Test Gigaset ME Pro Smartphone
Der Markenname Gigaset dürfte vielen aus dem Segment der DECT-Telefone ein Begriff sein, allerdings werden unter dem Label seit Kurzem auch Smartphones angeboten. Neben den mit einem 5-Zoll-Display bestückten Geräten ME Pure und ME (unser Test) gehört auch das mit einem 5,5-Zoll-Bildschirm ausgestattete Flaggschiff ME Pro zum noch recht überschaubaren Programm des Herstellers. Es ist lediglich in einer Ausstattungsvariante zu bekommen, die mit 32 GB internem Speicher, Dual-SIM-Fähigkeit sowie einem schwarzen Gehäuse für einen Preis von 549 Euro gelistet wird.
Das Smartphone tritt somit gegen andere Android-basierte High-End-Geräte wie die preislich höher positionierten Konkurrenten Samsung Galaxy S7 Edge und Sony Xperia Z5 Premium an, aber auch günstigere Modelle wie das OnePlus 2 sowie das mittlerweile deutlich im Preis gefallene LG G4 spielen in derselben Liga. Abseits des Android-Universums stellen zudem das iPhone 6S Plus sowie Microsofts Lumia 950 XL starke Gegner dar.
Gehäuse
Vorder- und Rückseite des Gigaset ME Pro werden mit Gorilla Glass bedeckt, welches zum seitlichen Metallrahmen hin handschmeichelnd abgerundet wurde. Dass zwischen Front und Seitenflächen dennoch ein leichter Übergang zu spüren ist, liegt an einer dünnen Umrandung des Display-Glases. Durch die verwendeten Materialien fühlt sich das Gerät sehr hochwertig an, rutscht aufgrund der glatten Rückseite jedoch leicht von schrägen Ablageflächen. Gerade im Hinblick auf die ansonsten tadellose Qualität enttäuschte allerdings die Verarbeitung des Karten-Slots: Beim Testgerät war dessen äußere Metallabdeckung sehr wackelig befestigt, sodass sie selten bündig mit dem Gehäuserahmen abschloss und beim Einschieben des Kartenträgers häufig verkantete. Zudem zeigten sich bei unserem Testgerät trotz pfleglicher Behandlung bereits erste hauchfeine Kratzer auf der Glasrückseite.
Mit einer von uns gemessenen Dicke von 8,1 Millimetern (Herstellerangabe 7,7 Millimeter), einer Höhe von 156 Millimetern sowie einer Breite von 76 Millimetern ähneln die Abmessungen des Testgeräts denen des Sony Xperia Z5 Premium. Zwar ist ein iPhone 6S Plus noch wenige Millimeter größer, dass es in der 5,5-Zoll-Klasse dennoch kompakter geht, zeigt insbesondere Samsungs neues Spitzemodell Galaxy S7 Edge. Auch bezüglich des Gewichts machen sich die hochwertige Bauweise sowie der große Akku bemerkbar: Mit 202 Gramm (Herstellerangabe 195 Gramm) ist das Testgerät im Vergleichsumfeld am schwersten.
Positiv wirkt sich diese Machart auf die Stabilität des Gehäuses aus. So zeigt es sich von Verwindungsversuchen oder punktuellem Druck auf die Rückseite unbeeindruckt, lediglich bei übermäßiger Krafteinwirkung auf das Display-Deckglas wird eine minimale Wellenbildung sichtbar – eine starke Vorstellung.
Ausstattung
Hinsichtlich der Speicherausstattung unterscheidet sich das Testgerät nicht von seinem kleineren Bruder Gigaset ME: Neben 3 GB RAM hat das Gerät 32 GB eMMC-Speicher integriert, von dem ab Werk noch etwa 22 GB zur freien Verfügung stehen. Eine Speichererweiterung via microSD-Karten mit bis zu 128 GB Fassungsvermögen ist problemlos möglich, allerdings wurde keine App2SD-Funktion integriert. Auf den Einsatz einer Speicherkarte muss leider verzichtet werden, sobald man die Dual-SIM-Fähigkeit des Smartphones nutzen will. Gut ist jedoch, dass beide SIM-Slots die Datenübertragung via LTE unterstützen.
Neben dem üblichen 3,5-mm-Headset-Anschluss wurde ein moderner USB-Typ-C-Port integriert, dessen zugehöriger Stecker durch den spiegelsymmetrischen Aufbau auch um 180 Grad verdreht eingesteckt werden kann. Zwar befindet sich laut Hersteller-Homepage ein „USB 3.0 USB Typ-C Kabel“ mit im Lieferumfang, allerdings lag unserem Testgerät nur ein USB-2.0-fähiges USB-Typ-C-auf-USB-Typ-A-Kabel bei. Doch auch mit einem USB-3.0-fähigem Kabel wurde beim Kopieren des „Big Buck Bunny“-Testvideos auf einen Laptop mit USB-3.0-Anschluss und wieder zurück zum Smartphone maximal eine durchschnittliche Übertragungsrate von rund 24 MB/s erreicht, sodass von einem USB-2.0-Port auszugehen ist. Darüber hinaus wird USB-OTG nicht unterstützt.
Das Gigase ME Pro beherrscht sowohl Wifi Direct („WLAN Direct“) als auch die Bildausgabe via Miracast. DLNA-Medienstreaming funktioniert hingegen nicht. Auch ein NFC-Modul fehlt dem Smartphone.
Die integrierte Benachrichtigungs-LED stellt laut Hersteller nur zwei Farben dar (rot und grün) und ließ sich auch mit zusätzlichen Apps nicht zur Anzeige einer anderen Farbe überreden. Positiv ist hingegen die umfangreiche Ausstattung mit Sensoren: Neben dem rückseitigen Fingerabdrucksensor sind darüber hinaus ein Pulsmesser (links neben der Hauptkamera), ein UV-Sensor sowie ein Infrarotsender bzw. -empfänger samt zugehöriger App zur Steuerung von Geräten wie Fernsehern, Bluray-Playern und Hifi-Systemen integriert.
Software
Als Betriebssystem war beim Testgerät Android 5.1.1 installiert, das durch die Benutzeroberfläche Gigaset UI in einigen Punkten modifiziert wurde. So gibt es – wie beispielsweise auch von Huawei Smartphones bekannt – keinen App Drawer mehr: Installierte Programme landen direkt auf dem Homescreen und können dort in Ordnern gruppiert werden. Darüber hinaus ergänzt der Hersteller das System durch eine „Power Saver“- sowie eine „Sicherheits“-App. Erstere dient zum Aktivieren diverser Energiesparmechanismen wie beispielsweise dem automatischen Beenden von Hintergrundprozessen, während letztere unter anderem einen Virenscanner beinhaltet und der Einschränkung von App-Berechtigungen dient.
Der optisch recht stimmigen Benutzeroberfläche fehlt es im Detail jedoch gelegentlich an Feinschliff: So sind beispielsweise die Spaltenüberschriften in der App-Berechtigungsverwaltung nur unkomfortabel zu lesen, da sie aufgrund des schmalen Spaltendesigns nie vollständig sichtbar sind. Zudem war es nicht möglich, den Ton bei der Anfertigung von Screenshots sowie den Jingle beim Systemstart zu deaktivieren.
Positiv fiel die geringe Anzahl von ab Werk vorinstallierten Nicht-System-Apps auf: Hier findet man lediglich Amazons Kindle App, Evernote sowie die Gigaset-Elements-App, die zur Steuerung von Smart-Home-Produkten dient. Alle drei lassen sich bei Bedarf vom Gerät entfernen.
Kommunikation & GPS
Mit WLAN-Netzen verbindet sich das Gigaset ME Pro sowohl im 2,4- als auch im 5-GHz-Frequenzband. Dabei sind dank aktuellem AC-Standard und MiMo-Technik Brutto-Datenraten von bis zu 866 Mbit/s möglich. Im Test mit einem Asus RT-AC56U-Router konnten diese Werte in der Nähe des Gerätes zwar erreicht werden, allerdings stellten wir fest, dass das Smartphone bei zunehmender Entfernung früher als viele Konkurrenten das Funksignal verlor. Ein ähnliches Verhalten attestierten wir auch schon dem kleineren Schwestermodell Gigaset ME. Für die drahtlose Nahfeldkommunikation steht Bluetooth 4.1 zur Verfügung, ein NFC-Modul ist hingegen nicht integriert. Mit Mobilfunknetzen verbindet sich das Testgerät dank einer Vielzahl unterstützter Standards spielerisch, sodass im städtischen Umfeld keine Empfangsprobleme festzustellen waren. Maximal gelingt dem Smartphone die Datenübertragung mit 300 Mbit/s beim Download bzw. 50 Mbit/s beim Upload (LTE Cat.6).
Das integrierte GPS-Modul, das auch die Satellitennetzwerke Glonass und Beidou unterstützt, findet im Freien sehr schnell die aktuelle Position. Aber auch in vielen Innenbereichen – wie beispielsweise in einem eingeschossigen Supermarkt – litt der Empfang im Test kaum. Lediglich in einer Wohnung im dritten Stock eines Mehrfamilienhauses mit insgesamt 4 Etagen war keine Ortung mehr möglich, wobei auch hier eine Vielzahl von Satelliten empfangen wurde. Ob sich diese guten Resultate auch bei einem längeren Praxistest bestätigen, soll ein Vergleich zwischen dem Testgerät sowie dem GPS-Fahrradcomputer Garmin Edge 500 zeigen. Hierbei fällt vor allem auf, dass das Smartphone deutlich seltener seine Position bestimmt und so zur Aufzeichnung von Abkürzungen neigt, beispielsweise im Bereich der Bahnunterführung oder dem Wendepunkt. Da sich die von beiden Geräten ermittelten Streckenlängen jedoch um weniger als ein Prozent unterscheiden und sich das Smartphone keine groben Ausreißer leistete, sollte es sich problemlos für Navigationszwecke eignen.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Die Telefon-App des Gigaset ME Pro unterscheidet sich hinsichtlich ihres Funktionsumfangs nur geringfügig von ihrem Stock-Android-Pendant, wurde aber optisch an die restliche Benutzeroberfläche angepasst. So beherrscht die App Features wie Favoriten, Anruflisten, direkten Zugriff auf das Telefonbuch sowie die Einblendung eines Ziffernblocks. Zudem kann nach Namen und Telefonnummern gesucht werden.
Wie auch beim kleineren Schwestermodell Gigaset ME konnte uns die Gesprächsqualität bei Telefonaten mit dem Ohrhörer leider nicht überzeugen. Das Smartphone bietet hierfür keinen gewöhnlichen, offenen Lautsprecher, Töne werden stattdessen durch eine sogenannte „Surface Conduction“ direkt über die vibrierende Glasoberfläche ans Gehör weitergeleitet. Hierdurch variiert die Lautstärke wie auch der Klang des Ohrhörers je nach Position des Smartphones am Ohr des Nutzers stark. Zudem wirkte die Stimme des Gegenübers recht unnatürlich und abgehackt. Dass auch die beiden verbauten Mikrofone nicht zu den besten ihrer Art gehören, zeigte der blecherne Klang des Gigaset-Users auf der Gegenseite.
Nutzt man den konventionellen Freisprecher, hört sich der Gesprächspartner hingegen deutlich besser an. Die Gegenseite beschwerte sich allerdings über einen eher dumpfen Klang, außerdem kam es zu Störgeräuschen wie Echos, sobald beide Gesprächsteilnehmer gleichzeitig sprachen.
Die beste Telefonie-Lösung stellt das mitgelieferte Headset dar, welches die natürlichste Tonwiedergabe zu bieten hat. Allerdings konnte auch hier das Mikrofon nicht überzeugen.
Kameras & Multimedia
Die Hauptkamera des Gigaset ME Pro bietet laut Hersteller eine Auflösung von 20 Megapixeln sowie eine Blendenöffnung von f/2.2. Da die Bildauflösung jedoch 5.344 x 4.008 Pixel beträgt und gemäß Datenblatt ein Sony-IMX-230-Sensor mit optischer Bildstabilisierung verbaut wurde, handelt es sich sogar um eine 21-Megapixel-Kamera. Licht ins Dunkel soll ein zweifarbiger LED-Blitz bringen. Durch die hohe Auflösung sind vor allem in hellen Umgebungen tolle Aufnahmen möglich, die subjektiv mit natürlicher Farbwiedergabe und ordentlicher Schärfe punkten – auch im Vergleich mit der Konkurrenz liefert das Gigaset ME Pro eine gute Vorstellung ab. Kritisieren könnte man höchstens die etwas verwaschene Wiedergabe feinster Details, die allerdings zumeist erst bei stärkerer Vergrößerung sichtbar wird. Auch in Innenräumen schlägt sich die Kamera ordentlich, erst bei sehr geringer Umgebungshelligkeit steigt das Bildrauschen übermäßig an, wobei der Einsatz des LED-Blitzes hier oftmals für Abhilfe sorgen kann.
Die vorderseitig positionierte Webcam löst mit 8 Megapixeln auf und besitzt eine Blendenöffnung von f/2.0. Für eine Frontkamera ist die Bildqualität sehr gut, insbesondere bei Tageslicht erzeugt sie scharfe und detailreiche Aufnahmen. Auch in mäßig beleuchteten Innenräumen ist die Bildqualität noch brauchbar, obwohl hier das ein oder andere Foto verwackelte. Vorsicht ist jedoch geboten, wenn auch der Hintergrund des Selfies gut erkennbar sein soll, denn alle Gegenstände die weiter als rund einen Meter vom Objektiv entfernt sind, werden mit steigender Distanz zunehmend unscharf aufgenommen. Allerdings sorgt diese Eigenschaft zugleich für eine optisch ansprechende Trennung von Vorder- und Hintergrund eines Motivs.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Videos zeichnet die Hauptkamera maximal in einer recht exotischen „2K-Auflösung“ (2.048 x 1.080 Pixel) mit 30 Bildern pro Sekunde auf, wahlweise kann hier aber auch auf die verbreitete Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel) zurückgegriffen werden. Im Gegensatz zu den Fotografien kann die Video-Funktion kaum überzeugen: Trotz nominell hoher Auflösung wirken die Aufnahmen etwas detailarm, zudem neigt der Autofokus nach Kameraschwenks zum „Pumpen“, was die Bildqualität zusätzlich schmälert. Allenfalls die recht flüssige Wiedergabe ist positiv zu bemerken. Zum eher mäßigen Eindruck passt auch die schlechte Tonspur: Eingefangene Windgeräusche klingen als wäre man gerade auf Tauchgang in einem Schwimmbad, auch Stimmen werden unnatürlich verzerrt aufgezeichnet.
Die Full-HD-Videos der Webcam hinterlassen hinsichtlich der Bildqualität einen etwas besseren Eindruck, wenngleich – wie schon bei den Fotos – der Schärfebereich auf die nähere Umgebung des Smartphones beschränkt ist. Der aufgenommene Ton bleibt hingegen künstlich und verzerrt.
Die Kamera-App bietet Modi für Zeitraffer- sowie Zeitlupenaufnahmen, im Foto-Modus steht zudem eine Schwenkpanorama-Funktion zur Verfügung. Die Bedienung der App geht jedoch nicht immer spielerisch von der Hand: So ist beispielsweise der Auslöser relativ klein geraten und sehr nah bei der Home-Taste positioniert, sodass Fehleingaben leicht möglich sind. Auch ist es schade, dass aus dem Foto-Modus heraus kein Video aufgenommen werden kann – die eingeblendete Video-Taste startet keine Aufzeichnung, sondern wechselt lediglich in den Video-Modus. Des Weiteren störte uns, dass – abseits des Lautlos-Modus – der Bestätigungston beim Starten von Videoaufnahmen in der Tonspur zu hören war. Möchte man ein Panorama-Foto erstellen, wird die aktuelle Lautstärke-Einstellung sogar völlig ignoriert, was zu unliebsamen Überraschungen beim Fotografieren in ruhigen Umgebungen führen kann.
Farbtreue und Schärfe
Um die Farbtreue der Gigaset-ME-Pro-Hauptkamera zu testen, vergleichen wir ein unter kontrollierten Lichtbedingungen entstandenes Foto des X-Rite ColorChecker Passport mit den tatsächlichen Referenzfarben. Es findet keine Nachbearbeitung der Aufnahme – wie z. B. ein manueller Weißabgleich – statt.
Das Gigaset ME Pro zeigt hier deutlich die Tendenz, Farben aufzuhellen und teils stärker zu sättigen. Bei den Graustufen verwischen hingegen die Unterschiede: Helle Testflächen werden zu dunkel wiedergegeben, dunkle zu hell.
Zur Beurteilung der Bildschärfe fotografieren wir unter definiertem Kunstlicht unseren Testchart formatfüllend ab. Hier zeigt sich erneut, dass dunkle Bildbereiche sichtbar aufgehellt werden, was mit Artefaktbildung einhergeht und für uneinheitlich gefärbte Flächen sorgt. Das Auflösungsvermögen des Kamera-Sensors ist hingegen recht hoch, auch wenn beispielsweise Sonys Xperia Z5 Premium in dieser Disziplin noch sichtbar mehr zu bieten hat.
Zubehör
Gigaset verpackt sein Top-Smartphone in einer hübsch gestalteten Kunststoff-Box mit Magnetverschluss, sodass bereits beim ersten „Kennenlernen“ ein positiver Eindruck entsteht. Im Lieferumfang befinden sich neben den obligatorischen Broschüren (Kurzanleitung, Garantieinformationen, Sicherheitsbestimmungen) ein mit Metallelementen versehenes In-Ear-Headset mit sechs verschieden großen Ohrpolstern, ein Schnelladegerät samt Flachbandkabel sowie ein mit einer Gummi-Ummantelung geschütztes Slot-Werkzeug.
Gegen Aufpreis kann über die Hersteller-Homepage eine für das ME Pro angefertigte Polycarbonat-Schutzhülle für 11,99 Euro sowie ein passendes Leder-Etui für 29,99 Euro erworben werden.
Garantie
Gigaset gewährt auf die Funktionsfähigkeit des Smartphones eine 24-monatige Garantie, wobei für Akku, Netzteil (jeweils 6 Monate) sowie Ohrhörer (3 Monate) reduzierte Fristen gelten.
Eingabegeräte & Bedienung
Die physischen Tasten des Gigaset ME Pro sind aus Metall gefertigt und bieten einen gut erfühlbaren, nicht zu festen Druckpunkt. Allerdings sitzt der Power Button mit etwas Spiel in seiner Einfassung, sodass er beim Bewegen des Telefons zum Klappern neigt.
Für die Eingabe von Texten stellt das Gigaset Me Pro standardmäßig die Tastatur-App „Swift Key“ zur Verfügung, die fest ins System integriert ist. Wer will, kann aber auch zur Standard-Android-Tastatur wechseln. Die voreingestellte Variante überzeugt jedoch mit vielfältigen Konfigurationsmöglichkeiten sowie einer optischen Anpassbarkeit durch Themes.
Der mit Gorilla Glass geschützte Touchscreen verrichtete seine Arbeit zwar meist zufriedenstellend, allerdings gab es bei unserem Testgerät Probleme, sobald das mitgelieferte Netzteil angeschlossen wurde. Ein zuverlässiges Erkennen von Berührungen war dann nur noch möglich, wenn zugleich der metallene Gehäuserahmen berührt wurde – andernfalls wurden die meisten Eingaben fehlerhaft oder überhaupt nicht registriert. Dass an diesem Phänomen eine elektrische Störquelle beteiligt sein könnte, lässt ein leichtes Kribbeln vermuten, welches an den Berührungspunkten zwischen Hand und Metallrahmen bei aktivem Ladevorgang spürbar war. Eine Nachfrage bei Gigaset ergab, dass es sich hierbei um einen Einzelfall handeln dürfte, dessen Ursache im Anschluss an den Test noch genauer untersucht werden soll.
Mit dem integrierten Fingerabdruckleser kann das Smartphone zuverlässig aus dem Standby-Betrieb heraus entsperrt werden, wobei dies subjektiv bei manchem Konkurrenzgerät noch ein bisschen flotter gelingt. Zudem wäre es für eine möglichst treffsichere Bedienung praktisch gewesen, wenn sich der Sensor noch etwas besser ertasten ließe.
In Anbetracht der verbauten Oberklasse-Hardware enttäuschte zudem ab und an die gefühlte Performance des Testgeräts: So reagierte das System bei laufenden Hintergrundprozessen – wie beispielsweise App-Updates – zum Teil spürbar verzögert, aber auch beim Schließen von Programmen waren gelegentlich merkbare Wartezeiten vorhanden.
Display
Das Gigaset ME Pro besitzt ein 5,5-Zoll-IPS-Panel mit einer Auflösung von 1.920 x 1.080 Bildpunkten. Die daraus resultierende Pixeldichte von 401 ppi liegt zwar am unteren Ende des Konkurrenz-Umfeldes – das Sony Xperia Z5 Premium hat beispielsweise das Doppelte zu bieten –, dennoch können mit bloßem Auge keinerlei Pixelstrukturen mehr erkannt werden.
Beim Anzeigen eines weißen Vollbildes erreicht das Testgerät in der Displaymitte eine Helligkeit von 424 cd/m² und ordnet sich damit unterhalb der meisten Vergleichsgeräte ein. Messen wir erneut bei einer gleichmäßigen Verteilung von hellen und dunklen Flächen auf dem Display (Average Picture Level / APL 50), ändern sich unsere Ergebnisse kaum, allerdings fällt die Maximalhelligkeit bei aktivem Lichtsensor mit 407 cd/m² geringfügig niedriger als bei manueller Regelung aus. Dank des niedrigen Schwarzwerts von nur 0,21 cd/m² erreicht das Gigaset ME Pro einen hervorragenden Kontrast von 2.019:1 – abseits der konkurrierenden AMOLED-Displays ein absoluter Spitzenwert. Positiv ist zudem, dass das Smartphone die Displayhelligkeit nicht via PWM reguliert.
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Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 424 cd/m²
Kontrast: 2019:1 (Schwarzwert: 0.21 cd/m²)
ΔE Color 6.32 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 6.35 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.76
Gigaset ME Pro 1920x1080 px 5.5'' (IPS) | OnePlus 2 1920x1080 px 5.5'' (IPS) | Sony Xperia Z5 Premium 3840x2160 px 5.5'' (IPS) | LG G4 2560x1440 px 5.5'' (IPS) | Samsung Galaxy S7 Edge 2560x1440 px 5.5'' (AMOLED) | Microsoft Lumia 950 XL 2560x1440 px 5.7'' (AMOLED) | Apple iPhone 6S Plus 1920x1080 px 5.5'' (IPS) | |
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Bildschirm | 3% | -34% | -14% | 48% | 19% | 0% | |
Helligkeit Bildmitte | 424 | 451 6% | 560 32% | 566 33% | 554 31% | 297 -30% | 583 38% |
Brightness | 409 | 446 9% | 541 32% | 536 31% | 552 35% | 297 -27% | 560 37% |
Brightness Distribution | 91 | 90 -1% | 85 -7% | 90 -1% | 96 5% | 93 2% | 91 0% |
Schwarzwert * | 0.21 | 0.3 -43% | 0.45 -114% | 0.47 -124% | 0.46 -119% | ||
Kontrast | 2019 | 1503 -26% | 1244 -38% | 1204 -40% | 1267 -37% | ||
Delta E Colorchecker * | 6.32 | 3.84 39% | 9.19 -45% | 6.17 2% | 1.59 75% | 2.67 58% | 3.55 44% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 8.98 | 15.01 -67% | 2.56 71% | 3.98 56% | |||
Delta E Graustufen * | 6.35 | 3.97 37% | 10.58 -67% | 6.26 1% | 2.01 68% | 2.81 56% | 3.88 39% |
Gamma | 2.76 80% | 2.46 89% | 2.7 81% | 2.48 89% | 2.01 109% | 2.08 106% | 2.2 100% |
CCT | 7664 85% | 7283 89% | 9760 67% | 8171 80% | 6321 103% | 6379 102% | 7280 89% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 58.07 | 73.19 | 65.48 | 82.12 | 66.31 | 59.05 | |
Color Space (Percent of sRGB) | 90.14 | 98.63 | 99.98 | 99.79 | 92.8 |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | |||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8706 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
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30 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 7 ms steigend | |
↘ 23 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 78 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
36 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 14 ms steigend | |
↘ 22 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 46 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten durchschnittlich (32.8 ms). |
Der Bildschirm des Gigaset ME Pro weißt durchschnittliche DeltaE-Abweichungen zum sRGB-Farbraum von 6,32 (Mischfarben) bzw. 6,35 (Graustufen) auf. Damit liegen die Werte deutlich oberhalb des Idealbereichs (DeltaE < 3) und auch die meisten Oberklasse-Konkurrenten können hier mit einer höheren Farbgenauigkeit punkten. Dass es aber auch weitaus schlechter geht, zeigt das Sony Xperia Z5 Premium, bei dem wir eine wesentlich höhere DeltaE-Abweichung festgestellt haben. Die Farbtemperatur des Testgeräte-Bildschirms ist mit 7.664 K (Idealwert: 6.500 K) allerdings zu kühl und auch der Gamma-Wert fällt mit 2,76 zu hoch aus (Idealwert: 2,2).
Beim Einsatz im Freien genügt die Displayhelligkeit für das problemlose Ablesen des Bildschirms im Schatten oder bei bedecktem Himmel. Aber auch bei direktem Sonnenlichteinfall ist zumindest Text dank des hohen Bildkontrasts noch gut erkennbar.
Die Blickwinkelstabilität des verwendeten IPS-Panels fällt sehr gut aus. Bauartbedingt treten keine Invertierungen auf, allerdings wird eine Helligkeitsabnahme beim seitlichen Betrachten des Bildschirms deutlich. Bei bestimmten flachen Betrachtungswinkeln wird zudem ein leichter IPS-Glow-Effekt (Aufhellung dunkler Bildbereiche) sichtbar.
Leistung
Während seit Kurzem erste Geräte mit Qualcomms neuem High-End-SoC Snapdragon 820 ausgerüstet werden, arbeitet im Gigaset ME Pro noch dessen Vorgänger Snapdragon 810, der in vielen High-End-Modellen des Jahrgangs 2015 steckt. Der Octacore-Prozessor verfügt dabei über vier besonders performante Cortex-A57-Kerne, die mit bis zu 1,8 GHz takten, sowie vier sparsame Cortex-A53-Kerne. Mit an Bord sind zudem 3 GB Arbeitsspeicher. Für die Grafikausgabe ist eine Adreno-430-GPU zuständig.
Da sich das Testgerät gegen die Spitzenmodelle der anderen Hersteller behaupten muss, reiht es sich bei den Grafikbenchmarks zumeist im unteren Mittelfeld ein. Nicht besser sieht es bei den Tests von PCMark sowie Basemark OS II aus: Auch hier findet sich das Gigaset ME Pro durchweg auf den hinteren Plätzen wieder.
PCMark for Android - Work performance score (nach Ergebnis sortieren) | |
Gigaset ME Pro | |
OnePlus 2 | |
Sony Xperia Z5 Premium | |
LG G4 | |
Samsung Galaxy S7 Edge |
AnTuTu v6 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Gigaset ME Pro | |
OnePlus 2 | |
Sony Xperia Z5 Premium | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Microsoft Lumia 950 XL | |
Apple iPhone 6S Plus |
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 | |
T-Rex Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Gigaset ME Pro | |
OnePlus 2 | |
Sony Xperia Z5 Premium | |
LG G4 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Microsoft Lumia 950 XL | |
Apple iPhone 6S Plus | |
1920x1080 T-Rex Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Gigaset ME Pro | |
OnePlus 2 | |
Sony Xperia Z5 Premium | |
LG G4 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Microsoft Lumia 950 XL | |
Apple iPhone 6S Plus |
GFXBench 3.0 | |
1920x1080 1080p Manhattan Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Gigaset ME Pro | |
OnePlus 2 | |
Sony Xperia Z5 Premium | |
LG G4 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Microsoft Lumia 950 XL | |
Apple iPhone 6S Plus | |
on screen Manhattan Onscreen OGL (nach Ergebnis sortieren) | |
Gigaset ME Pro | |
OnePlus 2 | |
Sony Xperia Z5 Premium | |
LG G4 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Microsoft Lumia 950 XL | |
Apple iPhone 6S Plus |
GFXBench 3.1 | |
1920x1080 Manhattan ES 3.1 Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Gigaset ME Pro | |
OnePlus 2 | |
Sony Xperia Z5 Premium | |
LG G4 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Apple iPhone 6S Plus | |
on screen Manhattan ES 3.1 Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Gigaset ME Pro | |
OnePlus 2 | |
Sony Xperia Z5 Premium | |
LG G4 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Apple iPhone 6S Plus |
GFXBench | |
1920x1080 Car Chase Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Gigaset ME Pro | |
OnePlus 2 | |
Sony Xperia Z5 Premium | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
on screen Car Chase Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Gigaset ME Pro | |
OnePlus 2 | |
Sony Xperia Z5 Premium | |
Samsung Galaxy S7 Edge |
3DMark | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Gigaset ME Pro | |
OnePlus 2 | |
Sony Xperia Z5 Premium | |
LG G4 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Apple iPhone 6S Plus | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Graphics Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Gigaset ME Pro | |
OnePlus 2 | |
Sony Xperia Z5 Premium | |
LG G4 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Apple iPhone 6S Plus | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Physics (nach Ergebnis sortieren) | |
Gigaset ME Pro | |
OnePlus 2 | |
Sony Xperia Z5 Premium | |
LG G4 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Apple iPhone 6S Plus | |
2560x1440 Sling Shot Extreme (ES 3.1) Physics (nach Ergebnis sortieren) | |
Gigaset ME Pro | |
OnePlus 2 | |
Sony Xperia Z5 Premium | |
LG G4 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Apple iPhone 6S Plus | |
2560x1440 Sling Shot Extreme (ES 3.1) Graphics (nach Ergebnis sortieren) | |
Gigaset ME Pro | |
OnePlus 2 | |
Sony Xperia Z5 Premium | |
LG G4 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Apple iPhone 6S Plus | |
2560x1440 Sling Shot Extreme (ES 3.1) (nach Ergebnis sortieren) | |
Gigaset ME Pro | |
OnePlus 2 | |
Sony Xperia Z5 Premium | |
LG G4 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Apple iPhone 6S Plus |
Bei den Browsertests Octane V2, Mozilla Kraken sowie WebXPRT 2015 landet das Testgerät erneut im Mittelfeld, während es beim JetStream-Benchmark sogar das Schlusslicht bildet. Andere Geräte mit Snapdragon-810-SoC – wie beispielsweise das Sony Xperia Z5 Premium – liegen hier um bis zu 30 Prozent in Führung.
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Gigaset ME Pro | |
OnePlus 2 | |
Sony Xperia Z5 Premium | |
LG G4 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Microsoft Lumia 950 XL | |
Apple iPhone 6S Plus |
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Gigaset ME Pro | |
OnePlus 2 | |
Sony Xperia Z5 Premium | |
LG G4 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Microsoft Lumia 950 XL | |
Apple iPhone 6S Plus |
WebXPRT 2015 - Overall (nach Ergebnis sortieren) | |
Gigaset ME Pro | |
OnePlus 2 | |
Sony Xperia Z5 Premium | |
LG G4 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Microsoft Lumia 950 XL | |
Apple iPhone 6S Plus |
JetStream 1.1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Gigaset ME Pro | |
OnePlus 2 | |
Sony Xperia Z5 Premium | |
LG G4 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Microsoft Lumia 950 XL | |
Apple iPhone 6S Plus |
* ... kleinere Werte sind besser
Bei den Speicherbenchmarks offenbart sich ein möglicher Grund für das unterdurchschnittliche Abschneiden bei den vorherigen Performance-Messungen: Zwar liegen die mit AndroBench 3 ermittelten Datenraten in etwa auf dem Niveau des OnePlus 2, dennoch haben hier das LG G4 sowie insbesondere das brandneue Samsung Galaxy S7 Edge noch deutlich mehr zu bieten. Betrachtet man die Memory-Messung des BaseMark OS II, landet das Testgerät sogar abgeschlagen auf dem letzten Platz.
Die Geschwindigkeit des microSD-Slots haben wir mit unserer Referenzkarte Toshiba Exceria Pro M401 (THN-M401S0640E2) getestet (UHS-I Class 3, max. Lesen: 95 MB/s, max. Schreiben: 80 MB/s). Die Resultate für das sequenzielle Lesen und Schreiben fallen mit 63,00 MB/s bzw. 24,19 MB/s recht ordentlich aus, wobei insbesondere bei der Schreibrate noch deutlich Luft nach oben ist.
BaseMark OS II - Memory (nach Ergebnis sortieren) | |
Gigaset ME Pro | |
OnePlus 2 | |
Sony Xperia Z5 Premium | |
LG G4 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Microsoft Lumia 950 XL | |
Apple iPhone 6S Plus |
Spiele
Die für die Grafikausgabe zuständige Adreno-430-GPU hat mit dem der Full-HD-Auflösung des Gigaset ME Pro keine große Mühe. Auch leistungshungrige Spiele wie Asphalt 8 sowie Dead Trigger 2 laufen durchweg flüssig. Im Gaming-Betrieb gefielen zudem die präzisen integrierten Lagesensoren. Unpraktisch ist jedoch, dass der seitlich positionierte Lautsprecher beim Spielen im Querformat schnell von den Händen verdeckt wird.
Asphalt 8: Airborne | |||
Einstellungen | Wert | ||
high | 29 fps | ||
very low | 25 fps |
Dead Trigger 2 | |||
Einstellungen | Wert | ||
high | 30 fps |
Emissionen
Temperatur
Hinsichtlich den Wärmeemissionen gibt es keine Überraschungen: Sowohl im Idle-Betrieb als auch unter Vollast bewegt sich das Gigaset ME auf dem Niveau vieler Konkurrenten. Dabei werden höchstens Oberflächentemperaturen von 43,3 °C erreicht. Deutlich kühler bleibt nur Samsungs Neuling Galaxy S7 Edge, während Microsofts Lumia 950 XL mit 48,3 °C im Maximum deutlich wärmer wird.
Beim Stresstest mit dem Akkutest von GFXBench, der den T-Rex-Test dreißigmal hintereinander ablaufen lässt, hatten wir allerdings den Eindruck, dass sich insbesondere der Metallrahmen unangenehm erwärmt. Während sowohl das OnePlus 2 als auch das Sony Xperia Z5 Premium – die beide ebenfalls auf einem Snapdragon-810-SoC basieren – bereits beim vierten Durchgang einen ersten Leistungsrückgang zu verzeichnen haben, findet dieser beim Testgerät erst nach dem neunten statt. Die Anfangsleistung des Gigaset ME Pro liegt dabei genau zwischen den beiden Vergleichsgeräten, wobei sie im Laufe des Versuchs maximal um 11 % einbricht. Der Performance-Verlust fällt gegenüber der Konkurrenz somit recht moderat aus (Sony Xperia Z5 Premium: -25 %; OnePlus 2: -33 %). Ähnlich gut steht nur das mit dem gleichen SoC bestückte Microsoft Lumia 950 XL da (-14,5 %).
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 43.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 42.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der Lautsprecher des Gigaset ME Pro befindet sich links neben der USB-Typ-C-Buchse und liefert maximal 87,54 dB(A). Dies genügt auch zur moderaten Beschallung mittelgroßer Räume. Unsere Messergebnisse zeigen darüber hinaus, dass – wie bei den meisten Smartphones üblich – sowohl im Superhochtonbereich als auch bei tiefen Klängen Defizite bei der Wiedergabe bestehen. In Anbetracht der geringen Abmessungen eines Smartphone-Lautsprechers macht er seine Sache dennoch recht ordentlich: Sprache und Musik klingen – abgesehen von den erwähnten Defiziten – recht ausgewogen. Erst wenn eine höhere Lautstärke eingestellt wird oder besonders basslastige Musikstücke wiedergegeben werden, kommt es zu deutlicheren Verzerrungen.
Das mitgelieferte In-Ear-Headset hinterlässt sowohl qualitativ als auch hinsichtlich seines Klanges einen guten Eindruck.
Akkulaufzeit
Energieaufnahme
Da wir seit einigen Monaten die Verbrauchswerte mit einem neuen Messgerät ermitteln, das deutlich präzisere Resultate liefert, sind nicht alle unten stehenden Ergebnisse direkt miteinander vergleichbar. Es lässt sich jedoch ablesen, dass das Testgerät – abgesehen von den Extremwerten – sparsamer ist als das mit einem UHD-Display sowie dem gleichen Snapdragon-SoC ausgestattete Sony Xperia Z5 Premium. Auch Microsofts Lumia 950 XL, das jedoch mit einem anderen Betriebssystem arbeitet, braucht abgesehen vom Spitzenwert stets mehr Energie. Dass es auch im High-End-Bereich sehr sparsam zugehen kann, beweist Samsungs neues Modell Galaxy S7 Edge. Unschön ist zudem der relativ hohe Energieverlust des Testgeräts im ausgeschalteten Zustand sowie im Standby-Betrieb, den wir auch schon beim kleineren Schwestermodell Gigaset ME bemängelten.
Das beiliegende Schnellladegerät leistet bei einer Ausgangspannung von 5 V oder 9 V maximal 2 A, bei 12 V sind es noch 1,5 A. Der große 4.000-mAh-Akku des Gigaset ME Pro lässt sich damit in rund zweieinhalb Stunden vollständig aufladen. Er ist fest verbaut und kann daher vom Nutzer nicht entnommen werden.
Aus / Standby | 0.16 / 0.27 Watt |
Idle | 0.94 / 1.61 / 1.75 Watt |
Last |
6.45 / 12.05 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Gossen Metrahit Energy |
Gigaset ME Pro Adreno 430, 810 MSM8994, 32 GB eMMC Flash | OnePlus 2 Adreno 430, 810 MSM8994, 64 GB eMMC Flash | Sony Xperia Z5 Premium Adreno 430, 810 MSM8994, 32 GB eMMC Flash | LG G4 Adreno 418, 808 MSM8992, 32 GB eMMC Flash | Samsung Galaxy S7 Edge Mali-T880 MP12, Exynos 8890, 32 GB UFS 2.0 Flash | Microsoft Lumia 950 XL Adreno 430, 810 MSM8994, 32 GB eMMC Flash | Apple iPhone 6S Plus A9 / PowerVR GT7600, A9, Apple AP0064K (iPhone NVMe) | |
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Stromverbrauch | 18% | -12% | 1% | 26% | -78% | 20% | |
Idle min * | 0.94 | 0.6 36% | 0.83 12% | 1.1 -17% | 0.63 33% | 2.85 -203% | 0.5 47% |
Idle avg * | 1.61 | 1.7 -6% | 2.36 -47% | 1.5 7% | 1.1 32% | 2.95 -83% | 1.9 -18% |
Idle max * | 1.75 | 1.8 -3% | 2.42 -38% | 1.9 -9% | 1.56 11% | 3.26 -86% | 2.2 -26% |
Last avg * | 6.45 | 5.7 12% | 7.27 -13% | 6.6 -2% | 5.95 8% | 8.92 -38% | 3.2 50% |
Last max * | 12.05 | 6 50% | 9.18 24% | 8.8 27% | 6.7 44% | 9.39 22% | 6.4 47% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
In puncto Ausdauer kann das Testgerät dank des großen Akkus viele Punkte sammeln. Mit einer Laufzeit von über 7 Stunden im praxisnahen WLAN-Test und von über 11 Stunden bei der Wiedergabe unseres Testvideos lässt es die Vielzahl der Mitbewerber hinter sich. Noch besser schneiden nur Samsungs Galaxy S7 Edge sowie das iPhone 6S Plus ab.
Für eine längere Nutzungsdauer ohne zwischenzeitliches Nachladen hat Gigaset einen Ultra-Energiesparmodus integriert, der allerdings die Funktionen des Smartphones auf Anrufe, Mitteilungen, Kontakte und Alarme beschränkt.
Gigaset ME Pro Adreno 430, 810 MSM8994, 32 GB eMMC Flash | OnePlus 2 Adreno 430, 810 MSM8994, 64 GB eMMC Flash | Sony Xperia Z5 Premium Adreno 430, 810 MSM8994, 32 GB eMMC Flash | LG G4 Adreno 418, 808 MSM8992, 32 GB eMMC Flash | Samsung Galaxy S7 Edge Mali-T880 MP12, Exynos 8890, 32 GB UFS 2.0 Flash | Microsoft Lumia 950 XL Adreno 430, 810 MSM8994, 32 GB eMMC Flash | Apple iPhone 6S Plus A9 / PowerVR GT7600, A9, Apple AP0064K (iPhone NVMe) | |
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Akkulaufzeit | -13% | -22% | -24% | 42% | -21% | 3% | |
Idle | 1487 | 1393 -6% | 1277 -14% | 1654 11% | 1663 12% | 1078 -28% | 1655 11% |
H.264 | 671 | 580 -14% | 411 -39% | 501 -25% | 914 36% | 611 -9% | 714 6% |
WLAN | 430 | 356 -17% | 372 -13% | 326 -24% | 732 70% | 369 -14% | 513 19% |
Last | 265 | 229 -14% | 210 -21% | 114 -57% | 392 48% | 179 -32% | 197 -26% |
Pro
Contra
Fazit
Dem Gigaset ME Pro sieht man auf den ersten Blick an, dass es als hochwertige Alternative zu den bereits etablierten Konkurrenten konzipiert wurde: Glas und Metall formen sich zu einem soliden, – mit Ausnahme der Karten-Slot-Abdeckung – sehr hochwertig verarbeiteten Produkt. Technisch setzt das Smartphone auf den thermisch schwer zu bändigenden Snapdragon-810-SoC, den Gigaset allerdings sehr gut unter Kontrolle bekommen hat. Vor allem bei der Sensor-Ausstattung lässt sich der Hersteller nicht lumpen und verbaut neben dem heute im High-End-Bereich nahezu obligatorischen Fingerabdruckleser auch einen UV-Sensor sowie einen Pulsmesser. Zur Steuerung des Heimkinos wurde darüber hinaus ein Infrarotsender integriert. Schade ist, dass der moderne USB-Typ-C-Port kein USB-OTG beherrscht und der Hersteller auf die Integration eines NFC-Moduls verzichtet. Wer mehr als die integrierten 32 GB Speicher benötigt, kann diesen mittels microSD-Karten aufstocken, verliert dann allerdings die Dual-SIM-Fähigkeit.
Gigasets Benutzeroberfläche weiß mit ihrem einheitlichen Design sowie einem integrierten Berechtigungsmanager für Apps zu gefallen, leidet ab und an jedoch noch unter kleineren Bugs. Zudem kam es trotz des performanten SoCs gelegentlich zu kürzeren Wartezeiten und Rucklern - hier könnte in Zukunft ein Software-Update für Verbesserungen sorgen. Die Touchscreen-Probleme während des Ladevorgangs dürften sich auf diese Weise aber wohl kaum beheben lassen. Da sich dieses ungewöhnliche Verhalten laut Hersteller bisher aber nur bei unserem Testgerät zeigte, sollte dies Interessenten nicht allzu sehr beunruhigen.
Während die beiden Kameras ordentliche Fotos schießen, gelingen Videos nur mit mäßiger Qualität, wobei insbesondere der aufgenommene Ton nicht überzeugen kann. Auch bei den Telefonie-Funktionen sehen wir noch Nachholbedarf: Weder kann der unkonventionell designte Ohrhörer mit gutem Klang punkten, noch wird die Stimme des Gigaset-Nutzers in High-End-Qualität an den Gesprächspartner übertragen. Eines Flaggschiffs würdig ist hingegen das blickwinkelstabile IPS-Display, welches dank sattem Schwarzwert sehr hohe Kontraste darstellen kann. Abgerundet wird das Paket durch die überdurchschnittlich langen Akkulaufzeiten.
Gigasets High-End-Smartphone ME Pro überzeugt vor allem mit einem guten Display, langen Akkulaufzeiten und einem hochwertigem Äußeren. Potenzielle Käufer müssen hierfür allerdings mit kleineren Nachteilen wie dem fehlenden NFC-Support oder der mäßigen Gesprächsqualität bei Telefonaten zurechtkommen.
Mit einem angestrebten Verkaufspreis von rund 550 Euro ruft der Hersteller für das Gigaset ME Pro einen etwas niedrigeren Preis auf, als für viele etablierte Konkurrenzgeräte zum Marktstart verlangt wurde. Wer allerdings auf den microSD-Slot, den Infrarotsender sowie die Glasrückseite verzichten kann, erhält mit dem OnePlus 2 ein technisch sehr ähnliches Gerät rund 200 Euro günstiger.
Gigaset ME Pro
- 18.04.2016 v5.1 (old)
Andreas Kilian