Test Schenker XMG P701 PRO Notebook
Während man bei anderen Herstellern mehr oder weniger auf bestimmte Hardwarekombinationen festgelegt ist, lässt Schenker dem Kunden bei der Konfiguration seiner Geräte beinahe freie Hand. Mit Ausnahme des Displays kann das XMG P701 PRO auf der Homepage mysn.de vielfältig angepasst werden.
Für Gamer ist dabei natürlich die Grafikkarte von großem Interesse. Anstelle der standardmäßig verbauten GeForce GTX 560M verrichtet auf Wunsch das derzeitige Referenz-Modell von Nvidia bzw. AMD seinen Dienst. GeForce GTX 580M und Radeon HD 6990M sind die schnellsten Gamer-Grafikkarten, die der Notebook-Markt momentan hergibt. Der Prozessor ist ebenfalls nicht von schlechten Eltern, Schenker bietet nahezu die komplette Palette von Intels aktuellen Sandy-Bridge-Prozessoren an. Mit Blick auf die Leistungsfähigkeit der Grafikkarte würden wir Ihnen zu einem Vierkerner auf Niveau des Core i7-2630QM oder 2760QM raten (die teureren Modelle lohnen sich nur bedingt).
Der Arbeitsspeicher braucht sich keineswegs hinter den restlichen Komponenten zu verstecken, maximal 32 GByte DDR3-RAM sind das höchste der Gefühle (für die meisten Nutzer reichen schon acht GByte völlig). Am meisten Auswahl hat man derweil bei der Festplatte. Dank zweier Steckplätze können die verfügbaren HDDs, SSDs und SSHs (Hybrid-Modelle) wild kombiniert werden.
Die Entertainment-Fraktion hat Schenker auch nicht vergessen. Statt eines normalen DVD-Brenners wird optional ein Blu-ray-Combo-Laufwerk oder ein Blu-ray-Brenner verbaut. Ein Funkmodul ist nicht im Grundpreis inbegriffen, je nach Modell zahlt man bis zu 40 Euro extra. Bezüglich Betriebssystem gibt es keine Überraschungen, zur Verfügung steht die 64bit-Variante von Windows 7 Home Premium, Professional oder Ultimate.
Für die - eher dürftig bestückte - Basiskonfiguration verlangt Schenker derzeit 1199 Euro. Wer sich das ein oder andere Upgrade gönnt, landet allerdings schnell bei einem weitaus höheren Betrag. So kam unser üppig ausgestattetes Testgerät (siehe Datenblatt rechts) auf über 2000 Euro.
Das matt-schwarze Gehäuse hat insgesamt einen guten Eindruck hinterlassen. Das zugrunde liegende Clevo P170HM-Barebone punktet nicht zuletzt mit einer schlichten Optik. Im Gegensatz zu anderen Herstellern verzichtet Clevo auf große Farbspielereien oder Designexperimente, das Notebook wirkt gediegen. Einziges Highlight ist das auf dem Cover angebrachte XMG-Logo (entfernbar).
Qualitativ kann sich der 17-Zöller ebenfalls sehen lassen, Deckel und Handballenauflage bestehen aus hochwertigem Aluminium. Die glänzende (und damit ungemein empfindliche) Kunststoffeinfassung hätte sich der Hersteller dagegen sparen sollen. An der Verarbeitung gibt es kaum etwas zu bemängeln. Bis auf die recht locker sitzende Leiste oberhalb der Tastatur und den nicht ganz perfekt abschließenden Akku macht das Gehäuse eine ordentliche Figur.
Darüber hinaus weist das Notebook eine passable Festigkeit auf. Zwar gibt das Chassis - insbesondere auf Höhe des optischen Laufwerks - spürbar nach, diese Aussage gilt aber nur bei kräftigerem Druck. Wie bei den meisten Geräten könnte zudem der Deckel etwas stabiler sein. Die relativ schwergängigen Scharniere haben uns ebenfalls nicht komplett überzeugt, da der Bildschirm bei Untergrunderschütterungen merklich wackelt. Positiv: Der Öffnungsvorgang lässt lediglich ein geringfügiges Mitschwingen der Baseunit entstehen.
Kurzum: Ein Großteil der Nutzer dürfte mit dem Gehäuse zufrieden sein. Für einen häufigeren Transport ist das Notebook übrigens nicht ausgelegt, rund vier Kilogramm Gewicht werden auf Dauer unangenehm.
Schnittstellen
Die üppige Anschlussausstattung ist eine der größten Stärken des XMG P701 PRO. Wenn man einmal vom fehlenden ExpressCard-Einschub absieht, findet der Nutzer alle Schnittstellen, die man heutzutage von einem Desktop-Replacement erwarten kann.
Zu vier Soundports (Surround-Anlage ahoi) und fünf USB-Ports (davon 2x USB 3.0) gesellen sich zwei digitale Bildausgänge (DVI & HDMI), sowie ein Firewire- und eSATA-Port. Abgerundet wird das Paket von einem 9-in-1-Kartenleser, einem Kensington Lock und einem Antenneneingang (keine TV-Karte verbaut).
Lobenswert ist überdies die Anordnung der Schnittstellen. Da sich alle Ports recht weit hinten oder gleich auf der Rückseite befinden, bleibt selbst bei vielen angeschlossenen Kabeln genügend Platz für eine Maus – super.
Kommunikation
Schenker spendierte unserem Testgerät das teuerste der angebotenen Funkmodule. Bigfoots Killer Wireless-N 1103 Network-Adapter (Wlan a/b/g/n, 2.4 & 5 GHz) beherrscht zwar kein Bluetooth, wartet im Gegenzug aber mit einer umfangreichen Software auf. Kabelgebunden kann der Nutzer per RJ-45 Gigabit-Lan in die unendlichen Weiten des Internets abtauchen.
Weitere Ausstattung
Ansonsten enthält das Gaming-Notebook noch einen Fingerabdrucksscanner, ein integriertes Mikrofon und eine Webcam mit 2.0 Megapixeln.
Softwareausstattung
Wer das XMG P701 PRO inklusive Betriebssystem bestellt, muss keine übertriebene Softwareinstallation befürchten. Neben dem kostenlosen Microsoft Office 2010 Starter verpasst Schenker dem Notebook lediglich komponentenbezogene Programme und Treiber. Somit läuft der Gamer bereits nach der ersten Inbetriebnahme erfreulich rund. Andere Hersteller, die ihre Geräte gerne mit überflüssigen Programmen "bombardieren", sollten sich daran mal ein Beispiel nehmen.
Lieferumfang
In unserem Fall packte Schenker bei unserem Testgerät kein Zubehör in den Karton. Im Normalfall werden die Notebooks mit einem Handbuch und einer Treiber- & Tool-DVD ausgeliefert. Käufer eines Betriebssystem erhalten darüber hinaus einen originalen Windows 7-Datenträger. Das mitgelieferte 220-Watt-Netzteil (~1000 Gramm) ist übrigens relativ wuchtig.
Garantie
Die Garantiezeit reicht von 24 bis maximal 48 Monaten. Sollte ein Defekt auftreten, wird das Gerät kostenfrei abgeholt (der Pick-Up-Service gilt nur innerhalb Deutschland).
Tastatur
Abgesehen von kleineren Details haben uns die Eingabegeräte gut gefallen. Dank der freistehenden und intelligent angeordneten Tasten kann der Nutzer anständig mit der Tastatur arbeiten. Ein weiterer Pluspunkt ist das knackige Auslöseverhalten. Die Tastengröße geht mit 14x14 mm in Ordnung, wobei sich manch einer an den niedrigen F-Tasten stören könnte. Ein dedizierter Nummernblock ist bei 17-Zoll-Geräten Standard.
Gamer will Clevo unterdessen mit rot markierten WASD-Tasten ansprechen. Über die fehlende Tastaturbeleuchtung kann dieser Umstand jedoch kaum hinwegtrösten. Zudem müssen wir das laute und klapprige Tippgeräusch anprangern.
Touchpad
Das nur unwesentlich abgesenkte Touchpad ist mit 90x47 mm wohl dimensioniert. Durch die leicht angeraute Oberfläche bietet das Touchpad einen guten Kompromiss aus Rückmeldung und Gleitfähigkeit.
Die unterstützten Gesten (Multi-Touch) ermöglichen ein komfortables Zoomen und Scrollen von Bildern, Textdokumenten oder Websites. Klassische Scrollleisten am Touchpadrand sind ebenfalls an Bord. Darüber hinaus können wir dem Touchpad eine ordentliche Präzision attestieren. Wer beim Zocken keine unfreiwilligen Eingaben riskieren will, macht im Bedarfsfall Gebrauch von der Deaktivierungsoption.
Die Displayqualität ist bei Clevo-Barebones leider oftmals ein reines Glücksspiel. Zwar verwendet der Hersteller mitunter richtig gute Panels (siehe z.B. das XMG P501 PRO), wir hatten aber auch schon Testgeräte, die lediglich mit einem billigen 08/15-Modell bestückt waren (wie beispielsweise das XMG U700 ULTRA). Bevor wir klären, in welche Kategorie das Panel des P701 PRO fällt, einige grundsätzliche Fakten.
Momentan beschränkt sich die Konfiguration auf ein glänzendes Full-HD-Modell, das – wenig überraschend – im 16:9-Format gehalten ist und über eine LED-Hintergrundbeleuchtung verfügt. 1920x1080 Bildpunkte sind für einen 17-Zöller genau richtig, es ist genügend Fläche zum Arbeiten vorhanden (Zweifensterbetrieb etc.).
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Ausleuchtung: 90 %
Kontrast: 194:1 (Schwarzwert: 0.87 cd/m²)67.9% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
91.3% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
70.9% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Nach einem kurzen Blick auf die ermittelten Werte sinkt die Euphorie allerdings wieder. Mit Ausnahme der gerade noch passablen Helligkeit (durchschnittlich 175.6 cd/m²) liefert das verbaute LG Philips LP173WF1-TLC1 Panel eine schwache Vorstellung ab. Aufgrund des hohen Schwarzwertes (0.87 cd/m²) driften dunkle Areale von Spielen und Filmen merklich in den Graubereich ab. Oder anders formuliert: Ein sattes Schwarz bleibt dem Nutzer verwehrt. Entsprechend gering ist der Kontrast, 194:1 sind doch ziemlich mager (hochwertige Panels erreichen bisweilen einen Wert von 1000:1). Das Bild könnte definitiv kräftiger sein, die Farben hätten mehr Sättigung vertragen.
Durch die glänzende Displayoberfläche ist ein Outdoor-Einsatz nur mit Einschränkungen realisierbar. Selbst bei moderater Tageshelligkeit sieht sich der Nutzer mit nervigen Spiegelungen konfrontiert. In Innenräumen treten Reflexionen natürlich seltener auf, mit einem matten Display hätte man die Problematik aber nahezu komplett umgehen können.
Die Blickwinkelstabiliät enttäuscht ebenfalls auf ganzer Linie. Wer etwas schräg zur Anzeige sitzt, muss – je nach dargestelltem Inhalt – mit einer deutlichen Verfälschung des Bildes rechnen. Insgesamt hat ein derart minderwertiges Panel, nichts in einem Notebook zu suchen, das den Anspruch eines Desktop-Replacements erhebt. Schenker müssen wir an dieser Stelle jedoch in Schutz nehmen, die Kritik gebührt Barebone-Hersteller Clevo.
Update: Schenker ist kurz nach dem Test auf ein mattes Full-HD-Modell umgestiegen - prima.
Prozessor: Intel Core i7-2760QM
Als Prozessor diente unserem Testgerät ein modernes Vierkern-Modell. Der brandneue Core i7-2760QM basiert wie der Vorgänger 2720QM auf Intels erfolgreicher Sandy-Bridge-Architektur. Die Spezifikationen dürften einige Nutzer aufhorchen lassen. 995 Millionen Transistoren, sechs MByte L3-Cache (Core i5-Reihe: drei MByte) und ein Grundtakt von 2.4 GHz garantieren eine Top-Performance.
Je nach Temperatur und Auslastung wird der Prozessor automatisch auf bis zu 3.5 GHz übertaktet. Intel nennt diese Technologie „Turbo Boost“. „Hyper-Threading“ ist ein weiteres Stichwort. Dank der Simulation von vier virtuellen Kernen ist es dem Prozessor möglich, acht Threads gleichzeitig zu bearbeiten. Hergestellt wird der Core i7-2760QM im 32nm Verfahren, die TDP beträgt 45 Watt. Da Clevo auf einen GPU-Switch verzichtet hat, bleibt der integrierte Grafikchip HD Graphics 3000 inaktiv. Hohe Akkulaufzeiten sind damit tabu.
Leistung CPU
Die CPU-Benchmarks meisterte der Core i7-2760QM mit Bravour. Im Single-Core-Rendering des Cinebench R10 64bit sprintet er mit 5471 Punkten 17 % am beliebten Core i7-2630QM vorbei (4665 Punkte @ MSI GT780R). Werden mehrere Kerne belastet, sehen vor allem die zweikernigen Geschwister alt aus. Mit 19747 zu 11936 Punkten muss sich die Dual-Core-Referenz i7-2640M ganze 65 % geschlagen geben (XMG P701 PRO).
Der CPU-Score des Cinebench R11.5 fällt noch deutlicher zugunsten des Core i7-2760QM aus. 5.63 gegen 3.17 Punkte sind umgerechnet ein Plus von 78 %. Ergo: Wer nicht allzu sparsam ist, sollte unbedingt einen Quad-Core nehmen. Programme und Spiele profitieren inzwischen immer häufiger von mehr als zwei Kernen.
Grafikkarte: AMD Radeon HD 6990M
Wie unser umfangreicher Test belegt, hat AMD mit der Radeon HD 6990M eine interessante High-End-Grafikkarte im Angebot. Nvidias Spitzenmodell GeForce GTX 580M trumpft zwar mit etlichen Features auf, der Preis spricht jedoch eindeutig für AMD. Die Oberklasse-GPU trägt den stilvollen Codenamen „Blackcomb XTX“ und wird im aktuellen 40nm Prozess gefertigt.
Betrachtet man die reinen Daten, zeigt sich die Grafikkarte mehr als beeindruckend: 1700 Millionen Transistoren, 1120 Unified Shader und ein 2048 MByte großer GDDR5-Videospeicher (256bit Interface) sind nur einige der Merkmale. 715 MHz Kern- und 900 MHz VRAM-Takt entsprechen den AMD-Vorgaben. HD-Videos werden mithilfe des UVD3 genannten Video-Decoders beschleunigt, dank des HD-Audio-Controllers lässt sich per HDMI Surround-Sound übertragen. DirectX 11 wird natürlich auch unterstützt. Entscheidender Nachteil der Radeon HD 6990M ist ihr deftiger Energieverbrauch: 100 Watt TDP erfordern eine gute Kühlkonstruktion. Als GPU-Treiber war der Catalyst 11.5 vorinstalliert (Clevo 8.850.0.0).
Leistung GPU
Die Radeon HD 6990M hat selbst mit den anspruchsvollsten Grafikbenchmarks kein Problem. Im DirectX 11 basierten 3DMark 11 (1280x720, Performance-Preset, GPU-Score) zieht sie mit 3227 Punkten minimal an Nvidias Topmodell GeForce GTX 580M vorbei (3191 Punkte @ Alienware M17x R3). Der optisch teils atemberaubende Unigine Heaven 2.1 Benchmark (1280x1024, High, Tessellation normal) favorisiert wie üblich die Nvidia-GPU. 43.8 gegen 36.6 fps repräsentieren einen Vorsprung von 20 %. Ob die GeForce GTX 580M auch in Games die Führung übernimmt, werden wir gleich näher begutachten.
3DMark 03 Standard | 62353 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 26106 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 20744 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 14349 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 3529 Punkte | |
Hilfe |
Festplatte(n)
Die von Schenker gewählten Festplatten stehen den übrigen Komponenten in nichts nach. Windows 7 Home Premium war auf einem 128 GByte großen Solid State Drive von Crucial vorinstalliert. Die RealSSD M4 (CT128M4SSD2) ist noch relativ jung und begeistert mit einer tollen Performance. Von einer sequentielle Leserate von 413 MB/Sek und einer sequentiellen Schreibrate von 196 MB/Sek (AS SSD Benchmark) können HDDs nur träumen. Dank SATA III-Schnittstelle wird dem Solid State Drive kein Riegel vorgeschoben, die älteren SATA II-Modelle waren auf 300 MB/Sek begrenzt. Die Zugriffszeit ist mit 0.1 ms (Lesen) respektive 0.2 ms (Schreiben) ebenfalls hervorragend.
Zusätzlich montierte Schenker in unserem Testgerät eine 1000 GByte große HDD. Samsungs Spinpoint M8 (HN-M101MBB) gehört trotz einer Drehzahl von lediglich 5400 zu den flotteren Modellen. Der etablierte CrystalDiskMark bescheinigte der HDD eine sequentielle Lese- und Schreibrate von über 100 MB/Sek. Zum Vergleich: Durchschnittliche HDDs liegen bei rund 80 MB/Sek. Laut HDTune belief sich die Zugriffszeit auf 17.2 ms – ein ordentlicher Wert. Beide Festplatten sind problemlos zugänglich, ein Austausch/Upgrade gelingt auch Laien.
Leistung System
Die Kombination aus High-End-CPU/GPU und flotter SSD-Festplatte führt zu einer beachtlichen Gesamtleistung. 20113 Punkte im PCMark Vantage sind das beste Ergebnis, das wir jemals ermittelt haben. Die meisten Gaming-Notebooks müssen mit weniger als 10000 Punkten vorliebnehmen. So kam das kürzlich getestete Toshiba Qosmio X770-10J (Core i7-2630QM, GeForce GTX 560M) auf 7895 Punkte.
Im neuen PCMark 7 schlägt sich das XMG P701 PRO ebenfalls formidabel, unsere Testkonfiguration erreichte 4601 Punkte (Qosmio X770-10J: 3001 Punkte). Mehr Power findet man im mobilen Sektor kaum, Zukunftssicherheit wird bei Schenker groß geschrieben.
PCMark Vantage Result | 20113 Punkte | |
PCMark 7 Score | 4601 Punkte | |
Hilfe |
Die praxisorientierten Spielebenchmarks drehten sich um folgende zwei Fragen: 1) Wie stark kann sich die Radeon HD 6990M vom hauseigenen Vorgänger HD 6970M distanzieren. Und 2) Wie groß ist der Performance-Unterschied zu Nvidias Referenzmodell GTX 580M. Während die Ergebnisse der Radeon HD 6970M weitgehend auf dem Eurocom Racer basieren, stammen die Resultate der GeForce GTX 580M größtenteils vom XMG P501 PRO. Hinweis: Da letztgenannte Notebooks im Test über den etwas schwächeren Core i7-2720QM verfügten, sind die Werte nicht 100 % vergleichbar.
Crysis 2
Beginnen wir mit Crysis 2, einem der momentan härtesten Spiele-Brocken. Der Ego-Shooter bringt inklusive High-Res-Texturen und aktiviertem DirectX 11 auch High-End-Grafikkarten gehörig ins Schwitzen. Beim Einsatz von 1920x1080 Pixeln und dem Preset „Ultra“ ruckelte Crysis 2 deftig, 25.4 fps genügen nicht ansatzweise zum Spielen. Ohne hochaufgelöste Texturen, deaktiviertem DirectX 11 und dem Preset „Extreme“ läuft der Action-Titel deutlich flüssiger, das Tool Fraps gab durchschnittlich 33 fps aus. Nvidias GeForce GTX 580M rechnet mit 36 fps knapp 10 % flotter (Alienware M17x R3). Die Radeon HD 6970M muss sich hingegen mit ca. 30 fps begnügen (XMG U700 ULTRA). Wir empfehlen die Voreinstellung „Very High“.
Crysis 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | Ultra DX11 High Res Textures | 25.4 fps | |
1920x1080 | Extreme | 33 fps | |
1366x768 | Very High | 94.3 fps |
Dirt 3
Das schicke Rennspiel Dirt 3 wurde im Gegensatz zu Crysis 2 auch mit maximalen Details anständig wiedergegeben. 1920x1080 Bildpunkte, vierfache Kantenglättung und das Preset „Ultra“ brachten 40.4 fps zutage. Die Radeon HD 6970M hatte an diesen Settings schon eher zu knabbern, 33.2 fps (Alienware M18x) sind nicht optimal. Mit einer GeForce GTX 580M ist der Nutzer dagegen ruckelfrei unterwegs, 44.2 fps liegen 9 % über der Radeon HD 6990M.
Dirt 3 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | Ultra Preset, 4xAA, -AF | 40.4 fps | |
1360x768 | High Preset, 2xAA, -AF | 107.1 fps |
Call of Duty: Black Ops
Den aktuellen Call of Duty Sprössling können Sie dank der moderaten Hardwareanforderungen in seiner ganzen Pracht genießen. Mit sehr hohen Details, vierfachem Antialiasing, achtfacher anisotroper Filterung und 1920x1080 Pixeln kamen wir im Schnitt auf exzellente 90.2 fps. Nvidias Spitzenmodell ordnet sich mit 87.3 fps knapp dahinter ein. Weitaus größer ist der Abstand zur Radeon HD 6970M, welche im Test „nur“ 74.5 fps erreichte.
Call of Duty: Black Ops | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | extra, 4xAA, 8xAF | 90.2 fps | |
1360x768 | high, 2xAA, 4xAF | 112.6 fps |
StarCraft 2
Der Echtzeit-Strategiekracher StarCraft 2 wird mühelos von der Radeon HD 6990M geschultert. Im Intro der Herausforderung „For the Swarm“ erzielte die AMD-Grafikkarte 63.5 fps – mit 1920x1080 Bildpunkten und dem Preset „Ultra“ wohlgemerkt. GeForce GTX 580M und Radeon HD 6970M siedeln sich derweil bei geringfügig schwächeren 59 fps an. Ein ruckeliges Spielerlebnis müssen Sie aber in keinem Fall befürchten, mit jeder der genannten High-End-Grafikkarten ist man perfekt für intensive Multiplayer-Schlachten gerüstet.
StarCraft 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | ultra | 63.5 fps | |
1360x768 | high | 94 fps |
Battlefield: Bad Company 2
Kaum ein Game wird derzeit so heiß erwartet wie der Ego-Shooter Battlefield 3. Ob eine Radeon HD 6990M für die bestmögliche Optik ausreicht, wird sich erst noch zeigen müssen, der (indirekte) Vorgänger Bad Company 2 stellte die AMD-GPU jedenfalls nicht vor unlösbare Aufgaben. Hohe Details (inkl. HBAO), vierfache Kantenglättung, achtfache Texturfilterung und 1920x1080 Pixel mündeten in 56.1 fps. Sowohl GeForce GTX 580M (50.9 fps) als auch Radeon HD 6970M (49.7 fps) haben hier das Nachsehen.
Battlefield: Bad Company 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | high, HBAO on, 4xAA, 8xAF | 56.1 fps | |
1366x768 | high, HBAO on, 1xAA, 4xAF | 99.5 fps |
Gaming-Fazit
Für eine Notebook-GPU ist die Spieleleistung der Radeon HD 6990M einfach nur phänomenal. Abgesehen von extrem rechenaufwändigen Titeln wie Crysis 2 oder Metro 2033 lassen sich moderne Games mit allen Reglern auf Anschlag konsumieren. Hohe Auflösungen und Qualitätsverbesserungen bringen die Grafikkarte selten aus dem Takt, viele Gaming-PCs würden vom XMG P701 PRO überholt werden.
Anders als Nvidia verlangt AMD dabei keinen Luxuspreis für sein Topmodell. Trotz ähnlicher Leistung kostet die GeForce GTX 580M über 300 Euro mehr. AMD hat mit der Radeon HD 6990M eine stimmige und attraktive High-End-Grafikkarte kreiert. Kommende Blockbuster wie Skyrim oder Rage dürften tadellos spielbar sein.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Need for Speed Shift (2009) | 86.8 | 74.7 | ||
Resident Evil 5 (2009) | 130.1 | 90.7 | ||
Risen (2009) | 71.6 | 52.3 | ||
CoD Modern Warfare 2 (2009) | 112.7 | 82.4 | ||
Battlefield: Bad Company 2 (2010) | 99.5 | 56.1 | ||
Metro 2033 (2010) | 54 | 19.6 | ||
StarCraft 2 (2010) | 94 | 63.5 | ||
Mafia 2 (2010) | 89.5 | 62 | ||
Fifa 11 (2010) | 336.1 | 212.7 | ||
Call of Duty: Black Ops (2010) | 112.6 | 90.2 | ||
Crysis 2 (2011) | 94.3 | 33 | ||
Dirt 3 (2011) | 107.1 | 40.4 | ||
Deus Ex Human Revolution (2011) | 205.7 | 110.6 | 50.6 | |
F1 2011 (2011) | 127 | 83 | 77 | 48 |
Fifa 12 (2011) | 471.1 | 265.8 | 217.1 | 156.1 |
Geräuschemissionen
Geräuschempfindliche Nutzer sollten um das XMG P701 PRO lieber einen Bogen machen. Schon im Idle-Betrieb dreht das Notebook merklich auf, die beiden Gehäuselüfter rauschen munter vor sich hin.
Bei 3D-Anwendungen erhöht sich der Pegel auf ein beinahe störend lautes Niveau. Während geräuschintensive Film- oder Spielsequenzen nicht übertönt werden, kommt es in ruhigeren Szenen zu einer Überlagerung der Soundkulisse. Beim Netzteil handelte es sich wohl um ein Montagsmodell: zuweilen traten nervige Pfeifgeräusche auf.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 40.8 / 41.2 / 41.6 dB(A) |
DVD |
| 41.9 / dB(A) |
Last |
| 45.1 / 48.8 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Temperaturentwicklung gibt hingegen kaum Anlass zur Kritik. Im Leerlauf-Betrieb sind die Gehäuseoberflächen angenehm kühl, durchschnittlich 30°C gehen vollkommen in Ordnung. Unter Last erwärmt sich primär der hintere Bereich des Notebooks. Maximal 44°C auf der Ober- und maximal 43°C auf der Unterseite bewegen sich noch im vertretbaren Rahmen. Klasse: Die Handballenauflage verweilt stets unter 30°C.
Der Grafikkarte erging es im Stresstest (Furmark & Prime) nicht ganz so gut, nach einer Weile erhitzte sich die Radeon HD 6990M auf rund 100°C. Ein Throttling blieb jedoch aus. Mit anderen Komponenten können die Emissionen natürlich abweichen.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 44 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 43.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 33.9 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 30.4 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (-1.5 °C).
Lautsprecher
Die Soundqualität hat uns nicht vom Hocker gehauen. Trotz fünf Lautsprechern und einem Subwoofer ist der gebotene Klang eher dürftig. Zum einen mangelt es den Speakern an Präzision, Volumen und Dynamik. Zum anderen wirkt der Sound etwas dumpf und blechern. Auch die Maximallautstärke könnte höher sein. Gegen die Lautsprecher eines Dell XPS 17 oder Toshiba Qosmio X770 hat das XMG P701 PRO keine Chance.
Der Energiebedarf liegt weit über dem Niveau eines typischen Mittelklasse-Notebooks. 129 Watt im 3DMark 06 (Schnitt) und 204 Watt unter Volllast (Maximum) sprechen eine deutliche Sprache. Wirklich überrascht hat uns aber der Idle-Verbrauch: 53.8-63.5 Watt sind selbst für ein Gaming-Notebook unnatürlich viel. Zum Vergleich: Das ähnlich flotte XMG P501 PRO (Core i7-2720QM, GeForce GTX 580M) genehmigte sich im Idle-Betrieb nur gut die Hälfte. Da sich die Radeon HD 6990M bei geringer Auslastung kaum heruntertaktete, könnte die Grafikkarte am übermäßigen Verbrauch schuld sein.
Aus / Standby | 0.1 / 0.7 Watt |
Idle | 53.8 / 55.8 / 63.5 Watt |
Last |
129.2 / 204.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC-940 |
Obwohl das XMG P701 PRO einen potenten 8-Zellen-Akku enthält (76.96 Wh, 5200 mAh), sind die Akkulaufzeiten nicht der Rede wert. Unter Last gehen die Lichter extrem schnell aus, mit maximaler Helligkeit und deaktivierten Energiesparoptionen kamen wir auf lediglich 27 Minuten.
Bei der Wiedergabe einer DVD verdoppelt sich die Laufzeit ungefähr, unser Testfilm wurde 67 Minuten abgespielt – eine klägliche Leistung. Selbst mit minimaler Helligkeit und maximalen Energiesparoptionen ist dem Akku kein langer Auftritt vergönnt. Den anspruchslosen Readers Test von Battery Eater absolvierte der 17-Zöller für gerade mal 81 Minuten. Sie merken schon: als mobiler Begleiter taugt das Gerät nicht wirklich.
Das Schenker XMG P701 PRO belegt eindrucksvoll, was im mobilen Gaming-Bereich heutzutage alles machbar ist. Intels Quad-Core-Prozessor und AMDs High-End-Grafikkarte liefern eine hervorragende Leistung ab. Ob Spiele oder sonstige Anwendungen: die pfeilschnellen Komponenten offenbaren eine brachiale Power. Mit einer SSD-Festplatte bereitet das Gaming-Notebook gleich nochmal so viel Freude. Das Betriebssystem reagiert ungemein flott, Ladezeiten sind angenehm kurz.
Neben der reinen Leistung überzeugt auch die Anschlussvielfalt, man wird mit beinahe allen wichtigen Schnittstellen verwöhnt. Auf der positiven Seite hätten wir darüber hinaus die guten Eingabegeräte, die saubere Windows-Installation (keine Bloatware) und die vielen Konfigurations- und Upgrademöglichkeiten.
Natürlich führen die stromhungrigen Komponenten zu Einschränkungen bei der Mobilität. Die Akkulaufzeit des 3.8 Kilogramm schweren und über fünf Zentimeter hohen P170HM-Barebones ist durchweg mager. Hinzu kommt die grenzwertige Geräuschentwicklung. Die beiden Gehäuselüfter drehen im Gaming-Betrieb doch arg auf.
Am meisten hat uns jedoch das Display enttäuscht. Die Bildqualität bleibt deutlich hinter den Erwartungen zurück, Schwarzwert, Farben und Kontrast werden einem 2000 Euro teuren Desktop-Replacement nicht gerecht. Barebone-Produzent Clevo sollte endlich eine klare Linie fahren und nicht ständig nach Lust und Laune die Panels wechseln. Wer Glück hat, erwischt beim Kauf vielleicht ein besseres Modell.
Passionierte Spieler dürfen trotz der angeführten Mängel einen Blick riskieren. Ein derart flottes Gaming-Notebook gibt es sonst nur bei Alienware oder anderen Barebone-Verwertern.