Test Lenovo ThinkPad W520 Notebook
Den Markt der hochpreisigen mobilen Workstations teilen sich die 4 Hersteller Lenovo, Fujitsu, HP und Dell untereinander auf. Während die 17“er konsequent auf maximale Leistung und üppigste Ausstattung hin optimiert sind, kann man bei den 15“ Geräten meist noch einen brauchbaren Kompromiss aus Leistungsfähigkeit und Mobilität feststellen. Lenovo bewirbt sein ThinkPad W520 dazu auch passend mit dem Spruch „Workhorse power, pony size“. Wie sehr das eine und wie sehr das andere wirklich zutrifft, werden wir, wie viele andere Punkte auch, in folgendem Test näher unter die Lupe nehmen.
Über eine mangelhafte Modellauswahl können wir uns schon mal nicht beklagen. Wie eh und je fährt Lenovo von Anfang an dicke Geschütze auf und überfordert Interessenten fast schon mit der verfügbaren Konfigurationsauswahl. 23 verschiedene Varianten haben wir derzeit bei den Händlern in den Listen gefunden. Fujitsu bietet beim Celsius H710 lediglich 5 Konfigurationen, HP und Dell sind momentan noch mit den alten Modellen vertreten , die Nachfolger Dell Precision M4600 und M6600 (10.Mai) und HP Elitebook 8560w und 8760w (Mitte Juni) stehen aber schon in den Startlöchern.
Die Preise des ThinkPad W520 beginnen bei knapp 1500,- Euro (i5-2520M, Quadro 1000M, HD+) und enden bei etwas über 4000,- Euro (i7-2920XM, Quadro 2000M, FHD, 8GB RAM, 160 GB SSD). Quad Core CPUs, SSDs, Nvidia Quadro Grafikkarten und Full HD Displays sind in verschiedenen Ausführungen und Kombinationen erhältlich. Preislich ist Fujitsus Celsius H710 in der derzeitigen Einstiegskonfiguration mit 1470,- Euro recht interessant, da es bereits mit Full HD Display und auch sonst etwas besser ausgestattet ist, als Lenovos Einsteiger. Andererseits ist dafür die Top-Konfiguration des Celsius H710 mit 6000,- Euro stark überzogen, da 16 GB RAM (2x 8GB) und ein 512 GB SSD zu Buche schlagen, dennoch „lediglich“ Quadro 1000M und Core i7-2820QM zum Einsatz kommen.
Unser W520 Testmodell ist mit Intel Core i7-2820QM, Nvidia Quadro 2000M, FHD Display und 8 GB RAM ausgestattet. Es liegt preislich derzeit je nach Händler bei etwa 2200,- bis 2500,- Euro Straßenpreis.
Das Gehäuse des ThinkPad W520 entspricht grundsätzlich dem des T520. Die Verarbeitungsqualität ist sehr gut, die Materialien sind typisch ThinkPad. Einen etwas weniger wertigen Eindruck hat bei unserem Testmodell lediglich die ThinkVantage-Leiste oberhalb der Tastatur hervorgerufen, diese knarzt und gibt bei mittlerem Druck nach. Die rechte Handballenablage ist minimal eindrückbar, stößt aber nach einem gefühlten halben Millimeter auf festen Untergrund. Der Displaydeckel lässt sich zwar mit Zug und Gegenzug etwas verbiegen, das ist aber deutlich weniger der Fall als sonst üblich. Die Scharniere halten tadellos, ein Wippen ist nur bei starker Untergrundbewegung zu provozieren. Eine ausführliche Bewertung, die ansonsten auch auf das ThinkPad W520 zutrifft, ist hier beim Test des ThinkPad T520 zu finden.
Wie auch das Gehäuse ist die Schnittstellen-Ausstattung auf den ersten Blick identisch zum ThinkPad T520. Bei genauerem Hinsehen, entdeckt man aber die blaue Einfärbung der USB Ports auf der linken Seite. Hier hat man also die USB 2.0 Schnittstellen durch USB 3.0 Schnittstellen ersetzt. Zusammen mit eSata, DisplayPort, VGA, Gigabit-LAN, Firewire, Modem, CardReader und ExpressCard/34 findet man hier alles, was das Herz begehrt. Zumindest fast. Kleiner Nachteil könnte die kombinierte Audio-in/out-Buchse sein, die Headset-Nutzer zum Umdenken veranlassen wird.
Die Schnittstellen decken also nahezu das gesamte Spektrum erhältlicher Anschlussmöglichkeiten ab. So kann man je nach Aufgabe und Bedarf, die jeweils passendste Variante auswählen. USB 2.0 ist mit einer relativ geringen Geschwindigkeit von 28 MB/s prädestiniert für Peripherie wie Drucker, Digitalkameras, Mäuse usw. Firewire 400 bietet Verbindung zu Videokameras und seltener auch zu externen Festplatten, verschwindet aber so langsam aus dem Fokus der Hersteller. Hier liegt die Geschwindigkeit mit 35 MB/s etwas höher als bei USB. eSata und USB 3.0 eignen sich besonders für schnelle Peripherie wie externe Festplatten oder externe SSDs. Hier kann man Übertragungsraten von bis zu 111 MB/s (eSata) und 126 MB/s (USB 3.0) erreichen. Weitere Anschlüsse (z.B. FW800) lassen sich über den ExpressCard-Schacht nachrüsten und im stationären Einsatz sind Dockingstationen nutzbar.
Das optische Laufwerk unterstützt die üblichen DVD- und CD-Standards. Blu-Ray ist weder im Datenblatt noch in aktuellen Konfigurationen zu finden und damit scheinbar nicht erhältlich. Lediglich nachträglich kann man Blu-ray per Ultrabay nachrüsten. Die sehr leichtgängige Verriegelung der DVD-Schublade wird öfter schon mal unbeabsichtigt geöffnet, da ein leichtes entlangstreifen bereits zum Auslösen des Auswurfs genügt.
Kommunikation
Grundsätzlich sind drei verschiedene W-LAN Optionen verfügbar. In unserem Testmodell kommt die Intel Centrino Ultimate-N 6300 (Puma Peak) 3x3 AGN Karte zum Einsatz, die mit drei Antennen eine theoretische Übertragungsrate von 450 Mbit/s ermöglicht und auch eine höhere Reichweite, im Vergleich zu den anderen Modellen bietet. UMTS ist generell verfügbar, in unserem Gerät aber nicht verbaut. Da alle W520 mit Antennen für UMTS vorbereitet sein sollen, ist ein Nachrüsten aber problemlos möglich. Der Steckplatz befindet sich unter der Tastatur. Eine Anleitung, wie man diese entfernt, ist auf der Lenovo Support-Seite erhältlich. Alternativ kann der PCIe Steckplatz auch mit einem mSATA SSD bestückt werden. Beides gleichzeitig ist folglich nicht integrierbar, da lediglich nur ein Steckplatz voller Größe zur Verfügung steht.
Weitere vorhandene Schnittstellen sind Gigabit-LAN, ein Modem-Anschluss und Bluetooth 3.0.
Sicherheit
Trusted Platform Module, Fingerprintreader, Bios-Kennwort, Passwortmanager und Smartcardreader (optional) bieten umfassende Möglichkeiten Sicherheitseinstellungen vorzunehmen.
Zubehör
Ein Vorteil der zurückhaltenden Gehäuseveränderungen macht sich beim erhältlichen Zubehör bemerkbar. So können viele Erweiterungen der W510 ThinkPads weiterverwendet werden. Akkus, Dockingstationen und Module für den Erweiterungsschacht sind kompatibel. Hard Drive Bay Adapter (ca. 50,- Euro), Mini Dock Plus Series 3 Docking Station u.a. mit 2x DVI, 2x DP, 6x USB 2.0 und eSata (ca. 150,- Euro). Akkus siehe Kapitel Akkulaufzeit.
Garantie
Wie in dieser Klasse gewohnt, verfügen die ThinkPads der W-Serie über 36 Monate Hersteller-Garantie. Garantieerweiterungen sind in verschiedenen Varianten erhältlich. Eine Erweiterung auf 4 Jahre Vor-Ort-Service ist beispielsweise für etwa 230,- Euro zu haben.
Tastatur, Touchpad, Trackpoint
Die Eingabegeräte Tastatur, TrackPoint und TrackPad unterscheiden sich nicht vom Vorgänger ThinkPad W510 oder dem T520. Sehr gute Qualität, auch für Vielschreiber geeignet. Nachteilig empfinden wir bei einer Workstation jedoch den fehlenden separaten Nummernblock, der noch nicht einmal optional erhältlich ist. Grund dafür sind wohl die seitlich neben der Tastatur eingelassenen Lautsprecher, die ansonsten mit hohem Aufwand an anderer Stelle hätten untergebracht werden müssen.
Laut Datenblatt bietet Lenovo drei verschiedene Displays für das ThinkPad W520 an. HD (1366x768), HD+ (1600x900) und Full HD (1920x1080). Gelistet ist das W520 bei den Händlern derzeit allerdings nur mit den hochauflösenderen Varianten, vielleicht auch, weil das grobkörnige Panel wenig zu der angestammten Kundschaft passt. (11.05.11 Edit: inzwischen haben wir das WXGA Display im Lenovo online shop gesichtet und ist dort in der Basiskonfiguration verfügbar.) Dafür dürften für manche Nutzer im grafischen Bereich die Modelle mit Colorimeter wiederum interessant sein (z.B. ThinkPad W520 NY43JGE).
Unser Testgerät ist mit dem Full HD Display ausgestattet, bietet wie die anderen Alternativen eine entspiegelte Oberfläche und hat ein Seitenverhältnis im 16:9 Format. Die Punktdichte liegt bei 141 dpi und bietet viel Platz auf dem Desktop. Im Vergleich zu älteren Modellen mit 16:10 Seitenverhältnis und einer Auflösung von 1920x1200 Bildpunkten, fehlen in der Vertikalen aber 120 Bildpunkte, die man beim Bearbeiten von Dokumenten, Bildern und einiges mehr doch ein wenig vermisst. Die Schrift-, Ordner-, Symbolgröße usw. könnte für manche Anwender beim Full HD Panel mit 100% Darstellungsgröße etwas klein sein. Sie lässt sich aber gut über die Systemsteuerung anpassen und wird mittlerweile auch von den meisten Programmen unterstützt. Mit der mittleren Darstellungsgröße (125%) lässt sich schon gut arbeiten.
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Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 236 cd/m²
Kontrast: 656:1 (Schwarzwert: 0.36 cd/m²)84.8% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
91.8% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
75.2% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Die Displayhelligkeit ist in 15 Stufen von 3 cd/m² bis 236 cd/m² regelbar. Ergonomische 143 cd/m² erreicht man mit Stufe 13, mit Stufe 12 reduziert sich die Leuchtstärke schon auf 100 cd/m².
Die maximale Helligkeit fällt an keinem Punkt des Displays unter 200 cd/m². Gemessen haben wir eine Leuchtstärke von 206 cd/m² bis 236 cd/m² an neun Messpunkten. Das sind gute Werte, die allerdings nicht unerheblich von den herstellerseitig 270 nits versprochener Helligkeit entfernt liegen. Die durchschnittliche maximale Helligkeit beträgt 218 cd/m² und reicht für Innenräume als auch schattige Außenbereiche vollkommen aus. Von Vorteil ist insbesondere die nicht spiegelnde Oberfläche. In Innenräumen kann man ergonomische Helligkeitswerte von um die 140 cd/m² auch tatsächlich nutzen, da Spiegeleffekte auf der Bildschirmoberfläche nicht durch eine höhere Helligkeit überstrahlt werden müssen.
Im Außenbereich wird man zwar kaum die maximale Helligkeit reduzieren, aber auch hier profitiert man von einer störungsfreien Anzeige, die Bildinhalte bemerkbar länger gut erkennbar wiedergibt, als Displays mit glossy Panel. Ebenfalls von Vorteil ist in diesem Zusammenhang das hohe Kontrastverhältnis von 656:1, welches unter anderem für eine bessere Lesbarkeit von Dokumenten und Internetseiten sorgt. Aber auch Fotos, Filme und Spiele profitieren von dem schwarzen Schwarz, das deutlich satter dargestellt wird als bei den meisten Bilschirmen der Consumergeräte.
Etwas zügeln muss man jedoch den unüblich großen Farbraum, der sichtbar mehr Farben darstellen kann als 08/15 Notebookdisplays. Die Summe aller Farben beträgt 1134904 und liegt damit etwas unter dem Adobe RGB Farbraum, übertrifft aber wiederum den sRGB Farbraum deutlich. Das führt im unkalibrierten Zustand zu teilweise unnatürlichen Farben, die man aber mit Hilfe eines Colorimeters je nach Geschmack und Anwendungsgebiet einbremsen kann. Insbesondere im grün-blauen und orange-roten Bereich kommt es zu einer sichtbaren Ausuferung. Leider fehlt dafür ein Teil des gelb-grünen Farbbereichs, um den sRGB Farbraum korrekt abdecken zu können. Im Endeffekt stehen zwar viele Farben zur Verfügung, für den sRGB Farbraum aber zum Teil an der falschen Stelle.
Die Blickwinkelstabilität ist überdurchschnittlich gut und bietet damit größere Einblickwinkel als gewohnt. Wie üblich hat hier der horizontale Bereich Vorteile gegenüber der Vertikalen. Während die Erkennbarkeit immer gegeben ist, fallen Farbabweichungen, die vor allem im vertikalen Bereich hervortreten, schon relativ früh auf. Hier bekommt weiß entweder einen Rot- oder einen Gelbstich. Invertierungen oder stark ausgeblichene Bildinhalte sind nur aus sehr flachen Winkeln ab etwa 170° feststellbar.
Grundlage für das technische Innenleben liefert der glücklos gestartete Sandy Bridge Chipsatz von Intel, der in der ersten Charge mit einem eventuell auftretenden Fehler an den SATA 3 Gbit/s Schnittstellen belastet war. Inzwischen ist aber alles wieder gut und es sollen nur noch fehlerfreie Boards zur Auslieferung kommen. Dies trifft auch auf unser Sample zu. Als CPU kann man in unserem Testmodell auf Intels Vierkerner Core i7-2820QM zurückgreifen, welcher die meisten derzeit verfügbaren CPU-Technologien beherbergt. Hyperthreading (vier zusätzliche virtuelle Kerne), TurboBoost (dynamische Anpassung der Taktrate bei Singlethread-Anwendungen von 2,3 GHz auf bis zu 3,4 GHz) Virtualisierungsfunktion und ein 8 MB großer L3 Cache sind hier die wesentlichen Gimmicks, die für eine hohe Leistungsfähigkeit des Prozessors sprechen. Die im Testgerät verbauten 8 GB DDR3 RAM verteilen sich auf 2 der 4 verfügbaren RAM-Steckplätze. Durch zwei weitere Module lässt sich dieser so ohne viel Aufwand auf 16 GB erweitern, der maximale Arbeitsspeicherausbau ist zukünftig mit bis zu 32 GB möglich, wenn entsprechende RAM-Riegel verfügbar sind.
Für die Grafiksektion ist eine OpenGL optimierte Profikarte aus dem Hause Nvidia zuständig. Die Nvidia Quadro 2000M ist mit 2 GB DDR3 V-RAM bestückt und verfügt über einen 128 bit breiten Speicherkanal. Die GPU ist mit 550 MHz getaktet, die 192 Shadereinheiten (CUDA-Cores) liefern 1100 MHz. Vergleichbar ist diese Grafikkarte grundsätzlich mit der Nvidia Geforce GTX 460M, wobei die Quadro 2000M insbesondere auf professionelle Anwendungen im CAD-Bereich hin angepasst wurde. Spezielle Quadrotreiber und Firmwares sorgen hier für Stabilität, Kompatibilität und Leistungsfähigkeit. Ausfluss aus der garantierten Kompatibilität mit einer Fülle an professionellen Programmen wie Catia, AutoCAD, ProEngeneer & Co. ist die im Datenblatt dokumentierte ISV Zertifizierung.
Die Leistungstests mit den üblichen Benchmarks bestätigen unsere Erwartungen und liefern hochgradig glücklich machende Ergebnisse. Nicht ohne Grund liegt die Core i7-2820QM CPU in unserer Gesamt-CPU-Benchmarkliste auf Rang 10 und nach Ausblendung der Desktop-CPUs sogar auf Rang 2. wPrime 1024m wird in 281s, superPi 32m in 627s berechnet. Der Cinebench R11.5 erzielt 5.57 Punkte und der Cinebench R10 Multi-CPU liefert 19991 Punkte. Das sind alles Top-Werte, die derzeit in Notebooks kaum zu übertreffen sind. Auch bei der iTunes Konvertierung unserer MP3 Songs ins AAC Format setzt sich die i7-CPU von den bisher getesteten Modellen ab und erreicht eine 46,1-fache Geschwindigkeit.
Ein CPU-Throttling wie beispielsweise bei den MacBook Pro festzustellen, haben wir beim Thinkpad W520 netzseitig weder durch zu hohe CPU-Temperaturen noch durch ein zu schwaches Netzteil beobachten können.
Die Grafikleistung ist ebenfalls sehr beachtlich, vor allem, weil DDR3 Grafikspeicher zusammen mit dem „nur“ 128 bittigen Speicherbus potentielle Leistungsbremsen darstellen. Doch die Ergebnisse sprechen für die Quadro 2000M. 11656 Punkte im 3D Mark`06, 8614 Punkte im 3D Mark Vantage und 1263 Punkte im 3D Mark 11 sind Ergebnisse, die sich vor einer Nvidia GT 555M oder einer AMD Radeon HD 6770M nicht verstecken müssen. Beim OpenGL Shading des Cinebench R10 64bit werden ebenfalls gute 6768 Punkte und beim R11.5 GL 38,30 Punkte erreicht.
Leistung im Akkubetrieb
Im Akkubetrieb gelang es uns nicht, dauerhaft diese hohe Leistungsfähigkeit abzurufen. Im Auslieferungszustand ist die maximale Leistung im Akkubetrieb per Bios eingeschränkt („battery optimized“). Dadurch liegt die Taktrate von vornherein bei lediglich 800 MHz, die nur kurzzeitig immer mal wieder etwas gesteigert wird. Entfernt man diese Schranke im Bios durch Umstellung auf „maximum performance“, kann man eine Zeit lang (ca. 5-10 min. Battery Eater Classic) die volle Taktrate abrufen, bis sich wiederum eine Taktreduzierung auf 800 MHz beobachten lässt.
Zum Vergleich haben wir einige Benchmarks auch mal im Akkubetrieb durchlaufen lassen und erzielten dabei Werte, die etwa 40 % bis 70 %, unter denen mit Netzanschluss liegen. Hier ist vermutlich eine Schranke im Bios vorhanden, die zum Schutz des Akkus eingreift. Möglicher Grund: Bei maximaler Leistungsaufnahme erhitzen sich Akkus sehr stark und können dadurch, neben rapide eingeschränkter Haltbarkeit, auch zu einem Sicherheitsproblem auswachsen. Eine Anfrage an Lenovo diesbezüglich ist bereits gestellt. Sobald eine Antwort vorliegt, werden wir diesen Abschnitt ergänzen.
Benchmark | Leistung Netzbetrieb | Leistung Akkubetrieb |
Cinebench R10 64bit single CPU | 5232 | 1338 |
Cinebench R10 64bit multicore CPU | 19991 | 5017 |
Cinebench R10 64bit OpenGL | 6768 | 2713 |
wPrime 1024m | 627s | 1019s |
Heaven 2.1 | 19.8 fps | 4.5 fps |
3D Mark 11 | 1428 | 494 |
Energieprofil | Profil Höchstleistung | Profil Höchstleistung |
Der DPC-Latency Checker bestätigt dem Lenovo eine solide Treiberabstimmung, wodurch beim Betreiben externer Geräte mit keinen Latenzproblemen zu rechnen ist.
PCMark Vantage Result | 8614 Punkte | |
Hilfe |
SPECviewperf 11
Eine Zusammenstellung der gängigsten CAD-Programme nutzt der Benchmark SPECviewperf 11. Hier werden vor allem die OpenGL Eigenschaften professioneller Grafikkarten unter die Lupe genommen. Prädestiniert also für die Nvidia Quadro 1000M und Quadro 2000M, mit denen das ThinkPad W520 erhältlich ist.
Diesem Anspruch wird die Testkonfiguration auch gerecht. Im Vergleich zu verschiedenen Workstations, verschiedener Hersteller der Vorgängergeneration, kann ein Leistungszuwachs bei fast allen Anwendungen verzeichnet werden. Die Quadro 2000M setzt sich bei einigen Programmen sogar an die Spitze. Hier muss allerdings die zwischenzeitliche Treiberentwicklung mit berücksichtigt werden, da diese bei den älteren Modellen inzwischen auch zu einer höheren Leistungsfähigkeit geführt haben sollte. Das gleiche Potential hat die taufrische Quadro 2000M, unserer Erfahrung nach auch noch vor sich. Zudem sind Performancetreiber und spezielle Treiber für AutoCad und 3ds Max verfügbar, die wir aber nicht getestet haben. Insbesondere die letzten beiden sollen bei den dazugehörigen Programmen zu einer weiteren Leistungssteigerung führen.
Videokonvertierung
Für die Videokonvertierung bietet das ThinkPad W520 dank aktueller Sandy Bridge Generation gleich zwei Möglichkeiten neben dem systembelastenden CPU-Rendering. Während die Grafikchips von Nvidia per CUDA Engine schon des öfteren das enorme Leistungspotential unter Beweis stellen konnten, hat Intel mit der Quicksync Technologie inzwischen eine ernstzunehmende Alternative im Petto. Diese ist allerdings nur bei grundsätzlich aktiviertem Grafikchip nutzbar, da für die Steuerung Intels Grafiktreiber zuständig ist. Notebooks, deren Intel Grafik nicht freigeschaltet ist sondern nur eine dedizierte Grafikeinheit verwenden, können Quicksync also nicht nutzen. Der Treiber kann in diesen Fällen auch nicht nachinstalliert werden.
Wir testen wie gehabt mit dem Videokonvertierer Badaboom von Elemental. Dieser hat die Aufgabe den Film „Sieben“ von DVD in ein iPhone kompatibles mp4-Format mit 427x320 Bildpunkten „einzudampfen“. Wir verwenden ab diesem Test anstatt Badaboom 1.2.7 (bisherige Tests) die aktuelle Version 2.0, die nun auch Intels Quicksync unterstützt. (Ein kurzer Abgleich der Versionen hinsichtlich der Leistungsfähigkeit hat nur marginale Unterschiede zugunsten der neueren Variante ergeben, weshalb auch die älteren Testresultate gut vergleichbar sind.) Das Ergebnis ist erstaunlich. Obwohl Nvidias CUDA Engine schon auf einige Jahre Erfahrung zurückblicken kann, wird diese sofort von Intels Quicksync leistungsmäßig ins Abseits gestellt. Während CUDA für die Videokonvertierung 16 min 34 s (183 fps) benötigt, kommt Quicksync schon nach 13 min 30 s (225 fps) zum Ende. Doch ganz ohne Nachteil ist dieser Leistungsvorsprung nicht. Mit Quicksync liegt die CPU-Auslastung bei etwa 70%, mit Nvidia Grafik lediglich bei knapp 25%. Wer außer Rendern auch noch andere Aufgaben nebenbei erledigen möchte, dürfte also weiterhin eher zu Nvidias Lösung greifen. Welche Auswirkungen die Wahl der Systeme auf die Leistungsaufnahme hat, sprechen wir im Kapitel Akkulaufzeit noch mal an.
3DMark 05 Standard | 21287 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 11656 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 6608 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1428 Punkte | |
Hilfe |
Als Massenspeicher kommt ein 500 GB fassendes Festplatten-Modell von Seagate zum Einsatz, welches mit 7200 U/min arbeitet und über 16 MB Cache verfügt. Die Übertragungsraten knacken die 100-MB/s-Grenze und im Mittel liegen noch 76 MB/s an. Das ist für ein konventionelles Laufwerk sehr gut, kann aber mit Solid State Drives nicht mithalten. Aufrüsten kann man den Massenspeicher des W520 auf vielfältige Weise. Solid State Drive anstatt Festplatte, Anschaffung mSata SSD für PCIe Steckplatz (unter Verzicht auf ein UMTS Modul), Austausch des optischen Laufwerks durch Hard Drive Bay Adapter mit zusätzlichem Massenspeicher usw. usw. Je nach Kombination kann man auch noch Raid 0 oder Raid 1 Verbünde erstellen und somit entweder auf Performance oder Datensicherheit setzen. (Edit 14.05.11: Die Raid-Funktion ist wohl nur in den mit Raid vorkonfigurierten Versionen verfügbar. Wir haben mit Bios-Update, Intel Intel Rapid Storage Technology Console with Device Driver und Ultra Bay Adapter kein Raid erstellen können. Im Bios ist keine Raid-Funktion auswählbar. Wer also Raid nutzen möchte muss nach derzeitigem Kenntnisstand eine von Lenovo bestückte Version ordern.)
Spiele Fazit
Um die Spielefähigkeit braucht man sich bei diesem Hochleistungsrechner mit aktuellen Spieletiteln keine Sorgen zu machen. Lediglich Battlefield Bad Company 2 ist mit 23 fps bei maximalen Einstellungen und Full HD Auflösung etwas grenzwertig. Kompatibilitätsprobleme, die professionellen Grafikkarten schon mal unterstellt werden konnten wir in bisherigen Tests nicht wirklich feststellen. Eine umfangreiche Vergleichsmöglichkeit bietet unsere Vergleichstabelle in Bezug auf Spieleperformance von Notebook-Grafikkarten.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Anno 1404 (2009) | 43 | |||
CoD Modern Warfare 2 (2009) | 200.3 | 74.8 | 59.5 | 37.6 |
Battlefield: Bad Company 2 (2010) | 64.6 | 46.9 | 22.8 | |
StarCraft 2 (2010) | 165 | 82 | 45 | 37 |
Mafia 2 (2010) | 92 | 71 | 59.1 | 35.1 |
Fifa 11 (2010) | 92 | 59 | ||
Call of Duty: Black Ops (2010) | 86.7 | 75 | 71.7 | 41.7 |
Geräuschemissionen
Die geringen Gehäusetemperaturen resultieren aus einem ständig laufenden Lüfter. Bei wenig Last ist dieser mit 32,4 dB(A) angenehm zurückhaltend und nicht störend. Bei mittlerer Last hingegen klettert die Geräuschentwicklung auf deutlich wahrnehmbare 36,7 dB(A) die der Lüfter beim Heraustransportieren der warmen Luft in Form eines Rauschens hervorruft. Zwischen wenig Last und mittlerer kommt es auch schon mal zu einem minimal pulsierenden Lüfterverhalten und das Zurückfahren in die unterste Lüfterstufe nach einer Lastphase dauert sehr lange. Unter Volllast dreht die Lüftung dann noch mal etwas auf und erreicht maximal 39,4 dB(A). Insgesamt ist das Geräuschverhalten für eine Workstation gut, kann aber nicht mit dem sehr guten Eindruck, den das ThinkPad W701 letztes Jahr hinterlassen hat, mithalten.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.4 / 32.4 / 33 dB(A) |
HDD |
| 33.1 dB(A) |
DVD |
| 36.1 / dB(A) |
Last |
| 36.7 / 39.4 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-300 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die am ThinkPad gemessenen Gehäusetemperaturen sind angesichts der maximalen Leistungsaufnahme von 150 Watt und der daraus resultierenden Abwärme als sehr gering zu beschreiben. Nach 1 Stunde Furmark und Prime sind an der linken Gehäuseseite zwar Temperaturen von bis zu 46,9 °C feststellbar, dies beschränkt sich aber auf den Bereich des Luftauslasses und reduziert sich auf deutlich unter 30°C, je weiter man Richtung rechte Seite kommt.
Bei wenig Last haben wir nach 2 Stunden Laufzeit nur noch maximal 27,1°C messen können. Einschränkungen sind somit nur bei der Verwendung rechenintensiver Software zu erwarten und dann auch nur, wenn man diese unbedingt auf dem Schoß erledigen möchte.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 46.9 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 38.2 °C (von 22.2 bis 69.8 °C für die Klasse Workstation).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 45.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 41.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 23.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 35.3 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.9 °C (-7.4 °C).
Lautsprecher
Die Soundausgabe ist höhenlastig, liefert wenig Mitten und kaum Bässe. Für etwas Musik, Internetfilmchen oder Videotelefonie ist die Qualität aber ausreichend und liegt über der sonstiger Standardnotebooks. Mehr Hörgenuss bieten bereits günstige Headsets oder USB Boxen, die hier mit wenig Aufwand und Kosten eine Verbesserung herbeiführen können.
Alleine die Quadcore CPU mit einer Thermal Design Power von 45 Watt und Nvidias Grafikprozessor Quadro 2000M mit bis zu 55 Watt Leistungsaufnahme machen auf den ersten Blick wenig Hoffnung auf lange Akkulaufzeiten. Doch ausgeklügelte Stromspartechniken, wie variable Taktraten und das Wechseln zwischen verschiedenen Grafikchips (Nvidia Optimus) sind gut für einen Spagat zwischen Langläufer und Hochleistungsmaschine.
Der im Testmodell verwendete Energiespeicher fasst üppige 94 Wh und bietet damit eine sehr hohe Akkukapazität. Weitere Akkus sind erhältlich und verlängern je nach Bedarf die möglichen Laufzeiten, aber auch das Gewicht der Notebooktasche.
- ThinkPad Battery 55+ 6-cell 57 Wh (57Y4185) ca. 60,- Euro
- ThinkPad Battery 55++ 8-cell 94 Wh (57Y4186) ca. 90,- Euro
- ThinkPad Battery 27++ 9-cell slice 94 Wh (57Y4545) ca. 120,- Euro
Für Akkuvielnutzer, bietet sich Lenovos externes Ladegerät (40Y7625, ca. 100,- Euro) an, mit dem man auch außerhalb der ThinkPads das Aufladen durchführen kann.
Die netzseitig gemessene Leistungsaufnahme reicht dank Optimus von äußerst niedrigen 7,8 Watt bis hin zu fulminanten 150 Watt, wenn Furmark und Prime95 zusammen das System fordern. Das riesige Netzteil ist für bis zu 170 Watt ausgelegt und bietet somit noch etwas Reserve. Bei ausgeglichenem Energiesparprofil ohne W-LAN und maximaler Helligkeit haben wir 14,9 Watt gemessen und mit eingeschalteten Funkmodulen und ausgewähltem Profil maximale Leistung 16,9 Watt.
Aus / Standby | 0.1 / 0.3 Watt |
Idle | 7.8 / 14.9 / 16.9 Watt |
Last |
89.5 / 150 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Die Akkulaufzeit müsste also rein rechnerisch das Spektrum von extrem kurz, deutlich unter einer Stunde, bis extrem lang, über 12 Stunden, abdecken. Aufgrund der bereits angesprochenen Taktreduzierung unter andauernder Last im Akkubetrieb gelang es uns nicht (auch nicht mit Furmark und Prime) die Laufzeit unter 80 min zu drücken. Im regulären Betrieb liegt die Wahrheit wie immer irgendwo zwischen diesen Extremen. Zum einen ist die minimale Displayhelligkeit von 3 cd/m² nicht praxisgerecht und zum anderen wird man eher seltener unterwegs Prime und Furmark gleichzeitig ausführen. Zudem kann man je nach Aufgabe und geschickter Wahl der Hardware trotz hoher Rechenleistung die Akkulaufzeit positiv beeinflussen.
Nach klassischem Testverfahren, erreicht das ThinkPad W520 beim Battery Eater Readers Test (längstmögliche Akkulaufzeit, minimale Helligkeit, Funkmodule aus) 766 min Laufzeit. Im Classic Test (kürzestmögliche Laufzeit, max. Helligkeit, alles an) exakt 90 min Laufzeit. Für die relativ lange Laufzeit unter Last ist eine im Batteriebetrieb reduzierte Prozessorleistung verantwortlich (Battery optimized). Diese lässt sich im Bios zwar auf Höchstleistung ändern (Maximum performance), nach einiger Zeit reduziert sich aber auch mit dieser Einstellung die Taktrate. Siehe dazu auch das Kapitel Leistung.
Im deutlich praxisnäheren W-LAN Internet Test erreichten wir 362 min Laufzeit und Videos lassen sich per DVD 328 min lang abspielen (beides im Energiesparmodus mit maximaler Helligkeit). Mit etwas Einstellungsoptimierung sind aber auch in diesem Bereich längere Laufzeiten denkbar.
Die ein oder andere Aufgabe, wie zum Beispiel das Videokonvertieren, lässt sich auf verschiedene Arten durchführen. Quicksync oder CUDA stehen zur Verfügung. Der Einsatz der GPU für bestimmte Grafikaufgaben sorgt dabei wie im Leistungskapitel bereits besprochen nicht nur für eine spürbar höhere Rechenleistung, sondern auch zu einer reduzierten Leistungsaufnahme. Lässt man den Battery Eater Classic Test beispielsweise durch die Nvidia GPU ausführen, so erhöht sich die Laufzeit bei diesem Test auf 152 min. Bei der Videokonvertierung mit Badaboom haben wir unter Verwendung der CUDA Engine netzseitig 71,9 Watt und mit Quicksync 86,2 Watt ermittelt. Die höhere Konvertierungsleistung der Intel-Technologie hat somit auch eine etwas höhere Leistungsaufnahme zur Folge.
Lenovo hat mit dem aktuellen ThinkPad W520 eine wirklich mobile Workstation geschaffen, die ein breites Spektrum an denkbaren Aufgaben mühelos bewältigen kann.
Das Testgewicht liegt mit 2,7 kg inklusive 94 Wh Akku kaum über der regulären Consumer-Multimediafraktion und auch die Ausmaße sind für eine Workstation angenehm zurückhaltend. Wirklich praxisgerechtes netzunabhängiges Arbeiten ist je nach Aufgabe dank Nvidia Optimus Technologie zwischen 1,5 Stunden und 8 Stunden ohne zusätzlichen Akku möglich.
Die CPU-Leistung, wie auch die Grafikleistung, wird dem Anspruch an eine Workstation sehr gut gerecht und bietet im Vergleich zur Vorgängergeneration einen spürbaren Leistungszuwachs. Während dieser Aspekt wenig zu Lasten der Temperaturentwicklung geht, so hat man doch ständig ein Lüfterrauschen im Ohr, das sich aber selbst unter Volllast nicht zu einem Störfaktor entwickelt. Die im Akkubetrieb reduzierte Leistungsfähigkeit hingegen ist nach jetzigem Kenntnisstand eine technische Notwendigkeit zum Schutz des Akkus. Ein Nebeneffekt ist die daraus resultierende relativ hohe minimale Akkulaufzeit, andererseits ruft sie dafür aber auch Leistungseinbußen von bis zu 70 % hervor.
Auf der Habenseite kann das ThinkPad W520 weiterhin auf altbekannte Tugenden zurückgreifen. Gehäusequalität, Schnittstellen-Ausstattung, Tastatur und Display gehören ohne Zweifel zur Spitzengruppe. Die Garantie ist mit 36 Monaten von klassenüblicher Dauer, der Preis ist hoch, liegt aber im erwartbaren Rahmen und die vielfältigen Erweiterungsmöglichkeiten lassen kaum Individualisierungswünsche offen.