Test Fujitsu LifeBook U772 Ultrabook
Was kommt Ihnen als Erstes in den Sinn, wenn Sie an Ultrabooks denken? Flaches Gehäuse - vielleicht aus Metall - 13"-Monitor, geringes Gewicht und vielleicht ein SSD-Laufwerk nebst ausdauernder Akkulaufzeit?
Fujitsu war bei der Konzeption des Lifebook U772 neben diesen Grundgedanken wohl eher auf die Überlegung fixiert, wie die geringeren Abmaßungen des geschrumpften Notebooks mit möglichst viel Hardware ausgefüllt werden können. Daher packt man u. a. auch das 14"-Display in ein Gehäuse, das bei gleichen Dimensionen von der Konkurrenz höchstens mit 13-Zoll Panels bestückt worden wäre. Preis des U772: Ab rund 1200 Euro, je nach Ausstattung.
Klar, man muss hier überzeugen - die Zielgruppe des neuen Lifebooks ist hart umkämpft. Viele Hersteller kämpfen bereits in den oberen Preisregionen von 1000 bis 1300 Euro mit teilweise sehr durchdachten, stilvollen Ultrabooks um die Vorherrschaft. Die Hauptkonkurrenz ist hier gut aufgestellt: Apple begründete im Prinzip - lange vor der "apfellosen" Konkurrenz - mit dem MacBook Air die Klasse der ultraportablen Notebooks und verzichtete damit erstmals 2008 auf ein DVD-Laufwerk. Mittlerweile ist neben dem MacBook Air 13" vor allem auch Asus mit einigen Zenbooks, z. B. dem UX31A oder dem UX32VD ebenso zum wichtigen Player in diesem Segment geworden. Auch Samsung bietet mit der Serie 9 (siehe 900X3B-A01) flache und mobile Geräte im High-End Segment.
Viele dieser Geräte bieten neben den typischen Ultrabook-Vorzügen auch sehr hoch aufgelöste Displays mit bis zu 1920 x 1080 Bildpunkten bei 13,3"-Displaygröße an. Reicht hier ein 14-Zoll HD-Display um mit der Konkurrenz zumindest gleich ziehen zu können?
Sehr eindrucksvoll sieht das U772 aus, so frisch aus der Verpackung genommen. Beim ersten Kontakt mit dem neuen Lifebook fällt sofort das geringe Gewicht des 1.4 kg leichten Gehäuses positiv auf. Liegt es nun auf unserem Tisch, so beeindruckt die Schlankheit des Gehäuses: Mit 1,56 cm Höhe ist Fujitsus Ultrabook sogar mehr als einen Millimeter flacher als das MacBook Air 13". Das ist auch der Grund, weshalb sogar der RJ-45-LAN-Anschluss per flacherem Konnektor ausgelagert werden musste.
Die Stabilität lässt dabei aber nicht zu wünschen übrig: Extrem verwindungssteif ist die flache Basis, sogar der Displaydeckel hält, gemessen an seiner Schlankheit, einiges an Druckbelastung aus. Haptisch weiß das Fujitsu nicht hundertprozentig zu überzeugen: Die Magnesiumoberfläche des Displaydeckels fühlt sich eher an wie Kunststoff, die Basis wirkt haptisch um Längen wertiger.
Auch die Disziplin, die bisher vielen leichten Notebooks das Fürchten lehrte, wird vom U772 gut gemeistert - der Aufklapptest. Am Deckel findet sich an der zentralen Vorderkante eine sehr kleine Ausbeulung, die intuitiv anzeigt, wo das Notebook am besten zu öffnen ist. Sehr leicht lässt sich dann der Deckel aufrichten - und das noch dazu einhändig, ohne dass die Basis auch nur einen Moment dabei abgehoben hätte - toll! Ist das Display in Position gebracht, verharrt es dort meist sofort und stabil, ohne lange nachzuwippen. Bei feinen Justierungen des Öffnungswinkels merkt man sofort die Stabilität des langen Scharniers. Ebenfalls begeistert der maximale Öffnungswinkel von 155°. Somit kann auch sehr angenehm am Lifebook gearbeitet werden, wenn man es mal während einer beengten Zugfahrt auf dem Schoß platziert hat.
Dass Ultrabooks oft nicht wirklich viele Anschlüsse mitbringen, ist oft auf das flache Design der Geräte zurückzuführen, gehört nun immer mehr der Vergangenheit an. Auch das U772 erlaubt sich keine Fehler.
Fujitsu verbaut insgesamt alles, was bei den Anschlüssen Rang und Namen hat: Mit von der Partie sind beispielsweise zwei USB-3.0-Anschlüsse, ein HDMI-Port und der RJ-45-Expander sowie ein SD-XC-Card-Reader an der rechten Gehäuseseite. An der linken Gehäuseseite befinden sich der Stromanschluss, ein Kensington-Lock-Port, ein USB-2.0- sowie ein Kopfhörer-Anschluss. An der Rückseite, unterhalb des Display-Scharniers, kann außerdem eine SIM-Karte für das integrierte UMTS-Modem eingesetzt werden.
Da Fujitsu das Lifebook U772 in erster Linie für Businesskunden konzipiert hat, wird an der Unterseite gleich auch ein Docking-Port verbaut, um somit auch noch weitere Anschlüsse per Docking-Station anzubinden. Damit ist es wohl vielen Konkurrenten in dieser Geräteklasse voraus, denn die verzichten meist auf diese Erweiterungsmöglichkeit.
Kommunikation
Sehr kommunikationsfreudig gibt sich das U772. Natürlich kann man sich nicht nur per mitgeliefertem RJ-45-Expander kabelgebunden LAN-Netzwerken anschließen, sondern auch kabellos per WLAN (b/g/n - 2x2 Centrino 6205N) oder UMTS (Sierra Wireless Gobi 3000). Bei Intels WLAN-Lösung unterstützt auch die hauseigene Wireless-Display-Technologie, die kabellos Bildschirminhalte an Monitore/Beamer/Flatscreens übertragen kann, die diese Technologie unterstützen. Auch Bluetooth 4.0 ist mit an Bord und wird hier von einem eigenständigen Broadcom Modul abgedeckt (BCM207002).
Sicherheit
Hier wird nicht gekleckert, es wird geklotzt. Neben oben erwähntem Anschluss für ein Notebookschloss wird auch ein TPM (Trusted Platform Module) verbaut, ebenso ein Fingerabdruck-Leser, der in der rechten unteren Ecke der Handballenablage Platz findet und somit nicht aus Versehen beim Tippen aktiviert werden kann. Nebst genannten Features sind auch Verschlüsselungen der Festplatteninhalte möglich - für die Sicherheit dieses Ultrabooks ist also gesorgt.
Zubehör
In der großen Verpackung wird außer der Benutzeranleitung, dem Netzgerät auch der oben beschriebene, ausgelagerte LAN-Connector, aber auch ein großes Softwarepaket mitgeliefert. Das beinhaltet eigene Programme für's Webdesign, oder für's Bearbeiten von Fotos, aber auch Kompressions- und Archivierungssoftware. Zur Zeit findet sich online leider noch kein passender Port Replicator fürs U772, doch in Zukunft kann man sicher bald einen ordern.
Wartung
Beim Lifebook U772 finden sich keinerlei offenliegende Schrauben, somit kann man leider selbständig keine Eingriffe in die Hardware vornehmen, also auch nichts nachträglich erweitern oder austauschen - schade!
Garantie
24 Monate garantiert Fujitsu standardmäßig für die korrekte Funktion des U772. Will man diese Zeit auf insgesamt bis zu 5 Jahre erweitern, kostet dies beispielsweise für den Bring-In-Service nur durchaus günstige 65 Euro, will man 5 Jahre Vor-Ort-Service, kostet dies im Vergleich deftige 290,60 Euro.
Tastatur
Das U772 ist extrem flach. Leider. Denn wie sich während des Tests herausstellt, wird für die Magerkur seitens Fujitsu über Leichen gegangen, wie in unserem Falle hier bei der Tastatur. Was zuerst auffällt: Schwergängige Tasten mit nur sehr geringem Hub, schlechtes Feedback beim Tippen.
Eigentlich ist die Problematik ja eine durchaus logische: Wird ein Notebook so flach ausgelegt, ist neben der Elektronik nicht mehr viel Platz für den Tastaturhub übrig. Somit ergibt sich ein Tastenhub von gerade einmal einem Millimeter (siehe Foto unten). Der Druckpunkt ist ebenso wenig vorbildlich. Man fühlt mal mehr, mal weniger Widerstand, bekommt aber nie eindeutiges, haptisches Feedback, ob denn die Taste erfolgreich angeschlagen wurde. Außerdem benötigt man vergleichsweise viel Kraft, um Tasten anzuschlagen.
Vor allem bei der Leertaste ist dieses Phänomen zu beobachten: Sofern nicht irgendwo in deren mittlerem Drittel genügend Druck ausgeübt wird, stehen die Chancen schlecht, dass der Tastenanschlag sofort beim ersten Versuch angenommen wird. Während dem Verfassen dieses Testberichts fanden wir uns also irgendwann davor, unseren alten, kraftaufwändigen Tippstil auszugraben, und einfach auf gut Glück auf jede Taste zu hämmern, wie wir das von schwergängigen Tastaturen aus den 90ern gewohnt waren - nur mit dem Unterschied, dass wir damals weniger Tippfehler produzierten, und unsere Finger dank längerem Hubs dabei nicht so schmerzten.
Die Tastatur erfordert also sehr präzises und kräftiges Tippen. Einige User werden sicherlich von Beginn an weniger Probleme haben, korrekte Tastenanschläge zu produzieren, aber andere werden dafür sicher anfangs einige Eingewöhnungszeit einplanen müssen. Der Tester konnte sich auch nach ausgiebiger Schreibarbeit nicht mit der Tastatur anfreunden. Im Zweifelsfall raten wir hier vor dem Kauf zu einem Test der Tastatur.
Touchpad
Die Präzision des hier eingesetzten Mausersatzes geht in Ordnung, ist dabei aber nur durchschnittlich anzusehen. Die Oberfläche ist eher glatt als rau, somit bleibt man gelegentlich hängen.
Was jedoch bekrittelt werden muss, sind sicherlich die Touchpad-Tasten. Diese sind, wie bei anderen moderneren Ultrabooks, nicht mehr einzeln und getrennt ausgeführt, sondern markierte Bereiche des Touchpads selbst. Jedoch findet sich auch hier das Phänomen der Tastatur wieder: Zu hart, der Druckpunkt, und falls die Taste dann klickt, wird der Anschlag nur registriert, wenn man mittig getroffen hat. Unsere Reaktion war daraufhin, dass wir den Daumen einfach mittig positionierten - doch Vorsicht!: Dies führt zu Fehleingaben, da in diesem Fall viel zu oft ein Links- als ein Rechtsklick interpretiert wird und umgekehrt. Multitouchgesten können im Auslieferungszustand nicht, wie gewohnt, rechts unten in der Taskleiste aktiviert werden - das geht nur über den Umweg des Treibermenüs. Dann funktionieren aber alle aktuellen Gesten, wie beispielsweise das beliebte Zwei - Finger - Scrolling halbwegs präzise.
Wie gelungene Touchpads jedoch aussehen könnten - und unserer Meinung auch sollten - zeigen viele Kollegen, wie z. B. die Zenbooks UX31A und UX32VD. Aber auch die etwa 300 bis 500 Euro billigeren Ideapads U310 und U410 wissen bereits, um wesentlich günstigere Preise tolle Eingabegeräte einzusetzen.
Fujitsus Idee, einfach mal ein nahezu rahmenloses 14"-Panel in ein 13"-Chassis zu stecken, hat offenbar gut funktioniert und sieht dabei toll aus. Natürlich kann man nicht wirklich von einem rahmenlosen Display sprechen, denn 8 mm liegen noch immer zwischen TN-Panel und Außenluft, auch wenn die Schutzschicht über dem Panel hier ein noch größeres Display suggeriert.
Leider kann das Panel sich technisch dabei mit einer Auflösung von 1366 x 768 nicht mit ähnlich teurer Konkurrenz messen, denn die setzt oft schon auf viel höher aufgelöste und dabei teils auch gut beleuchtete Displays, beispielsweise Samsungs Serie 9 900X3B (1600 x 900) oder auch das Asus Zenbook UX31A (1920 x 1080).
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Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 196 cd/m²
Kontrast: 142:1 (Schwarzwert: 1.38 cd/m²)
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Ausleuchtung: 85 %
Helligkeit Akku: 196 cd/m²
Kontrast: 316:1 (Schwarzwert: 0.62 cd/m²)
Was also die technischen Fähigkeiten des Panels (LG Display LP140WH6-TSA3) betrifft, so darf hier guten Gewissens nur von Durchschnittsware gesprochen werden. Subjektiv geht die Darstellung in Ordnung, auch wenn hier keine wirklich knackigen Farben oder tollen Kontrastwerte geboten werden. Immerhin ist das Display mattiert. Für einen Außeneinsatz ist das Display mit der im Schnitt maximal erreichten 191.4 cd/m² Helligkeit trotzdem nicht optimal geeignet.
Auf Veränderungen des Blickwinkels reagiert das Display wie man es von einem TN-Panel erwartet. Zwar gibt es über weite Strecken im horizontalen Bereich keine groben Abänderungen der dargestellten Farben, dennoch blassen diese schon bei relativ geringen Änderungen des vertikalen Blickwinkels leicht ab.
Beim darstellbaren Farbraum wird ebenfalls, wie erwartet, der sRGB-Farbraum nicht erreicht. Das schaffen die wesentlich besser aufgelösten und heller ausgeleuchteten beiden Konkurrenten zwar auch nicht, allerdings sind diese sehr empfehlenswert, was den Außeneinsatz betrifft, der für Ultrabook-Benutzer sicherlich interessanter ist als der abgedeckte Farbraum. Grafiker greifen aber ohnehin zu anderen, spezialisierten Geräten.
Für Inneneinsätze und Außeneinsätze im Schatten ist das Lifebook U772 aber meist ausreichend hell beleuchtet. Subjektiv können wir nach unserem Check neben der fehlenden Leuchtkraft eigentlich hauptsächlich die wegen geringer Auflösung manchmal etwas pixelige Darstellung des Bildschirminhalts und die mangelnde Übersicht bekritteln. Ansonsten reicht das Display fürs Internetsurfen und für Office-Arbeiten völlig aus. Schade finden wir jedoch, dass hier das Potential für ein absolutes Alleinstellungsmerkmal des U772 seitens Fujitsu nicht voll ausgeschöpft wurde.
Das Lifebook U772 sollte alleine von den Bauteilen her zu urteilen ein wirklich flottes Ultrabook sein. Dafür sorgt die Kombination von pfeilschnellem SSD-Massenspeicher (Micron C400, 128 GB - baugleich zu Crucial's M4), Intels neuem Ivy-Bridge-Prozessor Core i5-3427U und 2 x 2 GB DDR3 RAM (1600 MHz, ebenfalls von Micron).
Tatsächlich wirkt das Lifebook in unserem Test subjektiv extrem schnell. Selbst im Energiesparmodus ist von Denkpausen oder ungewollten Hängern keine Rede, alle Eingaben werden prompt angenommen und umgesetzt. Doch auf das Bauchgefühl verlassen wir uns bei Leistungstest sicherlich nicht, sehen wir uns die gemessenen Ergebnisse im Detail an.
Prozessor
Wie bei anderen aktuellen Ultrabooks kommt auch im Lifebook U772 ein Strom sparender (17 Watt TDP) Intel ULV (Ultra Low Voltage) Prozessor der aktuellen Ivy-Bridge-Generation zum Einsatz. Der Core i5-3427U bietet dabei bei einem Standardtakt von 2x 1,8 GHz auch die Turbo-Boost-2.0-Technologie an, die je nach Auslastung einzelne Kerne auf bis zu 2x 2,8 GHz beschleunigen kann. Ebenfalls ist die Hyperthreading-Technologie mit an Bord, somit können von einem Kern gleichzeitig zwei Prozess-Stränge (Threads) pro Taktzyklus abgearbeitet werden, wovon vor allem hoch parallelisierte Anwendungen wie der Videoschnitt profitieren.
Im Vergleich mit der Konkurrenz ist das Lifebook U772 meist auf Augenhöhe: Im CineBench R11.5 (multi-threaded) liegt es beispielsweise nur 1 % hinter dem Zenbook UX32VD zurück, welches jedoch einen etwas schwächeren Prozessor einsetzt. Auch im CineBench R10 (64 Bit single) liegt es auf Augenhöhe. Das 13" MacBook Air ist hier beispielsweise ebenfalls nur um 1 % schneller. Blickt man allerdings auf das vorher etwas schnellere Zenbook UX32VD, so ist dieses nun um 9 % langsamer. Klar, dessen günstigerer Prozessor unterstützt auch nicht den bei Einzelkern-Benchmarks so wichtigen, etwas höheren Turbo-Boost des Lifebooks. Samsungs 900X3B wird hier, auf Grund des dort verbauten, überholten Sandy-Bridge Prozessors sogar um 29 % geschlagen (CPU: Core i5-2467M, GPU: HD Graphics 3000).
Der, im Lifebook eingesetzte Prozessor verrichtet seine Arbeit also durchwegs sehr flott.
System Performance
Um die Geschwindigkeit des Systems unter realeren Bedingungen zu testen, nutzen wir auf Futuremarks PCMark Vantage und PCMark 7. Hier schlägt sich das Lifebook U772, dank der eingesetzten SSD und des flotten Prozessors, relativ gut. Im PCMark Vantage hat beispielsweise das Zenbook UX32VD (Core i5-3317U / GeForce GT 620M) auf Grund des Einsatzes einer herkömmlichen Magnetfestplatte, die nur durch eine kleine SSD "geboostet" wird, keine Chance gegen unser Testgerät (47 % schlechteres Ergebnis). Sieht man sich allerdings ausschließlich Konkurrenten an, die auf SSDs setzen, so reduziert sich die Streuung: Das Zenbook UX31A (Core i5-3317U / HD Graphics 4000) erreicht ein 4 % schlechteres Ergebnis, das 13" MacBook Air mit identer CPU & GPU ein 9 % besseres Ergebnis als unser Lifebook.
Auch im PCMark 7 schneidet unser Testgerät sehr gut ab und erreicht hier zum Testzeitpunkt sogar den 7. Gesamtrang aller bisher getesteten Notebooks. Dabei ist das Zenbook UX31A um 2 % schneller, das MacBook Air 13" um 17 % langsamer und das Samsung 900X3B sogar um 28 % langsamer als das U772. Letzteres Setzt mit dem Core i5-2467 aber auch auf einen bereits überholten Prozessor mit ebenfalls überholter, integrierter Grafik (HD Graphics 3000).
Die insgesamte Systemperformance, gemessen mit diversen Benchmarks, ist also auch als exzellent zu bezeichnen.
PCMark Vantage Result | 11577 Punkte | |
PCMark 7 Score | 5039 Punkte | |
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Massenspeicher
Die gesamte Leistung ist also hervorragend. Diese ist zu einem Großteil auch dank der eingesetzten SSD erreicht worden. Microns neue C400 SSD verfügt in unserem Testgerät über eine Kapazität von 128 GB, wovon nur noch ca. 30 GB vom Benutzer effektiv genutzt werden können, nachdem das Betriebssystem und wichtige Software installiert ist. Bei unserem Testsystem sind nach allerlei installierten Benchmarks und angeführten Spielen sogar nur mehr ca. 24,5 GB verfügbar.
Sieht man sich die Testergebnisse des CrystalDiskMark an, verrichtet diese SSD ihren Job tadellos. Im sequentiellen Lesen werden mit 451 MB/s große Datenmengen extrem schnell zugänglich. In diesem Test schneidet das 13" MacBook Air mit gleicher CPU/GPU auch ident ab, das Zenbook UX31A (i5-3317U / HD Graphics 4000) allerdings um 6 % besser. Ob man diese leichten Unterschiede im Alltag wirklich merkt, ist allerdings fraglich.
Wo Flash betriebene Massenspeicher jedoch im Vergleich zu herkömmlichen Festplatten brillieren, ist im Bereich des Lesens von kleinen Dateien (beispielsweise beim Starten des Betriebssystems oder von Programmen). Der 4K Read Benchmark des CrystalDiskMark gibt Aufschluss über eben jenes Szenario. Hier werden sehr gute 22.6 MB/s erreicht, das Zenbook UX31A ist aber wiederum mit 28.3 MB/s schneller. Beim 4KQD32 Test erreicht unser Testgerät allerdings einen ausgezeichneten siebten Gesamtrang, ist damit das absolut schnellste Ultrabook der hier untersuchten Ultrabooks und hängt den nächsten Verfolger, das Samsung 900X3B (Core i5-2467M / HD Graphics 3000) um 9 % ab. Das MacBook Air 13" wird hier beispielsweise sogar um 55 % geschlagen.
Die eingesetzte SSD ist sehr schnell (davon können Sie sich anhand der Screenshots des AS SSD Benchmarks rechts überzeugen) - Fujitsu darf Micron als Hersteller dafür ein Lob aussprechen: Hier liegt zweifelsohne der Grund für die tolle ermittelte Systemperformance.
Grafikkarte
Intels neue Ivy-Bridge-Generation bringt neben geschrumpftem Fertigungsverfahren auch die neue integrierte Grafiklösung mit: die HD Graphics 4000. Diese sollte laut Intel (zumindest in der Desktopvariante) schnell genug sein, um sogar mehrere 4K-Videos gleichzeitig zu beschleunigen. Der dort eingesetzte GPU-Takt von 650 MHz wird jedoch in unserem Testgerät nicht verwendet, wir messen einen Basistakt von 350 MHz.
Diese IGP-Lösung ist eine sehr passende für Ultrabooks, wie wir finden. Da die Grafikkarte im Prozessor integriert ist, kann mehr Strom gespart werden als bei dedizierten GPUs; die Leistung liegt mittlerweile auf Aufgenhöhe von Einsteigerkarten (z. B. GeForce GT 610M) oder sogar manchmal knapp darüber. Somit kann man neben HD-Videos aller Art auch viele Games in niedrigsten Einstellungen meist ruckelfrei genießen.
Verglichen mit der Konkurrenz schneidet die HD Graphics 4000 im Lifebook U772 beim 3DMark Vantage jedoch wesentlich schlechter ab als jene im MacBook Air 13", welches mit gleichem Prozessor und folglich gleicher GPU um 57 % schneller rendert. Aber auch das Zenbook UX31A um 21 % schneller (mit etwas schwächerem Core i5-3317U, HD Graphics 4000).
Da jedoch die Prozessorergebnisse der jeweiligen Benchmarks meist höher sind als jene der Konkurrenz, liegt hier der Schluss nahe, dass Fujitsu bei großer Auslastung eher dem Prozessor den Vorrang gibt und die Leistung zugesteht, die der Grafikkarte verweigert wird, um das Gerät nicht überhitzen zu lassen (siehe dazu die Screenshots weiter unten). Das macht bei der Businessausrichtung des Ultrabooks auch durchaus Sinn, denn im Arbeitsalltag profitiert man meist eher von einem schnellen Prozessor als von einer schnelleren Grafik.
3DMark 06 Standard Score | 3537 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 2225 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 425 Punkte | |
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Gaming Performance
Auch bei den angetesteten Games (allesamt Bestseller) konnten wir die eher unterdurchschnittlichen Leistungen der Grafikkarte feststellen. Vielmehr fällt aber auf, dass vor allem Ultrabooks von Fujitsu zu schlechten Leistungen neigen und die absolut langsamsten getesteten Notebooks mit Intels neuer Grafiklösung sind. Wir führen das auf ein vergleichsweise schlechteres Temperaturmanagement und darauf folgendes Throttling dieser Geräte zurück (mehr dazu später).
Anno 2070 ist in niedrigen Details bei einer Auflösung von 1024 x 768 mit durchschnittlich 33 Bildern in der Sekunde (frames per second/fps) zwar flüssig spielbar, allerdings erreichen hier alle Notebooks mit gleicher Grafikkarte um 17 bis 45 % schnellere Framerates. Das MacBook Air 13" bringt wieder mit identer CPU & GPU etwa bei gleicher Einstellung viel schnellere 47 fps zustande. Höhere Einstellungen würden wir beim Lifebook also nicht empfehlen, da beispielsweise bei mittleren Details und der nativen Auflösung von 1366 x 768 und rund 15 fps kein flüssiges Spielen mehr möglich ist.
Bei Fifa 12 bietet sich das gleiche Bild: Bei 800 x 600 und niedrigen Details ist das Spielgeschehen mit 79 fps zwar durchwegs flüssig zu verfolgen, dennoch rechnet hier z. B. das Zenbook UX31A (Core i5-3317U, HD Graphics 4000)mit 106 fps um ganze 34 % schneller als das Lifebook. Bis hin zu mittleren Details und einer Auflösung von 1024 x 768 ist das Spiel relativ flüssig zu genießen (49 fps). Bei der nativen Auflösung des Lifebooks von 1366 x 768 und hohen Details mit 2-facher Kantenglättung sind bei 22 fps bereits deutliche Ruckler zu verzeichnen.
Auch der stimmungsvolle Ego-Shooter Metro 2033 ist mit von der Partie. Dieser fordert sogar Highend-Systemen einige Anstrengung ab. Wie schlägt sich also unser ohnehin schon schwitzendes Lifebook U772 hier? Schon bei einer Auflösung von 800 x 600 und niedrigen Details im DX9-Modus ruckelt das Geschehen mit 19 fps leicht vor sich hin - an flüssiges Spielen ist also auf diesem Ultrabook hier nicht zu denken. Das zeigt auch das Ergebnis in der nativen Auflösung mit mittleren Details, wo im DX10-Modus nur mehr 9 Bilder in der Sekunde erreicht werden, und sich das Spiel wie ein Daumenkino präsentiert.
Fazit: Das Game zwischendurch ist zwar teilweise und eingeschränkt möglich, will man das Notebook allerdings häufiger zum Spielen einsetzen, ist das U772 sicherlich das falsche Stück Hardware.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Metro 2033 (2010) | 19 | 9 | ||
Fifa 12 (2011) | 79 | 49 | 22 | |
Anno 2070 (2011) | 33 | 15 | 8 |
Geräuschemissionen
Im Normalbetrieb (d. h. Internetsurfen, Textbearbeitung usw.) verhält sich das U772 durchwegs angenehm leise. Über die meisten Strecken fällt das Lüftergeräusch sogar komplett weg, da dieser sich oft deaktiviert, falls er gerade nicht benötigt wird. Ein leicher Jojo-Effekt (regelmäßiges An- und Abschalten des Lüfters) konnte nach längerem Testen im Energiesparmodus beobachtet werden (die Frequenz zwischen Lüfter- und Lautlosphasen ist allerdings dabei länger als gewohnt und fällt daher nicht so extrem auf wie bei anderen Notebooks).
Springt er allerdings an und hat bei Auslastung auch viel zu tun, so fällt vor allem das hochfrequente Surren des kleinen Lüfters auf, der sich händeringend darum bemüht, die produzierte Abwärme an die Umgebung abzugeben. Das gelingt dem Gerät nicht wirklich gut, deshalb messen wir maximal 40.1 dB, was kombiniert mit der hohen Frequenz an einen kompakten Fön erinnert. Dieses Szenario wird jedoch in der Realität nicht erreicht werden - vorausgesetzt, man will keine Videos schneiden (wovon wir bei diesem Gerät folglich eher abraten würden). Die Konkurrenz kühlt ihre Ultrabooks durchwegs leiser.
Was ebenfalls auffiel, sind leise Fiepgeräusche einiger Transistoren, während das Netzteil am Gerät hängt. Das kann in stiller Umgebung auf Dauer nerven, kommt jedoch auch bei anderen Notebooks gelegentlich vor.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 28 / 28 / 33.2 dB(A) |
Last |
| 39.2 / 40.1 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-300 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Während geringer Last bleiben sowohl die Oberseite des Gehäuses (max. 34.8 °C), als auch die Unterseite (max. 33.6 °C) angenehm kühl. Somit können wir alle potentiellen Käufer beruhigen, die das U772 gerne unterwegs auf dem Schoß platziert im Office-Betrieb nutzen wollen. Worauf jedoch geachtet werden sollte, ist die seltsame Positionierung der Frischluftzufuhr für den Lüfter: Der Lufteinlass befindet sich nämlich an der Unterseite an der linken oberen Ecke des Geräts - genau dort, wo im Normalfall im "Schoßbetrieb" das linke Knie ist. Dieser wird zwar nie ganz bedeckt, gut durchdacht wirkt die Positionierung trotzdem nicht.
Bei längerer Vollauslastung (Prime95 + Furmark) steigen die Maximaltemperaturen an der Oberseite auf 44.7 °C, an der Unterseite auf 44.2 °C - jeweils rund um den Lüfterauslass an der linken oberen Ecke der Basis. Der Rest des Ultrabooks bleibt verhältnismäßig kühl (rund 33 °C). Wir wollen dem befürchteten Throttling-Problem nachgehen, und wirklich: Während zu Beginn der Turbo-Boost den Prozessor noch auf 2,1 GHz beschleunigt (dennoch langsamer als bei der Konkurrenz), ist dieser nach einer Stunde Auslastung auf 798 MHz festgenagelt, die Kerntemperaturen zeigen dennoch relativ heiße 82 °C an - der Lüfter ist in vorher beschriebenem "Fön-Modus".
Offenbar hat Fujitsu hier zugunsten eines besonders flachen Gehäuses Abstriche beim Kühlkonzept gemacht. Ein bisschen mehr Gewicht bzw. Bauteildicke hätten wir persönlich gerne gegen eine bessere Kühlleistung eingetauscht, die die eingesetzte Hardware auch im vollen Umfang nutzbar gemacht hätte, ohne diese auszubremsen. Dennoch, benutzt im Office-Betrieb, sind diese Sorgen rasch vergessen und wie die Benchmarks zeigen zählt das U772 unter diesen Bedingungen zu den aktuell schnellsten Geräten am Markt.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 44.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.9 °C (von 21.4 bis 59 °C für die Klasse Subnotebook).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 44.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 32.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 33.8 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-5.5 °C).
Lautsprecher
Fujitsu verbaut im U772 an der linken und rechten vorderen Unterkante zwei klitzekleine Lautsprecher. Diese sind verständlicherweise (Business-Ausrichtung) sehr stark auf Sprachverständlichkeit getrimmt, was ihnen auch gut gelingt. Recht laut sind sie dabei wegen der zurückhaltenden Dimensionierung allerdings nicht.
Jedoch leidet unter dieser Einstellung der Musikgenuss, selbst das Smartphone des Testers liefert wesentlich detaillierteren Sound als unser Lifebook. Wir erwarten von flachen Notebooks ohnehin keine satten Bässe und eher höhenlastigen Sound. Doch hier klirren und zischeln unsere Testsongs dermaßen, dass wir froh sind, als wir unsere externen Boxen anschließen. Der nun ausgegebene Sound stimmt uns wieder friedlich, denn der passt voll und ganz.
Energieaufnahme
Sehr beeindruckend, wie sparsam unser Testgerät mit dem benötigten Strom umgeht. Im Leerlauf begnügt sich das U772 nämlich mit extrem sparsamen 4,4 - 8,7 Watt. Hier lässt das Lifebook alle Konkurrenten hinter sich - diese haben aber teils auch Displays mit viel höherer Auflösung und Helligkeit zu versorgen.
Die bei Vollauslastung gemessenen 37 Watt sind zwar im gesamten Testfeld aller Notebooks ein sehr geringer Verbrauchswert. Verglichen mit Ultrabooks, die auf integrierte Grafik setzten, ist das Lifebook hier allerdings eher im hinteren Bereich zu finden - wahrscheinlich auch wegen des etwas größeren 14"-Displays, das bei maximaler Beleuchtung wohl etwas mehr Strom zieht als die kleineren Konkurrenten.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 4.4 / 7.5 / 8.7 Watt |
Last |
34.1 / 37.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Dass das U772 bei niedriger Auslastung, also beispielsweise beim Lesen von E-Books, gute Werte liefern würde, war uns vor dem Test klar. Im BatteryEater Readers Test, bei deaktivierten Netzwerkadaptern und Bluetooth, bei minimaler Displayhelligkeit und einer fixierten CPU-Frequenz von 800 MHz (für diese Einstellungen gibt's den Eco-Knopf) presst das Lifebook gute 9 h 28 min aus dem 45,3-Wh-Akku. Das ist zwar nicht nur im Ultrabook-Segment ein guter Wert, dennoch können sich hier das MacBook Air 13" mit 10 h 17 min und das Zenbook UX31A mit 60-Wh-Akku und 10 h 48 min etwas absetzen. Von den Herstellerangaben von "bis zu 10 h Akkulaufzeit" nehmen wir daher Abstand. Diese sind de facto nicht erreichbar, wenn man das Ultrabook nicht nur abgeschottet im Leerlauf bei deaktiviertem Display vor sich hinvegetieren lässt.
Der interessanteste Akkutest, unser standardisierter WLAN-Surfing-Test, bei dem, wie der Name schon verrät, per WLAN bei gemessener Hintergrundbeleuchtung von rund 150 cd/m² vordefinierte Seiten im Internet angesurft werden (darunter auch Youtube-HD-Videos), liefert die besten Schlüsse, wie sich ein Notebook in der Realität verhalten wird. Hier erreicht das Lifebook U772 einen für Ultrabooks guten Wert von 5 h 17 min. Viele der oben angeführten Konkurrenten gurken hier bei unter 5 h herum, während das MacBook Air 13" mindestens 6 h 3 min durchhielt (unter Mac OSX Lion sogar noch etwas länger).
Unter Volllast (simuliert durch volle Helligkeit, aktiviertem WLAN und BatteryEater Classic Benchmark) hielt das flache Lifebook 1 h 37 min durch. Die beiden angeführten Zenbook Konkurrenten sind hier Spitzenreiter und mussten erst rund eine Stunde später wieder an die Steckdose.
Alles in allem geht das U772 effizient mit den Resourcen um und erreicht damit gute Laufzeiten.
Sie haben bestimmt beim Lesen des Testberichts ähnliche Gedankengänge durchlebt wie wir während des Testverlaufs: Zuerst Vorfreude, die durch das extrem ansehnliche, flache, leichte und dabei sehr stabile Magnesiumgehäuse entstand. Gefolgt von der Entzückung, wie viel Hardware in dem sehr knapp bemessenen Raum Platz findet - das 14"-Display und das UMTS-Modem mit eingerechnet. Die durch und durch exzellente Verarbeitungsqualität, die guten, robusten Scharniere, die doch erst so filigran, fast zerbrechlich wirkten, aber immer wieder ein wirklich sicheres Gefühl vermitteln, wenn das Notebook aufgeklappt wird.
Doch so erhaben, wie das U772 erst wirkte, ist es leider nicht in allen Details ausgeführt. Das 14-Zoll-Display, verpackt in einem kleinen Gehäuse, in das die Konkurrenz wohl eher 13-Zoll-Displays stecken würde, hätte zum Alleinstellungsmerkmal werden können, ist aufgrund der mangelnden Außentauglichkeit und der vergleichsweise niedrigen Auflösung schlussendlich aber zur Ernüchterung geworden.
Fujitsu hat erreicht, was man dort wohl wollte: Eines der flachsten Notebooks mit möglichst effizienter Ausnützung des Platzes. Dabei ist man allerdings ohne Rücksicht auf Verluste vorgegangen. Nicht anders können wir uns die eher enttäuschende Tastatur in einem Business-Ultrabook erklären. Der zu geringe und dabei doch etwas schwergängige Tastenhub ohne spürbares Feedback zwingt den User zu konzentriertem, kräftigem Tippen.
Was nutzt die hervorragende Systemperformance, der schnelle Massenspeicher, wenn Eingabeprobleme bremsen?