Test-Update Lenovo IdeaPad G50-45 Notebook
Wer heutzutage ein einfaches Allround-Notebook für Office- und Multimedia-Anwendungen sucht, findet schon für kleines Geld eine Vielzahl potentieller Kandidaten. Neben Geräten mit Intel-Celeron- und -Pentium-Prozessoren stehen dabei auch diverse AMD basierte Alternativen zur Auswahl, von denen insbesondere jene mit der kürzlich vorgestellten Beema Plattform ein exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis versprechen.
Als einer der ersten Hersteller hat Lenovo mit dem G50-45 (teils auch IdeaPad G50-45 genannt) eine entsprechende Baureihe im Programm. Der preiswerte 15-Zöller, der je nach Ausstattung lediglich 270 bis 450 Euro kostet, ähnelt in vielerlei Hinsicht dem bereits getesteten Schwestermodell G50-70 mit Intel Hardware (300 bis 600 Euro). Im Fokus des heutigen Tests steht deshalb insbesondere der neue AMD A6-6310, eine sparsame Quad-Core-APU mit integrierter Radeon-R4-Grafikeinheit. Zusammen mit 4 GB RAM sowie einer 500 GB großen SSHD kommt unser Testgerät so auf einen Kaufpreis von rund 370 Euro. Wer auf das vorinstallierte Windows 8.1 verzichten kann, muss für die gleiche Konfigurationen sogar nur 300 Euro zahlen. Damit tritt das G50-45 in Konkurrenz zu anderen Low-Cost-Notebooks wie dem Acer Aspire E1-510 oder Packard Bell EasyNote TE69HW.
In Anbetracht der bestehenden Verwandtschaft mit dem Lenovo G50-70 werden wir nachfolgend auf eine erneute Untersuchung von Gehäuse, Schnittstellen und Eingabegeräten verzichten. Die entsprechenden Abschnitte können in unserem vorherigen Testbericht nachgelesen werden.
Display
Klassentypisch setzt das G50-45 auf ein mittelgroßes 15,6-Zoll-Display mit mageren 1.366 x 768 Bildpunkten, was einer Pixeldichte von circa 100 ppi entspricht. Darunter leidet nicht nur die Schärfe der Darstellung, sondern auch die zur Verfügung stehende Arbeitsfläche auf dem Desktop – Multi-Tasking mit komplexer Software ist demzufolge nur sehr eingeschränkt möglich. Höhere Auflösungen haben allerdings auch die Kontrahenten von Acer und Packard Bell nicht zu bieten.
Mit maximal 210 cd/m² erreicht das LED-Backlight eine allenfalls durchschnittliche Leuchtdichte, die für einen Einsatz des Notebooks auf dem heimischen Schreibtisch aber vollkommen ausreicht. Glücklicherweise fällt die Helligkeit im Akkubetrieb nicht noch weiter ab. Lob gibt es für die gleichmäßige Ausleuchtung der gesamten Bildfläche, störende Lichthöfe sind selbst bei gründlicher Suche kaum zu entdecken.
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Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 227 cd/m²
Kontrast: 413:1 (Schwarzwert: 0.55 cd/m²)
ΔE Color 11.12 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 11.22 | 0.5-98 Ø5.2
41.78% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
60.8% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
40.42% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.12
Erwartungsgemäß setzt das G50-45 auf das gleiche TN-Panel wie das G50-70 (LG LP156WH3-TPSH), sodass sich unsere Messwerte nur im Rahmen üblicher Fertigungstoleranzen unterscheiden. Aus dem Schwarzwert von 0,55 cd/m² errechnet sich das Kontrastverhältnis von 413:1, was in etwa mit dem Aspire E1-510 (392:1) und dem EasyNote TE69HW (446:1) vergleichbar ist. Insgesamt würden wir den Bildeindruck als befriedigend umschreiben; zwar würde ein noch satteres Schwarz für eine kräftigere und lebendigere Darstellung sorgen, gemessen an der Preisklasse geht das Ergebnis aber in Ordnung.
Nicht wirklich zufriedenstellend fällt dagegen die herstellerseitige Kalibrierung des Displays aus: Speziell die viel zu hohe Farbtemperatur, die sich in einem sichtbaren Blaustich äußert, ist hier als Kritikpunkt zu nennen. Die daraus resultierenden Delta-E-Abweichungen lassen sich mit Hilfe eines angepassten Farbprofils (Downloadlink in obenstehender Grafik) aber zumindest etwas reduzieren. Mit dem stark eingeschränkten Farbraum (51 Prozent sRGB, 36 Prozent AdobeRGB) muss sich der Anwender jedoch zwangsläufig arrangieren.
Während die begrenzte Displayhelligkeit im Indoor-Betrieb kein größeres Hindernis darstellt, macht sie einen Außeneinsatz des Notebooks beinahe unmöglich. Selbst an bewölkten Tagen oder im Schatten überdecken störende Reflexionen der verspiegelten Oberfläche den Bildinhalt – die Option eines matten Panels bietet Lenovo für das G50-45 leider nicht an.
Gerade für gemeinsame Filmabende sollte ein Display möglichst großzügige Blickwinkel aufweisen, damit alle Betrachter ein kontrastreiches und unverfälschtes Bild zu sehen bekommen. Diesbezüglich wird ein TN-Panel technologisch bedingt immer schlechter als ein IPS- oder PLS-Fabrikat abschneiden, auch wenn je nach konkretem Modell gewisse Unterschiede existieren. Das hier verbaute LG Panel reagiert vor allem in der Vertikalen überaus empfindlich auf kleinste Abweichungen, doch auch seitlich ist der Bewegungsspielraum extrem begrenzt: Abweichungen von mehr als etwa 30 Grad zur Senkrechten sollten nach Möglichkeit vermieden werden.
Leistung
Obwohl AMD die "Beema" APU gegenüber ihrem direkten Vorgänger "Kabini" nur geringfügig modifiziert hat, verspricht die neue SoC-Generation beachtliche Leistungs- und Effizienzsteigerungen. Mit 1,8 bis 2,4 GHz taktet der A6-6310 bis zu 900 MHz höher als der alte A4-5000 (1,5 GHz, kein Turbo) - bei wohlgemerkt gleicher TDP-Einstufung von 15 Watt sowie identischem 28-Nanometer-Fertigungsprozess. Damit übertrifft der Quad-Core-Chip sogar das bisherige, deutlich energiehungrigere Topmodell A6-5200 (2,0 GHz, 25 Watt).
Auch die integrierte Grafikeinheit namens Radeon R4 legt einen kräftigen Taktsprung hin: Die 128 Shadereinheiten auf Basis der GCN-Architektur können nun eine Maximalfrequenz von 800 MHz erreichen. Besonders hervorzuheben ist des Weiteren das umfangreiche Featureset inklusive Unterstützung für DirectX 11.2 sowie AMDs hauseigene Mantle API.
Leider hat Lenovo die APU nur mit einem 4-GB-Modul im DDR3-1600-Standard kombiniert – theoretisch möglich wäre auch ein schnellerer DRR3-1866-Speicher. Angesichts der Low-Cost-Ausrichtung des Notebooks erscheint diese Entscheidung nachvollziehbar, wenngleich speziell die GPU-Performance ein wenig darunter leiden dürfte. Ohne Nachteil bleibt dagegen das Fehlen eines zweiten Speichermoduls, da Beema ohnehin nur über ein Single-Channel-Interface verfügt. Überraschend großzügig zeigt sich der Hersteller beim Thema Massenspeicher, eine 500 GB große Hybridfestplatte (SSHD) trifft man in diesem Preissegment eher selten an.
Prozessor
Dank seiner vier CPU-Kerne hinterlässt der A6-6310 vor allem in gut parallelisierten Benchmarks einen überzeugenden Eindruck. Im Cinebench R11.5 schlägt die APU nicht nur Intels komplettes Bay-Trail-Lineup – hier vertreten in Form des Pentium N3520 –, sondern auch knapp den Haswell basierten Core i3-4010U. Ob der minimale Rückstand auf den A8-6410 mit identischem Maximaltakt nur auf Messschwankungen oder aber eine sorgfältigere Selektion (und damit eine bessere Turbo-Ausnutzung) des A8 zurückzuführen ist, lässt sich anhand eines einzelnen Testgerätes leider nicht eindeutig feststellen.
Während in den meisten Multi-Threading-Tests eine Frequenz von etwa 2,0 GHz anliegt, steigt der Takt bei Einzelkernbelastung auf rund 2,2 bis 2,3 GHz. Dies reicht, um sich erneut gegen den Pentium N3520 zu behaupten. Jegliche Haswell Konkurrenz muss der A6-6310 jedoch passieren lassen: Dank deutlich höherer Pro-MHz-Leistung weist schon der nur 1,4 GHz schnelle Celeron 2957U AMDs APU in die Schranken. Immerhin steht die beschriebene Performance auch im Akkubetrieb ohne Abstriche zur Verfügung.
Massenspeicher
Auf den ersten Blick mag man die Seagte Laptop Thin SSHD für eine ganz gewöhnliche Notebook-Festplatte halten – doch dieser Eindruck täuscht: Dank einem zusätzlichen, 8 GB großen Flashspeicher-Cache kann das Laufwerk den Zugriff auf häufig benötigte Daten drastisch beschleunigen. Mit üblichen Benchmark-Programmen lassen sich die Vorteile dieser Technik nur schwer aufzeigen; in HDTune liegt die SSHD weder bei der Zugriffszeit (17,2 Millisekunden) noch der durchschnittlichen Transferrate (90,2 MB/s) merklich vor einer vergleichbaren HDD. Anders sieht es dagegen in der Praxis aus, doch dazu mehr im folgenden Kapitel.
System Performance
Zunächst wollen wir aber noch kurz im Bereich der synthetischen Benchmarks bleiben und uns dem PCMark 7 zuwenden, der einen Richtwert für die Anwendungsleistung eines System liefert. Neben der Performance des Prozessors zahlt sich hier vor allem ein schneller Datenträger aus: Da die Konkurrenz in Form des EasyNote TE69HW sowie Aspire E1-572 nur auf eine herkömmliche Festplatte zurückgreifen kann, geht der Sieg an das G50-45. Gegen einen Verbund aus Core-i3-CPU und SSHD-Laufwerk hat unser Kandidat allerdings keine Chance.
Inwieweit diese Differenz auch im Alltag spürbar ist, hängt vom Anwendungsprofil des jeweiligen Nutzers ab. Für Textverarbeitung und Multimedia-Zwecke reichen die Reserven des Notebooks allemal aus. Zudem besticht das System mit kurzen Start- und Ladezeiten. Nur dann, wenn einzelne Kerne besonders stark gefordert werden (Installationsvorgänge, ältere Programme und Spiele), wünscht man sich gelegentlich noch etwas mehr Rechenpower.
PCMark 7 Score | 2555 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 2011 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 2096 Punkte | |
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Grafikkarte
Bei der von AMD schlicht als Radeon R4 titulierten Grafikeinheit handelt es sich auf den ersten Blick nur um die zweitschnellste Beema GPU, existiert doch noch der A8-6410 samt nominell stärkerem Radeon-R5-Kern. In Wahrheit sind die technischen Daten beider Modelle – 128 GCN-Shader, maximal 800 MHz – jedoch exakt identisch, sodass wir keine nennenswerten Performance-Unterschiede erwarten.
Tatsächlich ist die A8-APU im 3DMark 11 immerhin 8 Prozent schneller, was erneut mit einer etwas besseren Turbo-Ausnutzung zusammenhängen könnte. Unabhängig von dieser marginalen Differenz bietet Beema eine um Faktor drei bis vier höhere Grafikleistung als Intels Bay-Trail-Plattform und kann sich sogar mit der (preislich zumeist höher angesiedelten) HD Graphics 4400 messen. Erst in Kombination mit Dual-Channel-Speicher zieht die HD 4400 ein wenig davon.
3DMark 03 Standard | 10908 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 6421 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 4046 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 2506 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 795 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 31319 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 2825 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 462 Punkte | |
3DMark Fire Strike Extreme Score | 218 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Leider schafft es der A6-6310 nur selten, seine vergleichsweise starke GPU auch in Spielen in hohe Frameraten umzumünzen. Limitiert durch die niedrige TDP-Einstufung fällt der CPU-Takt bei paralleler Belastung von Prozessor und Grafikeinheit öfters unter die Basisfrequenz von 1,8 GHz. Ob dies auch für die Taktrate der Grafikeinheit gilt, ließ sich mangels geeigneter Tools im Test nicht verifizieren. Letztlich sind so nur wenige Titel der letzten Jahre in niedrigen Einstellungen flüssig spielbar, wenngleich ähnlich teure Intel Konkurrenten ebenfalls keine besseren Leistungen abliefern.
Lenovo IdeaPad G50-45 Radeon R4 (Beema), A6-6310, Seagate ST500LM000 Solid State Hybrid Drive | Packard Bell EasyNote TE69HW-29574G50Mnsk HD Graphics (Haswell), 2957U, Seagate Momentus Thin ST500LT0 12-9WS142 | Acer Aspire E1-572-34014G50Dnkk HD Graphics 4400, 4010U, Seagate Momentus Thin ST500LT0 12-9WS142 | Asus F551MA-SX063H HD Graphics (Bay Trail), N3520, Western Digital Scorpio Blue WD5000LPVX | |
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Tomb Raider | -9% | 14% | -51% | |
1024x768 Low Preset | 31.7 | 30.3 -4% | 37.1 17% | 15.5 -51% |
1366x768 Normal Preset AA:FX AF:4x | 16.6 | 14.3 -14% | 18.3 10% | 8.1 -51% |
min. | mittel | hoch | max. | |
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The Elder Scrolls V: Skyrim (2011) | 26.1 | 17.2 | 11.8 | 5.5 |
Anno 2070 (2011) | 46.4 | 20.6 | 11.3 | 5.6 |
Diablo III (2012) | 39.9 | 26.2 | 21 | 13.6 |
Counter-Strike: GO (2012) | 48.3 | 42.2 | 30.6 | 21.5 |
Borderlands 2 (2012) | 24.4 | 18.2 | 13 | 7.9 |
Call of Duty: Black Ops 2 (2012) | 31.7 | 24.1 | 10.5 | 6.7 |
Hitman: Absolution (2012) | 14 | 11.2 | 5.7 | 3.3 |
Crysis 3 (2013) | 15.1 | 9.3 | 6 | 1.9 |
Tomb Raider (2013) | 31.7 | 16.6 | 11.6 | 5.1 |
SimCity (2013) | 27.6 | 12.6 | 8.4 | 2 |
BioShock Infinite (2013) | 30.2 | 15.8 | 13.1 | 4.2 |
Metro: Last Light (2013) | 14.2 | 10.9 | 6.3 | 3.2 |
Company of Heroes 2 (2013) | 9.8 | 6.7 | 4.2 | 1.8 |
Dota 2 (2013) | 21.8 | 19.4 | 9.3 | |
Total War: Rome II (2013) | 22.3 | 18 | 15.1 | |
Fifa 14 (2013) | 95.2 | 62.9 | 50.7 | 26.5 |
F1 2013 (2013) | 28 | 19 | 18 | 12 |
Battlefield 4 (2013) | 18.6 | 12.7 | 8.8 | 3.3 |
Call of Duty: Ghosts (2013) | 12.3 | 7.7 | ||
X-Plane 10.25 (2013) | 21.3 | 11.1 | 4.8 | 4.3 |
Thief (2014) | 8.9 | 5.7 | 4.2 | 0.7 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Mit einer Leistungsaufnahme von maximal 15 Watt wäre der A6-6310 prinzipiell sogar für Notebooks der 11- oder 12-Zoll-Klasse geeignet – in einem großen 15-Zoll-Chassis lässt sich die entstehende Abwärme dementsprechend geräuscharm abführen. Im Leerlauf und bei leichten Office-Arbeiten hört der Anwender zumeist nur das dezente Säuseln der Festplatte, welches kaum einen Pegel von 30 db(A) übersteigt.
Auch unter Volllast erweist sich der Lüfter als überaus zurückhaltender Vertreter seiner Gattung. Selbst Prime95 und FurMark treiben die Geräuschkulisse auf lediglich 32,9 dB(A), in Spielen oder CPU-Benchmarks bleibt das Gerät sogar noch leiser. Beste Voraussetzungen also, um das G50-45 im Lesesaal einer Bibliothek oder an anderen ruhigen Orten zu nutzen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.6 / 30 / 30.4 dB(A) |
HDD |
| 30.2 dB(A) |
DVD |
| 35.7 / dB(A) |
Last |
| 32.4 / 32.9 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Voltcraft SL-451 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Einen ebenfalls guten Eindruck hinterlässt die Wärmeentwicklung des Notebooks. Ohne Belastung messen wir nur vereinzelt Temperaturen über 30 °C, mehr als rund 36 °C werden auch in Extremsituationen und in direkter Nähe des Luftauslasses nicht erreicht. Dies spricht, gerade in Anbetracht des überaus dezenten Betriebsgeräusches, für ein gelungenes Temperaturmanagement – das Kühlsystem würde wohl auch leistungsfähigere Hardware problemlos meistern.
Wie bereits im Gaming-Abschnitt kurz angesprochen, fällt die Prozessortaktrate bei parallelen CPU-/GPU-Berechnungen deutlich unter die spezifizierten 1,8 GHz ab. Im Falle unseres Stresstests lässt sich ein Rückgang auf nur noch 1,4 GHz feststellen, zudem vermuten wir (basierend auf Beobachtungen der Framerate im FurMark) eine von 800 auf etwa 400-500 MHz verringerte GPU-Frequenz. Ein ähnliches Verhalten zeigen allerdings viele aktuelle ULV-Chips.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 36.5 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 33.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 35.8 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-8.1 °C).
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Auch wenn die im Leerlauf ermittelte Leistungsaufnahme von 5,0 bis 10,1 Watt als recht passabel bezeichnet werden kann, ist das G50-45 damit doch klar energiehungriger als das G50-70 mit Haswell CPU (2,6-10 Watt). Gegenüber dem EasyNote TE69HW (4,6-9 Watt) sowie dem Aspire E1-510 (5,3-8,4 Watt) sind dagegen keine signifikanten Differenzen feststellbar.
Je nach Anwendung klettert der Verbrauch unter Last auf 21,8 (3DMark 06) bis 27,5 Watt (Stresstest). In Relation zur gebotenen Performance kein schlechtes Ergebnis – noch sparsamer agieren lediglich Notebooks auf Basis der leistungsmäßig unterlegenen Bay-Trail-Plattform. Folglich reicht dem IdeaPad schon ein kompaktes 45-Watt-Netzteil zur Energieversorgung.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 5 / 8.3 / 10.1 Watt |
Last |
21.8 / 27.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Extech Power Analyzer 380803 |
Akkulaufzeit
Leider hat der Hersteller beim Thema Akku den Rotstift angesetzt und dem G50 nur einen mageren 32-Wh-Speicher spendiert. Zum Vergleich: Die gleiche Energie steht auch dem aktuellen iPad Air zur Verfügung.
Für ein ausgewachsenes Notebook ist ein solcher Akku natürlich reichlich knapp dimensioniert, sodass unserem Kandidaten im typischen Alltagseinsatz (150 cd/m² Displayhelligkeit, Surfen per WLAN oder Videowiedergabe) bereits nach etwa 4 Stunden die Puste ausgeht. Gleichwohl halten die meisten Konkurrenten nur unwesentlich länger durch, zudem lässt sich die Ausdauer mittels reduzierter Displayhelligkeit bei Bedarf noch ein wenig verbessern. Die theoretische Maximallaufzeit im Battery Eater Reader's Test (Energiesparmodus, minimale Helligkeit, WLAN aus) beziffert sich auf rund 8 Stunden, bei starker Auslastung (Höchstleistung, maximale Helligkeit und WLAN an) kann der Akku aber auch schon nach nur zwei Stunden leer sein.
Fazit
Dass man von einem Notebook für rund 370 Euro (respektive 300 Euro ohne Betriebssystem) keine Wunder erwarten kann, versteht sich von selbst. Umso mehr erstaunt es, wie klein die Einschränkungen letztlich sind, die bei Lenovos Einstiegslösung IdeaPad G50-45 in Kauf genommen werden müssen.
Beginnen wir zunächst mit den positiven Aspekten: Im Mittelpunkt unseres Interesses stand insbesondere die neue AMD A6-6310 APU, deren Performance in gut parallelisierten Anwendungen sogar mit einem teureren Intel Core i3 mithalten kann. Auch die Grafikleistung überzeugt, zumindest in Relation zur direkten Konkurrenzplattform Bay Trail. Zusammen mit der reaktionsschnellen Hybrid-Festplatte ergibt sich so ein durchaus flottes Gesamtsystem, welches die Anforderungen von Office- und Multimedia-Anwendungen auf Jahre hinaus problemlos bewältigen sollte. Dabei arbeitet das Gerät stets ausgesprochen leise und relativ sparsam.
Leider konnten wir auch die eine oder andere Schwachstelle entdecken, auf die wir an dieser Stelle hinweisen wollen. Während Verarbeitung und Eingabegeräte immerhin das Prädikat "akzeptabel" verdienen, bietet das Display reichlich Anlass zur Kritik: niedrige Auflösung, geringe Helligkeit, mangelhafte Blickwinkelstabilität – ein typisches Low-cost-Panel mit TN-Technik. Wer das G50-45 vor allem zu Hause nutzt, dürfte darüber aber ebenso hinwegsehen können wie über den nicht sonderlich ausdauernden Akku. Zumal: Gewisse Abstriche müssen in diesem Preissegment auch bei der zahlreich vorhandenen Konkurrenz in Kauf genommen werden.