Test Apple iPhone 7 Plus Smartphone
Bereits vor der Vorstellung der neuen Smartphones aus Cupertino war eigentlich alles klar: Die Geräte werden iPhone 7 und 7 Plus heißen, äußerlich nur marginale Änderungen erfahren – und doch eine ganze Reihe an Neuerungen mit sich bringen.
Das Apple iPhone 7 Plus besitzt jetzt zwei Kameras mit unterschiedlichen Brennweiten, eine im Weitwinkel-, eine im Telebereich. So lassen sich auch Aufnahmen mit kleinerem Bildwinkel ohne digitale Verluste realisieren – zumindest bei zweifacher Vergrößerung. Apple verbaut zudem seine neueste Chip-Generation namens A10 Fusion, die natürlich wieder erheblich schneller sein soll als die Vorgängergeneration(en). Obendrein will Apple die Kameras und das Display verbessert haben. Mehr Leuchtkraft und einen größeren Farbraum versprach Phil Schiller während der Präsentation. Dazu gibt es Stereo-Lautsprecher und ein vor eindringendem Wasser und Staub geschütztes Gehäuse. Der Homebutton ist jetzt kein mechanischer Knopf mehr. Es handelt sich jetzt um eine druck- und berührungssensitive Fläche. Zwei neue Farben gibt es auch. Mattschwarz wie unser Testmodell und Diamantschwarz in Hochglanzoptik. Ach ja: Weggelassen hat Apple auch etwas. Den analogen Kopfhöreranschluss gibt es nicht mehr. Der Lightning-Port übernimmt jetzt diese Aufgabe.
Gehäuse
Wie beim iPhone 7 ändert sich auch beim iPhone 7 Plus im Vergleich zum Vorgänger erstmal wenig am Gehäuse. Dennoch ist das iPhone 7 Plus einfacher von früheren iPhones zu unterscheiden, weil es die Dual-Kamera an der Rückseite hat.
Das iPhone 7 Plus ist in Silber, Gold, Roségold und erstmals auch in Schwarz und Diamantschwarz erhältlich. Letzterer Farbton ist ein glänzendes Schwarz, das ebenso widerstandsfähig sein soll wie die anderen Modelle. Das iPhone 7 Plus ist wie auch das kleinere Modell nach IP67 gegen ein bis zu 30 Minuten langes Untertauchen im maximal einen Meter tiefen Süßwasser und gegen Staub geschützt. Ersten Videos im Internet nach zu urteilen kommen dafür feine Mesh-Einsätze hinter den Lautsprechern und Mikrofonen sowie ein spezieller Kleber zum Einsatz.
In den Videos wird auch darauf eingegangen, dass sich das iPhone 7 Plus und sein kleinerer Bruder nicht mehr in der Hosentasche verformen. Allerdings löst sich bei hohem Druck der Bildschirm vom Rahmen, weswegen man sich nicht auf das Telefon setzen sollte. Die Kameralinsen ebenso wie der Bildschirm und das Aluminium an der Rückseite sind recht kratzfest, selbst ein Schlüssel kann der Rückseite im Video nichts anhaben. Gleichzeitig sollte man keine Rasierklingen mit dem iPhone 7 Plus in einer Tasche haben, aber Rasierklingen in der Tasche sind ohnehin nicht empfehlenswert ...
Insgesamt wirkt das Chassis des iPhone 7 Plus auf uns ebenso wertig verarbeitet wie bei den Vorgängermodellen, wobei man eine Wiederholung von "Bendgate" laut den ersten Videotests im Internet diesmal ausschließen kann. Die Materialien wie Aluminium und Glas sind wieder sehr gut ausgewählt und edel, die dezenten Farbtöne fügen sich in die meisten Umgebungen nahtlos ein.
Das iPhone 7 Plus besitzt exakt die Maße des Vorgängers, ist aber um 4 Gramm leichter geworden. Mit 188 Gramm ist es aber immer noch eines der schwereren 5,5-Zoll-Smartphones.
Ausstattung
3 GByte RAM verbaut Apple im iPhone 7 Plus und damit ein GByte mehr als beim iPhone 7 und beim iPhone 6S Plus. Das sollte sich positiv auf die Multi-Tasking-Fähigkeiten des Smartphones auswirken, und auch sehr anspruchsvolle Grafikdarstellungen sollten damit möglich sein.
In Sachen Anschlüsse gleichen sich iPhone 7 und iPhone 7 Plus. Auch beim großen Modell spart Apple den 3,5mm-Klinkenanschluss ein, legt dafür aber einen Adapter bei, der den Anschluss eines Klinkensteckers am Lightning-Port möglich macht. Der Lightning Connector ist auch beim iPhone 7 Plus die einzige physische Schnittstelle. Das bedeutet aber auch: Laden und Musik hören gleichzeitig geht nur per Split-Adapter oder Lightning Dock. Beide bedeuten nochmal einen deutlichen Aufpreis.
Apropos Preise: Das iPhone 7 Plus gibt es in unterschiedlicher Ausstattung bezüglich des Massenspeichers. Darüber wird auch der Preis bestimmt. Das 32-GByte-Modell kostet 899 Euro, mit 128 GByte sind 1.009 Euro fällig und das Modell mit 256 GByte schlägt mit 1.119 Euro zu Buche. Die verfügbaren Speichergrößen und auch die Preissprünge von 110 Euro sind dieselben wie beim kleineren iPhone 7.
In Sachen Sensoren und drahtlosen Kommunikationsmöglichkeiten entspricht das iPhone 7 Plus seinem kleinen Bruder, weshalb wir auf dessen Test verweisen.
Software
Zeitgleich mit der Veröffentlichung des iPhone 7 und iPhone 7 Plus schaltet Apple auch iOS 10 frei, die neueste Software-Version des mobilen Betriebssystems. Die auffälligsten Änderungen für iOS-Veteranen ergeben sich gleich beim Aufwachen des Betriebssystems: Der Bildschirm des iPhone 7 Plus geht bereits an, wenn man das Smartphone hochhebt. Mehr als einmal wird man deshalb in der Eingewöhnungsphase das iPhone wieder in den Standby-Modus bringen, weil man es einfach gewohnt ist, die entsprechende Taste zu drücken.
Auch beim nächsten Schritt, dem Entsperren des Bildschirms, hat sich etwas geändert: "Slide to unlock" gibt es nicht mehr. Wer nach rechts über den Bildschirm streicht, der ruft den Benachrichtigungs-Bildschirm auf. Zum Entsperren nutzt man nun den Home-Button.
Ansonsten sind viele Änderungen für den Nutzer auf den ersten Blick kaum sichtbar. Es wurden wieder einige Sicherheitslücken geschlossen und Siri kann nun auch von externen Apps genutzt werden. Außerdem wurden die Benachrichtigungen auf dem Sperrbildschirm erweitert. Sie können nun Bilder und Videos anzeigen sowie direkt zur Antwort auf eine Nachricht genutzt werden. Erst wenn man die einzelnen Apple-Apps aufruft, werden die zahlreichen Änderungen von Apples laut eigener Aussage bisher größtem Release sichtbar:
Besonders umfassend wurde iMessage überarbeitet. Apple hat wohl verstanden, dass die Konkurrenz durch WhatsApp und SnapChat immer größer wird. Entsprechend poppig sind die neuen Features, die Apple seinem Messenger spendiert: Man kann handschriftliche Nachrichten verfassen, die beim Empfänger nach und nach entstehen, so als würde man sie gerade schreiben. Außerdem kann man bestimmen, mit welcher Animation die Sprechblasen mit der neuen Nachricht entstehen sollen. Einzelne Wörter lassen sich automatisch durch Emojis ersetzen, und wenn man "Happy Birthday" oder ähnliche Dinge schreibt, gibt es Animationen, die den ganzen Screen einnehmen.
Außerdem kann man jemanden überraschen, indem man ihm ein verdecktes Foto schickt, das derjenige erstmal aufdecken muss. Es gibt nun Schnellantworten, die man einfach und flott zurücksenden kann. Außerdem lassen sich Nachrichten und Fotos mit Stickern verzieren. Von SnapChat hat man sich neue Möglichkeiten abgeschaut, Fotos und Videos mit Animationen und weiteren Elementen zu versehen. Außerdem gibt es nun Apps für iMessage, über die sich weitere Funktionen direkt aus der App erledigen lassen.
Maps soll ebenfalls schlauer werden und abhängig vom Standort direkt überlegen, wohin der Nutzer gehen könnte. Diese Vorschläge werden dann gleich angezeigt. Ebenso kann man in Restaurants, die das entsprechende Maps-Feature unterstützen, direkt einen Tisch reservieren. Wenn man die Navigation nutzt, kann die App nun beispielsweise Tankstellen entlang der Route anzeigen.
Die neue Home-App dient der Steuerung des Smart Homes. Fotos werden nun automatisch nach Dingen und Menschen durchsucht und damit vertaggt. So kann man bespielsweise nach Fotos am Strand suchen, die dann angezeigt werden.
Texteingaben werden nun noch stärker automatisch mit den Nutzerinformationen verknüpft. So schlägt das iPhone beispielsweise automatisch Telefonnummern vor, wenn man jemand eine Telefonnummer senden möchte, oder es zeigt einem die freien Zeiten im Kalender an, wenn man sich mit jemandem verabredet.
Apple verspricht auch weiterhin, dass übertragene Nutzerdaten immer verschlüsselt werden und nicht dazu benutzt werden, Profile anzulegen.
Mehr zu iOS 10 erfahren Sie auch im Test des iPhone 7.
Kommunikation und GPS
Die Kommunikationsmodule im Apple iPhone 7 Plus sind identisch mit denen aus dem iPhone 7. Wie die Kollegen von iFixit herausgefunden haben, ist das Qualcomm-Modem MDM9645M für die Kommunikation unterwegs zuständig. Dies ist nominell sogar ein LTE Cat. 12-Modul, jedoch lassen die veröffentlichten technischen Daten darauf schließen, dass es nur mit dem LTE Cat. 9-Standard arbeitet, denn die Download-Geschwindigkeit wird mit bis zu 450 MBit/s angegeben. Dies betrifft jedoch nur die Modelle in den USA, Japan und China. In Europa kommt das Modem Intel XMM7360 zum Einsatz, welches laut den Kollegen von Cellular Insights eine etwas schwächere Performance bietet. Bei der Frequenzabdeckung lässt Apple sich nicht lumpen und spendiert 23 unterstützte LTE-Frequenzbänder. Davon sind vier TDD-LTE-Bänder. Auch die Frequenzabdeckungen für HSPA+ und der GSM-Netze lassen keine Wünsche offen. Somit dürften auch Weltenbummler in allen Teilen der Welt eine Verbindung bekommen.
Während Apple im iPad Pro 9.7 erstmals eine zusätzliche eSIM verbaute, hätten wir diesen Schritt nun eigentlich auch im iPhone 7 Plus erwartet. Doch Fehlanzeige, es gibt nur den gewohnten Einschub für eine Nano-SIM-Karte. Schade eigentlich, denn gerade im Zusammenhang mit der weltweiten Einsetzbarkeit des Smartphones hätte eine eSIM das Leben manches Reisenden sicherlich vereinfacht. Der Empfang des iPhone 7 Plus ist in der Großstadt sowohl im Netz von O2 als auch Vodafone unauffällig gewesen. Selbst in Gebäuden haben wir immer eine stabile LTE-Verbindung gehabt.
Beim WLAN-Modul hat sich im Vergleich zum iPhone 6S Plus nichts geändert. Es unterstützt weiterhin die gängigen IEEE-802.11-Standards a/b/g/n/ac und funkt demnach in den Frequenzbereichen 2,4 und 5,0 GHz. Erstmals unterziehen wir ein iPhone jedoch auch unserem Netzwerktest mit unserem Referenzrouter Linksys EA8500. Die Übertragungsraten sind im Vergleich zu den meisten Android-Konkurrenten vergleichsweise hoch, nur Lenovo zeigt, wie es noch besser geht. Die Datenverbindung zeigt sich im Alltag rund 12 Meter vom Router entfernt, durch eine Wand, als sehr stabil und der Empfang kann noch als sehr gut bezeichnet werden. Der Seitenaufbau im Browser ging flott von der Hand.
Networking | |
iperf Server (receive) TCP 1 m | |
Lenovo Moto Z | |
Apple iPhone 7 Plus | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
OnePlus 3 | |
Huawei P9 | |
iperf Client (transmit) TCP 1 m | |
Apple iPhone 7 Plus | |
Lenovo Moto Z | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
OnePlus 3 | |
Huawei P9 |
In punkto GPS-Empfang und -Genauigkeit wussten die Smartphones von Apple bis dato immer zu überzeugen. Das trifft auch auf das iPhone 7 Plus zu. Der erste Sat-Fix ging binnen weniger Sekunden vonstatten. Auch innerhalb geschlossener Räume klappt es mit der Verortung – zumindest in Fensternähe. Aber wie schon beim kleinen Bruder festgestellt, ist auch der GPS-Sensor des großen iPhones ein wenig überempfindlich. Zwar zeigt es sich beim 7 Plus nicht ganz so deutlich, aber in der Vergleichsfahrt mit einem speziell für Radfahrer entwickelten Navi von Garmin lassen sich in der vom iPhone aufgezeichneten Strecke vereinzelt kleine Abweichungen und Schlenker entdecken, die wir so nicht gefahren sind. Da liegt der Graph des Garmin Edge 500 deutlich näher an der Realität. So erklärt sich auch die leicht längere Distanz, die das große Apple-Flaggschiff ermittelt. Im Alltag macht das Gerät aber dennoch sicher eine gute Figur als Navi für Outdoor-Aktivitäten. Im Vergleich zum Vorgänger fallen die Ergebnisse dennoch etwas schlechter aus.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
An der Telefonapp haben sich seit iOS 9 einige Details geändert: Eine Funktion ermöglicht es beispielsweise, Anrufe auf der Mailbox in geschriebenen Text umzusetzen, sodass man sich die Nachrichten nicht mehr anhören muss. Externe Anbieter können außerdem direkt bei einem angehenden Call anzeigen lassen, ob es sich beispielsweise um einen Werbeanruf handelt. Voice-over-IP-Anwendungen wie Skype oder WhatsApp können über eine neue API die volle Größe des Sperrbildschirms nutzen, sind also nicht mehr dazu verdammt, bei einem Anruf nur eine Benachrichtigung anzuzeigen. Das iPhone merkt sich außerdem, über welche App man eine Person meistens anruft und verbindet den "Anrufen"-Button in der "Kontakte"-App direkt mit dieser App.
An der Bedienung der App an sich hat sich allerdings schon seit einigen iPhone-Generationen nichts geändert. Das muss grundsätzlich auch nicht sein, schließlich kann man schnell auf Kontakte und Favoriten zugreifen und die Bedienung ist sehr logisch.
Die Sprachqualität des iPhone ist uns schon beim iPhone 6s nicht unbedingt positiv aufgefallen, besonders im Hinblick auf den hohen Preis der Geräte: Die Stimme des Gegenübers ist zwar gut verständlich, der etwas blecherne Klang verdeutlicht aber immer, dass man hier über ein Telefon miteinander spricht. Da schaffen andere High-End-Smartphones wie das Samsung Galaxy S7 und vor allem die Modelle aus Sonys Xperia-Serie ein deutlich klareres und direkteres Klangbild, bei dem man fast das Gefühl hat, der Gesprächspartner würde neben einem stehen. Das Mikrofon des iPhone 7 Plus übermittelt unsere Stimme zudem etwas blechern, und auch die Geräuschunterdrückung funktioniert eher mäßig.
Das Telefonieren über die eingebauten Lautsprecher ist ganz gut möglich, solange die Umgebung nicht zu laut ist. Die Stimme des Gegenübers klingt auch recht klar, allerdings macht auch hier das Mikrofon Probleme und übermittelt unsere Stimme recht blechern.
In unserem ersten Testgespräch war Voice-over-LTE noch nicht aktiviert. Wir werden noch ein Testgespräch mit dieser Funktion durchführen.
Kameras
Die Kameras wurden im Apple iPhone 7 Plus runderneuert. Auf der Vorderseite findet sich erstmals eine 7-MP-Optik (3.088 x 2.320 Pixel) mit Fixfokus. Für eine gute Lichtempfindlichkeit soll die geringe Blendenzahl f/2.2 sorgen und der Farbumfang soll erhöht worden sein. Videos können in Full-HD (1.920 x 1.080 Pixeln) aufgezeichnet werden. Dazu gibt es eine automatische HDR-Funktion sowie eine Körper- und Gesichtserkennung. Das Display dient wie bereits im iPhone 6S Plus als sogenannter Retina Flash. Die Qualität der Aufnahmen ist vergleichsweise gut, aber die der Frontkamera aus dem Galaxy Note 7 (5 MP, f/1.7) gefallen uns noch ein wenig besser. Auch im Vergleich zur Optik des Vorgängers macht sich die höhere Auflösung bei den Fotos kaum bemerkbar. Zusätzliche Beauty-Modi für Selfie-Fans gibt es nicht.
Erheblich größer ist der Umbruch bei der Hauptkamera auf der Rückseite. Apple setzt hier erstmals auf eine Dual-Kamera-Lösung, verfolgt damit aber ein vollkommen anderes Konzept als Huawei im P9 mit dem zusätzlichen Schwarz-Weiß-Sensor oder das LG G5 mit seinem zusätzlichen Weitwinkel, welcher niedriger auflöst als die Standardkamera. Im iPhone 7 Plus lösen beide Optiken mit 12 MP auf. Die gewohnte Kamera wird nun als Weitwinkel beworben, bietet eine lichtempfindliche Blende von f/1.8 und entspricht der Optik, die auch im kleinen iPhone 7 zum Einsatz kommt. Die zweite Kamera wird als Teleobjektiv verwendet und ist mit f/2.8 nicht ganz so lichtstark, holt das Motiv aber doppelt so nah heran. Der optische Bildstabilisator (OIS) steht nur dem Weitwinkel zur Verfügung. Die unterschiedliche Lichtstärke macht sich bei schwachem Umgebungslicht oder im Dunkeln bemerkbar, denn im Teleobjektiv setzt das Bildrauschen sichtbar früher ein. In den übrigen Bereichen bei Tageslicht ist das Abbildungsverhalten jedoch nahezu identisch. Wer noch näher heran will, kann auf den digitalen Zoom zurückgreifen, welchen Apple während der Keynote besonders hervorgehoben hat. In der Tat zeigt sich der Digitalzoom des iPhone 7 Plus als überraschend klar. Der Hersteller bedient sich dafür des Teleobjektives, was dann zwar weniger lichtstark ist und bei maximalem Zoom (10-fach) ganz schön wackelt, aber bessere Ergebnisse erzielt als das Galaxy Note 7 (max. 8-facher Digitalzoom).
In puncto Abbildungsleistung bietet die Kamera des iPhone 7 Plus die gleiche Qualität wie der kleine Bruder, solange der Weitwinkel genutzt wird. Die Aufnahmen besitzen einen vergleichsweise hohen Dynamikumfang und eine gute Schärfe. Das Galaxy Note 7, welches mit dem gleichen Kamera-Modul ausgestattet ist wie die S7-Serie von Samsung, bietet jedoch eine noch etwas bessere Darstellungsqualität, wenn auch dies Kritik auf hohem Niveau bedeutet. Beim Vergleich des Apfelbaum-Fotos (Szene 1) wird gut der höhere Dynamikumfang des Samsung-Phablets sichtbar. Dies ist vor allem an den Details auf den Blättern gut erkennbar. Dafür gelingt dem iPhone die Darstellung des Himmels im Hintergrund besser, bei dem das Note 7 stellenweise leicht überbelichtet. Anhand der zahlreichen Details in Szene 2 wird die schärfere Darstellung des Note 7 gut veranschaulicht. Außerdem gefällt uns die wärmere Darstellung des Samsung-Smartphones besser als der kühlere Weißabgleich des iPhones. Die Grüntöne wirken zudem ein wenig blass. Eine vollkommen andere Darstellung wählt Huawei mit dem P9, dessen Aufnahmen sehr warm und stark gesättigt sind, sodass sie schon beinahe künstlich wirken, aber eben doch auch sehr lebendig. Die Aufnahmen des P9 wirken zudem schärfer, besitzen jedoch einen geringeren Dynamikumfang.
Bei Dunkelheit hat sich das iPhone 7 Plus im Vergleich zum Vorgänger deutlich verbessert und fängt nun wesentlich mehr Licht und Details ein. An das noch lichtstärkere Note 7 reicht das Testgerät jedoch nicht heran. Dessen Aufnahmen sind noch ein wenig klarer und entreißen der Nacht mehr Details. Huawei gerät hier ein wenig ins Hintertreffen, da sehr viele Einzelheiten von der Dunkelheit schlicht verschluckt werden, außerdem ist der Rotstich zu intensiv.
Die Auslösegeschwindigkeit des iPhone 7 Plus ist wie bei seinem kleinen Bruder gut, kann bei bewegten Motiven aber nicht mit dem Note 7 mithalten, bei dem selbst dann die Aufnahme fast verzögerungsfrei gelingt. Spürbar langsamer ist das P9. Der Autofokus des iPhone 7 Plus arbeitet dennoch sehr zügig und stellt sich schnell auf neue Belichtungsverhältnisse ein.
An den Videoeigenschaften des iPhone 7 Plus hat sich im Vergleich zum Vorgänger nichts verändert. Videos in 720p (1.280 x 720 Pixel) werden mit bis zu 240 Bildern pro Sekunde aufgezeichnet, Full-HD (1.920 x 1.080 Pixel) wahlweise mit 30, 60 oder 120 fps und hochauflösendes Ultra-HD (4k, 3.840 x 2.160 Pixel) mit 30 fps. Die optische Qualität der Aufnahmen ist richtig gut und Lichtveränderungen werden schnell angepasst. Ebenso wenig bereiten flotte Schwenks dem iPhone Probleme. Das Teleobjektiv reizt zum Filmen und macht seine Sache bei guten Lichtverhältnissen richtig gut. Bei Schummerlicht oder in der Nacht sind die durch die unterschiedliche Lichtempfindlichkeit bedingten Qualitätsunterschiede jedoch gut zu sehen, denn das Tele fängt deutlich früher an zu rauschen und ist in der Darstellung dann auch etwas dunkler. Leider ist die Tonqualität des Mikrofons nicht einwandfrei. Vor allem in ruhigen Szenen ist ein hörbares Rauschen zu vernehmen.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Unter kontrollierten Lichtbedingungen haben wir uns die Leistung der Kamera des Apple iPhone 7 Plus nochmal genauer angeschaut. Dabei findet keinerlei Nachbearbeitung der Bilder oder Korrektur des Weißabgleiches statt. Mit dem ColorChecker Passport haben wir die Farbdarstellung der Kameras überprüft. Anders als bei der Umgebungsaufnahme (Szene 2) wird der Weißabgleich wärmer gewählt. Dabei lassen sich Unterschiede zwischen dem Weitwinkel und dem Tele feststellen. Letzteres hat einen kühleren Weißabgleich, der nah am reinen Weiß liegt, ohne in einen Blaustich abzudriften. Teilweise werden die Farben sehr natürlich wiedergegeben, so wie im Falle von Hellblau und Flieder. Farben mit einem hohen Gelbanteil wirken etwas zu blass, was beim Tele noch stärker ausgeprägt ist. Erdige Töne dagegen sind sehr kräftig. Grün ist ebenfalls etwas blass, was daran liegen kann, dass die Kamera den P3-Farbraum nutzen soll und dieser im Vergleich zu AdobeRGB ein kleineres Grünspektrum besitzt, dafür aber mehr Rottöne beinhaltet. Blautöne werden stark gesättigt dargestellt.
Ähnlich verfahren wir mit unserem Testchart, das unter identischen Bedingungen abgelichtet wird. Auch hier fällt sofort die etwas zu blasse gelbe Farbfläche auf. Von der Schärfe her hinterlässt das iPhone 7 Plus einen guten Eindruck, erst bei genauem Hinschauen gibt es Kritik auf hohem Niveau. So sind im kleinen Kreis-Gefüge innerhalb der zentralen Acht die einzelnen Ringe fast nicht mehr zu erkennen. Beim Note 7 sind diese noch wesentlich besser erkennbar, wogegen dies beim P9 nur auf den Schwarz-Weiß-Sensor zutrifft und dessen RGB-Sensor sichtbar unschärfer ist. Auch das LG G5 und das OnePlus 3 zeigen in der Bildmitte eine schärfere Zeichnung als das iPhone 7 Plus. Außerdem fällt bei der Tele-Linse auf, dass Details schneller verschwimmen, da Verwackler größere Auswirkungen haben, zumal es für diesen Teil der Kamera keinen OIS gibt.
Zubehör und Garantie
Im Bereich Zubehör sind Apples iPhones traditionell sehr gut aufgestellt: Ob Zoomobjektiv zum Aufsetzen für die Kamera, wasserdichtes Gehäuse, Halterung oder Cover - was es von Apple nicht gibt, das liefern tausende von Drittfirmen für die oft verkauften Smartphones.
Apple selbst hat auf der Keynote besonders die kabellosen AirPods hervorgehoben, die eigentlich aussehen wie die klassischen EarPods, aber eben kein Kabel mehr haben, sondern sich per Bluetooth mit dem Apple iPhone verbinden. Für knapp 180 Euro sind sie ab Ende Oktober verfügbar.
Das klassische Leder-Case in sieben verschiedenen Farben gibt es ebenfalls wieder, 55 Euro fallen hier an. Wer noch längere Akkulaufzeiten will, bekommt für 110 Euro ein Smart Battery Case mit Zusatzakku in zwei Farben.
Das Lightning Dock dient zum Laden und zum Synchronisieren mit einem Mac oder PC, oder kann über ein 3,5mm-Klinkenkabel mit Lautsprechern verbunden werden. Es kostet 59 Euro und ist in fünf verschiedenen Farben erhältlich.
Apple bietet 12 Monate Garantie auf das iPhone. Kunden in der EU stehen gleichzeitig aber 24 Monate Händlergewährleistung zu. Nach spätestens sechs Monaten müssen sie hier allerdings den Beweis erbringen, dass das Gerät bei der Auslieferung bereits defekt war.
Wer lieber auf eine zweijährige Garantie erweitern möchte, der kann das mit AppleCare+ tun. Diese Zusatzgarantie kostet für ein iPhone 7 Plus 149 Euro. Dann sind auch zwei Unfallschäden abgesichert, für die jedoch eine Gebühr anfällt (29 Euro bei Beschädigungen des Displays, 99 Euro bei sonstigen Schäden).
Eingabegeräte & Bedienung
Zentrales Bedienelement beim neuen iPhone 7 Plus ist weiterhin der Homebutton. Da ist sich Apple also treu geblieben. Die Funktionsweise der Taste hat sich allerdings grundlegend geändert, aber mehr in technischer denn in ergonomischer Hinsicht, denn im Prinzip ist dann doch alles beim Alten geblieben. Mit dem Unterschied, dass der Homebutton jetzt nicht mehr mechanisch, sondern druckempfindlich agiert. Herzstück ist die überarbeitete Taptic Engine, die dem User beim Drücken des Homebuttons ein haptisches Feedback gibt und damit Eingaben bestätigt oder auf Fehler beim Entsperren über Touch ID hinweist. Der Fingerabdrucksensor ist natürlich weiterhin an Bord und funktioniert ebenso zuverlässig wie beim Vorgänger.
Da sich vom neuen Homebutton abgesehen bei den Eingabegeräten nichts geändert hat, verweisen wir auf die Tests des kleinen Bruders und des Vorgängers.
Display
Auch beim Apple iPhone 7 Plus verspricht Apple – wie beim kleinen Bruder – ein an verschiedenen Stellen verbessertes Display. Im Wesentlichen geht um eine höhere Leuchtkraft und einen erweiterten Farbraum. Apple setzt dabei auf den in der amerikanischen Filmindustrie gebräuchlichen P3-Farbraum. Der soll vor allem für knackigere Farben bei Fotos und Videos sorgen. Nichts geändert hat sich bei Größe und Auflösung des Retina-HD-Displays. Bei 5,5 Zoll zeigt der Bildschirm weiterhin Full-HD an. Konkurrenten wie das LG G5 oder das Samsung Galaxy Note 7 sind da in Sachen Auflösung schon deutlich weiter. Solange aber keine VR-Brille zum Einsatz kommt, reichen die 1.920 x 1.080 Bildpunkte des Apple iPhone 7 nach wie vor für eine sehr scharfe Darstellung. Obendrein ist die Anforderung an die GPU nicht so hoch.
Werfen wir zunächst einen Blick auf die Messergebnisse. Über neun Messpunkte hinweg gemittelt beträgt die Leuchtkraft 553 cd/m2, mit einem Maximum von 558 cd/m2 im unteren mittleren Bereich. Damit liegt die Helligkeit auf dem Niveau des Apple iPhone 6S Plus. Die Ausleuchtung fällt mit 97 Prozent allerdings sehr hoch und deutlich homogener als beim Vorgänger aus. Den kann das iPhone 7 Plus auch bei der Helligkeit übertrumpfen, wenn der Umgebungslichtsensor aktiv ist. Dabei messen wir bis zu 620 cd/m2. Die Ausleuchtung leidet allerdings dann ein wenig, zudem schwanken die Helligkeitswerte. Für den Einsatz im hellen Sonnenlicht ist man aber sicher für jedes zusätzliche Candela dankbar. Wenn es hingegen sehr dunkel ist, macht sich die minimale Helligkeit von nur 2,3 cd/m2 ebenfalls positiv bemerkbar.
Deutlich gegenüber dem Vorgänger verbessert ist das Display des iPhone 7 Plus in Sachen Schwarzwert. Mit nur 0,35 cd/m2 kommt das große Apple-Flaggschiff auf einen Spitzenkontrast von 1591:1.
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Ausleuchtung: 97 %
Helligkeit Akku: 558 cd/m²
Kontrast: 1591:1 (Schwarzwert: 0.35 cd/m²)
ΔE Color 1.4 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 1.3 | 0.5-98 Ø5.2
99.9% sRGB (Calman 2D)
99.83% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
63.1% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
69% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
99.8% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
67.2% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.21
Apple iPhone 7 Plus IPS, 1920x1080, 5.5" | Apple iPhone 6S Plus IPS, 1920x1080, 5.5" | Samsung Galaxy S7 Edge Super AMOLED, 2560x1440, 5.5" | Samsung Galaxy Note 7 Dual Edge Super AMOLED, 2560x1440, 5.7" | OnePlus 3 Optic-AMOLED, 1920x1080, 5.5" | Huawei P9 IPS-NEO, JDI, 1920x1080, 5.2" | |
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Bildschirm | -46% | -3% | -12% | -82% | -61% | |
Helligkeit Bildmitte | 557 | 583 5% | 554 -1% | 544 -2% | 419 -25% | 582 4% |
Brightness | 553 | 560 1% | 552 0% | 523 -5% | 431 -22% | 563 2% |
Brightness Distribution | 97 | 91 -6% | 96 -1% | 84 -13% | 84 -13% | 91 -6% |
Schwarzwert * | 0.35 | 0.46 -31% | 0.38 -9% | |||
Kontrast | 1591 | 1267 -20% | 1532 -4% | |||
Delta E Colorchecker * | 1.4 | 3.55 -154% | 1.59 -14% | 1.9 -36% | 4.1 -193% | 4.4 -214% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 3.1 | 2.56 17% | 4.2 -35% | 12 -287% | 7.4 -139% | |
Delta E Graustufen * | 1.3 | 3.88 -198% | 2.01 -55% | 1.8 -38% | 3.3 -154% | 4.8 -269% |
Gamma | 2.21 100% | 2.2 100% | 2.01 109% | 2.12 104% | 2.1 105% | 2.2 100% |
CCT | 6667 97% | 7280 89% | 6321 103% | 6449 101% | 6550 99% | 6175 105% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 63.1 | 59.05 -6% | 82.12 30% | 83.92 33% | 89.38 42% | 77.78 23% |
Color Space (Percent of sRGB) | 99.83 | 92.8 -7% | 99.98 0% | 100 0% | 100 0% | 99.44 0% |
* ... kleinere Werte sind besser
Subjektiv hinterlässt das Display des Apple iPhone 7 Plus einen sehr guten Eindruck. Farben wirken satt, aber dennoch realistisch. Das tiefe Schwarz sorgt für eine gute Darstellung dunkler Inhalte, der hohe Kontrast resultiert in einer tollen Durchzeichnung. Das Colorimeter bestätigt diesen Eindruck, zeigt aber auch: Das Display ist nahezu perfekt auf den sRGB-Farbraum abgestimmt. Die Abweichungen vom kolportierten P3-Farbraum sind da deutlich größer - wenn auch immer noch absolut im Rahmen. Bei AdobeRGB klappt es indes weniger gut mit der Farbtreue. Graustufen stellt das Display hervorragend dar. Die Farbtemperatur stimmt fast aufs Kelvin genau.
In der Summe besitzt das Apple iPhone sicherlich einer der aktuell besten Smartphone-Displays. Das bestätigt auch der Vergleich mit der Highend-Konkurrenz.
Wie auch beim iPhone 7 macht das Display des größeren iPhone 7 Plus eine ganz gute Figur im Freien. Der Einsatz in direktem Sonnenlicht ist zwar durch die spiegelnde Bildschirmoberfläche erschwert, die hohe Helligkeit des Bildschirms lässt den Nutzer aber auch in hellen Umgebungen die Inhalte noch erkennen. Der recht hohe Kontrast trägt ebenfalls dazu bei. Der Helligkeitssensor arbeitet präzise und passt sich schnell dem Umgebungslicht an.
Die Blickwinkel des IPS-Displays lassen keine Wünsche offen: Auch aus sehr flachen Betrachtungswinkeln lässt sich das Bild noch in seinen Orginalfarben erkennen.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
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24 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 9 ms steigend | |
↘ 15 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind gut, für anspruchsvolle Spieler könnten der Bildschirm jedoch zu langsam sein. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 50 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
29 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 10 ms steigend | |
↘ 19 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind mittelmäßig und dadurch für Spieler eventuell zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 35 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.8 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | |||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8705 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Leistung
Die technische Ausstattung der beiden 7er-iPhones ist nahezu identisch. Apple hat lediglich dem Plus-Modell mehr Arbeitsspeicher mit auf den Weg gegeben. Es sind drei Gigabyte statt der zwei beim Schwestermodell. Beiden gemein ist hingegen der neue Chip namens A10 Fusion, der erste von Apple mit vier Rechenkernen, die im Verbund aus zwei Clustern arbeiten. Einer der Cluster sorgt mit seinen Hochleistungskernen für maximale Performance, der andere spart bei einfachen Aufgaben Strom. Der Performance-Cluster dürfte mit bis zu 2,34 GHz getaktet sein und erreicht laut Apple eine um 40 Prozent höhere Leistung als der A9. Die beiden Stromsparkerne sind deutlich geringer getaktet – man munkelt von 1,08 GHz – und übernehmen alltägliche Aufgaben bei laut Apple nur einem Fünftel des Stromverbrauchs des Performance-Clusters. Aktuell sieht es so aus, als ob immer nur zwei Kerne aktiv sind – ganz nach dem ursprünglichen big-LITTLE-Prinzip von ARM. Natürlich bringt Apple auch wieder eine leistungsfähige GPU auf dem Chip unter. Genaue Daten darüber sind aber noch nicht bekannt. Sie stammt wahrscheinlich abermals von PowerVR und soll 50 Prozent schneller sein als die GPU des A9 bei einer um gut 30 Prozent reduzierten Leistungsaufnahme.
Der gesamte Benchmark-Parcour ist absolviert – und das Apple iPhone 7 Plus hat in nahezu jedem Test die Nase mehr oder weniger deutlich vorne. Vor allem der Vorsprung bei den grafiklastigen Tests ist beeindruckend. Dennoch setzt sich das iPhone 7 Plus nicht in jeder Disziplin an die Spitze. Aber der Reihe nach: Der BaseMark OS II attestiert dem neuen großen iPhone eine um 40 Prozent höhere Overall-Performance als dem direkten Vorgänger. Auch das Samsung Galaxy S7 Edge muss sich deutlich hinter dem neuen Apple-Top-Modell einordnen. Das brandneue Samsung Galaxy Note 7, das ja aktuell wegen explodierender Akkus vom Markt genommen wurde, kommt dem iPhone 7 Plus da schon deutlich näher. Der Rückstand beträgt dennoch 18 Prozent. Ähnlich stark zeigt sich das OnePlus 3. Der Geekbench 4 zeichnet ein ähnliches Bild – zumindest in der Multicore-Wertung. Zwar besitzt jetzt auch das Apple-Flaggschiff einen Prozessor mit vier Kernen. Zeitgleich arbeiten aber wie es scheint immer nur je zwei, also entweder der Performance- oder der Effizienz-Cluster. Dennoch erarbeitet sich das iPhone 7 Plus gegenüber der versammelten Vier- und Achtkern-Konkurrenz einen klaren Vorsprung. Das Galaxy Note 7 ist ihm dicht auf den Fersen, auch das Huawei P9 präsentiert sich bärenstark. Wird allerdings nur ein Rechenkern beansprucht ist gegen den neuen Apple-Chip A10 Fusion kein Kraut gewachsen. Selbst der Vorgänger steckt die versammelte Konkurrenz nach wie vor in die Tasche. Das Note 7 muss einen Rückstand von fast 50 Prozent schlucken. Beim AnTuTu v6 rücken die Mitstreiter dem iPhone 7 Plus allerdings dicht auf die Pelle. Das Samsung Note 7 und das OnePlus 3 schnappen sich hier die vordersten Platzierungen. Das Ergebnis des iPhone 7 Plus erscheint uns aber zu gering. Das testen wir gleich erneut. Die Tests mit dem GFXBench 3.0 attestieren dem iPhone 7 Plus auch eine sehr leistungsfähige GPU. Der anspruchsvolle Basemark ES 3.1 bestätigt diesen Eindruck. Alle Vergleichsgeräte fallen weit hinter das Apple-Flaggschiff zurück. Der nächste Verfolger ist der eigene Vorgänger, dann erst folgt das Samsung Galaxy S7 Edge mit schon 38 Prozent Rückstand.
Geekbench 4.0 | |
64 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPhone 7 Plus | |
Apple iPhone 6S Plus | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Samsung Galaxy Note 7 | |
OnePlus 3 | |
Huawei P9 | |
64 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPhone 7 Plus | |
Apple iPhone 6S Plus | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Samsung Galaxy Note 7 | |
OnePlus 3 | |
Huawei P9 |
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 | |
T-Rex Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPhone 7 Plus | |
Apple iPhone 6S Plus | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Samsung Galaxy Note 7 | |
OnePlus 3 | |
Huawei P9 | |
1920x1080 T-Rex Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPhone 7 Plus | |
Apple iPhone 6S Plus | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Samsung Galaxy Note 7 | |
OnePlus 3 | |
Huawei P9 |
GFXBench 3.0 | |
on screen Manhattan Onscreen OGL (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPhone 7 Plus | |
Apple iPhone 6S Plus | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Samsung Galaxy Note 7 | |
OnePlus 3 | |
Huawei P9 | |
1920x1080 1080p Manhattan Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPhone 7 Plus | |
Apple iPhone 6S Plus | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Samsung Galaxy Note 7 | |
OnePlus 3 | |
Huawei P9 |
Basemark ES 3.1 / Metal - offscreen Overall Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPhone 7 Plus | |
Apple iPhone 6S Plus | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Samsung Galaxy Note 7 | |
OnePlus 3 | |
Huawei P9 |
AnTuTu v6 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPhone 7 Plus | |
Apple iPhone 6S Plus | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Samsung Galaxy Note 7 | |
OnePlus 3 | |
Huawei P9 |
Bei den Browser-Tests lässt das Apple iPhone 7 der gesamten Smartphone-Elite nicht den Hauch einer Chance. Im Prinzip ist das aber nicht weiter verwunderlich, ist die Web-Performance doch seit jeher eine Paradedisziplin aller iOS-Geräte. Der WebXPRT 2015 spuckt ein Ergebnis von 204 Punkten aus. Das iPhone 6S Plus folgt knapp dahinter mit 190 Punkten. Das beste Android-Smartphone ist das Samsung Galaxy Note 7, das bereits 13 Prozent zurückliegt. In allen anderen Disziplinen fällt der Vorsprung des neuen iPhone noch deutlich gravierender aus. Beispiel gefällig? Der Benchmarks Mozilla Kraken 1.1 sieht das iPhone 7 Plus satte 133 Prozent vor den Samsung-Topmodellen Galaxy S7 Edge Test Samsung Galaxy S7 Edge Smartphoneund Note 7.
WebXPRT 2015 - Overall (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPhone 7 Plus | |
Apple iPhone 6S Plus | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Samsung Galaxy Note 7 | |
OnePlus 3 | |
Huawei P9 |
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPhone 7 Plus | |
Apple iPhone 6S Plus | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Samsung Galaxy Note 7 | |
OnePlus 3 | |
Huawei P9 |
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPhone 7 Plus | |
Apple iPhone 6S Plus | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Samsung Galaxy Note 7 | |
OnePlus 3 | |
Huawei P9 |
JetStream 1.1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPhone 7 Plus | |
Apple iPhone 6S Plus | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Samsung Galaxy Note 7 | |
OnePlus 3 | |
Huawei P9 |
* ... kleinere Werte sind besser
Zur Freude der Nutzer hat Apple in der aktuellen iPhone-Generation den Speicher für alle Modelle verdoppelt und die 16-GB-Variante gestrichen. Das kleinste Modell beginnt nun bei 32 GB. Das Betriebssystem bescheinigt diesem Speicher eine Kapazität von 27,85 GB, wovon nach dem ersten Start noch 22,43 GB zur freien Verfügung stehen. Außerdem gibt es gegen Aufpreis die Speichervarianten mit 128 GB (115,53 GB verfügbar) sowie 256 GB (243,41 GB).
Doch nicht nur bei der Kapazität gibt es Unterschiede, sondern auch in puncto Performance unterscheiden sich die NVMe-Speicher voneinander. Mit Passmark Mobile haben wir deren Geschwindigkeitseigenschaften überprüft. So ist das kleinste Modell das langsamste. Vor allem beim Beschreiben des Speichers ist es deutlich abgeschlagen gegenüber den anderen beiden Modellen. Bei denen gibt es zwar auch noch Unterschiede, doch diese liegen dichter beisammen. Im Alltag machen sich die Unterschiede nicht spürbar bemerkbar, sondern fallen nur im Direktvergleich auf, wenn beispielsweise eine größere App installiert wird.
iPhone 7 Plus | 32 GB | 128 GB | 256 GB |
---|---|---|---|
Lesen | 699 MB/s | 801 MB/s | 868 MB/s |
Schreiben | 42.5 MB/s | 228 MB/s | 328 MB/s |
PassMark PerformanceTest Mobile V1 - Disk Tests (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPhone 7 Plus | |
Apple iPhone 6S Plus | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Samsung Galaxy Note 7 | |
OnePlus 3 | |
Huawei P9 |
BaseMark OS II - Memory (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPhone 7 Plus | |
Apple iPhone 6S Plus | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Samsung Galaxy Note 7 | |
OnePlus 3 | |
Huawei P9 |
Spiele
Dass das iPhone 7 Plus durch Spiele nicht so schnell aus der Ruhe zu bringen sein wird, war angesichts der Benchmarkergebnisse abzusehen. Zudem haben Apple-Nutzer den Vorteil, dass die Spiele im App Store auf recht wenige Geräte optimiert und von Apple auch noch freigegeben werden müssen. Es ist also beinahe eine Selbstverständlichkeit, dass auf dem iPhone 7 Plus alle Spiele laufen, die es im App Store gibt.
Wir testen das grafisch recht anspruchsvolle Rennspiel "Asphalt 8: Airborne" und erleben ein sehr flüssiges Spielerlebnis. Einstellungsmöglichkeiten für Grafikeffekte wie bei Android bietet die App auf iOS nicht, das Spiel zeigt aber unserer Erfahrung nach auf dem iPhone 7 Plus die maximale Grafikqualität der Android-Version. Einfachere 2D-Games wie "Angry Birds 2" laufen ebenfalls flüssig und laden flott.
Die Steuerung per Touchscreen und Lagesensor funktioniert gleichermaßen präzise und flüssig. Dem Spielspaß dürfte also mit dem iPhone 7 Plus kaum etwas im Wege stehen.
Emissionen
Temperatur
Im Vergleich zum Vorgänger erwärmt sich das Apple iPhone 7 Plus ein wenig mehr. Wir messen jeweils auf der Ober- und der Unterseite ein Maximum von knapp 43 °C im linken oberen Bereich von vorne gesehen. Das ist nicht bedenklich, aber in der Hand schon deutlich fühlbar. Noch etwas heißer geht es beim Netzteil zu. 48 °C sind nicht mehr angenehm auf der Haut. Das Netzteil ist aber auch einfach zu klein dimensioniert. Im Idle-Zustand werden weder das Smartphone noch das Netzteil mehr als handwarm. Der kleine Bruder weist durch die Bank etwas geringere Oberflächentemperaturen auf.
Leistungseinbußen durch eine zu hohe Erwärmung können wir nach Abschluss des GFXBench-Akkutests als Stresstest ausschließen: Die Frameraten schwanken zwar in einem gewissen Rahmen, liegen aber auch beim dreißigsten Rendern derselben Sequenz in etwa auf demselben Niveau.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 42.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 42.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 32.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Wie beim iPhone 7 sind auch beim iPhone 7 Plus nun Stereo-Lautsprecher verbaut. Der eine Lautsprecher sitzt wie bei den Vorgängermodellen rechts vom Lightning Connector, der andere dient gleichzeitig als Ohrhörer.
Gemeinsam schaffen sie eine ordentliche Lautstärke von 81,45 dB(A). In Sachen Klangqualität bieten die beiden Speaker guten Sound, der aber im Vergleich zu den Vorgänger-iPhones deutlich an Bass verloren hat. Die Tiefen sind nun kaum mehr wahrnehmbar, die Höhen klingen besonders bei erhöhter Lautstärke teils unangenehm scharf. Bei mittlerer Lautstärke kann man das iPhone 7 Plus durchaus mal zum Musikhören verwenden, bei Filmszenen fällt aber der mangelnde Bass besonders schmerzlich auf.
Der 3,5mm-Headsetport früherer Modell fehlt, Sound wird nun über den Lightning-Connector ausgegeben. Dafür legt Apple auch ein gutes, "Ear Pods" genanntes Headset bei. Außerdem gibt es einen Adapter von Lightning Connector auf 3,5mm-Klinkenbuchse, der aber laut Heise deutlich weniger Dynamik bietet als der eingebaute 3,5mm-Port im iPhone 6S Plus. Die kabellosen EarPods, die Apple ebenfalls auf der Keynote vorgestellt hat, werden erst im Oktober verfügbar sein.
Insgesamt zeigt sich das iPhone 7 Plus in Sachen Sound sehr solide. Die Krone für den besten Lautsprecher in Smartphones kann sich Apple aber mit den neuen Geräten nicht aufsetzen.
Apple iPhone 7 Plus Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (81.4 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 24.1% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (7.4% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 4.7% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (7.6% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 4.3% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (6.9% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (22% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 41% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 7% vergleichbar, 52% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 60% aller getesteten Geräte waren besser, 7% vergleichbar, 33% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Samsung Galaxy Note 7 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (85.7 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 28.6% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (8.5% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 3.5% abweichend
(+) | lineare Mitten (5.2% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 4.9% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (6.1% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (20.8% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 33% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 8% vergleichbar, 58% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 53% aller getesteten Geräte waren besser, 8% vergleichbar, 39% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Apple iPhone 6S Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (75.5 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(±) | abgesenkter Bass - 12.1% geringer als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (10.9% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 3.2% abweichend
(+) | lineare Mitten (4.8% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 7% abweichend
(±) | durchschnittlich lineare Hochtöne (7.2% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (19.4% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 23% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 8% vergleichbar, 69% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 44% aller getesteten Geräte waren besser, 8% vergleichbar, 49% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Akkulaufzeit
Energieaufnahme
Als Netzteil kommt dasselbe Modell wie beim iPhone 7 zum Einsatz. An der Optik der iPhone-Ladegeräte hat sich seit vielen Jahren nichts geändert. Das mag für Apple praktisch sein, denn höhere Stückzahlen im Einkauf ergeben bessere Preise, für den Kunden ist es aber ein wenig ärgerlich: Das Ladegerät sieht nicht so schick aus wie beim iPad oder MacBook Pro und ist mit 1 Ampere Stromstärke auch nicht sonderlich kräftig. Das Laden des iPhone 7 Plus ist dennoch in guten 115 Minuten abgeschlossen, die Ladung erfolgt linear. Auf die Schnellladetechniken, die andere Hersteller einsetzen, verzichtet Apple. Gerüchten im Internet folgend haben wir auch einmal ein 2-Ampere-Ladegerät genutzt, um das iPhone 7 Plus zu laden. Dabei konnten wir allerdings keine wesentlich verkürzte Ladezeit feststellen.
Die Leistungsaufnahme fällt in Summe gesehen höher aus als beim Vorgänger und den Vergleichsgeräten. Vor allem bei starkem Lastabruf geht der Stromhunger des Apple iPhone ordentlich nach oben. In den Idle-Zuständen präsentiert es sich hingegen eher genügsam. Mal sehen, wie sich das auf die Akkulaufzeiten auswirkt.
Aus / Standby | 0.06 / 0.11 Watt |
Idle | 0.77 / 2.04 / 2.24 Watt |
Last |
4.69 / 8.66 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Gossen Metrahit Energy |
Apple iPhone 7 Plus 2915 mAh | Apple iPhone 6S Plus 2750 mAh | Samsung Galaxy S7 Edge 3600 mAh | Samsung Galaxy Note 7 3500 mAh | OnePlus 3 3000 mAh | Huawei P9 3000 mAh | |
---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | 20% | 18% | 16% | 11% | 10% | |
Idle min * | 0.77 | 0.5 35% | 0.63 18% | 0.72 6% | 0.57 26% | 0.77 -0% |
Idle avg * | 2.04 | 1.9 7% | 1.1 46% | 1.37 33% | 1.24 39% | 2.36 -16% |
Idle max * | 2.24 | 2.2 2% | 1.56 30% | 1.44 36% | 1.36 39% | 2.37 -6% |
Last avg * | 4.69 | 3.2 32% | 5.95 -27% | 5.56 -19% | 5.92 -26% | 3.09 34% |
Last max * | 8.66 | 6.4 26% | 6.7 23% | 6.78 22% | 10.53 -22% | 5.35 38% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Schon nach dem praxisnahen WLAN-Test zeigt sich: Apple hat nicht zu viel versprochen. Mit einer Laufzeit von knapp 10 Stunden legt das iPhone 7 Plus gegenüber dem Vorgänger deutlich zu. Dennoch muss es sich von den Samsung-Top-Modellen und vor allem vom OnePlus 3 in die Schranken weisen lassen. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei der Wiedergabe eines H.264-codierten Videos in Endlosschleife. Wieder kommt das iPhone 7 Plus mit seinem sehr guten Ergebnis von 13:33 Stunden nicht an das OnePlus 3 und die Samsung-Flaggschiffe heran.
Bei minimaler Helligkeit und aktiviertem Stromsparmodus absolviert das Apple iPhone 7 Plus unseren Reader-Test mit einem Rekordergebnis. Erst nach über 30 Stunden schaltet sich das Gerät ab. Da hat Apple ganze Arbeit geleistet. Nur die Samsung-Flaggschiffe und das OnePlus 3 können das noch toppen. Anders verhält es sich unter Volllast, die wir mit dem Relative-Benchmark simulieren. Hier geht dem großen iPhone nach 3:45 die Puste aus – eine knappe halbe Stunde später als seinem Vorgänger.
Apple iPhone 7 Plus 2915 mAh | Apple iPhone 6S Plus 2750 mAh | Apple iPhone 7 1960 mAh | Samsung Galaxy S7 Edge 3600 mAh | Samsung Galaxy Note 7 3500 mAh | OnePlus 3 3000 mAh | Huawei P9 Plus 3400 mAh | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | -12% | -18% | 26% | 15% | 10% | -5% | |
Idle | 1835 | 1655 -10% | 1770 -4% | 1663 -9% | 1429 -22% | 1338 -27% | 1446 -21% |
H.264 | 813 | 714 -12% | 722 -11% | 914 12% | 960 18% | 847 4% | 776 -5% |
WLAN | 587 | 513 -13% | 517 -12% | 732 25% | 607 3% | 840 43% | 530 -10% |
Last | 225 | 197 -12% | 126 -44% | 392 74% | 361 60% | 268 19% | 263 17% |
Pro
Contra
Fazit
Das iPhone macht auch in neunter Generation eine gute Figur und bleibt eines der besten Premium-Smartphones auf dem Markt. Dennoch merkt man dem iPhone 7 Plus an, dass es eher eine Evolution ist. Die Revolution wird eher für nächstes Jahr, zum zehnjährigen Jubiläum des iPhone, erwartet. So hat sich das Äußere im Vergleich zum iPhone 6S Plus optisch kaum verändert. Das Gehäuse ist weiterhin an den Kanten ergonomisch abgerundet, ist stabil, recht kratzresistent und besteht aus hochwertigen Materialien. Laut Drop-Tests im Internet ist auch der Bildschirm nicht so empfindlich wie bei älteren iPhone-Modellen. Außerdem ist die neue Generation wasserdicht.
Die wohl größte Neuerung beim iPhone 7 Plus ist die Dual-Kamera, die tatsächlich eine sehr gute Figur macht: Die Frontkamera löst höher auf und macht nun auch Full-HD-Videos. Für die Hauptkamera sind unterschiedliche Lichtverhältnisse kein Problem und die Bilder wirken immer scharf und farbstark. Allerdings muss man sagen, dass andere High-End-Smartphones mittlerweile auf einem meist etwas höheren Level spielen: Samsung Galaxy S7 und Note 7 beispielsweise machen hier vieles noch einen Tick besser.
Aber Apple hat es schon immer verstanden, das gewisse Etwas in seine Smartphones zu bringen: Die Taptic Engine liefert beeindruckend realistisches Feedback und die einheitliche, schicke, sehr durchdachte und funktionale Software geht in vielen Bereichen weit über die eher an Marketing-Gags erinnernden Software-Beigaben anderer Smartphone-Hersteller hinaus.
Das Retina-Display bietet wieder eine tolle Darstellung, auch wenn es weniger Pixel besitzt als viele Konkurrenten. Kontrast, Schwarzwert, Blickwinkel und Helligkeit wissen zu überzeugen. Bei der Leistung hat das iPhone 7 Plus aktuell ohnehin nur einen würdigen Konkurrenten: das iPhone 7. Die Akkulaufzeiten sind sehr gut.
Meckern auf hohem Niveau geht natürlich auch beim iPhone 7 Plus: Der weggefallene 3,5mm-Headsetport macht unschöne Adapterlösungen nötig, oder man muss nun zu Bluetooth-Kopfhörern greifen. Das Thema Klang ist ohnehin nicht so die Stärke des iPhone 7 Plus: Die neuen Stereolautsprecher lassen Bass vermissen, die Gesprächsqualität ist so lala, unter Last kann sich das Gehäuse spürbar erwärmen, und das GPS war etwas zittrig. Außerdem gibt es nur 12 Monate Garantie und eine Garantieverlängerung ist nicht gerade günstig zu haben.
Apples Innovationsmotor ist sicher nicht mehr so stark wie in den Kindertagen des iPhone, bringt aber immer noch tolle Geräte hervor. Das iPhone 7 Plus kann man bedenkenlos kaufen. Nur dem Thema Klang könnte sich Apple mal etwas ausführlicher widmen.
Der Ruch des Zwischenschritts und Überbrückungsmodells haftet dem iPhone 7 Plus ein wenig an. Schließlich soll der große Knall mit zahlreichen Innovationen im nächsten Jahr bevorstehen. Dennoch bekommt man hier ein erstklassiges High-End-Smartphone, das vieles bietet, das es bei der Konkurrenz so nicht gibt. Man muss es sich aber natürlich auch leisten können.
Apple iPhone 7 Plus
- 18.09.2016 v5.1 (old)
Patrick Afschar Kaboli, Daniel Schmidt, Florian Wimmer