Test Bullman Tab 9 AQQ Revolution Tablet
Offensichtlich hat sich der direkte Vorgänger unseres Testprobanden gut verkauft, denn der Hersteller setzt bei seiner Quad-Core-Variante des Tab9 AD ebenfalls auf das allseits bekannte 9,7-Zoll-Display im 4:3-Format. Der gravierendste Unterschied liegt eindeutig im verbauten SoC, denn beim Tab9 AD wurde noch ein Dual-Core von Rockchip verbaut (RK3066). Trotzdem war die Performance im Vergleich zu deutlich hochpreisigeren Geräten überraschend gut. In dem Tab9 AQQ werkelt kein geringerer SoC als der Exynos 4412 Quad-Core von Samsung. Dieser ist ebenfalls in den aktuellen Geräten der Galaxy Reihe verbaut (Galaxy S3, Galaxy Note 10.1., Galaxy Note II, Galaxy Camera) und erzielt sehr gute Ergebnisse. Die dazugehörige 4-Kern-Mali-400 ist für ihre exzellente Grafikperformance bekannt und lässt hervorragende Ergebnisse erhoffen. Als Sahnehäubchen wird der SoC von 2 GB DDR3-Arbeitsspeicher unterstützt. Sofern das Gesamtpaket überzeugen kann und die erwartete Leistung bestätigt wird, ist das Tab9 AQQ Revolution und bei einer UVP von 329 Euro eine klare Kampfansage gegen die Geräte aus dem Hochpreissegment.
Die Rückseite des Tab9 AQQ besteht größtenteils aus angerautem Aluminium. Der rückwärtige, untere Gehäuseteil ist aus weißen, matten Polycarbonat. Darunter verbergen sich aller Wahrscheinlichkeit nach die Funkmodule. Die komplette Displayumrandung besteht aus dem gleichen Kunststoff. Auffällig sind die unterschiedlich großen Spaltmaße: Während an der Geräteoberseite zwischen dem Aluminium und dem Gehäuserahmen fast kein Abstand zu erkennen ist, sind an den Geräteseiten deutliche Lücken zu sehen. In diesem Bereich fällt anhand einer spürbaren Kante besonders auf, dass der Materialübergang nicht sauber verarbeitet ist. Trotz der Verwendung von Aluminium ist das Gerät nicht sonderlich verwindungssteif und bei einem groben Umgang knarzt es gelegentlich. Die Displayumrandung ist nicht vom eigentlichen Display abgesetzt. Dementsprechend raten wir davon ab, das Gerät mit dem Display auf den Untergrund aufzulegen, um Kratzer zu vermeiden.
Wenn auch nur geringfügig, ist das Tab9 AQQ im Vergleich zu seinem Vorgänger breiter, höher und länger (244 mm x 12,5 mm x 187 mm). Erstaunlich dabei ist, dass trotz der Verwendung von Aluminium das Gesamtgewicht um 41 Gramm auf 689 Gramm sinkt. Das Gewicht (652 Gramm) und die Größe (241,2 mm x 185,7 mm x 9,4 mm) des iPad 4 erreicht das Testgerät noch nicht vollends.
Die technischen Daten des Bullman Tab9 AQQ lesen sich wie die der Highend-Tablets. Der Quad-Core-SoC (System-on-a-Chip) mit einer Taktrate von 1,5 GHz stammt aus dem Hause Samsung und wird von fulminanten 2 GB DDR3-Arbeitsspeicher unterstützt. Als GPU kommt die 4-Kern-Lösung, Mali-400, zum Einsatz. Visualisiert werden die Inhalte auf einem kapazitiven IPS-Display der 2. Generation von LG. Bei der Auflösung muss sich der Käufer mit 1.024 x 768 Bildpunkten zufrieden geben. Das Tab9 AQQ gibt es nur in einer Farbe und ebenso nur mit einem Flash-Speicher von 16 GB. Dank Micro-SD-Slot ist die maximale Kapazität jedoch um bis zu 32 GB erweiterbar.
Die Anschlussmöglichkeiten des Tab9 AQQ sind sehr vielfältig und versammeln sich allesamt an der rechten Gehäuseseite. Aufgeladen wird das Tablet über ein Netzteil mit proprietärem Anschluss. Das Laden über den ebenso eingebauten Micro-USB-Anschluss funktioniert indes nicht. Dafür wird das Gerät beim Anstecken an einen Computer direkt als Massenspeicher erkannt und eingebunden. Laut den Herstellerspezifikationen soll es über den Micro-USB-Anschluss und einem USB-OTG-Kabel möglich sein, ein 3G-/UMTS-Stick der Firma Huawei (Modell: e1750) anzuschließen. Direkt oberhalb finden wir die 3,5-mm-Klinkenbuchse zum Einstecken eines Kopfhörers (nicht im Lieferumfang enthalten). Der Mini-HDMI-Port erlaubt, das Bild des Tablets auf einen geeigneten Fernseher zu projizieren, und unter Zuhilfenahme des Micro-SD-Slots kann die maximale Speicherkapazität verdreifacht werden (bis zu 48 GB). Diese beiden Anschlüsse wurden beim Vorgängermodell noch von einer Schutzklappe verdeckt, beim Tab9 AQQ verzichtet man offenbar darauf. An der oberen rechten Seite ist der Power-Button positioniert – direkt in der Nähe der Lautstärkewippe an der rechten Geräteoberseite.
Software
In puncto Betriebssystem hat sich wenig verändert: Es kommt immer noch Android 4.0.4 zum Einsatz. Erste Andeutungen auf der Homepage lassen vermuten, dass es in naher Zukunft ein Update auf Android 4.2 geben wird. Ähnlich sieht es auch mit vorinstallierter Bloatware aus. Bis auf wenige Apps wie der „ES File Explorer“ und „APK Installer“ erhält der Käufer ein jungfräuliches Betriebssystem auf dem Tab9 AQQ.
Kommunikation & GPS
Es liegen keine exakten Daten und Modellbezeichnungen über die verbauten Hardwaremodule vor, aber die identischen Spezifikationen lassen vermuten, dass die Bauteile die gleichen sind. Das WLAN-Modul funkt mit dem Standard IEEE 802.11 b/g/n und liefert eine konstant stabile Verbindung. Es können keine unerwarteten Abbrüche festgestellt werden. Bei dem Bluetooth-Modul war uns beim Tab9 AD nicht bekannt, welcher Standard angewendet wird. Beim Tab9 AQQ ist dieser Umstand bekannt, denn es kommt Bluetooth 4.0 zum Einsatz. Zur Navigation kann der Testproband nur begrenzt eingesetzt werden, denn es mangelt ihm an einem GPS-Empfänger.
In Summe lässt sich in diesem Abschnitt sagen, dass sich zwischen Vorgänger und Nachfolger nichts verändert hat. Bis auf den fehlenden GPS-Empfänger ist dies jedoch auch nicht tragisch, denn die Hardware hat bereits beim Bullman Tab9 AD keinen Anlass zu Kritik geliefert.
Kameras & Multimedia
Ungewöhnlich positioniert, aber dennoch vorhanden: Die Hauptkamera des Tab9 AQQ besitzt 5 Megapixel und befindet sich nicht wie üblich auf der unteren Gehäuserückseite. Die Position tut jedoch der Funktion keinen Abbruch. Die Frontkamera hingegen löst mit mageren 0,3 Megapixeln auf und sollte daher ausschließlich zur Videotelefonie via Skype genutzt werden. Auf eine Helligkeitsunterstützung in Form einer LED-Leuchte muss das Testgerät verzichten. Vorzugsweise sollten daher Bilder bei ausreichend vorhandenem Umgebungslicht geschossen werden.
Unsere Testbilder liefern leider ein eindeutiges Ergebnis: Die Front- sowie die Hauptkamera sollten ausschließlich dann benutzt werden, wenn keine anderen Kameras zur Verfügung stehen. Bei Innenaufnahmen mit mäßigem Umgebungslicht rauscht bereits die Hauptkamera sehr stark und liefert detailschwache Bilder. Der winzige Sensor der Frontkamera kommt mit Innenaufnahmen überhaupt nicht zurecht und dunkelt das Bild extrem stark ab. Dementsprechend braucht die Frontkamera auch viel Umgebungslicht, falls sie zur Videotelefonie eingesetzt werden soll. Denn sonst kann der Kommunikationspartner nichts erkennen. Möchte man Schnappschüsse bei Tageslicht und unter freiem Himmel machen, so haben beide Kameras weniger mit Bildrauschen zu kämpfen, sondern vielmehr mit einer wenig detailgetreuen Wiedergabe. In Summe überzeugen uns beide Kameramodule nicht und wir raten dem Käufer, diese auch nur zu nutzen, wenn keine Alternativen zur Hand sind. Beide Testbilder wurden mit der Referenzkamera Canon EOS 600D mit f5.6 bei 50 mm Festbrennweite aufgenommen. Dazu wurde ausschließlich der Automatikmodus verwendet.
Zubehör
Bullman legt seinem Tab9 AQQ keinerlei Kurzanleitungen oder sonstiges Lesematerial bei, dafür aber ein zusätzliches USB-OTG-Kabel (On-the-Go). Damit können Festplatten, Tastaturen oder ähnliche Geräte an das Tablet angeschlossen werden. Ferner ist natürlich das proprietäre Netzteil dabei und zudem noch ein USB-Kabel zum Anschluss des Tablets an einen Computer.
Garantie
Gemäß den Herstellerangaben wird eine Garantie von 24 Monaten gewährleistet. Garantieerweiterungen sind vom Hersteller nicht vorgesehen.
Eingabegeräte & Bedienung
Wie üblich bei Geräten mit Touchscreen steht auch die Bedienung mit dem kapazitiven 9,7-Zoll-Display im Vordergrund. Die Eingaben funktionieren bei dem Tablet problemlos, und das Gerät setzt diese auch punktgenau und mit angemessener Geschwindigkeit um. Ebenso wie beim Vorgänger ist eine Bedienung mit gleichzeitig maximal fünf Fingern möglich. Der Wechsel vom horizontalen zum vertikalen Modus erfolgt nach einer Gedenksekunde größtenteils ruckelfrei.
Das Schreiben auf der Touchscreen-Tastatur funktioniert ebenfalls erfreulich gut -nicht zuletzt, weil die Tasten, vor allem im Landscape-Modus, sehr groß dargestellt werden. Die Größe der Buchstaben besitzt Vor- und Nachteil zugleich: Es wird eine hohe Treffsicherheit garantiert, allerdings sind fast 50 % des Displays von der Tastatur bedeckt. Es bleibt nur noch wenig Platz, um den eigentlichen Inhalt (beispielsweise einer Website) zu lesen. Hält man das Tablet hochkant, sind die Tasten immer noch ausreichend groß und es kann deutlich mehr Inhalt auf dem Display dargestellt werden. Bedingt durch die Diagonale von 24,64 cm und die daraus resultierende Breite kann der Nutzer jeden Buchstaben komfortabel erreichen und muss keine Verrenkungen machen. Oftmals ist das bei größeren Geräten der Fall.
Zwei Hardwaretasten finden wir an dem Tablet. Wie üblich ist das einmal der Power-Button und einmal die Lautstärkewippe. Die Druckpunkte sind akzeptabel, wenngleich man auch etwas mehr Kraft aufwenden muss.
Das Display des Tab9 AQQ ist - wie das des Vorgängers - aus der Schmiede von LG. Leider hat sich ebenfalls an der Auflösung nichts verändert. Das bedeutet, dass der Käufer mit mageren 1.024 x 768 Pixeln auf einem 9,7-Zoll-Display zurechtkommen muss. Von der zu 100 % größeren Auflösung des Apple iPad 4 kann das Tab9 AQQ nur träumen – und der Käufer auch. Jedoch sei zur Rechtfertigung gesagt, dass die doppelt so große Auflösung des iPad 4 auch mit einem doppelt so hohen Preis zu Buche schlägt. Genau wie beim Vorgänger haben wir auch beim Tab9 AQQ zu bemängeln, dass es keine automatische Helligkeitssteuerung gibt. Der Anwender muss, dem Umgebungslicht entsprechend, immer selbstständig die Displayhelligkeit regeln.
Obwohl bislang eine enorme Ähnlichkeit der Hardwarebauteile zwischen Vorgänger und Nachfolger erkennbar war, ähneln sich beide Displays nur in wenigen Gesichtspunkten. Dem Bullman Tab9 AD haben wir in unserem Test von Mitte Oktober 2012 ein überaus gutes Display bescheinigt. Dem Nachfolger fehlt es hingegen deutlich an Helligkeit und Ausleuchtung.
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Ausleuchtung: 75 %
Helligkeit Akku: 175 cd/m²
Kontrast: 1094:1 (Schwarzwert: 0.16 cd/m²)
Mit einer durchschnittlichen Helligkeit von 182,2 cd/m² liegt es sehr weit hinter der Konkurrenz. Das Tab9 AD liefert satte 391,3 cd/m2 und das Galaxy Note 10.1 erreicht ebenfalls knapp 100 % höhere Werte (363,3 cd/m²). Gleiche Probleme lassen sich bei der Ausleuchtung erkennen: 75 % Ausleuchtung sind heutzutage kein Aushängeschild mehr, zumal Bullman mit dem Tab9 AD bewiesen hat, dass es besser geht (89 % Ausleuchtung). Eine Verbesserung ist bei dem Schwarzwert zu erkennen und da sehen dann auch ein Galaxy Note 10.1 (0,47 cd/m²) und ein iPad 4 (0,39 cd/m²) alt aus. Dank eines Wertes von 0,16 cd/m² ergibt sich auch ein sehr hoher Kontrast von 1094:1.
Da es sich bei dem getesteten Gerät um ein Vorserienmodell handelt, ist es möglich, dass nicht das Seriendisplay eingebaut ist. Dementsprechend kann es möglich sein, dass die Testergebnisse des Seriendisplays variieren. Ist dies der Fall, werden wir die Testresultate nachreichen und anpassen.
Überfliegt man die Werte der Displayhelligkeitsmessung, wird dem geschulten Auge bereits klar, dass der produktive Außeneinsatz schwierig werden könnte. Obwohl Schwarzwert und Kontrast auf einem hohen Niveau liegen, ist es schwer, Inhalte bei Sonneneinstrahlung klar und deutlich lesen zu können. Einer guten Lesbarkeit stehten die geringe durchschnittliche Helligkeit sowie das stark spiegelnde Displayglas im Wege.
Eine ausgeprägte Blickwinkelstabilität wird dank der IPS-Technologie gewährleistet. Hinzu kommt der hohe Kontrast. Somit können größte Betrachtungswinkel realisiert werden. Erst bei extrem spitzen Winkeln fällt der Kontrast ab und die Farben verblassen.
Bullman hat eine andere Richtung eingeschlagen und verwendet bei dem Tab9 AQQ nicht länger einen SoC von Rockchip, sondern den performanten Quad-Core Exynos 4412. Dieser SoC steckt auch in den bekannten Highend-Geräten der Galaxy Reihe wie dem Galaxy S3, dem Galaxy Note II und dem Galaxy Note 10.1. Der Exynos 4412 wird in der 32-nm-Strukturbreite gefertigt und arbeitet mit einem Kerntakt von 1,5 GHz auf allen vier ARM Cortex-A9-Kernen. Genau wie das Galaxy Note 10.1 stehen dem Tab9 AQQ insgesamt 2 GB DDR3-Arbeitsspeicher zur Verfügung.
Aufgrund des gleichen SoCs und derselben Menge an Arbeitsspeicher müssten die Benchmarkergebnisse des Tab9 AQQ und des Galaxy Note 10.1 sehr ähnlich sein. Zudem ist es wahrscheinlich, dass der Vorgänger deutlich schlechter in Sachen Performance abschneidet. Um diese Vermutung zu untermauern, haben wir diverse synthetische und browserbasierte Benchmarks durchgeführt.
Zuerst wurden anhand diverser Apps die synthetischen Tests durchgeführt und das Ergebnis entspricht den Erwartungen. Zwischen dem Galaxy Note 10.1 und unserem Testgerät herrscht ein marginaler Unterschied. Je nach Test liegt einmal das Tab9 AQQ an der Spitze und ein anderes Mal ist es das Galaxy Note 10.1. Der Bullman Vorgänger schneidet dabei grundsätzlich schlechter ab.
NenaMark2 - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Bullman Tab 9 AQQ Revolution | |
Bullman TAB 9 AD Revolution | |
Samsung Galaxy S3 | |
Samsung Galaxy Note 10.1 | |
Samsung Galaxy Note II GT-N7100 |
Geekbench 2 - 32 Bit - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Bullman Tab 9 AQQ Revolution | |
Bullman TAB 9 AD Revolution | |
Samsung Galaxy S3 | |
Samsung Galaxy Note 10.1 | |
Samsung Galaxy Note II GT-N7100 |
Basemark ES 2.0 - Taiji Free (nach Ergebnis sortieren) | |
Bullman Tab 9 AQQ Revolution | |
Bullman TAB 9 AD Revolution | |
Samsung Galaxy S3 | |
Samsung Galaxy Note 10.1 | |
Samsung Galaxy Note II GT-N7100 |
GLBenchmark 2.5 - 1920x1080 Egypt HD Offscreen Fixed Time (nach Ergebnis sortieren) | |
Bullman Tab 9 AQQ Revolution | |
Samsung Galaxy S3 | |
Samsung Galaxy Note 10.1 | |
Samsung Galaxy Note II GT-N7100 |
Bei den browserbasierten Tests kann die herausragende Hardware weniger brillieren. Bei dem aktuellen Google V8 Ver.7 schneidet sogar der Vorgänger besser ab. Alle anderen Mitstreiter erzielen zwischen 44 % und 74 % mehr Punkte. Bei dem Sunspider 0.9.1 sieht das Ergebnis ähnlich aus, denn das Tab9 AQQ überquert erneut nach 1573,6 ms als Letzter das Ziel.
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Bullman Tab 9 AQQ Revolution | |
Bullman TAB 9 AD Revolution | |
Samsung Galaxy S3 | |
Samsung Galaxy Note 10.1 | |
Samsung Galaxy Note II GT-N7100 |
Vellamo Mobile Benchmark 2.0 | |
HTML5 (nach Ergebnis sortieren) | |
Bullman Tab 9 AQQ Revolution | |
Samsung Galaxy S3 | |
Metal (nach Ergebnis sortieren) | |
Bullman Tab 9 AQQ Revolution | |
Samsung Galaxy S3 |
Sunspider - 0.9.1 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Bullman Tab 9 AQQ Revolution | |
Bullman TAB 9 AD Revolution | |
Samsung Galaxy S3 | |
Samsung Galaxy Note 10.1 | |
Samsung Galaxy Note II GT-N7100 |
* ... kleinere Werte sind besser
Die letzte Einheit unter den Benchmarks stellt der AndroBench 3 dar. Dieser Test misst die Geschwindigkeit des Flash-Speichers im sequentiellen und Random-Verfahren. Das Ergebnis ist wie zu Anfang bei den synthetischen Tests durchwachsen. Ein klarer Favorit kann nicht erkannt werden. Dennoch ist das Ergebnis durchaus zufriedenstellend. Denn immerhin veranschlagt die Konkurrenz deutlich höhere Gerätepreise.
Videos
In diesem Teilsegment schauen wir uns die Multimedia-Performance unseres Probanden genauer an. Wichtig bei einem MID (Multimedia Internet Device) ist selbstverständlich auch die Wiedergabe von Videos in High Definition (HD). Um dies genauer zu testen, spielen wir zwei Trailer vom internen Speicher aus ab. Beide entsprechen dem Full-HD-Standard (1080p). Die Datenrate der Trailer liegt bei 6.100 kBit/s und es handelt sich um MKV-Containerdateien im mp4-Format. Das Abspielen funktioniert mit den vorinstallierten Apps problemlos. Zu keiner Zeit konnten wir Fehler oder Verzögerungen erkennen.
Spiele
Aufgrund der ausreichenden Leistungsreserven kommt das Bullman Tab9 AQQ mit allen getesteten 3D- und 2D-Spielen zurecht. Bei der Rennsimulation „Need For Speed Hot Pursiut“ konnten wir keine Ruckler oder ähnliche Verzögerungen feststellen. 2D-Spiele wie „Angry Birds“ oder „Doodle Jump“ beanspruchen die Hardware des Tablets kaum und stellen daher ebenfalls kein Problem dar.
Temperatur
Beim Temperaturprofil hat sich einiges getan. Die damalige Maximaltemperatur des Tab9 AD lag bei 48,5 °C, wobei diese beim Nachfolger um satte 12 °C reduziert wurde. Genauso macht sich dies bei der durchschnittlichen Temperatur deutlich bemerkbar. Auffällig ist nur, dass sich an der Maximaltemperatur des Netzteiles sogar noch etwas negativ verändert hat. Dieses wird mit 59,1 °C sogar noch fast 5 °C wärmer. Auch die Gerätetemperaturen des Galaxy Note 10.1 sind im Durchschnitt um ca. 5 °C höher. Somit können wir dem Tab9 AQQ im Vergleich zu der Konkurrenz und dem Vorgänger eine deutliche und spürbare Verbesserung des Temperaturmanagements bescheinigen. Lediglich bei der Erwärmung des Netzteils sehen wir Verbesserungspotenzial.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 36.5 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.7 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 33.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Auf der Rückseite des Tablets, unter den ausgeschnittenen Öffnungen im Aluminium, befinden sich die beiden Lautsprecher. Der Klang ist blechern und verzerrt bei höherer Lautstärke zunehmend. Bauartbedingt muss der Hörer auf niederfrequente Musikwiedergabe verzichten – ein Problem mit dem nahezu alle ultramobilen Geräte zu kämpfen haben. Daher raten wir, Kopfhörer oder externe andere Abspielgeräte für die Musikwiedergabe zu nutzen.
Energieaufnahme
Bei der Energieaufnahme hat sich dank dem Exynos SoC und der geringeren Displayhelligkeit einiges verbessert. Vor allem bei weniger rechenintensiven Anwendungen kann der Stromverbrauch von 8,1 Watt auf 4,1 Watt verringert werden. Der geringfügige Verbrauchsunterschied zwischen dem Galaxy Note 10.1 und unserem Testgerät vermuten wir in dem Unterschied der Displaygröße (10,1 Zoll vs. 9,7 Zoll) und bei der deutlichen Differenz der durchschnittlichen Displayhelligkeit.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 2.2 / 3.3 / 4.1 Watt |
Last |
5.6 / 8.9 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Obwohl der Energieverbrauch geringer ist als beim Tab9 AD, hält der Akku in allen drei Testszenarien teilweise deutlich kürzer. Das liegt an dem Umstand, dass ein Lithium-Polymer-Akku mit lediglich 5.000 mAh verbaut wurde. Im Vorgänger wurde noch ein 62,5 % stärkerer Akku eingebaut (8.000 mAh). Daher kann das Tablet auch nicht an die Laufleistungen anderer Geräte anknüpfen. Unter Volllast bleibt das Gerät dennoch fast volle 4 Stunden einsatzbereit. Das Galaxy Note 10.1 hält bei dem realitätsnahen WLAN-Surftest knapp 80 Minuten länger durch, denn in ihm steckt ein Akku mit 7.000 mAh. Unser Testproband schafft dabei 5 Stunden und 48 Minuten. Ein eher durchschnittlicher Wert bei Tablets.
Mit dem Tab9 AQQ baut der Hersteller sein zweites Tablet der 9,7-Zoll-Klasse. Der Vorgänger, das Tab9 AD, war bei notebookcheck.com bereits im Test und erzielte ein gutes Ergebnis. Bullman hat deutlich an der Leistung geschraubt und dementsprechend auch den kompletten SoC ausgetauscht. Am Werk ist der längst bekannte Exynos 4412 Quad-Core von Samsung. Zudem wurden dem Tab9 AQQ satte 2 GB Arbeitsspeicher spendiert – in dieser Preisklasse ein seltenes Ausstattungsmerkmal. Dementsprechend laufen alle Multimediaanwendungen sehr flüssig und es kommt uns zu keiner Zeit vor, als ob das Gerät am Rande seiner Leistungsreserven stehen würde.
Leider muss sich der potenzielle Käufer mit leichten Einsparungen beim Display zufriedengeben. Zu unserer Freude wird immer noch auf ein IPS-Panel von LG gesetzt, jedoch kann uns die durchschnittliche Displayhelligkeit und die magere Ausleuchtung nicht überzeugen. Bei der Nutzung innerhalb von Räumen reicht die Helligkeit aus, im Außengebrauch kann davon keine Rede sein. Zudem ist die Displayauflösung mit 1.024 x 768 Pixeln im Vergleich zu Konkurrenzprodukten zu gering. Trotz dieses kleinen Rückschlags ist der Kontrast und der Schwarzwert des Displays über jeden Vorwurf erhaben und erzielt sehr zufriedenstellende Werte. Bereits beim Vorgänger haben wir hervorgehoben, dass das Tablet mit einer großen Anzahl an Schnittstellen versehen ist. Und bei dem Tab9 AQQ hat sich daran auch nichts geändert. Derzeit gibt es nur eine Variante in weiß, mit Aluminium-Backcover, 16 GB internem Flash-Speicher (per Micro-SD erweiterbar) und ohne eingebautes 3G-Modul.
Weiterer Kritikpunkt liefert die Verarbeitung. Das Backcover besteht zwar fast ausschließlich aus hochwertigem Aluminium, aber der Teufel steckt im Detail. Die Spaltmaße sind teilweise unterschiedlich, und auch die Kanten zwischen den Materialübergängen sind stark spürbar. Die Leistung der Kamera ist ähnlich der des Tab9 AD: unterdurchschnittlich. An dem Fehlen des GPS-Moduls hat sich leider immer noch nichts geändert, und ebenso gibt es noch immer keinen Sensor für die automatische Displayhelligkeitsregelung.
Das Gesamturteil des Bullman Tab9 AQQ fällt ähnlich dem seines Vorgängers aus. Für einen Preis von 329 Euro (UVP) ist das Gerät mit aktueller Hardware aus den Highend-Geräten der Samsung-Galaxy-Reihe ausgestattet. Zudem kommt noch der üppig dimensionierte Arbeitsspeicher, der dem Gerät eine gewisse Zukunftssicherheit verleiht. Leider wurde bei der Displayhelligkeit ein Abstrich zugunsten des Preises gemacht. Nichtsdestotrotz ist das Tablet stark konkurrenzfähig und für Kunden, die das Gerät hauptsächlich im Innenbereich einsetzen wollen, sicherlich ein guter Kauf zu einem sehr fairen Preis.