Test Dell Latitude E6320 Notebook
Ortsunabhängige Produktivität, überzeugende Sicherheit, effiziente Handhabung und Langlebigkeit: Auf diese vier Eigenschaften hat Dell in der 2008 vorgestellten Latitude E-Familie besonderen Wert gelegt.
Das Latitude E6320 wurde schon früher in diesem Jahr im Rahmen der vollständigen Aktualisierung der Latitude E-Serie vorgestellt. Genauso wie die Modelle E6420, E6520, E5420 und E5520, zielt auch das 13.3-zöllige E6320 mit seinen umfassenden Features und dem Schwerpunkt auf Verarbeitung und Erweiterbarkeit auf typische Geschäftskunden ab. Über einen Mangel an Optionen kann der Endbenutzer bei diesem klobigen Notebook nicht klagen. Durch die starke Konfigurierbarkeit soll ein breiterer Bereich an Geschäftskunden angesprochen werden.
Im Test befindet sich eine potente Konfiguration des Latitude E6320 einer Core i7 CPU der zweiten Generation, 4GB Hauptspeicher und primärem und sekundärem Akku. Wir klären, ob das 13.3-zöllige Dell das Ziel verfehlt oder genau das Richtige für Gelegenheits- sowie Geschäftskunden ist.
Gehäuse
Das Gehäusedesign des E6320 ähnelt den anderen Notebooks der 2011er E-Serie, bspw. dem E6420 und dem E6520. Anders gesagt, wirkt dieses Notebook auf den ersten Blick definitiv kompakt und robust und weißt eine Verarbeitungsqualität auf, mit der nicht viele Konkurrenznotebooks mithalten können. Dell hat das Gehäuse aus einer Vielfalt an Metalllegierungen gefertigt, nämlich einem sogenannten Tri-Metall Magnesiumgehäuse mit eloxiertem Aluminium am Displaydeckel und einer pulverbeschichteten Magnesium Basis. Die strammen Scharniere sind aus Stahl gefertigt, um Verschleiß zu vermeiden. Das Gehäuse wurde auf Basis von US Militärstandards auf Staub-, Erschütterungs- und Temperaturbeständigkeit überprüft. Im Vergleich zu anderen Business-Geräten, wie dem HP Probook 5330m bietet das Dell hier einen leichten aber bemerkenswerten Vorteil.
Die überdurchschnittliche Verarbeitungsqualität bringt auch einige Nachteile mit sich, allen voran Gewicht und Größe. Für ein 13.3-Zoll Notebook inklusive 6-Zellen Akku ist das E6320 mit 2.15 kg (4.75 Pfund) ziemlich schwer und mit einer Bauhöhe von 25.4mm bis 30.1mm (1.0-1.2 Zoll) etwas dicker als wir es uns vorstellen. Das 13.3-zöllige Vaio VPC-SB1Z9EB (1.741kg) und ThinkPad Edge 13 (1.775kg) sind beispielsweise deutlich leichter.
Zudem benötigt der Benutzer zum Öffnen des Displaydeckels beide Hände, da sich die Basiseinheit zwangsläufig mit abhebt. Dies ist jedoch ein Beweis für die Qualität der steifen Scharniere, da die Basiseinheit selbst nicht gerade federleicht ist.
Bei freiliegender Tastatur und Bildschirm stellt man fest, dass sich die Oberflächen rund um das Touchpad gänzlich anders anfühlen als die Außenflächen. Während letztere den Eindruck gehärteten Metalls hinterlassen, fühlen sich die Handballenablagen weich und geschmeidig an. Beide Seiten der Handballenablage geben unter mäßigen Druck etwas nach, jedoch nicht in besorgniserregendem Ausmaß. Die Basiseinheit hält Verwindungskräften gut Stand und der Bildschirmdeckel verhält sich in dieser Hinsicht fast genauso beeindruckend.
Obwohl das E6320 nicht zu den optisch attraktivsten Notebooks seiner Kategorie zählt - mitunter sicher eine Frage des Geschmacks, ist doch seine Verarbeitungsqualität zumindest bemerkenswert.
Ausstattung
Das Latitude E6320 bietet sowohl kabellos als auch kabelgebunden eine gute Menge an Anschlussmöglichkeiten. Die Schnittstellen wurden dabei auf alle vier Seiten verteilt, sodass keine Seite zu überladen ist. Dies kommt vor allem Linkshändern entgegen, da die linke Seite oft zu viele Schnittstellen für eine angenehme Mausnutzung beherbergt (z.B. Lenovo X121e). Erfreulicherweise ist das E6320 sowohl für Rechts- als auch für Linkshänder komfortable benutzbar.
Beim eingebauten HDMI-Ausgang handelt es sich allerdings um eine mini HDMI Schnittstelle, sodass für seine Nutzung der Kauf eines Adapter notwendig werden könnte.
Kommunikation
Kabellos ist das Latitude Notebook standardmäßig mit einer Dell Wireless 1501 802.11b/g/n Half Mini Card ausgestattet, doch es kann auch mit Bluetooth 3.0, Intel Centrino Advanced-N mit WiMAX oder Gobi 3000 HSPA-EVDO Mini Cards mit Unterstützung der vier verbreitetsten Telefonanbieter der USA erweitert werden. Unser Testmodell bietet nur das Standard WLAN Modul und Bluetooth, doch wer auch unterwegs eine Netzverbindung benötigt, kann zusätzlich die WWAN Funktionalitäten wählen.
Erwähnenswert ist der SmartCard Slot, der für bestimmte Geschäftskunden und Profi-Nutzer nützlich sein kann. Dagegen wird der ExpressCard/34 Slot sowohl von Durchschnitts- als auch von Profi-Nutzern großteils ignoriert werden, umso mehr, als auch Modular Bay und E-Docking Stationen Erweiterungsmöglichkeiten bieten.
Wünschenswert wären ein USB 3.0 Port oder ein Powered-USB-2.0-Port zum Laden von Geräten am ausgeschalteten Notebook gewesen. Zudem sind wir mit der schwer erreichbaren Anordnung des SD-Kartenleser an der Vorderkante des Notebooks nicht einverstanden, während wir noch damit leben können, dass er nur SD-Karten akzeptiert. Die meisten Benutzer werden die Vorderseite des Notebooks anheben müssen, um den Kartenleser einfacher zu erreichen. Dies ist eine unnötige Arbeit, die durch Anordnen des Kartenlesers an der linken oder rechten Seite vermieden werden hätte können.
Zubehör
Mit dem Modular Bay und dem E-Dock Anschluss brilliert das E6320 in Bezug auf Anschlussmöglichkeiten. Standardmäßig ist ein Samsung DVD Brenner eingebaut, welchen der Benutzer selbst sogar im Betrieb entfernen kann. Zusätzliche Optionen umfassen ein USB-3.0 Modul, einen Zweit-Akku und sogar eine zweite Festplatte. Obwohl das optische Laufwerk nicht jedem zusagen mag (leider gibt es noch keine Blu-Ray Option), ist es erfreulich, dass es gegen allfällig nützlichere Optionen ausgetauscht werden kann.
Via Docking Schnittstelle an der Unterseite kann eine Reihe von Docking Zubehör an E-Serien Geräte angeschlossen werden. Für das E6320 bietet Dell die E-Port, die E-Port Plus und die E-Legacy Extender Docking Stationen an. Abhängig von der Station stehen zusätzliche USB-2.0-Ports, PS/2-Ports, VGA-Ausgang, 2x DVI-Ausgang, 2x DisplayPort und sogar parallele und serielle Schnittstellen zur Verfügung.
E-View und E-Flat Erweiterungen sind spezielle Notebookständer, die an den E-Dock Port angeschlossen werden, um den Laptop einfach und wirkungsvoll einzusetzen. Im Wesentlichen wird aus dem Laptop ein Desktop Replacement, wenn der Nutzer Zugriff auf die richtige Kombination an Peripheriegeräten hat.
Garantie
Dell bietet üblicherweise eine Reihe von Garantieoptionen für seine Notebooks an. So auch für das E6320, dessen Basis-Hardware-Garantie mit Bring-in Service 3 Jahre beträgt. Für den 6-Zellen Akku kann auch eine Garantie von 3-Jahren gekauft werden. Zudem können Nutzer bei Bedarf das optionale Garantieupgrade mit Vorort-Service und Ferndiagnose für bis zu 5 Jahre wählen.
Dells ProSupport ist ein weiterer optionaler erweiterter Service-Plan für 3 bis 5 Jahre. Damit erhält der Nutzer rund um die Uhr Vorort-Service am selben Tag. Dies ist besonders in IT-Umgebungen nützlich.
Eingabegeräte
Tastatur
Die angemessen große (295mm x 130mm), spritzwasser-geschützte Tastatur nutzt leicht erhabene Tasten in Chiclet-Optik, allerdings in "Choclat-Ausführung". Jede Taste ist wegen ihrer konkaven Rechteckform nicht gänzlich flach (siehe Bild). Deswegen wirken die Tasten kleiner als sie tatsächlich sind, wobei weniger Fläche für Fingerkontakt zur Verfügung steht.
Erfreulicherweise ist Tippen dennoch angenehm und die Tasten inklusive der üblicherweise lauten Enter und Leertaste arbeiten ziemlich leise. Das taktile Feedback ist etwas flach, doch dennoch insgesamt fest. Keine Taste ist zu klein geraten, nicht einmal Bild-Auf und Bild-Ab, die in ähnlich großen Notebooks oft kleiner ausfallen. (z.B. Acer Aspire S3). Zudem funktioniert die Hintergrundbeleuchtung mit vier Helligkeitsstufen wie erwartet und erleichtert das Arbeiten in schlecht beleuchteter Umgebung. Die Tasten für lauter, leiser und stumm sind nicht beleuchtet. Außerdem könnte die Tastatur für Nutzer mit großen Händen etwas breiter sein. Aber abgesehen von diesen kleineren Beschwerden, sollten die meisten Nutzer das Tippen einfach und angenehm empfinden.
Touchpad
Das Touchpad des E6320 ist mit einer Ausdehnung von 80mm x 40mm aufgrund eines Mangel an vertikalem Raum leider ziemlich klein. Schuld daran könnte die Tastatur sein, deren Pfeiltasten in den Bereich unterhalb der Tastatur hineinreichen. (siehe Bild unten), womit für das Touchpad weniger Platz bleibt. Die mögliche Größe des Touchpads ist zudem durch zwei direkt davor angeordnete, eigenständige Maustasten beschränkt. Eine Reihe von Herstellern integrieren zugunsten einer größeren Fläche diese beiden Tasten in das Touchpad selbst (z.B. Asus UX31), doch dieses Konzept findet man bei keinem Gerät der Dell E-Serie.
Nichtsdestotrotz unterstützt das Touchpad Multi-Touch Gesten und kann via Systemsteuerung einfach konfiguriert werden. Übliche Gesten wie Drehen und Bildlauf, sind standardmäßig aktiviert und zudem können Durchblättern und Schnellstart-Features eingeschaltet werden.
Außerdem sind die fünf um das Touchpad angeordneten Tasten überraschend leise und bieten angemessenes taktiles Feedback. Zwar mögen sie etwas eingeengt und weich sein, doch sprechen sie dennoch gut an.
Wem das Touchpad zu klein ist, dem bietet das E6320 auch einen Trackpoint (oder Trackstick). Leider scheint der Trackstick unseres Testmodels aus unbekanntem Grund defekt zu sein. Daher können wir seine Bedienbarkeit und Präzision nicht direkt beurteilen. Jedoch konnte der Trackstick in den ähnlich gebauten E6420 und E6520 Testmodellen jeweils überzeugen und mit dem Trackpoint des T420 gleich ziehen. Wir nehmen daher an, dass der Trackstick des E6320 ähnlich abschneiden würde.
Display
Das E6320 nutzt einen matten 13.3-Zoll Bildschirm mit einer Auflösung von 1366x768 Pixel. Für Notebooks dieser Größe ist diese Auflösung üblich, doch einzelne 13.3-Zoll Notebooks, etwa das 2011 MacBook Pro, bieten höhere Auflösungen. Da der Preis des E6320 $1000 übersteigt, hätten wir uns schon mehr Pixel erwartet. Subjektiv wirken Text und Photos auf diesem Bildschirm klar, wenn nicht unauffällig.
Mit dem Gossen Mavo-Monitor wurde in der Bildschirmmitte eine maximale Helligkeit von 203 cd/m² gemessen. Im Akkubetrieb fiel diese auf 170 cd/m². Im Büro ist dies ausreichend, doch für einen akzeptablen Außeneinsatz würden wir uns eine durchschnittliche Helligkeit gemittelt über alle 9 Messbereiche von über 200 cd/m² wünschen. Die Helligkeitsverteilung ist allerdings recht gleichmäßig.
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Ausleuchtung: 93 %
Helligkeit Akku: 170 cd/m²
Kontrast: 127:1 (Schwarzwert: 1.6 cd/m²)41.11% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
58.3% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
39.56% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Kontrast und Farbraum des E6320 sind mäßig. Das Notebook kann zirka 60.8 Prozent des sRGB Standards abdecken und ist damit ungefähr mit dem Bildschirm des ThinkPad T420 gleich auf. Während dies für die meisten Benutzer unwesentlich ist, kommt das E6320 für Digital-Künstler und Web Designer, die auf eine präzise Farbwiedergabe angewiesen sind, nicht als primäres Arbeitsgerät in Frage.
Wie bereits erwähnt, sollte man sich nicht die besten Außeneinsatzfähigkeiten erwarten. Text und Webseiten können an sonnigen Tagen schwer lesbar sein. Daher empfehlen wir auch beim Einsatz im Schatten die höchste Helligkeit zu wählen, um während längerer Außeneinsätze eine Anstrengung der Augen zu vermeiden. Die matte Oberfläche verhindert Reflexionen. Daher ist die unzureichende Helligkeit hier der größte Hemmschuh. Für einen Einsatz in Konferenzräumen oder Kaffeehäusern ist der Bildschirm jedoch mehr als ausreichend.
Die HD Webcam kann sowohl Bilder als auch Filme in bis zu 720p (1280x800) aufnehmen, wobei die Qualität besser als erwartet ist. Die Kamera arbeitet sogar bei maximaler Auflösung schnell und ruckelfrei. Dennoch, in gut beleuchteten Räumen werden die besten Ergebnisse erzielt.
Die Blickwinkelstabilität ist notebook-typisch und nicht außergewöhnlich für ein TN-Panel. Die Farben reagieren am empfindlichsten auf Blick von unten, sind aber gut beim Blick von den Seiten oder von oben. Dennoch ist ein Blickwinkel größer als 45 von keiner Seite empfehlenswert. Solange nur ein einziger Nutzer den Bildschirm betrachtet, sollten die Einschränkungen des TN-Panels jedoch kein Problem darstellen.
Leistung
In unserem E6320 Testgerät arbeitet eine Intel Sandy Bridge Core i7-2620M CPU mit 2.7GHz Basistakt und Turbo Boost bis zu 3.4GHz. Diese Zweikern-CPU wurde im Q1 2011 eingeführt, war zu diesem Zeitpunkt eine der schnellsten Zweikern-CPUs und kann sich ein Jahr später noch immer behaupten. Jenen, die eine noch schnellere CPU wünschen, stellt Dell für das E6320 auch eine 2.8GHz Core i7-2640M zur Auswahl. Zudem sind auch Durchschittsoptionen wie Core i5-2540M, Core i5-2520M und Core i3-2330M verfügbar. Dass das E6320 Sandy Bridge CPUs mit voller Spannung aufnehmen kann, ist für Power-User, die mit einem niedriger getaktetem ULV Modell unzufrieden sein könnten, sicher vorteilhaft.
Unabhängig von der CPU-Wahl bietet jede Konfiguration eine integrierte Intel HD3000 Grafik. In unserem Modell taktet diese mit einer Basistaktrate von 650MHz und kann mittels Turbo Boost auf bis zu 1.3GHz hochgetaktet werden. Trotzdem ist die Intel HD 3000 für Benutzer mit niedrigen Erwartungen an 3D Leistung bestimmt. Erwarten Sie sich also nicht mehr als ruckelfreie HD Videos, Flash Spiele und leichtes Gaming. Hier finden sie einen ausführlichen Test des integrierten Grafikchips.
Bezüglich Hauptspeicher startet das E6320 mit 2GB, doch in unserem Testmodell sind benutzerwartbare 2x 2GB PC3-10700 DDR3 Module verbaut. Man kann bis zu 8GB RAM konfigurieren. Wir empfehlen wenigstens 4GB für die meisten Benutzer. Die Bodenplatte kann für den Zugriff auf RAM und Mini Card entfernt werden, doch die vielen Schrauben sind teilweise nur mühsam zu entfernen.
Dank seiner schnellen Zweikern-CPU schneidet das Dell E6320 in unseren CPU-orientierten Benchmarks ausgezeichnet ab. Andere namhafte Notebooks mit der gleichen CPU sind unter anderem das 2011 MacBook Pro, das 13.3-zöllige Acer Aspire 3830TG und das 14-Zoll große HP EliteBook 8460p. Die Ergebnisse des E6320 im CineBench R11 64bit CPU sind mit jenen dieser Notebooks vergleichbar (3.07 vs. 3.11 und 3.07 im Acer und HP). Turbo Boost war in unserem 13-Zoll MacBook Pro automatisch ausgeschaltet, sodass kein fairer Vergleich zwischen dem Dell und dem besagten Mac gezogen werden kann.
Ohne Rücksicht darauf schneidet das E6320 mit 8007 bzw. 2682 Punkten sehr gut im PCMark Vantage und PCMark 7 ab ohne mit einer SSD ausgestattet zu sein. Das Dell Vostro 3550 mit der gleichen Core i7 CPU erreichte beispielsweise nur 7842 und 2059 Punkte in diesen synthetischen Benchmarks. Das ähnlich ausgestattete HP 8460p schnitt mit 7734 und 1994 Punkten in Vantage und PCMark 7 etwas schlechter ab. Dagegen schlägt das 3830TG das E6320 klar in diesen beiden PCMark Tests mit 12371 und 3938 Punkten. Diesen gewaltigen Leistungsvorteil verdankt das Acer Testmodell vor allem seiner 120GB MLC SSD. Wer Wert auf ultimatives Ansprechverhalten legt, sollte das E6320 daher mit einer SSD ausstatten.
PCMark Vantage Result | 8007 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2682 Punkte | |
Hilfe |
In den GPU-orientierten Benchmarks entspricht der integrierte Intel Grafikchip unseren Erwartungen. Das heißt, dass die Leistung in 3D-intensiven Anwendungen und Spielen nicht besonders beeindruckend ist, aber ausreichend für alle anderen. Erwähnenswert ist jedoch, dass die Intel HD 3000 im E6320 scheinbar alle anderen Notebooks mit der gleichen GPU übertrifft, beispielsweise das ThinkPad X220T und das ProBook 5330m, welche 1531 bzw. 1382 Punkte im 3DMark Vantage GPU erreichen.
Bei Computerspielen macht das jedoch nicht viel Unterschied, sodass moderne 3D Spiele kaum spielbar sind. Das E6320 ist schließlich ein typisches Business-Notebook. Hier finden Sie eine ständig aktualisierte Liste von Spiele-Benchmarks, die auf dem Intel HD 3000 Grafikchip in Sandy Bridge Prozessoren ausgeführt wurden.
3DMark 03 Standard | 11445 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 8250 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 2061 Punkte | |
Hilfe |
min. | mittel | hoch | max. | |
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Fifa 12 (2011) | 79 | 48 | 28 |
Massenspeicher
Unser Testgerät ist mit einer 7200U/min 320GB HDD mit 16MB Cache von Seagate ausgestattet. Es handelt sich dabei um die Basiskonfiguration des E6320. Das Modell kann mit einer Festplatte mit bis zu 500 GB oder einer SSD mit bis zu 256GB konfiguriert werden, wobei letztere Option Zusatzkosten von etwa $500 verursacht. Die SSD Lösung mag für viele Nutzer erstrebenswert erscheinen, doch es werden auch Festplatten mit verschüsseltem Advanced Format 512e/4K für preisbewusste Käufer mit sensiblen Daten angeboten.
Das verbaute Seagate Laufwerk zeigt eine Durchschnittstransferrate von 72.1MB/s in HDTune - ein guter Wert für ein 7200U/min Laptop Laufwerk. Damit ist sie schneller als die 7200U/min Western Digital (63.8MB/s) im Vaio VPC-SB1Z9EB, doch langsamer als die 7200U/min Hitachi (82.4MB/s) im HP ProBook 5330m. Das 5400U/min Laufwerk im 2011 MacBook Pro schlägt sie aber.
Von den theoretischen 320GB sind 13.15GB für eine Recovery Partition reserviert und 284.68GB werden für das Defaultlaufwerk C verwendet.
Emissionen
Geräuschemissionen
Das E6320 ist insgesamt leise, könnte diesbezüglich aber noch besser sein. Wie viele Notebooks kann auch das Dell unter Last sehr laut werden. Im Idle-Betrieb ist ein geringfügiges Summen des Lüfters in einem ziemlichen ruhigen Raum wahrnehmbar. Dies ist unerfreulich, da sogar das HP ProBook 5330m mit seiner Voll-Spannungs-Core-i5-CPU im-Idle Betrieb nahezu leise bleibt. Leider machte der vorinstallierte "Quiet"-Energieplan bezüglich Betriebsgeräusch keinen Unterschied. Erfreulicherweise stieg das Lüftergeräusch nicht beim Abspielen von HD-Videos. Um Geräusche vom DVD-Laufwerk zu vermeiden, empfehlen wir Video-Streaming oder das Abspielen von Festplatte.
Unter Volllast (z.B. FurMark + Prime95) messen wir für das Dell über 40 dB in einem 15cm Abstand von der Vorderkante. Wenn das Notebook nicht auf "Ultra-Leistung" konfiguriert ist, handelt es sich dabei jedoch nicht um die maximale Lüftergeschwindigkeit. Diese erwähnte Option erlaubt die maximale Lüftergeschwindigkeit und schränkt damit potentielle CPU-Throttling Probleme ein. Mit dieser Einstellung konnten wir einige Dezibel mehr messen und es war auch subjektiv lauter.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 33.5 / 34 / 34.9 dB(A) |
DVD |
| 37.2 / dB(A) |
Last |
| 41.6 / 43 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: BK Precision 732A Digital Sound Meter (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Das Gerät wird sogar nach zwei Stunden Idle Betrieb ziemlich warm. Im Durchschnitt ist die Unterseite ohne Last etwa 2-3 Grad wärmer als die Tastatur und die Handballenablagen. Der obere linke Bereich, welcher sich am nähesten zum Lüfter befindet, ist deutlich wärmer als der gegenüberliegende Teil des Notebooks.
Unter Last mit FurMark und Prime95 und dem "High Performance" Energie-Profil ändert sich die Temperatur nicht so stark. Der Tastaturbereich bleibt im Vergleich zur Unterseite ziemlich kühl. Doch der Temperaturunterschied zwischen dem einen hinteren Eck und dem anderen vergrößert sich weiter. Zu berücksichtigen ist, dass die Umgebungstemperatur von 18 Grad Celsius während des Test etwas niedrig war. Die Unterseite des Notebooks wurde hier zu keiner Zeit unangenehm heiß.
Unser stundenlanger Stresstest mit FurMark und Prime95 führte nicht zu Throttling Problemen. CPU und GPU Aktivität wurden mit HWiNFO überwacht. Wie erwartet blieb der CPU Turbo Boost bis zu 3.4GHz nur kurz aktiv, aber die Taktfrequenz pendelte sich zwischen 2.7GHz und 2.8GHz ein. Auf ähnliche Weise pendelte sich die GPU auf etwa 700MHz bis 850MHz Taktfrequenz ein und fiel nie unter 650MHz. Stoppt man Furmark, kann die Taktfrequenz beider CPU Kerne wieder auf bis zu 3.2GHz steigen. Ein Hinweis darauf, dass die nun verfügbaren Extra-Kapazitäten der Idle GPU von der CPU beansprucht werden. Das 3DMark 06 CPU Ergebnis unmittelbar nach dem Stresstest blieb mit 3839 Punkten im Wesentlichen unverändert.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 29.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.1 °C (von 21.4 bis 281 °C für die Klasse Subnotebook).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 36.4 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 24.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 26.8 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (+1.5 °C).
Lautsprecher
Ähnlich dem Lenovo X120 und X121e befinden sich die Lautsprecher des E6320 an der zum Schreibtisch hin abgeschrägten Vorderkante. Für die beiden Kanäle sind insgesamt 4 Ohm und je ein 1 Watt angegeben, sodass die Bassleistung der Mini-Lautsprecher nicht optimal ist. Positiv ist, dass die Lautsprecher bei maximaler Lautstärke ziemlich laut sein können und der Klang mit steigender Lautstärke unverzerrt bleibt. In Anbetracht der Größe werden die Lautsprecher ihrer Aufgabe gerecht, jedoch sind externe Lösungen für längere Musik- oder Video-Sessions empfehlenswert.
Akkulaufzeit
Die Latitude E-Serie ist insofern interessant als für sie nicht nur eine Anzahl verschieden großer Akkus angeboten werden, sondern auch eine Mischung aus Hauptakku und E-Modular Akku. Als Hauptakku an der Rückseite sind 3-Zellen (30Wh) und 6-Zellen (60Wh) Lithium-Ionen Module erhältlich. Der E-Modular Schacht an der rechten Seite kann ein eigenständiges 3-Zellen Modul aufnehmen. Zusätzlich kann ein 9-Zellen (97Wh) Lithium-Ionen "Slice"-Polymer Modul an die E-Dock Schnittstelle an der Unterseite für noch längere Akkulaufzeiten angeschlossen werden.
Der Benutzer sollte berücksichtigen, dass der 3-Zellen E-Modular Akku kleiner und leichter ist als der 6-Zellen Hauptakku (0.224kg vs. 0.340kg) und dass das E6320 normalerweise auch nur vom E-Modular Akku mit Strom versorgt werden kann. Daher kann der Benutzer das Gewicht des Gesamtnotebooks bei ausschließlicher Verwendung des E-Modular Akkus um einen kleinen, aber spürbaren, Teil verringern.
Wie lang hält das E6320 nun durch? Unser Testmodell war mit einem 6-Zellen Hauptakku und einem 3-Zellen-Zusatzakku ausgestattet. Mit dem Hauptakku erreichte es im Readers Test des BatteryEater Tools bei minimaler Helligkeit, abgeschalteten WLAN und Energiesparmodus mit deaktiviertem "Sleep" 324 Minuten. Die minimale Akkulaufzeit, aufgezeichnet mit dem Classic Test, beträgt bei maximaler Helligkeit, aktivem WLAN und Höchstleistungsprofil mit ausgeschaltetem "Sleep" nur 63 Minuten. Bei 66 Prozent Helligkeit und mit Profil "Ausgewogen" konnten wir 237 Minuten im Web surfen und dabei gelegentlich das Hulu Video anschauen. Natürlich schwankt dieser Wert je nach Nutzung stark, doch für ein Notebook mit einer 2.7GHz Voll-Volt-Core i7 CPU ist diese Laufzeit weit entfernt von schlecht.
Leider konnte der BatteryEater den E-Modular Akku weder korrekt erkennen noch seine Laufzeiten aufzeichnen. Trotzdem konnten wir mit dem Readers Test im Energiesparmodus und ansonsten mehr oder weniger den gleichen Bedingungen ca. 3.5 Stunden aufzeichnen. Nutzt man sowohl den Hauptakku als auch den Zusatzakku wird sich die Akkulaufzeit also dementsprechend verlängern. Wenn beide Akkus angeschlossen sind, wird das Notebook zuerst den Zusatzakku leeren und erst danach den Hauptakku.
Fazit
Das Latitude E6320 ist im Grunde genommen ein vielseitiges Business-Notebook und erfüllt die Versprechen zumindest in Bezug auf seine Zielgruppe. Das heißt, wer ein extra leichtes Notebook mit minimalistischem Design, angemessener Spielefähigkeit und einem extra hellen Bildschirm sucht, sollte sich woanders umsehen.
Doch für den Durchschnitts-Business-User ist das E6320 in den wichtigsten Bereichen ausgezeichnet. Da ist einmal die robuste und dicke Ausführung, mit welcher es unterwegs bei weitem mehr Erschütterungen und Prellungen wegstecken kann als leichtere und dünnere Modelle, auch wenn diese ähnliche Metalllegierungen benutzen. Dell streicht "Langlebigkeit" und "Robustheit" absolut hervor und das ist für ein kleines 13.3-Zoll Notebook mit Voll-Volt-Sandy-Bridge CPU beeindruckend.
Zweitens wird das E6320 durch die Anschlussoption E-Dock und E-Modular-Bay zum Meister in Sachen Erweiterbarkeit. Dass der Benutzer die Akkulaufzeit verlängern kann, ein optisches Laufwerk oder zusätzlich Ports fliegend einbauen kann ist sicher unbezahlbar. Ein voll ausgestattetes E6320 mit WWAN, GPS, vPro, Bluetooth und einer Handvoll anschlussfähigem Zubehör kann durchaus einen zuverlässiger Primärrechner abgeben.
Doch sollten sich die Benutzer des durchschnittlichen Bildschirms, des ziemlich kleinen Touchpads und des etwas teuren Zubehörs bewusst sein, vor allem wenn mehrere Module benötigt werden. Zwar ist der Einstiegspreis für das Basismodell mit $1019 (ab 969 Euro excl. MwSt) zur Zeit des Schreibens relativ hoch, doch ist das E6320 ein solider Diensterbringer und ein anpassbarer Marathonläufer.