Testbericht MSI Megabook 635
Wir testen nun das MSI Megabook 635 und vergleichen es mit seinem "Schwester"-Notebook, dem MSI Megabook 645. Beide wurden uns von Alb-Computer.de zur Verfügung gestellt. Neben leicht unterschiedlichem Aussehen, unterscheiden sich die Beiden vor allem durch die Grafikkarte und den Prozessor. Im M635 mit seinem 15.4 Zoll WXGA TFT arbeiten ein Turion 64 MT-32 Prozessor mit 1.8 GHz sowie eine ATI X700 Grafikkarte mit 128 MB Speicher. Eines kann man vorwegnehmen: in Bezug auf Verarbeitung und Bildqualität schneidet dieser Laptop ziemlich gut ab.
Gehäuse
Das zweifarbige Gehäuse wird von schwarz dominiert (zB Deckel), beinhaltet aber auch helle Bereiche in der Farbe silber-metallic. Hier unterscheidet sich das M635 optisch deutlich vom MSI M645, bei dem sich dominierende dunkelgraue Bereiche mit schwarz abwechseln.
Die verwendete Magnesium-Legierung macht das Notebook leicht und robust. ZB entstehen beim Kratzen auf der Oberfläche mit Metall keine Kratzer.
Zu den Rändern hin ist das schlanke Gehäuse sehr steif und stabil, in der Mitte gibt es allerdings kräftig nach. Das dürfte allerdings die Stabilität insgesamt nicht beeinträchtigen.
Hebt man das M635 mit einer Hand am Rand auf oder versucht man es mit beiden Händen zu verbiegen, so verbiegt sich der Laptop nicht und knirscht auch nicht. Dass ein Notebook bei den Materialbelastungstests überhaupt nicht knirscht war bei den bisherigen Tests eher selten (in der Kurztestrubrik können nur die Gehäuse von Toshiba Satellite A80 - 142 und Sony Vaio VGN-FS215M können mit dem Megabook mithalten).
Die Gehäusespaltmasse sind gleichmässig und meist unter 1mm, das Gerät erscheint diesbezüglich sauber verarbeitet. Am Rand der Tastatur gibt es aber, wie so oft, eine tiefe Rille zwischen Arbeitsoberfläche und Tastatur. Hier kann sich Schmutz ansammeln und evtl. ins Innere des Geräts eindringen.
Scharfe Kanten gibt es nirgends, nicht einmal bei der Akkuöffnung.
Fast alle Anschlüsse befinden sich auf der linken und rechten Schmalseite, bedauerlicherweise jedoch keine auf der Rückseite, wo sie am wenigsten stören würden.
Es gibt 4 USB-Anschlüsse, das ist eine grosszügige Anzahl. Bei manchen Laptops hat man gar nur 2 USB-Slots zur Verfügung. Kabel, die man an die USBs rechts anschließt, können Rechtshänder mit Maus behindern, auf der linken Seite können USB-Kabel Linkshänder stören. Solang man nicht mehr als 2 Anschlüsse braucht, kann man immerhin auf der jeweils anderen Seite anschließen. Perfekt wäre gewesen, die Anschlüsse nach hinten zu verlegen.
Einen Firewire-Anschluss gibt es auf der vorderen Schmalseite.
Für nahezu alle Anschlüsse gilt, dass sie sehr nah beieinander liegen, oft nur mit 1 mm Abstand. Da können sich die Stecker gegenseitig behindern. Dies gilt besonders auch für die übereinander liegenden USBs.
Der Auswurf-Mechanismus des PC-cardreaders funktioniert klaglos. Es gibt übrigens auch einen ST-MMC-cardreader. Auch das DVD-Laufwerk öffnet und schließt problemlos.
Der Akku mit den Maßen 27x4,5x2 ist bequem ansteckbar und abnehmbar ohne sich zu verspießen und die Verriegelung funktioniert ohne Probleme. Er wird auf der hinteren Schmalseite angesteckt und bildet hier die Rückseite des Notebooks.
Das MSI M635 steht auf seinen Gummifüssen auf glatter Oberfläche stabil ohne viel zu verrutschen.
Eingabegeräte
Die Tastatur gibt zwar bei starkem Tastendruck etwas nach, aber nicht so viel, dass es den Gebrauch behindern würde. Der Anschlag ist angenehm und von leisem Klicken begleitet. Die Grösse der Tastatur ist mit 30x11cm durchschnittlich, ebenso wie Tastengrösse und Abstand der Tasten voneinander. Die Tastenabstände sind übrigens gleichmässig. Das ist nicht bei allen Laptops selbstverständlich. Die Tasten wackeln nicht und sind stabil verankert.
Einen eigenen numerischen Block gibt es, wie so meist, nicht und die Bildlauf- und Pfeiltasten sind kleiner als die übrigen Tasten. Die Pfeiltasten sind vom übrigen Tastaturblock räumlich getrennt, was für Spieler sehr günstig ist, welche diese Tasten öfters brauchen. Durch die räumliche Trennung treten Fehlklicks deutlich seltener auf. Die Enter-Taste ist leider etwas klein geraten und ringsum von anderen Tasten umzingelt. Hier sind Fehlklicks wahrscheinlich. Die FN-Taste befindet sich am äusseren Tastaturrand links. Ein Teil der Notebooks hat dort die Str-Taste. Man kann leider nicht mehr sagen, was Standard ist.
Die Tastatur hinterläßt keinen Abdruck auf dem Deckel, auch wenn man auf den geschlossenen Deckel drückt.
Das Touchpad befindet sich leicht nach links versetzt vor der Tastatur. Da kann es passieren, dass man beim Spielen oder Arbeiten versehentlich mit dem Daumen auf dem Touchpad Signale sendet. Die Fingerfläche ist übrigens nicht rechteckig, sondern rautenförmig und entspricht ungefähr der Grösse 7x4cm. Es gibt unter der Fingerfläche 2 Touchpad-Tasten mittlerer Grösse, die man auch am Rand noch anklicken kann. Einen Scrollknopf gibt es nicht. Die beiden Tasten wackeln nicht und die Bedienbarkeit des Touchpads erscheint normal.
Display
Der Spalt zwischen Gehäuse und Deckel beträgt gleichmässig 2-3 mm (es gab schon Notebooks, wo der Abstand auf einer Seite fast doppelt so groß war wie auf der anderen Seite...). Die Displayverriegelung funktioniert problemlos. Bei wiederholtem Schließen und Öffnen hört man keinerlei Knirschen. Auch das spricht für eine qualitativ hochwertige Verarbeitung und ist keineswegs selbstverständlich. Die Scharniere sind symmetrisch, jeweils auf der äusseren Seite des Scharniers gibt es einen Bolzen als Aufhängung, während innen Kabel verlaufen. Die Scharniere wackeln nicht und stabil zu sein. Der Displaydeckel kann durchschnittlich stark durchgebogen werden. Auf der Rückseite des Displaydeckels ist mittig (normalerweise) ein MSI Logo angebracht. Bei unserem Testgerät fehlte jedoch ebendieses.
Wieder einmal liegt ein glänzendes, aber eben zugleich auch spiegelndes Display vor. Mittlerweile werden spiegelnde Displays zum Standard, obwohl ein wichtiger Nachteil offenkundig ist. Egal ob Sonne, Leuchtstoffröhre oder einfach scharf kontrastierter Schatten. Alles spiegelt sich in den glänzenden Displays wieder. Auch eine Nutzung im Freien bei Sonneneinstrahlung ist leider nicht möglich, da man sich dann leider nur selbst im Display erkennt.
Sicht aus extremen Betrachtungswinkeln: vertikal kommt es wie bei den meisten Laptops zu leichten Farbverfälschungen, horizontal kann man die Stabilität des Bildes als ausgezeichnet bezeichnen. In Bezug auf die Bildqualität kann das MSI M635 durchaus mit bisherigen Display-Favoriten wie dem oben genannten Sony Vaio VGN-FS215M, aber auch Sony Vaio PCG K315Z, Sony Vaio VGN A417M und Asus Z9252V mithalten.
Auch die Bildaufbauzeiten sind sehr gut und keine Schlieren sind erkennbar.
Pixelfehler gibt es auch bei dem Testgerät dieses Modells keine.
Die Ausleuchtung mit 81% (Unterschied zwischen hellster und dunlester Stelle) ist gut und deshalb ergibt sich auch ein homogenes Bild.
128 cd/m² | 153 cd/m² | 145 cd/m² |
138 cd/m² | 158 cd/m² | 145 cd/m² |
144 cd/m² | 152 cd/m² | 148 cd/m² |
9 Helligkeitsmesswerte des Displays
Leistung
Die ATI Radeon Mobility X700 zusammen mit dem 1,8 Ghz getakteten Turion verhelfen dem Laptop zu ansehlichen Spiele- und Anwendungsperformance. Neuerste Spiele (wie Age of Empires 3) kann man zwar nicht in den höchsten Einstellungen, jedoch in mittleren ruckelfrei geniessen. Hier die genauen Testergebnisse der durchgeführten Benchmarks:
3DMark 01
15121 Punkte
3DMark 03
5571 Punkte
3DMark 05
2197 Punkte
PCMark 04
3522 Punkte
HDTune
Der Festplattenbenchmark lieferte folgendes Ergebnis der eingebauten Toshiba MK8032GAX 80GB Platte:
Transferrate: min: 16,4 MB/s; max: 31,9 MB/s; durchschn: 26 MB/s
Zugriffszeit: 17,3 ms
Burst Rate: 61,5 MB/s
CPU Belastung: 5,9%
Doom 3
Wie die untenstehenden Timedemo (demo1) Werte beweisen, lief Doom 3 sehr gut auf dem MSI Megabook 635. In der Auflösung 1024x768 mit Einstellungen high konnte man ruckelfrei spielen.
low: 74,5 fps
medium: 74,8 fps
high: 47,8 fps
high (1024x768): 40,1
ultra: 25,6 fps
Quake 3 Arena
Der etwas angestaubte OpenGL Klassiker ist natürlich in höchsten Einstellungen einwandfrei spielbar. Das Timedemo erreichte 243,3 fps.
Warhammer 40.000 Dawn of War Winter Assault
Dieses Spiel ist nur in mittlere Detaileinstellung bei grossen Schlachten flüssig spielbar.
Lautstärke
Das MSI Megabook 635 kommt leider nicht ohne dauernd laufenden Lüfter aus. Kurz nach dem Einschalten surrt das Gerät mit akzeptablen 34 dB. Nach kurzer Belastung schaltet sich Hauptlüfter dazu und bleibt auf Stufe 1 (38 dB). Bei Volllast schaltet der temperaturabhängige Sensor den Lüfter immer wieder um eine Stufe hinauf. Wir haben 5 Stufen gezählt, wobei die lauteste in einem Lärmpegel von 51,5 dB lärmt.
Das Lüftergeräusch selbst bleibt jedoch annehmbar. Im Vergleich zum MSI Megabook 645 ist das 635 minimal lauter und die Lüfter starten schneller in der nächsthöheren Stufe.
Emissionen
Hier kommt leider ein schwerer Fehler zum Vorschein: die Ausblasöffnung des Lüftungssystems befindet sich im vorderen Bereich der rechten Schmalseite! Bekanntlich ist die grosse Mehrzahl der Nutzer Rechtshänder und benutzt wohl im Normalfall eine Maus. In kalten Winternächten an der frischen Luft mag man froh sein, wenn einem konsequent und permanent die Hand gewärmt wird aber sonst...
Die Lüfteröffungen sind klein und rechteckig, die Ansaugöffnungen befinden sich auf der Geräteunterseite. Das hat wiederum den Nachteil, dass auf weichen Unterlagen die Luftzufuhr ins Stocken kommen kann. Aber Ansaugöffnungen auf der Unterseite hat mittlerweile die Mehrzahl der Laptops.
Die Temperatur auf der Arbeitsfläche ist beim Arbeiten/Surfen ohne starke Belastung unterdurchschnittlich gering, was ein angenehmes Arbeiten mit der Tastatur gewährleistet. Die Oberseite erwärmt sich auf maximal 32°C (oberhalb der Lüfteröffnung). Die Tastatur und Handballenauflagen bleiben jedoch mit durchschnittlich 28°C angenehm kühl. Die Gehäuseunterseite erwärmt sich zwar stärker als die Arbeitsfläche (max 35°C bei der Lüfteröffnung), jedoch im Vergleich mit anderen Notebooks eher unterdurchschnittlich stark und schließt eine Benützung auf den Schenkeln nicht aus. Dies ist ganz klar dem dauernd laufenden (lärmenden?) Lüfter zu verdanken.
Unter Volllast bleibt das Gerät mit max 35°C (Oberseite) und 42°C (Unterseite) auch noch im Rahmen.
Akkulaufzeit
Im Readers Test des BatterEater Benchmarks reichte der akku für eher unterdurchschnittliche 2,5h.
Der Classic Test (3D Animation) startete leider auf dem MSI M630 nicht (wahrscheinlich Inkompatibilität der ATI PCI-E Grafikkarte mit der Software)
Unter Volllast (Quake 3 Arena Botmatch) hielt der Akku 1h 20m.
Der Stromverbrauch des Notebooks im Test war:
Ohne Last: 32 Watt
Volllast: 68 Watt
Sonstiges
Das Netzteil ist 13x6x3cm klein, wiegt 550 g und ist so durchaus leicht portabel. Auf dem Netzteil befindet sich ein Netzstatus-Leuchte, während das M645 diese Anzeige auf dem Stecker hat, der an das Notebook angesteckt wird.
Die 2 kleinen Lautsprecher sitzen in den Ecken unter dem Display und
Im geschlossenen Raum ohne sonstige Schallquellen kann man ein leises Surren aus dem Gehäuseinneren wahrnehmen, ohne extra das Ohr ans Gehäuse legen zu müssen. Dennoch ist das Surren nicht überdurchschnittlich laut.
Hinter der Tastatur befinden sich 2 Lautsprecher, die angenehm klar klingen, jedoch kaum Tiefen erklingen lassen. Trotzdem klingen sie subjektiv ganz gut und sind brauchbar.
Fazit
Das MSI M635 macht in vielerlei Hinsicht einen guten Eindruck. Die Verarbeitung läßt kaum Spielraum für Kritik, auch der Display ist von hervorragender Qualität und die Ausstattung ist durchaus ausreichend. Der eindeutig grösste Mangel ist die Lüfterposition.
Zur Verfügung gestellt wurde uns das Notebook von der Firma Alb-Computer.de.
Vielen Dank an die Firma Alb Computer, die uns freundlicherweise das Testgerät zur Verfügung gestellt haben. Das MSI Megabook 635 kann hier bei ihnen bezogen werden.
Über den Testbericht bzw. das Notebook können sie in unserem Forum diskutieren. -> Forumseintrag MSI Megabook 635