Test Apple MacBook Pro 15“ Notebook (Santa Rosa)
Design meets Performance. Erstklassiges Design ist man von den Apple Notebooks ja bereits beinahe gewohnt. Seit dem Umstieg auf Intel CPUs und der Möglichkeit von Windows als Betriebssystem stehen die MacBooks nun aber auch im offenen Performance Wettbewerb mit vergleichbar ausgestatteten Multimediageräten. Und was hätte man anderes erwartet, als dass sich Apple auch diesbezüglich hervorragende schlägt. Eine T7700 CPU und eine NVidia Geforce 8600M GT Grafikkarte machen das edle Teil zu einem echtem Powergerät und ermöglichen dabei etwas ganz neues: Gaming am Mac - „Klingt komisch - Ist aber so“
Einen Test des Nachfolge-MacBook Pro mit Penryn CPU finden Sie hier.
Das MacBook Pro 15“ mit Intel Chipsatz hatten wir ja bereits im Test, damals wurde sozusagen die Intel Premiere gefeiert. Am Auftreten des MacBooks hat sich seit dem wenig geändert, zumindest auf den ersten Blick. Unter dem feinen Aluminiumgehäuse werkt nun neueste Technik die richtig satte Leistung bringt. Grund genug, um das MacBooks abermals auf den Prüfstand zu stellen.
Was sich mittlerweile doch deutlich verbessert hat, ist die Möglichkeit Windows am Mac zu installieren und auch sinnvoll damit arbeiten zu können. Die Vorgehensweise ist dabei denkbar einfach: 1) Bootcamp Software downloaden. 2) Unter MacOS installieren und ausführen. 3) Vista CD einlegen und installieren. 4) Treiber für Vista installieren. 5) Beim nächsten Start Betriebssystem im Startmenü wählen (Alt).
Das war auch schon der ganze Zauber. Wie man es von Apple gewohnt ist, funktioniert das Ganze einfach und benutzerfreundlich. Auch die Unterstützung von Apple Funktionen unter Vista wurde mittlerweile optimiert. So ist z.B. Scollen mit 2 Fingern am Touchpad kein Problem und auch die integrierte Webcam (iSight) funktioniert einwandfrei.
Probleme bereiten noch einige hardwaretechnische Unterschiede wie etwa die einzelne Touchpadtaste oder aber die Apple spezifische Tastaturbelegung.
Zurück zu Gerät. Das Gehäuse besteht praktisch ausschließlich aus Aluminium. Die Haptik der Oberflächen ist als erstklassig zu beschreiben. Trotz des teils sehr kantigen und geradlinigen Designs findet man keine scharfen unangenehmen Kanten oder Ecken.
Auch die Verarbeitung und die Stabilität des MacBooks stehen dem eleganten Design um nichts nach. Alle Bauteile fügen sich nahezu nahtlos ineinander. Die Suche nach Verarbeitungsschwächen kann mit der allseits bekannten Suche nach der „Nadel im Heuhaufen“ verglichen werden.
Das Alugehäuse zeigt auch unter Druckbelastung bzw. unter Einwirkung von Biegekräften keine Reaktion. Auch beim Hantieren mit dem Gerät wird man nicht enttäuscht. Knarrgeräusche bleiben aus. Besonders angenehm fallen dabei die insgesamt lediglich 2.4kg des MacBooks auf.
Das große, verkehrt herum angeschlagene Scharnier, hinterlässt ebenso einen sehr robusten Eindruck. Eine mögliche Einschränkung könnte sich eventuell durch den nach hinten begrenzten Öffnungswinkel des Displays ergeben.
Sehr schön gelöst wurde auch der Displayverschluss beim MacBook Pro. Beim Zuklappen des Bildschirmes werden kurz vor dem komplett geschlossenen Zustand über einen magnetischen Mechanismus 2 Haken aus dem Display ausgefahren, die dann das Display im geschlossenen Zustand sichern. Der Druckknopf an der Vorderkante ist aufgrund seiner schmalen Ausführung etwas schwierig zu bedienen.
Da die gesamte hintere Kante als Ausströmöffnung für den Lüfter verwendet wird, rücken die gebotenen Anschlüsse an die Seitenkanten des MacBook Pro. Hier findet man dann eine etwas knappe aber hochqualitative Schnittstellenausstattung die neben Firewire 400/800 und DVI Ausgang (inkl. Adapter für einen analogen Monitoranschluss) auch einen 34mm ExpressCard Slot bietet. Zwei Punkte verlangen dennoch nach etwas Kritik: Zum einen, dass lediglich zwei USB Ports am Gerät angeboten werden und weiters, dass Fehlen eines Docking Anschlusses.
Mit dabei bei den gebotenen Anschlussmöglichkeiten ist natürlich auch wieder der bekannte MagSave Netzstecker, also ein Netzanschluss der lediglich durch magnetische Kräfte in der Buchse gehalten wird. Dies sieht nicht nur toll aus, er bietet auch ein gewisses Maß an Sicherheit, sollte jemand über das Stromkabel stolpern.
Bei den Eingabegeräten, sprich Tastatur und Touchpad ist kein merkbarer Unterschied zu jenen der Vorgängergeräte festzustellen. Dies ist aber auf keinem Fall negativ zu verstehen. Die Tasten weisen grundsätzlich eine angenehme Größe auf, mit einer doch gravierenden Ausnahme: Die Enter Taste ist zwar zweizeilig ausgeführt, fällt aber leider besonders schmal aus und benötigt dadurch schon eine gewisse Eingewöhnungszeit um sicher getroffen zu werden.
Auch das Layout der Tastatureinheit kann etwas Kritik vertragen. Zu Gunsten eines nahezu perfekten Designs werden alle Tasten in einen streng rechteckigen Rahmen gepresst. Ein Plus an Übersichtlichkeit bleibt somit aus.
Etwas gewöhnungsbedürftig ist auch die MacOS optimierte Tastatur mit ihren Spezialtasten. Die Control bzw. die Alt Taste wird nur links neben der Leertaste angeboten, eine AltGR Taste fehlt.
Das Tippgefühl der Tastatur fällt sehr angenehm aus. Der Anschlag kann als sehr weich und leise mit ausreichendem Hubweg und deutlichem Druckpunkt beschrieben werden. Bei langen Schreibarbeiten kann je nach Handposition unter Umständen die Vorderkante des Gerätes etwas störend wirken.
Ungleiche Tastenabstände so wie teils beim Vorgängergerät kritisiert konnten wir bei unserem Testsample nicht feststellen.
Sehr nett ist auch die automatische Tastaturbeleuchtung. Deckt man die Helligkeitssensoren links bzw. rechts der Tastatur mit der Hand ab oder fällt die Umgebungshelligkeit unter einen gewissen Wert, so schaltet das MacBook Pro automatisch eine optisch eindrucksvolle Tastaturbeleuchtung ein.
Das Touchpad lässt sich grundsätzlich gut bedienen, verfügt jedoch nur über eine einzelne dafür besonders große Taste. Kein Problem unter MacOS, je nach Anwendung etwas unangenehm unter Windows. Hier hilft bis Dato lediglich das Verwenden einer externen Maus. Mit Vorbehalt kann man der Taste auch einen etwas zu klapprigen Sitz im Gehäuse vorwerfen.
Tolles Feature des Pads: Scollfunktion mit 2 Fingern. Benötigt man bei herkömmlichen Pads noch eine ausgewiesene Scrollzone am Pad, so kann man am MacBook ganz easy durch einen ruhenden Finger am Pad und das gleichzeitige nach unten bzw. nach oben ziehen eines zweiten Fingers durch die Seiten eines Dokumentes blättern. Die funktioniert mittlerweile auch unter Windows am Mac.
Im MacBook Pro findet ein 1440x900 Pixel WXGA+ Display Verwendung. Dies gewährleistet ein kleines Plus an Übersichtlichkeit im Vergleich zur 1280x800 Standardauflösung und eine dennoch angenehme Größe von Schriftzeichen.
Das matte Display zeigte im Test ausgezeichnete Ergebnisse. So betrug die maximale Helligkeit des Panels hervorragende 346.6 cd/m² im unteren Bereich des Displays. Die eher unterdurchschnittliche Ausleuchtung des Panels mit 70% wird durch den immer noch ausgezeichneten Wert der minimalen Helligkeit von 242.5 cd/m² relativiert. Sehr gut fällt auch der Wert der durchschnittlichen Helligkeit aus: 290.4 cd/m². Das Messdiagramm zur Displaykalibration zeigt einen Korrekturbedarf der grünen und blauen Farbtöne.
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Ausleuchtung: 70 %
Kontrast: 506:1 (Schwarzwert: 0.6 cd/m²)
Der Schwarzwert des Panels betrug im Test 0.6 cd/m². Dies ergibt in Anbetracht der maximalen Helligkeit von gemessenen 346.6 cd/m² einen sehr guten Kontrastwert von 548:1. Eine Auffälligkeit hinsichtlich Reaktionsgeschwindigkeit konnten wir bei Scrolltests nicht feststellen.
Das MacBook Pro kann mit ruhigen Gewissen als vollwertig Outdoor taugliches Notebook bezeichnet werden. Die matte spiegelfreie Displayoberfläche und die ausgezeichnete Helligkeit bieten selbst bei Sonnenschein ein sehr gut lesbares Bild. Arbeiten bei Sonnenschein am Pool? - Kein Problem für das MacBook Pro.
Das Display des MacBook Pro bietet im horizontalen Bereich gute und ausreichende Stabilität hinsichtlich der Blickwinkel. Bei zunehmender Abflachung der Blickwinkel kommt es zu einem Kontrastverlust des dargestellten Bildes. Im vertikalen Bereich fällt eine gute Stabilität bei einer Betrachtungsposition von oben auf. Bei einem Blickwinkel von unten kommt es aber relativ schnell zu einer Verschattung des Bildes. Dargestellte Texte bleiben einigermaßen gut lesbar.
Ausgestattet mit einer aktuellen High-End CPU im mobilen Sektor, einem Core 2 Duo T7700 Prozessor mit 2.4 Ghz und einer schnellen Grafikkarte legt das MacBook die Messlatte für eventuelle Vergleiche mit anderen aktuellen Multimediageräten extrem hoch. Der Benchmarkvergleich bestätigt dies.
Verantwortlich für die gute Performance ist vor allem auch die verbaute NVIDIA Geforce 8600M GT. Diese bietet ausreichend Leistung um auch aktuelle Games mit vernünftiger Auflösung spielen zu können. Mitunter ein schlagkräftiges Argument für das Gerät. Im Praxistest erreichte das MacBook zwar gute Ergebnisse, bleibt aber dennoch leicht hinter dem vergleichbar ausgestatteten Asus G1S zurück.
Zusätzlich zu dieser soliden Ausstattung verfügte das MacBook Pro in der getesteten Version über insgesamt 2GB Arbeitsspeicher (2x 1GB, 667 MHz) und eine 160GB 5400 U/min Festplatte. Diesbezüglich sind natürlich auch Alternativkonfigurationen , wie etwa eine 7200 Upm Harddisk, möglich.
Nähere Informationen zur Grafikkarte finden Sie hier bzw. in unserem Vergleich mobiler Grafikkarten. Detailinformationen zur Core 2 Duo CPU finden Sie hier.
Besuchen Sie auch unsere Benchmarkliste mobiler Prozessoren bzw. die Benchmarkliste mobiler Grafikkarten, um das Gerät mit anderen Konfigurationen zu vergleichen.
Update beim späteren Test unseres Redaktionsgerätes, des MacBook Pro mit 2.2 GHz, stellten wir teilweise deutlich bessere Benchmarkwerte trotz der schlechteren Komponenten fest. Wahrscheinlich dürfte das 2.4 GHz Modell noch Treiberprobleme aufgrund des frühen Samples aufgewiesen haben. Wir rechnen also mit einer teils deutlich besseren Performance bei einem neuen Gerät.
3DMark 2001SE Standard | 24798 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 11214 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 7331 Punkte | |
3DMark 06 Score Unknown Setting | 3900 Punkte | |
Hilfe |
PCMark 05 Standard | 5517 Punkte | |
Hilfe |
Weitere Benchmarkergebnisse:
Age of Empires 3
Skirmish zu 8t mit 30-40 fps sehr gut spielbar
Weiters getestet (Mac OS X):
Cinebench 9.5
Rendering (Single CPU): 200 CB-CPU
Rendering (Multiple CPU): 371 CB-CPU
Shading (CINEMA 4D): 246 CB-GFX
Shading (OpenGL Software Lighting): 968 CB-GFX
Shading (OpenGL Hardware Lighting): 3440 CB-GFX
Xbench 1.3
Results: 88.72
CPU Test: 62.06
Memory Test 108.73
Quartz Graphics Test 75.48
OpenGL Graphics Test 69.80
User Interface Test 139.72
Disk Test 40.71
Insgesamt kann man der Geforce 8600M GT eine gute spieletauglichkeit bescheinigen, auch bei aktuellen anspruchsvollen Games. Für absolute Top Performance sollte der anspruchsvolle Gamer aber eher zur kommenden Geforce 8700M GT oder 8800M greifen.
Lautstärke
Eine besondere Stärke des MacBook Pro sind die geringen Emissionen sowohl im Idle Betrieb als auch unter Last. Bedenkt man die hervorragende Ausstattung des Gerätes wird dieser Aspekt umso interessanter.
Durch ein nahezu geniales Lüfterkonzept hat es Apple wieder einmal geschafft erstklassige Performance mit sehr geringen Geräuschemissionen zu kombinieren. Im Idle bleibt das Gerät nahezu lautlos. Unter Last dreht der Lüfter dann stufenlos auf maximal relativ undramatische 42dB hoch.
Sinkt die Leistungsanforderung reagiert der Lüfter sofort und verringert umgehend seine Drehzahl und die dadurch entstehenden Emissionen.
Unter Windows fallen die gemessenen Emissionen etwas höher aus, dies liegt offenbar an dem besser optimiertem Energie/Leistungsmanagement unter MacOS.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.5 / 40 / 37 dB(A) |
HDD |
| 31.8 dB(A) |
Last |
| 0 / 42.8 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Der nur sehr zurückhaltend laufende Lüfter sowie das gut Wärmeleitende Gehäuse bedingen eine insbesondere im hinteren Bereich der Chassis (Ausströmöffnungen) doch starke Gehäuseerwärmung unter Last. Im Bereich der Tastatur und im vorderen Bereich insgesamt bleiben die Temperaturen aber durchaus im Rahmen.
Auffallend ist außerdem, dass das MacBook an der Unterseite über keinerlei Öffnungen bzw. Lüftungsschlitze verfügt. Die zur Kühlung notwendige Luft wird demnach über die Tastatur angesaugt und über die rückseitige Kante wieder ausgeblasen. Dadurch kann eine übermäßige Erwärmung der Eingabegeräte verhindert werden, und das Gerät bedenkenlos auf weichen Unterlagen verwendet werden.
Upper side
palmwrist: 36.0°C max: 40.0°C avg: 36.9°C
Bottom side
max: 46.0°C avg: 40.7°C
Lautsprecher
Der Sound der beiden Lautsprecher ist als klar und präsent zu beschreiben. Schwächen gibt es zum einen bei der Maximallautstärke und auch bei Basstönen. Insgesamt gehen die Speaker aber in Ordnung. Durch den optischen Sound Ausgang lässt sich das Gerät auch direkt und verlustfrei an ein bestehendes Sound System anschließen und die wiedergegebene Musik dann auch richtig genießen.
Der 60 Wh 10.8 V Lithium-Polymer Akku im MacBook sieht nicht nur sehr formschön aus, er liefert auch ausreichend Energie um mit dem Notebook sinnvolle mobile Laufzeiten zu erreichen. Diese reichen von etwas mehr als einer Stunde unter Last bis hin zu mehr als 4 Stunden bei optimierten Energiespareinstellungen in Windows. Unter MacOS fallen diese Laufzeiten erfahrungsgemäß noch etwas besser aus.
Aus / Standby | 0 / 0 Watt |
Idle | 15.7 / 26.6 / 27.6 Watt |
Last |
75.2 / 69 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Über Design und Verarbeitung kann man beim MacBook Pro nur eines sagen: Erstklassig. Dabei spielt sicher auch eine gewisse subjektive Empfindung eine Rolle, die erstklassigen Materialien (Gehäuse vollständig aus Aluminium) und die saubere Verarbeitung unterstreichen diesen Eindruck jedoch.
Etwas gewöhnungsbedürftiger ist mit Sicherheit die Tastatur, deren Schreibkomfort zwar als sehr angenehm beschrieben werden kann, speziell für Windows Nutzer ist aber etwas Eingewöhnungszeit notwendig. Auch die Enter Taste hätte ruhig etwas groszügiger ausfallen können.
Das Display überzeugt durch übersichtliche Auflösung, ausgezeichnete Helligkeit und natürlich die spiegelfreie Oberfläche. Diese Kombination ermöglicht ein Arbeiten im Freien ohne Einschränkungen, selbst bei sehr hellen Umgebungslichtverhältnissen.
Die Akkulaufzeit fällt mit einer Dauer von einer bis hin zu vier Stunden ebenso ganz passabel aus und schränkt auch in dieser Hinsicht den mobilen Betrieb nicht ein.
Auch bei der Leistung des Gerätes macht Apple keine halben Sachen. Das MacBook Pro ist mit der aktuell stärksten verfügbaren mobilen CPU, der C2D T7700 mit 2.4 GHz erhältlich. Für erstklassige Grafik bei 3D Anwendungen sorgt eine Geforce 8600M GT, die das MacBook sogar problemlos Spiel-tauglich macht.
Wie Apple es schafft erstklassige Hardware in ein verhältnismäßig flach dimensioniertes Gehäuse zu zwängen und dabei sogar noch die Geräuschemissionen gering zu halten, bzw. einen nahezu lautlosen Idle Betrieb zu ermöglichen, scheint aufs erste unerklärlich und ist am besten mit einem einzelnen Wort zu beschreiben:
Kunst. - Der Kunst, auf der ganzen Linie hochkarätige und durchdachte mobile Rechner zu entwerfen.
Über den Testbericht bzw. das Notebook können sie hier in unserem Forum diskutieren.