User-Test BenQ S53W
Unser Forummitglied Schutzi hat diesen Testbericht zum BenQ S53W für uns verfasst. Der Centrino-Laptop ist aufgrund seiner geringen Grösse und des geringen Gewichts sehr interessant. Lesen Sie hier mehr wie es seiner Meinung nach abschneidet ...
Gehäuse
Das Design des BenQ S53W fiel mir sofort ins Auge und war sicher mit kaufentscheidend bei meiner Suche nach einem schicken, portablen Arbeitsnotebook. Das weisse Kunststoffgehäuse lässt natürlich sofort an das Apple iBook denken... durch die halbtransparenten Tasten wirkt es insgesamt sogar noch heller. Insgesamt ist das Gehäuse jedoch um einiges verspielter designed als man es von Apple-Notebooks gewohnt ist, was sich z.B. in der umlaufenden, silbernen „Zierleiste“ und insgesamt etwas zerklüfteterem Gehäuse bemerkbar macht.
Von der Verarbeitung her hinterläßt das BenQ einen guten Eindruck. Das weisse Kunststoffgehäuse gibt allenfalls nach, wenn man mit Gewalt versucht, es zu verbiegen. Es knarzt auch nichts, wenn man das Gerät mal an einer Ecke packt und anhebt. Der etwas silbrige Bildschirmdeckel besteht aus einer Magnesiumlegierung und ist sehr stabil. Etwas gewöhnungsbedürftig ist der Schließmechanismus des Displays; der Displaydeckel des BenQ S53W wird nirgends eingehakt, stattdessen halten die etwas schwerfälligen Scharniere das Display in Position. Die Absicht dazu bekundigen sie bei jedem zuklappen des Deckels mit einem vernehmbaren Knacken, an das man sich jedoch schnell gewöhnt.
Anschlüsse/ Aufteilung des Gehäuses (siehe auch Bilder):
links:
PCMCIA Typ II (mit Plastikdummy als Schutz)
2x USB 2.0
IEEE 1394 ("Mini"-Firewire-Anschluß)
RJ45 Ethernet (10/100MBit)
Kensington-Schloß, Lüftungsschlitze
rechts:
RJ11 (Modem)
D-Sub Videoausgang (Beamer werden mittels QPresentation erkannt und die Bildschirmauflösung automatisch angepasst)
DVD-Brenner
vorne:
2x 1,5 Watt Lautsprecher
Infrarot
Schalter für WLAN/Bluetooth
5in1 Cardreader (SD/MMC/MS/MS Pro/xD)
Mikrofoneingang
Kopfhörerausgang/SPDIF shared line out
Geöffnet: 2 LEDs (Akku-/Netz-Zustand, Kartenleser), Touchpad mit 2 Tasten, Tastatur, Ein-/Ausschalter, 2 Schnellzugriffstasten für Internet + Email, Integriertes Mikrophon
hinten:
Netzanschluß
Anschluß für optionale Docking Station
Dazu kommen dann noch Bluetooth (zumindest bei mir) und WLAN.
Eingabegeräte
Die Tastatur des Joybooks ist sehr gut, biegt sich nicht durch oder ähnliches und die Tasten sind normalgroß, nicht wie bei Subnotebooks mini. Es macht auch dauerhaft Spaß, darauf zu tippen. Viele Sonderzeichen und Zusatztasten, die man auf einer Bürotastatur findet, haben auch auf dem BenQ ihren Platz gefunden, sodaß die entsprechenden Zeichen oder Funktionen nicht umständlich über die Funktionstaste aufgerufen werden müssen. Die Tasten haben einen angenehmen Tastenhub und einen gut wahrnehmbaren Druckpunkt und dürften auch Vieltippern gefallen. Die Schnellwahltasten zum Start der voreingestellten Standard Mail- und -Internet-Programme sind auch sehr praktisch... wenn man wie ich alle fünf Minuten die Mails abrufen möchte ;-)
Das Touchpad ist recht präzise, und im Treiber lassen sich Zonen für vertikalen und horizontalen Bildlauf, sprich: für´s scrollen einrichten. Das funktioniert ebenfalls sehr gut, trotz der relativ geringen Fläche des Touchpads. Die beiden Tasten für den Links-/Rechtsklick lassen sich ebenfalls präzise bedienen, sind aber akustisch eher von der rustikalen Sorte. Der WLAN-Schalter an der Vorderseite ist plan mit dem Gehäuse verbaut, sodaß er nicht aus Versehen betätigt werden kann, und leuchtet entsprechend der per Fn-Key aktivierten Funktion (blau: WLAN, orange: Bluetooth, lila: beides).
Display
Das Display im 13Zoll-Widescreen-Format mit einer Auflösung von 1280x768 ist ein „glare type“ Display. Dadurch wirkt die Farbwiedergabe sehr brillant, das Display spiegelt jedoch. Aufgrund der hohen Leuchtkraft des Displays fällt das, zumindest bei hoher Helligkeitseinstellung (lässt sich in acht Stufen einstellen), nicht besonders auf. In geschlossenen Räumen reicht selbst im Netzbetrieb Stufe 5 oder 6 aus, auch die niedrigste Stufe ermöglicht noch ein Arbeiten ohne Augenschmerzen. Im Garten, bei direkter Sonneneinstrahlung, braucht man jedoch alle Helligkeit, die das Display bietet, um die Spiegelungen zu überspielen. Der Displaykontrast ist relativ stark winkelabhängig.
Externe Bildschirme können nur über eine analoge D-Sub Buchse angeschlossen werden, die jedoch subjektiv eine gute Bildqualität bietet und darüber hinaus mittels vorinstalliertem Q-Presentation bei angeschlossenem Beamer automatisch die Bildschirmauflösung auf ein Beamer-kompatibles Maß reduziert, was bei drei verschiedenen Beamern (alle max. 1024x768) auch gut funktionierte.
Leistung
Die folgenden Benchmarks habe ich allesamt NACH Austausch der serienmäßig verbauten 2x256MB Speichermodule gegen 2x512MB gleicher Geschwindigkeit durchgeführt. Dies dürfte sich jedoch allenfalls beim PCMark 2004 auswirken, und auch da nur schwach. Die Treiber habe ich seit der Auslieferung nicht geupdated, jedoch sind mittlerweile einige Programme installiert, die ich nicht extra für die Tests deinstallieren wollte... ich habe aber vor jedem Test einen Neustart mit anschließender Deaktivierung aller unnötiger Hintergrundprozesse nach bestem Wissen und Gewissen durchgeführt. Alle Benchmarks wurden mit Default-Einstelungen durchgeführt, d.h. bei den 3D-Benches mit 1024x768 Bildpunkten.
HDTUNE:
Temperatur nach dem Einschalten 22°C, nach ca. 3 Stunden Betrieb 41°C
Transferrate Min./Avg./Max. 16,8/27,9/34,2 MB/s
Access Time 18,4 ms
Burst Rate 64,5 MB/s
CPU Util. 4,6%
3DMark 01: 4868
3DMark 03: 969
PCMark 04: 3354
Ich denke, die Leistungsdaten sind für ein Notebook mit Pentium M 750 (1,86GHz) mit integrierter Grafik völlig normal. Zügiges Arbeiten ist bei der Rechenleistung und mit der relativ schnellen 5400rpm-Festplatte garantiert. Die Grafikleistung reicht für 2D-Spiele und alte 3D-Spiele wie z.B. Quake III oder Counter Strike, ist für aktuelle 3D-Spiele aber deutlich zu gering.
Emissionen
Die Wärmeentwicklung finde ich für ein Sonoma-Notebook normal. Die Tastatur erwärmt sich nur wenig, selbst im Netzbetrieb. Die einzige wirklich warme Stelle ist links neben dem Touchpad, da darunter die Festplatte verbaut ist. Der Lüfter bläst die warme Luft nach links aus dem Gehäuse, was für einen Rechtshänder wie mich optimal ist, da ich davon nichts mitbekomme. Aber auch einen Linkshänder dürfte die lauwarme Luft, die dort verblasen wird, nicht stören.
Die Geräuschentwicklung ist etwas differenzierter zu sehen: Ich arbeite sowohl im Akku- als auch im Netzbetrieb normalerweise mit dem Energieschema „Max. Battery“; hierbei läuft der Lüfter selten an, bleibt dabei aber immer leise und schaltet sich nach kurzer Zeit wieder aus, zumindest bei den Büroanwendungen (Word, Excel, Internet...) die ich benutze. Wenn das Gerät jedoch über längere Zeit gefordert wird, dann gibt der Lüfter ein unüberhörbares, hochfrequentes Geräusch von sich, was z.B. beim DVD schauen nervt, da das DVD-Laufwerk beim Abspielen eines Films recht leise ist und der Lüfter somit um einiges lauter.
Die Lautsprecher an der Gerätefront sind mit 2x1,5W und ohne Bässe hoffnungslos unterdimensioniert und insbesondere bei der DVD-Wiedergabe (wegen des Lüfters) nur als Behelf zu sehen; vom SRS-Surroundsound ist da nicht viel zu hören. Gottlob ist der Kopfhörerausgang von guter Qualität, und es besteht die Möglichkeit zum digitalen Anschluß eines 5.1 Boxensets!
Akkulaufzeit
Alle Test sind ausgehend von einem voll geladenem Akku (ca. 98%) bis zum automatischen Abschalten des Notebooks bei etwa 5% Akkukapazität bei den angegebenen, voreingestellten Energieschemata:
Idle (Schema „Max. battery“, keine Anwendungen, WLAN/Bluetooth aus, LCD min. Helligkeit: 3:42h
Office-Arbeit (wie oben, jedoch Anwendungen wie Word, Excel, Internet; WLAN an, LCD min. Helligkeit): 3:02h
DVD-Wiedergabe (Schema „DVD“, PowerDVD, WLan/Bluetooth aus, LCD min.): 1:43h
Stresstest (Schema „Max. Performance“, Anwendung: SuperPI -> 100% Auslastung des Prozessors, WLAN/Bluetooth an, LCD max. Helligkeit): 1:09h
Ladezeit bei ausgeschaltetem Notebook: ca. 3h
Die Zeiten sind natürlich nicht mit klassischen Benchmarks zu vergleichen, vermitteln aber einen guten Eindruck über die Leistungsfähigkeit des Akkus.
Die Laufzeit bei DVD-Wiedergabe bedeutet leider, dass man sich den Film schon genau aussuchen sollte, den man unterwegs schauen möchte, ist aber für ein so kompaktes Gerät noch in Ordnung. Hier ist allerdings anzumerken, dass beim voreingestellten Energieschema „DVD“ die CPU-Leistung auf Medium eingestellt wird. Man kann DVDs auch ohne Ruckler mit dem Energieschema „Max. Battery“ schauen, damit dürfte die Laufzeit dann in die Nähe der 2h-Grenze kommen. Das erspart einem auch einiges an Lüfterlärm.
Im Office-Betrieb hält das Gerät auch abseits der Steckdose gut drei Stunden durch, ohne WLAN sogar noch etwa 15-20 Minuten mehr, aber das habe ich nicht gestoppt, zumal der Office-Wert ohnehin nur eine Näherung ist.
Fazit
Das BenQ Joybook S53W ist ein idealer Begleiter für alle, die ein schickes und portables Arbeitsnotebook suchen. Für diesen Einsatzzweck prädestiniert ist es durch sein gutes und leuchtstarkes Display, die gute Tastatur sowie die für diesen Einsatzzweck mehr als reichlich vorhandene Rechenpower. Bei Office-Anwendungen ist zudem die Akkulaufzeit mit knapp über drei Stunden als gut anzusehen, ebenso der niedrige Geräuschpegel.
Möchte man mit dem S53W auf Reisen DVD anschauen, sollte man wegen der schlechten Lautsprecher auf jeden Fall einen Kopfhörer einplanen. Hier sollte man außerdem das voreingestellte „DVD“- Energieschema ändern bzw. ein anderes benutzen, der Laufzeit und der Ohren zuliebe.
Die Schnittstellenausstattung des S53W ist mit Firewire, Kartenlesegerät, WLAN, Bluetooth (Vorsicht, meins hat es, laut Datenblatt hat es keins; vor dem Kauf lieber noch mal bestätigen lassen!), Infrarot und PCMCIA Typ II ziemlich komplett, lediglich die beiden USB-Ports sind etwas knapp kalkuliert.
Der gute Gesamteindruck wird durch eine solide Verarbeitung und sinnvolle Softwarebeigaben (Brennprogramm, Musikplayer, Bildbetrachter etc.), die außerdem unter einer stylischen Oberfläche (Qmedia) vereint sind, komplettiert.
Dazu kommt, dass es kaum vergleichbare Geräte bezüglich Größe und Ausstattung gibt, die zudem meist deutlich teurer sind.
Vielen Dank an unseren Forummoderator "Schutzi" für das Erstellen dieses Testberichts.
Der Testbericht basiert auf einen User Testbericht von Schutzi mit Diskussion -> hier