weiteren Waggons an modernisierten deutschen Bahnsteigen möglich ist. Hierbei ist anzumerken, dass Deutschland vergleichsweise hohe Einstiege hat.
Während die Talgo-Waggons in Spanien aber mithilfe von zwei Triebköpfen (vergleichbar mit dem ICE 1 oder einer ICE-2-Doppeltraktion) auf Hochgeschwindigkeit gebracht werden, wird der ICE-L mit seiner leicht austauschbaren Lok nur 230 km/h fahren können. Ursprünglich war der Zug auch als ECx, also Eurocity geplant, ehe er zu einem ICE umgelabelt wurde.
Wie Eisenbahn Ö, D, CH ausführt, hat das durchaus Vorteile, denn mit einem Lokwechsel kann der ICE-L so auch in Nachbarnetzen fahren, die etwa ein anderes Stromsystem haben oder gar mit einer Diesel-Lok gezogen werden. Der letzte ICE mit Diesel-Antrieb war der ICE-TD, der nun nur noch als Forschungsfahrzeug unterwegs ist, unter anderem, um 5G-Netze zu testen.
Eisenbahn Ö, D, CH beleuchtet dabei auch die Argumente, die für und gegen das Label ICE sprechen. Das sehenswerte Video zum ICE-L findet sich auf Youtube.
Waggons des Talgo-Konzepts fuhren übrigens auch mal durch Deutschland. Damals waren die Züge als Citynightline in der Nacht unterwegs. Die Deutsche Bahn entschied sich jedoch, dass das Nachtzuggeschäft nicht lohnenswert ist. Als Folge landeten die Waggons auf dem Schrott und die ÖBB übernahmen die Reste des Nachtzuggeschäfts, das so erfolgreich wurde, dass sogar neue Züge geordert wurden. Die Nightjets der neuen Generation konnte sich Notebookcheck.com in Wien im vergangenen Jahr im Hinblick auf das Digitale anschauen.