Test Fujitsu Stylistic Q704 Tablet/Convertible
Tablet oder Notebook - für welchen Einsatzzweck ist das Convertible-Konzept eher geeignet? Diese Frage beantwortet jedes Gerät mit Touchscreen und Tastatur-Dock individuell. Während Android-Tablets eher als Unterhaltungselektronik für den Privatanwender gelten, deuten Ausstattung und Zubehör des Fujitsu Stylistic Q704 auf den Einsatz als Notebook-Ersatz hin. Es soll ein perfekter Begleiter im Berufsleben sein. Anstatt mit überdurchschnittlich leistungsfähiger Hardware zu punkten, möchte das Tablet hingegen mit anderen Eigenschaften glänzen, die es für den Berufsalltag qualifizieren. Ein üppiger Massenspeicher wird lediglich in Multimedia-Notebooks gebraucht, daher steckt im Tablet lediglich eine SSD mit 128 GB. Hier zählt die Anwendungs-Performance mehr als das Speichervolumen. Auch reichen die verbauten 4 GB Arbeitsspeicher völlig für Desktop-Anwendungen aus.
Es handelt sich hier um ein Gerät, das wohl die aktuellen Ultrabook-Spezifikationen erfüllt - auch wenn mit diesem Titel nicht direkt geworben wird. Es ist also leicht, kann eine recht lange Akkulaufzeit vorweisen und verfügt über Touchscreen, USB 3.0 sowie einen Ultra-Low-Voltage-Prozessor.
Das Tablet darf ruhig mit auf die Baustelle genommen werden, da es auch eine wasserdichte und staubdichte Version des Tablets gemäß IP67-Spezifikation gibt. Wie auch im Vorgänger, dem Fujitsu Stylistic Q702, steckt im Q704 ein WWAN-Modul, das weit mehr Kommunikationsstandards beherrscht als etwa in den meisten anderen Multimedia-Notebooks. Neben mobilem Internet über UMTS oder LTE steht auch GPS zur Verfügung. Ein kapazitiver Stift, der im Gehäuse untergebracht ist, rundet die umfangreiche Ausstattung des Tablets ab, sodass in Sachen Mobilität und Flexibilität kaum Wünsche offen bleiben dürften.
Diese Vielfalt hat natürlich ihren Preis: In der uns vorliegenden Ausstattung kostet das Fujitsu Stylistic Q704 ca. 1.600 Euro. Für die Version mit wasserdichtem IP67-Gehäuse und i7-Prozessor muss man fast einen Tausender mehr berappen. Der Vorgänger Q702 wurde vor einem Jahr getestet, wird aber immer noch im Handel vertrieben. Unterschiede im Vergleich mit jetzt vorliegenden Geräten sind daher umso interessanter. Das Q704 muss sich jedoch genauso mit der Konkurrenz anderer Hersteller messen lassen können. Wir haben hier das HP EliteBook Revolve 810 sowie das Lenovo ThinkPad Yoga als Referenzen ausgesucht.
Gehäuse
Wie auch der Vorgänger Fujitsu Stylistic Q702 ist das Tablet nicht gerade schlank, wie man es etwa von Android-Tablets gewohnt ist. Während diese aber eine entsprechend kompaktere Hardware wie etwa einen Nvidia Tegra oder einen Intel Atom im Gehäuse haben, ähnelt die Technik der Stylistics eher einem vollwertigen Windows-Notebook. Diese Hardware braucht eine aktive Kühlung und daher auch mehr Platz. Es ist daher klobiger und schwerer als die Masse an Consumer-Tablets. Dennoch ist es ca. 7 Millimeter dünner als der Vorgänger sowie unwesentlich länger und breiter.
Mit einem Gewicht von circa 1 Kilo ist das Stylistic Q704 nicht gerade schwer. Inklusive Netzteil und optionalem Keyboard-Dock wiegt das Gesamtpaket fast 2 Kilo. Wer auf die Flexibilität eines Convertibles verzichten kann, sollte daher auch übliche Business-Notebooks als Konkurrenz zum Q704 betrachten, die bei ähnlicher Ausstattung ebenso leicht sein können.
Während der Vorgänger noch mit Metall verkleidet war, scheint das Sylistic Q704 aus einem schmucklosen Kunststoff-Metall-Mix zu bestehen. Schon das Design verrät, dass weniger auf die Optik und vielmehr auf Funktionalität Wert gelegt wurde. Das machen schon die zahlreichen Aufkleber und Beschriftungen auf der Rückseite deutlich.
Insgesamt weist es eine gute Verarbeitung auf. Die Abdeckung der Rückseite sitzt solide und weist keine unterschiedlichen Spaltmaße auf. Auch ist das Tablet verwindungssteif und wirkt selbst in der nicht wasserdichten Version robust. Für ein Business-Tablet, das oft und und unterschiedlich genutzt wird, ist die Gehäusequalität daher auch bei diesem Preis angemessen.
Weniger überzeugt hat uns indes die Aufnahmevorrichtung des Tastaturdocks für die Tableteinheit. Der Bildschirm sitzt vergleichsweise locker im Scharnier und neigt im Einsatz auf den Oberschenkeln zum Wippen.
Ausstattung
Es ist wohl nicht untertrieben zu behaupten, dass das Tablet nur über das Nötigste an Anschlüssen verfügt. Zum einen liegt das wohl daran, dass hier die Mobilität im Vordergrund steht und nicht der Einsatz als Desktopersatz. Zum anderen bietet Fujitsu optionale Portreplikatoren als Zuberhör, sofern weitere Anschlüsse benötigt werden. Die wenigen Anschlüsse am Tablet dürften jedoch für die meisten Einsatzszenarien ausreichen.
Links befindet sich der Netzanschluss, der oben sitzt, sofern sich das Tablet in einem Tastaturdock befindet. Dies kann sich als unpraktisch herausstellen, da das Kabel etwas in der Luft hängt. Der Vorgänger hatte ihn sinnigerweise noch unten. Man darf rätseln, was Fujitsu zu dieser Änderung bewogen hat. Auf derselben Seite befindet sich neben Lüfterausgang, der Standby-Taste und einer Lautstärkewippe ein Taster, der zwischen Tablet- und Desktopmodus umschaltet. Das heißt, dass etwa im Betrieb mit Tastatur-Dock bei Touchscreen-Bedienung keine Bildschirm-Tastatur aufploppt. Rechts befinden sich Slots für die SIM-Karte und die microSD-Speicherkarte sowie ein MicroUSB-2.0-Anschluss und eine reguläre USB-3.0-Buchse. Alle diese Anschlüsse sind mit einer Abdeckung versehen, die vor Verschmutzung schützen. Ebenso sind dort eine Klinkenbuchse für den Audio-Ausgang und der Digitizer-Stift zu finden.
An einem Business-Tablet vermissen wir hier einen HDMI-Ausgang, der beim Vorgänger noch vorhanden war. Daher hat man hierfür nun auf den Port-Replikator zurückzugreifen.
Kommunikation
Das Kommunikationsmodul Intel Dual Band Wireless-N 7260 bietet eine zuverlässige WLAN-Verbindung mit aktuellen Spezifikationen, die Brutto-Datenraten bis zu 300 MBit erlaubt. Zudem steht Bluetooth in aktueller Version 4.0 zur Verfügung. Darüber hinaus kann das Stylistic Q704 mit mobilem Internet verbunden werden. Mit einer MicroSIM sowie entsprechendem Tarif werden neben 3G/UMTS auch 4G/LTE unterstützt, was an einigen Orten mobiles Internet mit DSL-Geschwindigkeiten ermöglicht. Leider fehlt aber der NFC-Standard für die Nahbereichskommunikation.
Sicherheit
Zunächst fällt hierfür der Fingerabdruck-Scanner auf, der sich auf der Rückseite des Tablets mittig rechts befindet. Daher ist es möglich, das Gerät bequem in der Hand zu halten, während man den Finger über den Scanner gleiten lässt, um etwa Windows zu entsperren. Standardmäßig ist in allen Varianten des Stylistic Q704 auch ein TPM-Chip verbaut, der eine Ver- und Entschlüsselung von Daten ermöglicht. Damit können etwa Speichermedien vor Zugriff in fremden Geräten geschützt werden. Darüber hinaus gibt es das Tablet in der nicht-wasserdichten Variante mit einem SmartCard-Steckplatz.
Softwareseitig bietet auch die sogenannte Advanced Theft Protection etwas Sicherheit. Damit lässt sich auf dem Gerät ein Fernzugriff einrichten, mit dessen Hilfe man es aufspüren sowie Daten aus der Ferne löschen kann. Eine Übersicht über Sicherheits-Features von Notebooks und mobilen Geräten bietet unser FAQ-Artikel hierzu.
Zubehör
Der Digitizer-Stift ist ein Zubehör, das die Einsatz- und Bedienmöglichkeiten des Tablets für den professionellen Bereich sinnvoll erweitert. Neben der einfachen Fingerbedienung, die man von Smartphones und Consumer-Tablets schon gewohnt ist, können damit Notitzen und Skizzen angefertigt werden. Der Stift verschwindet elegant im Gehäuse.
Hier sei jedoch vor einem Missgeschick gewarnt, das auch dem Autor passiert ist und eigentlich jedem passieren kann: Zunächst könnte man annehmen, dass der Stift stets in seine Öffnung passt. Steckt man ihn jedoch unbedacht in das Tablet, kann es passieren, dass er falsch herum im Gehäuse klemmt und man ihn nur behutsam - etwa mit einer Zange - wieder herausbekommt. Das Ende des Stiftes hat dabei zwei abgerundete Ecken - diese müssen der Rückseite zugewandt sein, damit der Stift richtig drin sitzt. Fujitsu hätte hier den Stift ruhig asymmetrisch konstruieren können, sodass er sich falsch herum gar nicht erst einführen lässt.
Fujitsu bietet für das Tablet zwei verschiedene Tastatur-Docks. Eines, welches lediglich aus einer Tastatur besteht und ein anderes, das neben der Tastatur auch zwei zusätzliche USB-Anschlüsse, einen VGA-Anschluss und eine weitere Akku-Einheit bietet. Diese soll laut Hersteller die Laufzeit um acht Stunden verlängern - die genaue Kapazität des Docks wird jedoch verschwiegen.
Garantie
Fujitsu bietet für das Stylistic Q704 zwei Jahre Garantie. Der Collect & Return-Service lässt darauf schließen, dass das Tablet im Garantiefall abgeholt und repariert zurückgeschickt wird. Über den Hersteller-Shop gibt es weitergehende Garantiepakete zu kaufen.
Eingabegeräte
Tastatur
In unserer Testzeit hatten wir die Dock-Version “Tastatur pur” zur Verfügung. Das Tablet muss kräftig in die Vorrichtung gedrückt werden, bis es schließlich einrastet. Mit einer mechanischen Taste lässt es sich wieder lösen. Damit die Kombination aus Tablet und Tastatur auch stehen bleibt, ist das Dock nach hinten ausfahrbar. Ansonsten würde das viel schwerere Tablet stets nach hinten umkippen.
Ansonsten handelt es sich um eine Tastatur im weit verbreiteten Chiclet-Layout, die der eines Notebooks in nichts nachsteht. Über die Umschaltung per Funktionstaste sind auch hier einige Eigenschaften regelbar - etwa die Bildschirmhelligkeit oder die Lautstärke. Die Tasten wirken etwas locker, was aber einem flüssigen Tippen nicht entgegenwirkt. Der Druckpunkt ist dennoch deutlich fühlbar.
Touchpad
Das Touchpad ist recht schmal und unterscheidet sich in Haptik und Optik dezent von den Alu-Handballenauflagen. Es ist zudem recht empfindlich und aufgrund des kompakten Designs kann es daher hier zu Fehlbedienungen mit dem Daumen kommen (Clickpad Tasten), sofern man größere Layouts gewohnt ist und mit zehn Fingern geschrieben wird. Braucht man es nicht, da etwa eine Kabelmaus vorhanden ist, empfiehlt es sich daher, das Touchpad zu deaktiveren. Genauso praktisch - wenn auch nicht üblich - hat sich in der Bedienung die Kombination aus Tastatur und Touchscreen erwiesen.
Touchscreen
Sowohl die Bedienung mit dem Digitizer-Stift als auch die Bedienung per Fingerberührungen funktioniert problemlos, intuitiv und flüssig. Beim Zeichnen mit dem Stift ist die Handballen-Erkennung des Displays besonders praktisch, so kann dieser präzise ohne Fehlbedienung auf dem gesamten Bildschirm geführt werden. Die Bedienung mit dem Stift ist nur im Tablet-Betrieb praktikabel. Angedockt aber ist auch die Fingerbedienung - wie oben beschrieben - eine gute Alternative zu Touchpad oder Maus.
Während der Vorgänger, das Q702, noch matt beschichtet war, ist das Display des Q704 wie die meisten Tablets hochglänzend. Das Resultat sind nicht nur Spiegelungen im Außeneinsatz, sondern auch deutlich sichtbare Spuren auf dem Touchscreen ab der ersten Fingerberührung. Im Betrieb sind diese jedoch kaum sichtbar. Wen das stört, der sollte ein Mikrofasertuch stets mit sich führen.
Display
Das IPS-Display des Fujitsu Stylistic Q704 verfügt über eine Bildschirmdiagonale von 12,5 Zoll, was 30,75 Zentimetern entspricht. Ferner bietet das IPS-Panel die Full-HD-Auflösung 1.920 x 1.080 (16:9, 176 ppi). Daher ist es etwas größer und auch hochauflösender als das Display des Vorgängers. Diese Daten sind eines hochpreisigen Business-Tablets würdig. Die maximale Helligkeit ist mit durchschnittlich 365 cd/m² sehr gut. Wie die Visualisierung unten auch zeigt, schwankt die Ausleuchtung zwischen 338 und 410 cd/m² - auch wenn herausstechende oder dunkle Lichthöfe subjektiv nicht zu erkennen sind.
Zwar ist der per Messung ermittelte Durchschnittswert auch eine Steigerung gegenüber dem Vorgänger und auch leicht über der Angabe im Datenblatt. Die Konkurrenz aber liegt auf vergleichbarem Niveau: Am HP Elitebook Revolve 810 etwa haben wir einen guten Wert knapp über 400 cd/m² gemessen. Das Lenovo ThinkPad Yoga hat mit durchschnittlich 370 cd/m² einen nur geringfügig besseren Wert, bietet aber dafür eine gleichmäßigere Ausleuchtung.
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Ausleuchtung: 82 %
Helligkeit Akku: 410 cd/m²
Kontrast: 752:1 (Schwarzwert: 0.545 cd/m²)
ΔE Color 4.57 | 0.5-29.43 Ø4.93
ΔE Greyscale 3.74 | 0.5-98 Ø5.2
39.19% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
43.32% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
61.8% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
41.85% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.61
Fujitsu Stylistic Q704 HD Graphics 4400, 4300U, Samsung MZNTD128HAGM | HP EliteBook Revolve 810 HD Graphics 4000, 3437U, Samsung MZ7PC128HBFU | Lenovo ThinkPad Yoga HD Graphics 4400, 4200U, Samsung PM841 Series MZ7TD128HAFV-000L1 | |
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Display | 5% | 5% | |
Display P3 Coverage | 41.85 | 43.9 5% | 43.87 5% |
sRGB Coverage | 61.8 | 65.8 6% | 65 5% |
AdobeRGB 1998 Coverage | 43.32 | 45.37 5% | 45.55 5% |
Bildschirm | 2% | -13% | |
Helligkeit Bildmitte | 410 | 434 6% | 400.5 -2% |
Brightness | 366 | 414 13% | 370 1% |
Brightness Distribution | 82 | 91 11% | 85 4% |
Schwarzwert * | 0.545 | 0.6 -10% | 0.641 -18% |
Kontrast | 752 | 723 -4% | 625 -17% |
Delta E Colorchecker * | 4.57 | 4.84 -6% | 6.19 -35% |
Delta E Graustufen * | 3.74 | 3.69 1% | 5.4 -44% |
Gamma | 2.61 84% | 2.6 85% | 2.71 81% |
CCT | 7108 91% | 6547 99% | 5829 112% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 39.19 | 42 7% | 42.96 10% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 4% /
3% | -4% /
-8% |
* ... kleinere Werte sind besser
Schwarzwert, maximale Helligkeit und Kontrast stehen im Verhältnis zueinander. Die hohe maximale Leuchtkraft bei einem mittelmäßigen Kontrast von 752:1 führt zu einem zu hohen, wenn auch noch nicht schlechten Schwarzwert von 0,55 cd/m². Die Farbdarstellung gelingt auch ohne Profilierung korrekt, wie die erfreulich niedrigen DeltaE-Werte von 4 (Greyscale) bzw. 5 (ColorChecker) beweisen.
IPS-Panels wie das im Testgerät gewährleisten eine deutlich höhere Blickwinkelstabilität als die günstigeren TN-Panels, die besonders bei vertikal verschobenen Einblickwinkeln zu massiven Darstellungsfehlern wie Invertierungseffekten und stark abnehmenden Kontrasten neigen. Auch Farbtreue und Kontrast fallen bei der höherwertigeren Klasse fast immer besser aus als bei Displays, die auf die im Consumer-Markt dominierende TN-Technologie setzen.
Leistung
Wie eingangs erwähnt, bewirbt Fujitsu sein Convertible mit diversen Business-Features und hat somit die Verwendung im Office-Bereich im Auge. Auf der Leistungsseite will der Hersteller mit einem Intel Core i5-4300U (2x 1,9 - 2,9 GHz, Hyperthreading, TDP 15 W) punkten, der zusammen mit 4 GB RAM und der für Office-Zwecke ausreichend großen 128-GB-SSD eigentlich für eine rasante Bedienung sorgen und auch für anspruchsvolle Aufgaben wie aufwändige Bildbearbeitung mit Adobe Photoshop locker ausreichen sollte. Die in die CPU integrierte GPU Intel HD 4400 ist für alle im 2D-Bereich anfallenden Aufgaben gut gerüstet, mit aufwändigerem 3D-Rendering aber schnell überfordert.
Laut Fujitsu-Seite werden als CPU-Alternativen noch der geringfügig langsamere i5-4200U (2x 1,6 - 2,6 GHz, Hyperthreading, TDP 15 W) sowie der nominell schnellere i7-4600U (2x 2,1 - 3,3 GHz, Hyperthreading, TDP 15 W) angeboten. Der höchste Speicherausbau beläuft sich auf 8 GB, SSDs stehen auch noch in den Größen 64 und 256 GB zur Auswahl. In Sachen Betriebssystem besteht die Wahl zwischen den 64-Bit-Versionen von Windows 7 Professional, Windows 8.1 und Windows 8.2 Pro.
Prozessor
Beim Intel Core i5-4300U (2x 1,9 - 2,9 GHz, Hyperthreading, TDP 15 W) handelt es sich um eine sparsame CPU aus Intels aktueller Haswell-Serie, die im 22-nm-Prozess gefertigt wird und als Grafikeinheit eine Intel HD 4400 integriert. Gegenüber der Vorgängergeneration wurde neben der Energieeffizienz auch die Pro-MHz-Leistung um etwa 10 % erhöht. Wenn Programme Gebrauch von den neu integrierten Befehlssatzerweiterungen wie AVX2 und FMA machen, sind auch deutlich höhere Steigerungen drin.
Für die Messung der reinen CPU-Performance bedienen wir uns wieder der Cinebenches R10 und R11.5. Die CPU bleibt deutlich unter ihren möglichen Taktraten von 1,9 bis 2,9 GHz. Bei den Multi-Core-Tests kommt das Testgerät über 1,2 bis 1,3 GHz nicht hinaus, in den Single-Core-Tests werden kurzzeitig (für wenige Sekunden) bis zu 2,6 GHz erreicht, danach pendeln sich die Takte bei 1,2 bis 1,7 GHz ein. Entsprechend niedrig fallen die Scores aller CPU-lastigen Benchmarks im Test aus. Gegen das Vergleichsgerät Lenovo ThinkPad Yoga mit eigentlich dem etwas langsameren i5-4200U (2x 1,6 - 2,6 GHz, Hyperthreading, TDP 15 W) hat das Fujitsu Stylistic Q704 im Hinblick auf die massive Drosselung natürlich keine Chance. Die Multi-Core-Performance liegt nur auf Augenhöhe mit Low-Budget-CPUs wie dem AMD A4-4300 (2x 2,5 - 3,0 GHz, TDP 25 W) oder dem Bay-Trail-Celeron N2910 (4x 1,6 GHz, TDP 7,5 W).
Cinebench R11.5 | |
CPU Multi 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Fujitsu Stylistic Q704 | |
HP EliteBook Revolve 810 | |
Lenovo ThinkPad Yoga | |
CPU Single 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Fujitsu Stylistic Q704 | |
HP EliteBook Revolve 810 | |
Lenovo ThinkPad Yoga |
Cinebench R10 | |
Rendering Multiple CPUs 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Fujitsu Stylistic Q704 | |
HP EliteBook Revolve 810 | |
Lenovo ThinkPad Yoga | |
Rendering Single CPUs 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Fujitsu Stylistic Q704 | |
HP EliteBook Revolve 810 | |
Lenovo ThinkPad Yoga |
System Performance
Zwar kommt es bei der System-Performance nicht nur auf die CPU, sondern auch auf RAM-Ausbau, Grafiklösung und Massenspeicher an, aber auch hier bremst die schwache Prozessorleistung natürlich, was zu deutlich niedrigeren Scores führt, als man bei dieser Ausstattung erwarten kann. Etwas aufpoliert werden die PCMark-Gesamtscores durch die eingesetzte SSD. Die subjektive Anwendungsgeschwindigkeit geht über weite Strecken in Ordnung, dennoch merkt man bei CPU-intensiven Aktivitäten Verzögerungen, die bei einem Gerät dieser Ausstattung nicht eigentlich auftreten dürfen. Unterstrichen wird dieser Eindruck, wenn man das Fujitsu mit identisch ausgestatteten Notebooks bzw. Convertibles vergleicht: Das Microsoft Surface Pro 3 kann hier ein nicht weniger als 56 % besseres Ergebnis einfahren, der Rückstand auf die anderen Geräte mit gleichem Antrieb beläuft sich auf 5 bis 41 %.
PCMark 7 Score | 3248 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Einen guten Job macht hingegen die verbaute 128-GB-SSD von Samsung, besonders die fast 600 MB/s beim sequenziellen Lesen wissen zu beeindrucken und hängen die beiden Referenzgeräte im Test ab. Beim Einlesen kleiner, verteilter Datenblöcke (4k) erwarten wir von einer modernen SSD mindestens 20 MB/s, die das Testgerät nur leicht überbietet. Der Test Read 4k QD32 soll Programm- und Betriebssystemstarts simulieren und führt den 4k-Test mit mehreren Threads gleichzeitig durch. Hier erreicht das Q704 mit 245 MB/s ein Ergebnis, das sich in etwa im Durchschnitt aktueller SSDs einordnet.
Grafikkarte
Die Intel HD 4400 ist eine in verschiedene Haswell-CPUs von Intel integrierte GPU, die DirectX 11.1 sowie OpenGL 4.0 beherrscht und sich die TDP von 15 Watt sowie den Speicher mit der CPU teilen muss. Dieser Umstand sowie die stark eingeschränkte Anzahl an Ausführungseinheiten setzen der 3D-Performance enge Grenzen. Aktuelle und grafisch aufwändige Games lassen sich damit meistens nicht einmal in den niedrigsten Auflösungen und bei 1.024 x 768 Pixeln Auflösung flüssig darstellen. Eine Ausnahme stellt z. B. The Elder Scrolls Online dar. Anders sieht es bei neuen Titeln wie Dota 2 und FIFA 14 aus, hier darf sogar an der Qualitätsschraube gedreht werden, ohne dass man es gleich mit Rucklern zu tun bekommt. Auch Diablo III bewältigt die GPU eigentlich in zufriedenstellender Qualität.
Das ist aber alles nur Theorie, denn die Ergebnisse der durchgeführten 3DMarks attestieren der GPU (logischerweise) die gleiche Krankheit, unter der auch die CPU leidet. Miese Turbo-Ausnutzung und massives Throttling befördern die GPU-Performance endgültig in den Keller, von wo aus sie sogar zu der auf dem Papier bis zu 30 % langsameren Intel HD 4000 im EliteBook Revolve aufschauen muss und von der HD 4400 im ThinkPad Yoga mit Vorsprüngen von 93 bis 221 % hinter sich gelassen wird. Im Hinblick auf das totale Versagen von Fujitsu polemisieren wir mal: Mit dem Q704 kann man Solitaire spielen, mehr aber nicht.
Fujitsu Stylistic Q704 HD Graphics 4400, 4300U, Samsung MZNTD128HAGM | HP EliteBook Revolve 810 HD Graphics 4000, 3437U, Samsung MZ7PC128HBFU | Lenovo ThinkPad Yoga HD Graphics 4400, 4200U, Samsung PM841 Series MZ7TD128HAFV-000L1 | |
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3DMark | 106% | 147% | |
1280x720 Ice Storm Standard Score | 13430 | 30376 126% | |
1280x720 Ice Storm Standard Graphics | 13734 | 31655 130% | 44121 221% |
1280x720 Ice Storm Standard Physics | 12468 | 26614 113% | 27859 123% |
1280x720 Cloud Gate Standard Score | 1733 | 3209 85% | 4084 136% |
1280x720 Cloud Gate Standard Graphics | 1946 | 3497 80% | 5089 162% |
1280x720 Cloud Gate Standard Physics | 1253 | 2491 99% | 2416 93% |
3DMark Ice Storm Standard Score | 13430 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 1733 Punkte | |
Hilfe |
Emissionen
Geräuschemissionen
Wer wie bei Android-Tablets auf einen lüfterlosen oder zumindest sehr leisen Betrieb gesetzt hat, wird vom Stylistic Q704 enttäuscht sein: Das Gerät ist, sofern nicht per Profil "Fujitsu Eco Setting" auf 800 MHz CPU-Takt eingebremst (Werkseinstellung), auch bei wenig fordernden alltäglichen Arbeiten deutlich hörbar bis störend. Für einen leisen Betrieb muss man die Leistung manuell per Eco-Profil einschränken. Zudem leidet der laufende Lüfter im Tabletbetrieb hörbar unter der Veränderung der Lage des Gerätes. Es sollte hier der Eco-Mode gewählt werden. Unter Last schwillt die Geräuschkulisse auf für diese CPU-GPU-Kombination nicht angemessene 46 dB an.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.6 / 33.5 / 33.5 dB(A) |
Last |
| 45.8 / 46.5 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Im relevanteren Idle-Betrieb erreicht das Fujitsu Stylistic Q704 an keiner Stelle Körpertemperatur, erwärmt sich aber am rechten Seitenrand der Bildschirmeinheit im Bereich des Lüfters. Die unter Last an der selben Stelle maximal zu verzeichnenden 42 °C dürften empfindliche Naturen schon stören. Setzt man das Gerät als Tablet ein, empfiehlt sich die Wahl des Eco-Profils. Besonders unser Lenovo ThinkPad Yoga bleibt bei Office-typischer geringer Belastung deutlich kühler als das Testgerät.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 41.9 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.3 °C (von 19.6 bis 55.7 °C für die Klasse Convertible).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 42.4 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.2 °C.
(-) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 41.9 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.1 °C (-13.8 °C).
Energieverwaltung
Energieaufnahme
0,4 Watt Verbrauch im Standby sind für unseren Geschmack gerade bei einem hochmobilen Convertible zu viel. Im Vergleich zur Konkurrenz fällt vor allem auf, dass der Verbrauch immer mehr hinter den Erwartungen zurückbleibt, je mehr Last angelegt wird. Das dürfte an der zunehmend greifenden Drosselung liegen. Im Idle-Betrieb ist der Stromkonsum im Durchschnitt gleich großer Convertibles zu verorten, bei stärkerer Beanspruchung deutlich darunter, korrespondierend mit der geminderten Leistung. Die gute Nachricht ist, dass das 65-Watt-Netzteil in jeder Situation genug Saft liefert.
Aus / Standby | 0.1 / 0.4 Watt |
Idle | 5.8 / 9.6 / 11.1 Watt |
Last |
16.7 / 17 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Bei der Analyse der Akkulaufzeit beschränken wir uns auf den praxisnahen WLAN-Test. Hier surft ein Script im Energiesparmodus bei auf etwa 150 cd/m² reduzierter Helligkeit und abgeschalteten Verbrauchern wie Bluetooth in regelmäßigen Abständen ausgewählte Internetseiten an. Die dabei auftretende Last repräsentiert ganz gut typische Office-Arbeitsszenarien. Fast sieben Stunden können sich sehen lassen. Im Vergleich mit gleichformatigen Notebooks der letzten zwölf Monate, die eine sehr ähnliche Akkukapazität aufweisen, platziert sich das Q704 leicht über dem Durchschnitt und wird etwa vom Lenovo ThinkPad X240 mit nahezu acht Stunden auf die Plätze verwiesen.
Fazit
Leider hat das Fujitsu Stylistic Q704 im Test einen gespaltenen Eindruck hinterlassen. Auf der einen Seite haben wir die bombastische Ausstattung, die besonders in Sachen Kommunikation und Sicherheit auch den gehobenen Ansprüchen hochmobiler Businesskunden gerecht werden sollte. Diese Zielgruppe hat in der Regel auch Interesse an praktischer Zusatzausstattung und Ausfallzeiten verkürzenden Garantieleistungen und ist bereit, dafür das eine oder andere Scheinchen auf den Tisch zu legen. Auch hier kann Fujitsu liefern. Wer daneben noch auf ein repräsentatives Aussehen seines Arbeitsgerätes Wert legt, ist für unseren Geschmack mit dem Testgerät nicht so gut bedient. Dafür wurde Gewicht gespart. Am hellen, hochauflösenden und responsiven Touchscreen nebst Stylus/Digitizer gibt es nichts auszusetzen. Die im Businesssegment wichtige Ausdauer kann sich ebenfalls sehen lassen.
Dass wir trotzdem eine mögliche Anschaffung des Fujitsu skeptisch betrachten, liegt an der gemessenen Leistung. Irgendwie hat Fujitsu es geschafft, das Gerät so zu konstruieren, dass die Performance trotz schneller SSD teilweise nicht über die eines 400-Euro-Einsteigernotebooks hinauskommt. Statt brauchbarer Turbo-Ausnutzung haben wir es schon bei mäßiger Belastung mit massivem Throttling zu tun, das sich ebenfalls auf die ohnehin eher schwachbrüstige HD-Grafik auswirkt und auch im täglichen Arbeitseinsatz zu spüren ist. Außerdem ist das Q704 außerhalb des nochmals leistungsbegrenzenden Eco-Modus für lärmsensible Arbeitsumgebungen zu laut. Was Fujitsu hier abgeliefert hat, wird dem veranschlagten Preis und den damit verbundenen hohen Erwartungen nicht gerecht.