Test Motorola Moto Buds+ TWS - In-Ear-Kopfhörer mit ANC, Hi-Res-Audio und Sound von Bose
Dolby-Head-Tracking als Killer-Feature?
Die Moto Buds+ sind mit Dual-Dynamic-Treibern und einer aktiven Geräuschunterdrückung ausgestattet. Die von Bose zertifizierten kabellosen Kopfhörer aus dem Hause Motorola wollen auch durch eine Laufzeit von bis zu 38 Stunden punkten. Ob der Klang der TWS überzeugen kann, lesen Sie im Test.Marcus Herbrich, 👁 Daniel Schmidt Veröffentlicht am 🇺🇸 🇫🇷 ...
Die Moto Buds+ positionieren sich mit ihrer unverbindlichen Preisempfehlung (UVP) von 150 Euro in der gehobenen TWS-Mittelklasse, versprechen aber auch dank Dual-Treibern einen erstklassigen Sound. Darüber hinaus ist eine dynamische Geräuschunterdrückung, Wireless Charging sowie Dolby Head Tracking mit an Bord. Der Hersteller wirbt zudem mit kräftigem Bass und einer Laufzeit von bis zu 38 Stunden. Auf dem Papier ein vielversprechendes Gesamtpaket.
Ob die kabellosen In-Ear-Kopfhörer aus dem Hause Motorola klanglich überzeugen können, erfahren Sie in diesem Test.
Spezifikationen
Trageweise | In-Ear |
Konnektivität | Bluetooth 5.3 |
Reichweite | k.A. |
Lautsprecher | Dual-Dynamic-Treiber (11 mm Woofer + 6 mm Tweeter) |
Audio-Codecs | SBC, AAC |
Akkuleistung | bis zu 38 Stunden |
Ladeanschluss | USB-C |
kabelloses Laden | ja |
Gewicht | 51,2 g ((Ladeetui), 4,1 g (Ohrhöhrer) |
Firmware-Version | 0.49 |
Lieferumfang | USB-C-Kabel, Aufsätze für Earbuds, Quick-Start-Guide |
Preis (UVP) | 150 Euro |
Gehäuse und Ergonomie - Motorola-Kopfhörer mit wasserabweisenden Design
Sowohl die Ladeschale als auch die Ohrhörer bestehen aus Kunststoff ohne eine offizielle IP-Zertifizierung - zumindest laut Datenblatt. Allerdings verweist der Hersteller auf eine wasserabweisende Gehäusekonstruktion. Diese soll die Moto Buds+ vor moderatem Kontakt mit Flüssigkeit, etwa bei versehentlich verschütteten Getränken oder leichtem Regen, schützen. Für das Case gibt Motorola ebenso keinen Schutzstandard an.
Die Auswahl der Moto Buds+ beschränkt sich auf zwei Farboptionen. Das Design gefällt durch relativ kurze „Stiele“, auf denen ein berührungsempfindliches Bedienelement implementiert ist. Während der im Ohr sitzende Teil der In-Ears eine glatte Oberfläche besitzt, greift Motorola für das restliche Gehäuse der TWS das leicht angeraute Finish des Ladeetui auf.
Die Verarbeitung der Motorola-Kopfhörer gefällt uns gut. Die Moto Buds+ dichten gut ab und durch die verschiedenen Aufsätze des Lieferumfanges wird im Test eine zufriedenstellende Passgenauigkeit erreicht. Auch das geringe Gewicht der Kopfhörer von jeweils 4,1 g sorgt für einen angenehmen Tragekomfort. Die Verarbeitung des kompakt gebauten Lade-Etuis ist ebenfalls gut und durch einen Magneten wird der Deckel sicher verschlossen.
Ausstattung und Bedienung - Moto Buds+ mit ANC
Wie bei anderen Kopfhörern mit einer Unterstützung von Android Fast Pair und Microsoft Swift Pair erkennen Geräte bereits nach dem Öffnen des Lade-Etuis die Moto Buds+ als neuer Kopfhörer – einfacher geht es kaum. Wir haben im Test als Zuspieler ein Samsung Galaxy S24 Ultra genutzt. Auch ohne Motorola-Smartphone wird die passende App aus dem PlayStore automatisch geöffnet und steht nach kurzer Zeit auf Wunsch bereit. Über die integrierte Taste am Ladecase kann der Kopplungsvorgang auch manuell gestartet werden. Die Moto-TWS können sich dabei mit zwei Geräten gleichzeitig verbinden. Das Pairing erfolgt via Bluetooth 5.3. Eine Unterstützung für den Apple-Geräte gibt es (bisher) nicht.
Über die Compagnon-App namens „Moto Buds“ werden die kabellosen Kopfhörer nicht nur mit der aktuellen Software-Version versorgt, sondern können auch mit einer individuellen Anpassung der Bedienung versehen werden. Die beiden Berührungssensoren sind mit einer Doppel- und Dreifach-Tipp-Geste konfigurierbar. Die Bedienung kann in der alltäglichen Nutzung überzeugen, allerdings ist eine drucksensitive Bedienung, wie bei den OnePlus Buds Pro 2, genauer und weniger mit Fehleingaben verknüpft. Praktisch ist, dass die Gesten für beide Buds+-Kopfhörer unterschiedlich belegt werden können. Zur Auswahl stehen auch ein Equalizer, eine Trageerkennung, eine Geräuschregelung oder eine Suchfunktion, die über eine akustische Ortung funktioniert. Neben einem Mono-Modus, damit sowohl den linke und rechte In-Ear unabhängig verwendet werden kann, ist auch Dolby Atmos mit an Bord.
Ein interessantes Ausstattungsmerkmal der Motorola-Kopfhörer ist „Dolby Head Tracking“ für die räumliche Wiedergabe von Dolby-Atmos-Inhalten. Dadurch wird eine binaurale Tonspur mit den Moto Buds+ dreidimensional dargestellt. Sobald der Kopf gedreht wird, zentriert oder entfernt sich der Ton. Leider können wir dieses Feature nicht testen, da ein kompatibles Motorola-Smartphone vorausgesetzt wird. Das eine Hersteller unabhängige Integration möglich ist, zeigt Jabra mit seinen Elite 10.
Für die Geräuschregelung stehen drei Modi zur Auswahl: „Geräuschunterdrückung“, „Transparenz“ und „Adaptiv“. Laut Herstellerangaben sollen mit aktivem ANC Störgeräusche von bis zu 46 dB aus dem Klangbild herausgefiltert werden. Der Transparenzmodus hebt dagegen die Umgebung hervor und um weithin mit Personen kommunizieren zu können, ohne dass die Ohrstöpsel entfernt werden müssen. Im Alltag funktioniert der klassische ANC-Modus bei monotonen, tieffrequenten Straßenlärm zufriedenstellend gut, allerdings dringen einige Außengeräusche wahrnehmbar durch. Schrille oder pfeifende Störquellen, wie Bremsquietschen oder das Hupen von Autos, werden weniger gut gefiltert. Ein Unterschied zum apdativen ANC-Modi ist deutlich wahrnehmbar. Letztere trägt hörbar mehr Störgeräusche an den Nutzer heran.
Zum Wechseln der verschiedenen Modi kann die Moto-Buds-App oder Gesten genutzt werden. Hierbei wird die Bedienfläche am Gehäuse mit den Touch-Sensoren für einige Sekunden lang gedrückt.
Sound - Motorola-In-Ears mit Dual-Treibern
Im Test nutzen wir die Motorola-Kopfhörer mit einem Google Pixel 8 und Galaxy S24 Ultra samt AAC-Kopplung. Wer ein Smartphone mit LHDC-Codec-Unterstützung sein Eigen nennt, kann hochauflösendes Audiomaterial auch damit verwenden. Dolby-Atmos unterstützen die In-Ears nur in Kombination mit einem Motorola-Handy.
Mit dynamischen Dual-Treibern (11 mm Woofer + 6 mm Tweeter) ausgestattet, klingen die Moto Buds+ ansprechend und rauscharm. Der Klang ist durch die schwach ausgeprägten tiefen Frequenzbereiche nicht sonderlich voluminös, Abhilfe schafft etwas den ANC-Modus zu aktivieren. Mit diesem klingen die Kopfhörer weniger flach und etwas runder. Ein Phänomen, welches aber die meisten TWS besitzen.
Musik, welche die Buds+ durchströmt, ist relativ höhenlastig und bietet solide Mitten. Vor allen tiefe Bereiche sind unterrepräsentiert, sodass es selbst im Profil „Bassbetont“ an Druck bei vielen Musikrichtungen mangelt. Der Equalizer in der Moto-App besitzt darüber hinaus noch weitere Presettings („Brillante Höhen“, „Gesangsbetont“, „Neutral“) sowie ein manuelles Profil mit 10 Bändern.
Bei unseren Testanrufen sorgen Moto-TWS für eine deutliche und ausreichend laute Sprachausgabe. Die Buds+ punkten bei unseren Gesprächspartnern mit einer neutralen Stimmenwiedergabe. Hintergrundgeräusche, wie Straßenlärm, werden minimiert, allerdings überfordern Windgeräusche die Mikrofone – hier treten mitunter Pfeiftöne auf.
Loudspeakers | |
THD | |
Samsung Galaxy Buds FE (RMS: -3.0 dBFS) | |
Jabra Elite 5 (RMS: -2.9 dBFS) | |
Motorola Moto Buds+ (RMS: -1.9 dBFS) | |
THD+N | |
Samsung Galaxy Buds FE (RMS: -3.0 dBFS) | |
Jabra Elite 5 (RMS: -2.9 dBFS) | |
Motorola Moto Buds+ (RMS: -1.9 dBFS) |
* ... kleinere Werte sind besser
THD (Total Harmonic Distortion): Die harmonischen Verzerrungen beziffern die Größe der Anteile, die durch nichtlineare Verzerrungen (Oberschwingungsanteil) in Relation zum Originalsignal entstehen. THD nimmt dabei lediglich Bezug auf den Grundschwingungsanteil. Der Klirrfaktor wird häufig im gleichen Atemzug genannt, bezieht sich jedoch auf das Gesamtsignal.
THD+N (Total Harmonic Distortion + Noise): Dieser Wert ist vergleichbar mit THD, jedoch wird zusätzlich zu den Störleistungen der Oberschwingen die des Rauschens als Effektivwert erfasst.
Für die Messung wird über den zu testenden Kopfhörer ein oberwellenarmes Sinussignal (1 kHz, > 0 dB) wiedergegeben, welches von einem linearen Messmikrofon (Messabstand: ca. 1 cm) in einem Kunstkopf erfasst wird.
Beide Werte werden in Prozent angegeben. Je geringer der Wert ist, umso besser ist die Signaltreue.
Motorola Moto Buds+ Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (95.1 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(±) | abgesenkter Bass - 14.6% geringer als der Median
(+) | lineare Bass-Wiedergabe (2.5% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | verringerte Mitten, vom Median 7.2% abweichend
(+) | lineare Mitten (6.3% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 13.8% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (5.2% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (20.4% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 50% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 8% vergleichbar, 42% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 50% aller getesteten Geräte waren besser, 8% vergleichbar, 42% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Jabra Elite 5 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (91.7 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 19.9% niedriger als der Median
(+) | lineare Bass-Wiedergabe (5.6% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | verringerte Mitten, vom Median 10.8% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (8.3% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 12.8% abweichend
(±) | durchschnittlich lineare Hochtöne (9% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (26.2% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 78% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 4% vergleichbar, 17% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 78% aller getesteten Geräte waren besser, 4% vergleichbar, 17% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Akkulaufzeiten - Moto Buds+ laden kabellos
Die Moto Buds+ verfügen über einen jeweils 45 mAh starken Akku. Laut Herstellerangaben bieten die In-Ear-Kopfhörer ohne ANC eine Akkulaufzeit von bis zu 8 Stunden. Mit dem Ladecase soll eine Wiedergabe von bis zu 38 Stunden möglich sein.
Unseren Kopfhörer-Akkutest haben wir bei einer angepassten Lautstärke von 65 dB(A) durchgeführt, bei dem der AAC-Codec aktiv war. Mit einer Laufzeit von etwa 8,5 Stunden ohne ANC bieten die Moto Buds+ eine sehr ansprechende Ausdauer.
Der Ladebehälter der Moto Buds+, welcher sich über den USB-C-Port, wie auch kabellos, laden lässt, ist mit einer Kapazität von 520 mAh ausgestattet und signalisiert mit einer farbigen Status-LED den Ladestand des Akkus. Wenn das Ladecase vollständig entleert worden ist, vergehen circa kabelgebunden 60 Minuten, bis dieses wieder mit einer Akkukapazität von 100 Prozent aufwarten kann. Mit einer induktiven Ladestation oder der Reverse-Wireless-Charging-Funktion gibt der Hersteller eine Ladezeit von etwa 2 Stunden an.
Battery Runtime - Spotify loop at 65dB/A (incl ANC) | |
Motorola Moto Buds+ | |
Jabra Elite 5 | |
Samsung Galaxy Buds FE |
Fazit zu den Motorola Moto Buds+
Die Moto Buds+ sind gute kabellose Kopfhörer, ohne wirklich aus der Masse an In-Ears herauszustechen. Eine Stärke der Motorola-TWS sind sicher die sehr langen Laufzeiten. Aber auch bei der Verarbeitung und Haptik geben sich die In-Ears keine Blöße. Jedoch bleiben angesichts der nicht vorhandenen IP-Zertifizierung (Wasserdichtigkeit) durchaus Fragen für eine Nutzung von schweißtreibenden Aktivitäten.
Wer auf der Suche nach True-Wireless-Kopfhörer mit einer langen Laufzeit ist, sollte sich die Moto Buds+ einmal näher anschauen. Schade ist, das einige Features nur von Motorola-Handys unterstützt werden.
Als Klangwunder können die Moto Bus+, auch vor dem Hintergrund einer UVP von 150 Euro, sicher nicht bezeichnet werden, der Sound ist dennoch gefällig, allerdings auch etwas beliebig. Den beworbenen kräftigen Bass können wir nicht bestätigen. Die aktive Geräuschunterdrückung erledigen die Motorola-Kopfhörer sehr zufriedenstellend und auch die verbauten Mikrofone überzeugen für längere Telefonate.
Eine Alternative in diesem Preissegment stellen die Samsung Galaxy Buds FE dar. Wer etwas robustere Wegbegleiter bevorzugt, findet mit unserem Test zu den Jabra Elite 8 Active einen passenden Vertreter mit einer IP68-Zertifizierung unterhalb der 200-Euro-Marke.
Preis und Verfügbarkeit
Die Moto Buds+ sind für eine UVP von 150 Euro, unter anderen bei Amazon.de oder direkt beim Hersteller, erhältlich.
Transparenz
Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller unentgeltlich zu Testzwecken überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Unsere Reviews erfolgen stets ohne Gegenleistung oder Kompensationen. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.
So testet Notebookcheck
Pro Jahr werden von Notebookcheck hunderte Laptops und Smartphones unabhängig in von uns standardisierten technischen Verfahren getestet, um eine Vergleichbarkeit aller Testergebnisse zu gewährleisten. Seit rund 20 Jahren entwickeln wir diese Testmethoden kontinuierlich weiter und setzen damit Branchenstandards. In unseren Testlaboren kommt ausschließlich hochwertiges Messequipment in die Hände erfahrener Techniker und Redakteure. Die Tests unterliegen einer mehrstufigen Kontrolle. Unsere komplexe Gesamtbewertung basiert auf hunderten fundierten Messergebnissen und Benchmarks, womit Ihnen Objektivität garantiert ist. Weitere Informationen zu unseren Testmethoden gibt es hier.