Test Gigabyte P34G Notebook
Gigabyte, sozusagen der Underdog unter den Notebook-Firmen, wagt mit dem P34G ein spannendes Experiment. Während andere Konkurrenten ihre High-End-GPUs in dicke 15- oder 17-Zoll-Gehäuse stecken, greift der taiwanesische Hersteller auf ein dünnes und angenehm leichtes 14-Zoll-Chassis zurück.
Neben der eingangs erwähnten GeForce GTX 760M, die auf Nvidias Kepler Architektur basiert, tummelt sich unter der Haube ein bärenstarker Quad-Core-Prozessor. Intels Core i7-4700HQ befeuert die meisten Anwendungen mühelos.
Dazu kommen 16 GByte DDR3-RAM (2x 8.192 MByte @ 1.600 MHz) und eine üppige Festplatten-Ausstattung. So kombiniert Gigabyte eine 750 GByte große HDD mit einer 128 GByte kleinen mSATA-SSD. Letztere beherbergt Windows 8.1 in der 64-Bit-Edition. Vielversprechend klingt auch das hochauflösende Non-Glare-Panel: Von einem AHVA-Panel wird noch nicht jeder gehört haben.
Auf ein optisches Laufwerk muss man wegen des eingeschränkten Platzangebots verzichten. Besonders schade finden wir, dass momentan kaum ein (Internet-)Shop das Allround-Notebook vertreibt. Der Preis der Testvariante liegt bei etwa 1.400 Euro.
Eines der größten Alleinstellungsmerkmale des P34G ist sicherlich die flache Bauart. Andere Gaming-Zwerge wie das One K33-3E (>3 Zentimeter) oder das Alienware 14 (>4 Zentimeter) sind nicht nur dicker, sondern auch schwerer. Dank einer Höhe von 21 Millimetern und einem Gewicht von knapp 1,8 Kilogramm eignet sich das P34G wunderbar zum Transport. Zum Vergleich: Das Alienware 14 erreicht fast drei Kilogramm.
Insgesamt orientiert sich das P34G eher am 14-Zoll-Kollegen Razer Blade, das 17 Millimeter hoch ist und 1,9 Kilogramm auf die Waage bringt. Wer es etwas größer, aber ähnlich flach mag, dürfte mit dem MSI GS70 Stealth oder Schenker XMG C703 glücklich werden (17-Zoll-Notebook mit GTX 765M).
Qualitativ hinterlässt das P34G einen guten, wenn auch keinen überragenden Eindruck. Neben dem instabilen Tastaturbett, das für eine etwas schwammige Eingabe sorgt, wäre hier der leicht unebene Tastaturrand zu nennen. Wenn man diese zwei Mankos ignoriert, fällt das Urteil aber durchweg positiv aus.
Obwohl der Bildschirmrahmen und der Gehäuseboden nur aus Kunststoff gefertigt sind, würden wir das P34G als edel bezeichnen. Um den enormen Preis zu rechtfertigen, setzt Gigabyte beim Deckel und der Handballenauflage auf schwarzes bzw. silbernes Aluminium. Je nach Farbe variiert die Schmutzempfindlichkeit zwischen gering und relativ hoch.
Abgesehen von der Tastatur, die – wie schon gesagt – zum Nachgeben tendiert, ist die Gehäusestabilität recht ordentlich, wobei man aufgrund der dünnen Bauart keine Wunder erwarten sollte. Trotz des moderaten Gewichts lässt sich das Notebook locker mit einer Hand öffnen. Untergrunderschütterungen bringen den Deckel nicht allzu sehr ins Wanken.
Schnittstellen
Das P34G punktet mit einer guten Anschlussverteilung. Da in der vorderen Gehäusehälfte keine Schnittstellen angebracht sind, kann man sowohl auf der linken als auch auf der rechten Seite problemlos eine Maus verwenden. Vier USB-Ports (davon 2x USB 3.0) sind für ein 14-Zoll-Notebook beachtlich, wohingegen ein VGA- respektive HDMI-Port, ein RJ-45 Gigabit-Lan-Port, ein Kensington Lock und ein SD-Kartenleser zum Standard-Repertoire gehören. Dass Gigabyte nur eine kombinierte Audio-Buchse verbaut, wird manche Nutzer ebenso enttäuschen wie die Abwesenheit von eSATA und Firewire.
Drahtlose Kommunikation
Drahtlos arbeitet der 14-Zöller mit einem Intel Modul. Das Centrino Wireless-N 7260 unterstützt neben WLAN 802.11 b/g/n auch Bluetooth 4.0. Daten werden laut Homepage mit bis zu 300 Mbit/s übertragen (2,4 GHz). Die Funkreichweite war im Test eher mittelprächtig. Bei einer Router-Distanz von knapp 15 Metern blieben durch mehrere Wände nur 1-2 Balken übrig.
Wartung
Auf den ersten Blick sind die Wartungsmöglichkeiten ziemlich mager. Unter der kleinen Bodenabdeckung verstecken sich nur zwei DDR3-RAM-Slots. Jedoch kann man bei Bedarf das komplette Chassis demontieren, was dank konventioneller Kreuzschrauben und einer lockeren Aufhängung sehr einfach ist.
Wie die Fotos in der rechten Bildspalte zeigen, sind nach der Aktion alle Komponenten zugänglich (2,5-Zoll-Schacht, mSATA-Slot, Funkmodul usw.). Gigabyte nutzt ein Dual-Lüfter-System mit zwei Heatpipes, die die Abwärme von CPU und GPU nach außen transportieren. Dass der Akku mit dem Gehäuse verschraubt und nur von innen erreichbar ist, sieht man bei Geräten mit Ultrabook-Tendenz häufig.
Software
Gigabyte konnte es sich nicht verkneifen, die ein oder andere Bloatware zu installieren. Im Auslieferungszustand warten knapp 40 Programme, Tools und Treiber auf der SSD. Da hätten wir unter anderem einen PDF-Reader, eine Trial Version von Office 365 und CyberLinks PowerDVD 10 zum Abspielen von Video-Inhalten.
Besonders spannend ist der sogenannte Smart Manager, der diverse Features in einem übersichtlichen Menü vereint. Die zwei wichtigsten Punkte sind wohl »Smart Fan« (Lüfter-Modus) und »Ultra Boost« (GPU-Übertaktung). Beide Optionen werden wir im späteren Verlauf noch genauer analysieren.
Zubehör
Im Gegensatz zu anderen Notebooks erhält der Kunde mehr als einen ordinären Quick Start Guide. Gigabyte spendiert dem 14-Zöller nicht nur ein Handbuch, eine Windows 8 Anleitung, eine Garantiekarte und ein Reinigungstuch, sondern auch – man höre und staune – eine Tasche (Lederoptik, weiches Innenfutter). Das mitgelieferte 120-Watt-Netzteil ist weder extrem groß noch sonderlich klein. 146 x 75 x 25 Millimeter gehen angesichts der Hardware in Ordnung.
Garantie
Die internationale Garantie erstreckt sich über 24 Monate.
Tastatur
Dem aktuellen Trend folgend ist das P34G mit einer Chiclet-Tastatur ausgestattet. Dank der guten Tastengröße (15 x 15 mm) und der abgerundeten Ecken tippt es sich – trotz der zweitklassigen Stabilität – recht angenehm. Positiv möchten wir an dieser Stelle die zahlreichen Fn-Funktionen hervorheben. Einen ins Hauptfeld integrierten Nummernblock bietet nicht jedes kompakte Gerät.
Das größte Highlight ist jedoch die zweistufig regelbare, weiße Beleuchtung. Einer nächtlichen Schreib-, Surf- oder Spiel-Session wird also kein Riegel vorgeschoben. Beim Layout patzt Gigabyte ebenfalls nicht. Einzig die mittleren Pfeiltasten hätten etwas höher sein dürfen.
Gewöhnen muss man sich vor allem an den relativ niedrigen Tastenhub und das klapprige Tippgeräusch, das etwas billig wirkt und den Qualitätseindruck in Mitleidenschaft zieht.
Touchpad
Freunde von klassischen Touchpads können aufatmen: Gigabyte hat sich gegen ein Clickpad entschieden, was der Stabilität und Zuverlässigkeit zugute kommt (man vergleiche das Lenovo IdeaPad Y510p).
Für ein 14-Zoll-Notebook ist die Dimensionierung recht üppig: 100 x 55 Millimeter ermöglichen auch weite Bildschirmstrecken. Da das Touchpad nur marginal abgesenkt wurde und die Oberflächenstruktur an die Handballenauflage erinnert, fällt es jedoch manchmal schwer, den Mausersatz zu orten.
Ansonsten konnten wir keine Kritikpunkte finden. Die Gleiteigenschaften sind ebenso brauchbar wie die Präzision. Weiterer Komfort wird durch Multi-Touch gewährleistet. Das P34G beherrscht einige Gesten, die – bis auf Drehen – schon bei Auslieferung aktiv sind. Aussetzer gibt es nach unseren Erfahrungen kaum. Unter dem Touchpad wartet noch eine schmale Leiste, die links und rechts als Maustaste dient.
Nimmt man alle Aspekte zusammen, bewegen sich die Eingabegeräte auf einem guten Niveau. Für eine Lobeshymne reicht es jedoch nicht ganz.
Gigabyte bewirbt das matte Full-HD-Display mit einer hohen Blickwinkelstabiltät und einem besonders großen Farbraum. Ob 1.920 x 1.080 Bildpunkte im 14-Zoll-Bereich übertrieben sind, liegt – wie so häufig – im Auge des Betrachters. Rein aus Spielersicht wären 1.600 x 900 Bildpunkte optimaler, da die Nvidia GPU nicht so oft an ihre Grenzen stoßen würde.
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Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 277 cd/m²
Kontrast: 523:1 (Schwarzwert: 0.53 cd/m²)
ΔE Color 3.64 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 2.96 | 0.5-98 Ø5.2
63% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
66.8% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
91.3% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
66.1% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.71
Bei den »Grundattributen« fällt das Urteil zwiespältig aus. Eine durchschnittliche Luminanz von knapp 270 cd/m² und ein Kontrast von rund 520:1 garantieren dem P34G einen Platz im (oberen) Mittelfeld. Manche High-End-Notebooks schaffen hier über 350 cd/m² bzw. 700:1 (siehe das Schenker XMG A503). Auch beim Schwarzwert müssen Käufer leichte Defizite hinnehmen: 0,53 cd/m² lassen dunkle Hintergründe etwas gräulich wirken.
In anderen Kategorien schlägt sich das AU Optronics B140HAN01.1 Panel erstaunlich gut. So hatten wir bisher kaum ein Notebook, das die Graustufen-, Gamma-, Sättigungs- und Farbgenauigkeitstests mit geringeren Abweichungen absolvierte. Für Bild- und Video-Experten kommt es zusätzlich auf die Farbraumabdeckung an: 63 % AdobeRGB werden manche Profis nur bedingt zufriedenstellen.
Ein kompaktes Gaming-Notebook wie das P34G ist natürlich prädestiniert für einen Ausflug ins Grüne. Solange die Sonne nicht direkt auf die Bildschirmoberfläche knallt, kann man das Gerät auch unter freiem Himmel anständig verwenden. Für ein optimales Erlebnis müsste die Leuchtkraft jedoch etwas höher sein (300+).
Die Blickwinkelstabilität ist tatsächlich besser als bei den meisten Kontrahenten. Klassische TN-Panels können dem AHVA-Modell nicht das Wasser reichen. Horizontal und vertikal tendieren die Blickwinkel eher zu einem IPS-Vertreter.
Etwa nachteilig erscheint uns die Displayoberfläche: Das körnige Finish weckt Erinnerungen an das beliebte Chi Mei N173HGE (z. B. im MSI GT70). Nichtsdestotrotz halten wir das AU Optronics Panel für eine gute Wahl. Nur wenige Notebooks bieten unkalibriert ein solch ausgewogenes Bild.
Prozessor
Obwohl sich bei einem kompakten Gamer tendenziell der Core i7-4702MQ empfehlen würde (37 Watt TPD), setzt Gigabyte lieber auf ein waschechtes 47-Watt-Modell. Intels Core i7-4700HQ taktet unter Last mit 2,4-3,4 GHz, was haargenau dem Niveau des Core i7-4700MQ entspricht. Letzterer ist nicht nur extrem erfolgreich, sondern – im Gegensatz zum Core i7-4700HQ – auch austauschbar.
Beide CPUs stammen aus der aktuellen Haswell Generation und werden im 22-nm-Verfahren hergestellt. Dank sechs MByte L3-Cache und der Hyper Threading Technik (simuliert virtuelle Kerne) schrecken die Quad-Cores auch vor anspruchsvollen Anwendungen nicht zurück.
Um die Akkulaufzeit zu erhöhen und den Stromverbrauch zu verringern, hat Gigabyte die Optimus Technologie von Nvidia implementiert. Je nach Ressourcenbedarf wechselt die Grafikumschaltung munter zwischen dem Prozessor-Chip HD Graphics 4600 und der dedizierten GTX 760M.
Turbo Boost
Während das größere P25W (GTX 770M) mit Turbo-Problemen zu kämpfen hat, funktioniert die Übertaktung beim P34G ohne Fehl und Tadel. Unter normalen Bedingungen arbeitet die CPU deutlich über ihrem Standardwert. 3,2-3,4 GHz bei Single-Core-Belastung und 3,2 GHz bei Multi-Core-Anwendungen reizen das Turbo-Limit vollständig aus. Selbst bei gleichzeitiger GPU-Aktivität (siehe Screenshot #3) sind es immer noch knapp 3,3 GHz. Wie sich der Core i7-4700HQ im praxisfernen Stresstest verhält, erfahren Sie weiter unten.
Leistung CPU
Die CPU-Performance haben wir mit dem brandneuen Cinebench R15 überprüft. Erwartungsgemäß siedelt sich das P34G im High-End-Bereich an. So gab der Multi-Core-Benchmark hervorragende 643 Punkte aus. Andere Gaming-Notebooks wie das Schenker C703 oder das Alienware 17 kommen hier auf ähnliche Werte.
Im Single-Core-Test schneidet das P34G ebenfalls sehr gut ab. Mit 134 Punkten liegt der 14-Zöller zwischen dem Toshiba Satellite P50-A-11L (132 Punkte) und dem Satellite P70-A-104 (135 Punkte), die jeweils einen Core i7-4700MQ und eine GeForce GT 745M enthalten.
Cinebench R11.5 | |
CPU Single 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Core i7-4700HQ | |
Core i5-4300M | |
Core i7-4702MQ | |
Core i7-4700MQ | |
Core i7-4800MQ | |
CPU Multi 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Core i7-4700HQ | |
Core i5-4300M | |
Core i7-4702MQ | |
Core i7-4700MQ | |
Core i7-4800MQ |
Grafikkarte
Als Grafikkarte werkelt ein Modell aus dem unteren High-End-Bereich. Die DirectX-11-fähige GeForce GTX 760M orientiert sich von den Spezifikationen an der GTX 765M. So verfügen beide GPUs über 768 Unified Shader und einen 2.048 MByte großen und 1.000 MHz schnellen GDDR5-Videospeicher, der mit 128 Bit angebunden ist.
Unterschiede entdeckt man hauptsächlich beim Kerntakt: Statt 850 MHz kommt die GTX 760M nur auf 657 MHz (ohne Turbo). Da es sich um ein Mitglied der Kepler Generation handelt, entsteht die Grafikkarte im 28-nm-Prozess. Ein Treiber-Update war beim Testgerät nicht nötig. Gigabyte installierte mit der ForceWare 311.58 eine topaktuelle Version.
Leistung GPU
Es ist schon erstaunlich, wie viel GPU-Power man heutzutage aus einem 14-Zoll-Notebook herausquetschen kann. Den Unigine Heaven 3.0 Benchmark bewältigte das P34G auch mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten und normaler Tessellation flüssig. 34,1 fps, welche das Gigabyte im Schnitt erreicht, entsprechen dem Level der GeForce GTX 670MX (34,3 fps @ Asus G75VX-T4020H). Der Hauptkonkurrent von AMD, die Radeon HD 8870M, muss sich mit rund 20 % weniger abfinden (26,7 fps @ Samsung Chronos 770Z7E-S01DE). Gegen die wesentlich teurere GeForce GTX 770M hat es das 28-nm-Modell jedoch sehr schwer (49,5 fps @ One K73-3N).
Der 3DMark 2013 bescheinigt dem High-End-Notebook auch eine recht gute Leistung, wobei es zu deutlich stärkeren Rucklern kommt. Mit einem GPU-Score von 2.395 Punkten macht es sich das P34G 10 % über dem Samsung Chronos 770Z5E-S01DE (2.168 Punkte @ Radeon HD 8870M) und 6 % unter dem One K33-3E bequem (2.560 Punkte @ GeForce GTX 765M).
Apropos 3DMark 13: Vom »Extreme«-Modus der Ultra-Boost-Funktion (Smart Manager) würden wir Ihnen abraten. Zum einen erhöht sich die Performance nur geringfügig (GPU-Score: 2.451 vs. 2.395 Punkte), zum anderen wird das Notebook extrem laut, da Smart Fan automatisch von »Auto« auf »Turbo« wechselt. Laut dem Tool GPU-Z taktet die GTX 760M bei aktivierter Extreme-Einstellung mit bis zu 850 statt 797 MHz. Alle im Test aufgeführten Messungen basieren jedoch auf der Standard-Option »Performance«.
3DMark Vantage - 1280x1024 P GPU no PhysX (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 760M (331.58) | |
GeForce GT 750M (331.58) | |
GeForce GTX 765M (327.23) | |
GeForce GTX 770M (311.27) | |
GeForce GTX 780M (311.27) |
3DMark 11 - 1280x720 Performance GPU (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 760M (331.58) | |
GeForce GT 750M (331.58) | |
GeForce GTX 765M (327.23) | |
GeForce GTX 770M (311.27) | |
GeForce GTX 780M (311.27) |
3DMark Vantage P Result | 14515 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 3914 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 85253 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 12313 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 2319 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Wie eingangs angesprochen, trumpft das P34G mit gleich zwei Festplatten auf. Als reines »Datengrab« eignet sich die 750 GByte große und 9,5 Millimeter hohe Toshiba MQ01ABD075. Für eine HDD mit 5400 U/Min ist die Leistung durchweg respektabel. Sequentielle Lese- und Schreibraten von rund 110 MB/Sek (CrystalDiskMark) können sich ebenso sehen lassen wie ein mittlerer Übertragungswert von 96 MB/Sek (HTune).
Der mSATA-SSD wird der Magnetspeicher natürlich nicht gefährlich. Während die Liteonit LMT-128M6M im sequentiellen Bereich an manchen 128-GByte-Kontrahenten scheitert (495/301 vs. 504/437 MB/Sek @ Toshiba THNSNF128GMCS), arbeitet sie bei kleinen Dateien oft schneller. Besonders imponiert haben uns die niedrigen Zugriffszeiten von 0,095 ms (Read) respektive 0,063 ms (Write).
System Performance
Die Kombination aus Vierkern-Prozessor, High-End-GPU und Solid State Drive führt zu einer exzellenten Systemleistung. Ein gutes Beispiel ist der PCMark 7: Mit 5.951 Punkten muss sich das P34G nicht hinter größeren Notebooks wie dem MSI GS70 Stealth (6.076 Punkte), dem One K73-3N (6.070 Punkte) oder dem Schenker XMG P723 (6.045 Punkte) verstecken.
PCMark 7 Score | 5951 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated | 4000 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated | 4459 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated | 4804 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Wenn man notfalls auf Kantenglättung und maximale Grafikeinstellungen verzichtet, werden die meisten Spiele auch in den nativen 1.920 x 1.080 Pixeln ordentlich auf den Monitor gezaubert. Anspruchslosere Titel wie Fifa 14, Dota 2 und F1 2013 sind sogar mit vollen Details spielbar. Das GPU-Ranking der synthetischen Benchmarks hat auch hier Bestand.
Summa summarum rechnet die GTX 760M etwa doppelt so flott wie der Mittelklasse-Spross GT 750M, aber rund 1/3 langsamer als die GTX 770M. Die GTX 765M kann sich derweil nur knapp 10 % absetzen.
Batman: Arkham Origins - 1920x1080 DX11 Enhanced / On (PhysX Normal) AA:4x MS (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 760M (331.58) | |
GeForce GT 750M (331.65) | |
GeForce GTX 765M (331.65) | |
GeForce GTX 770M (331.65) | |
GeForce GTX 780M (331.65) |
min. | mittel | hoch | max. | |
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Dota 2 (2013) | 109.4 | 90.2 | 44.1 | |
Splinter Cell: Blacklist (2013) | 96.8 | 82.1 | 37.6 | 17.1 |
Saints Row IV (2013) | 79.7 | 69.9 | 38.3 | 24.3 |
The Bureau: XCOM Declassified (2013) | 107.1 | 65.3 | 39.2 | 28.4 |
Total War: Rome II (2013) | 162.6 | 117.9 | 93.9 | 14.4 |
Fifa 14 (2013) | 489.3 | 373.8 | 342.2 | 247 |
F1 2013 (2013) | 119 | 111 | 102 | 64 |
Batman: Arkham Origins (2013) | 67 | 32 | ||
Battlefield 4 (2013) | 105.6 | 71.6 | 46.4 | 18.9 |
Call of Duty: Ghosts (2013) | 83.4 | 72.4 | 41.2 | 20.5 |
Geräuschemissionen
Die enorme Geräuschentwicklung gehört zu den größten Schwächen des P34G. Zwar arbeitet das Notebook nach einer längeren Ruhephase lautlos, im normalen Windows Betrieb werden jedoch zwischen leicht hörbaren 32 dB (Festplatte) und ordentlich wahrnehmbaren 36 dB (Lüfter) erreicht. Hin und wieder kommt das Notebook sogar auf knapp 40 dB(A). Eine derart sprunghafte Kühlung mag sich positiv auf die Temperaturen auswirken, nervt in der Praxis aber schnell.
Eine Aktivierung des Stealh-Modus bringt im Idle-Betrieb kaum Besserung. Das zwischenzeitliche Auftouren bleibt ebenso bestehen wie der präsente Grundpegel. Richtig laut wird es jedoch erst bei 3D-Programmen: Knapp 48 dB(A) werden einige Käufer nicht akzeptieren. Das markante Lüfterrauschen übertönt bisweilen auch den Spielesound. Wenn das System vollständig ausgelastet wird, dröhnt der 14-Zöller mit bis zu 50 dB(A).
Trotz dünnerem Gehäuse und stärkerem Grafikchip agiert das Razer Blade deutlich ruhiger. Das One K33-3E und das Alienware 14 kommen dagegen auf ähnliche Werte.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.2 / 31.8 / 35.6 dB(A) |
Last |
| 47.9 / 50.4 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Temperaturen müssen sich weniger Kritik anhören. Im Idle-Betrieb bleibt das Gehäuse mit durchschnittlich 29 °C auf der Ober- und 32 °C auf der Unterseite noch halbwegs kühl. Besonders positiv sticht dabei die Handballenauflage heraus (~27 °C bei einer Umgebungstemperatur von 22 °C).
Unter Volllast wird das Notebook hingegen recht warm. Während 34 °C im Touchpad-Bereich akzeptabel sind, ist eine Bodentemperatur von maximal 50 °C happig. Immerhin erreicht das P34G nicht die extremen Werte des GS70 Stealth (bis zu 59 °C).
Auch die Komponenten geraten ordentlich ins Schwitzen. Wenn man das P34G eine Stunde mit den Tools Furmark und Prime quält, pendelt sich die GTX 760M auf hohe, aber noch vertretbare 84 °C ein. Wie man es von der Haswell Architektur kennt, wird der Core i7-4700HQ dagegen sehr heiß. Trotz leichtem Throttling auf rund 2,0 GHz knackt die CPU beinahe die 100-°C-Marke.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 43.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 50.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 33.9 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 34 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (-5.1 °C).
Lautsprecher
Gigabyte integriert ein 2.0-System, das nicht – wie die Gitter neben dem Powerbutton vermuten lassen – über der Tastatur schlummert, sondern in der Notebook-Front sitzt. Für unseren Geschmack ist der Sound brauchbar, ohne echte Begeisterung auszulösen. Neben dem mageren Bass stört auch das etwas blecherne und unpräzise Klangbild. Dieses Problem betrifft jedoch fast alle Konkurrenten. Die Maximallautstärke ist für ein derart kleines Notebook ordentlich.
Dank der Dolby Home Theater Technik (bringt etwas mehr Würze) kann man den Klang nach den persönlichen Bedürfnissen ausrichten. Im erweiterten Menü warten nicht nur ein Equalizer und drei praktische Voreinstellungen (Musik, Filme & Spiele), sondern auch Reiter für individuelle Profile. Auf lange Sicht sollte man dennoch Kopfhörer oder externe Lautsprecher anschließen.
Energieaufnahme
Mit 18-28 Watt liegt der Stromverbrauch im Idle-Betrieb etwas über vergleichbaren Gaming-Notebooks wie dem Alienware 14 (16-28 Watt), das wir ebenfalls mit aktiver Tastaturbeleuchtung gemessen haben. Im 3D-Betrieb wendet sich das Blatt. Aufgrund der sparsameren GTX 760M benötigt der 14-Zöller beim 3DMark 06 nur knapp 87 statt 93 Watt. Unter Volllast ist der Strombedarf sogar deutlich niedriger (114 vs. 140 Watt).
Etwas überrascht waren wir von der Tatsache, dass das P34G im ausgeschalteten Zustand mehr Energie verbraucht als im Standy-Modus. Des Weiteren trat eine Akku-Leerung im Stresstest und bei gezogenem Netzstecker auf. »Über Nacht« verlor das Testgerät 10-20 % Ladung. Ob es sich hier um eine Ausnahme oder ein generelles Manko handelt, können wir momentan nicht sagen.
Aus / Standby | 0.5 / 0.3 Watt |
Idle | 18.2 / 22.2 / 27.9 Watt |
Last |
86.5 / 113.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Wer abseits der Steckdose spielen möchte, ist beim Gigabyte P34G nur bedingt an der richtigen Adresse. Zum einen verringert sich die Performance im Akku-Betrieb um fast 70 % (3DMark-13-Score: 780 statt 2.319 Punkte). Zum anderen ist der Lithium-Polymer-Akku mit 47 Wh eher schwach auf der Brust.
Rund 1,5 Stunden Gaming-Betrieb (maximale Leuchtkraft) und 2,5 Stunden drahtloses Internetsurfen (50 % Helligkeit) sind zwar nicht schlecht, aber auch keineswegs gut. Für höhere Laufzeiten darf das Notebook kaum oder gleich überhaupt nicht beansprucht werden. Den Reader's Test von Battery Eater packte das Notebook für etwa drei Stunden.
Trotz mehrerer Ungereimtheiten (Akkuverhalten, Tastaturstabilität, Lüftercharakteristik) liefert Gigabyte mit dem P34G einen durchdachten Gaming-Zwerg an.
Respekt gebührt dem Hersteller nicht zuletzt für das flache Chassis, das mit guten Eingabegeräten, einer intelligenten Anschlussanordnung und einem ausbalancierten Monitor punktet. Während andere Notebooks einen krassen Blaustich tragen, wirken die Farben beim P34G sehr authentisch. Ungewöhnlich ist auch die Mischung aus kompakter Bauart und starker Hardware. Nur wenige Kontrahenten würden sich an ein 14-Zoll-Notebook mit GTX 760M trauen.
Allerdings sorgt dieses Konzept für eine hohe Geräuschentwicklung. Empfindliche Gamer sollten nach einer Alternative Ausschau halten. Wer sich mit der Lautstärke arrangieren kann, bekommt jedoch ein einzigartiges Notebook geboten.
Einer der härtesten Gegenspieler, das Razer Blade, ist zwar insgesamt besser, fällt beim Display aber weit hinter das P34G zurück.