Test Razer Orochi Bluetooth Gaming-Maus
Mit der Orochi hat das kalifornische Unternehmen Razer seit kurzem auch eine mobile Gaming-Maus im Angebot, die an die erfolgreichen Desktop-Modelle anknüpfen soll. Entsprechend dem späteren Einsatzgebiet ist die Orochi kompakter gefertigt und ermöglicht neben dem kabelgebundenen Betrieb auch die Verbindung via Bluetooth. Mit einem aktuellen Preis von zirka 55 Euro gehört unser Testgerät schon zu den teureren Geräten am Markt. Eine lohnende Anschaffung für Gamer?
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Details
Design und Verarbeitung
Auf den ersten Blick wirkt die Orochi futuristisch. Die zahlreichen Ecken und Kanten sowie das optisch schwebende Mausrad tragen ihren Teil dazu bei. Die Unterseite sowie Flanken sind mit hochglänzendem Lack versehen, womit sich diese von dem matten Oberteil absetzen. Dieses lässt sich abnehmen und gegen eine andere Variante austauschen, die Razer im eigenen Store anbietet. Unter dem Cover befinden sich zudem die Einschübe für die zwei beiliegenden AA-Batterien. Durch kleine Ausbuchtungen für den Daumen und den kleinen Finger liegt die Orochi gut in der Hand. Aufgrund der geringen Abmessungen kommt man mit dem Daumen aber schnell an die zwei Tasten an der linken Seite. Interessanterweise finden sich gegenüber zwei weitere Tasten, die wohl mit dem Ringfinger bedient werden soll. Bei einem Praxistest erfordern diese Tasten ein wenig Übung. Hätte man diese Buttons auch einsparen können oder muss eine Gaming-Maus zwangsläufig viele Tasten haben?
Die Maus wird von Razer vollständig aus Kunststoff gefertigt, der gut verarbeitet wurde. Lediglich die Kante an der Hinterseite des Maus, an der die Teile zusammenlaufen ist ein wenig scharfkantig. Aufgrund der Position ist dies aber nur ein optischer Mangel. Die leicht gummierte Oberseite und das Mausrad bieten einen guten Halt und vermitteln eine hochwertige Haptik. Die Verpackung der Maus ist aufwändig gestaltet und hält neben der Maus ein passendes USB-Kabel zum Aufladen und Verbinden mit dem PC, eine Transporttasche, einige Handbücher, einen Razer-Aufkleber, zwei AA-Batterien sowie ein „Echtheitszertifikat“ bereit, das den neuen Nutzer willkommen heißt.
Technik
Neben den insgesamt sieben Tasten ist der integrierte Sensor der wohl wichtigste Faktor. Razer nennt diesen Precision 3G Laser Sensor. Dieser bietet eine Sensitivität von 4000 DPI bei einer Reaktionszeit von nur einer Millisekunde dank 1000 Hz Übertragungsrate. Im Wireless-Betrieb sind allerdings nur 2000 DPI bei einer Reaktionszeit von 8 Millisekunden möglich. Je nach Anwendung lässt sich die Maus via Bluetooth 2.0 oder dem mitgelieferten USB-Kabel mit dem Notebook verbinden.
Im Praxistest können beide Betriebsmodi überzeugen. Die Maus funktioniert bei angeschlossenem Kabel auch ohne die AA-Batterien, wodurch der Gaming-Abend nicht unterbrochen werden muss. Leider funktioniert der Lasersensor nicht auf Glas. Die Darkfield-Sensoren diverser Logitech-Mäuse unterstützen dies bereits. Trotz großer Glidepads an der Unterseite der Maus empfiehlt sich trotzdem ein Mauspad für flinkes Gaming.
Ein weiteres Feature, das heute zum guten Ton gehört, ist ein integrierter Speicher für die individuellen Einstellungen. Nach dem erfolgreichen Programmieren über die Software kann die Maus so an andere Endgeräte mit den eigenen Einstellungen angeschlossen werden. Eine Installation der Orochi-Software auf dem neuen Gerät ist dabei nicht zwingend notwendig.
Software
Die passenden Treiber und die Software zum Konfigurieren ist im Lieferumfang nicht enthalten und muss nach dem Kauf über den Support-Bereich heruntergeladen werden. Neben den passenden Inhalten für Betriebssysteme von Microsoft bietet das amerikanische Unternehmen die Software auch für Mac OS X an. Ohne dieses Angebot stehen unter Mac OS X und Windows nur die grundlegenden Funktionen zur Verfügung. Die individuelle Anpassung und das Programmieren der einzelnen Tasten kann nur mit der speziellen Software vorgenommen werden. Des Weiteren muss die Maus dafür per USB mit dem PC oder Notebook verbunden werden. Über Bluetooth können keine Veränderungen vorgenommen werden.
Der Aufbau ist unabhängig vom Betriebssystem identisch. Auf der ersten Seite können den einzelnen Tasten Funktionen zugeordnet werden. Aufgrund des symmetrischen Aufbaus eignet sich die Razer Orochi sowohl für Links- als auch für Rechtshänder. Im nächsten Schritt kann die Leistung (Performance) verändert werden, sprich DPI-Sensitivität, Beschleunigung und Polling Rate. Über die Reiter Profile und Macros können beispielsweise spielabhängige Einstellungen vorgenommen und gespeichert werden. Der letzte Punkt ist mehr eine Spielerei. Dort lässt sich unter anderem die Beleuchtung einstellen. Insgesamt eine nützliche Anwendung, die intuitiv bedient werden kann.
Fazit
Die Razer Orochi hinterlässt nach unserem Test einen guten Eindruck. Das futuristische Design passt zum Gerät und auch die Haptik der leicht gummierten Oberseite konnte überzeugen. Die Präzision, die Gleiteigenschaften der großen Pads, die Funkübertragung und die Konfigurationssoftware sind weitere Pluspunkte.
Im Vergleich zu anderen Geräten bewegt sich die Orochi über dem Niveau der Roccat Pyra aber unterhalb der Logitech Anywhere MX. Dies ist zwar keine reine Gaming-Maus, aber die Materialanmutung und Verarbeitung sind besser gelungen. Für rund 50 Euro bietet Razer eine gelungene Maus, die den Spagat zwischen Gaming und Mobilität meistert.