Test AMD Radeon HD 6970M Grafikkarte
Wenn es um die Leistungskrone im Notebooksegment geht, herrscht seit Jahren ein reger Schlagabtausch zwischen den beiden Größen Nvidia und AMD (vormals ATI). Während Nvidia in den letzten Monaten mit der starken GeForce 400 Serie (Fermi-Architektur) die Nase vorn hatte und vor Kurzem mit der GeForce GTX 485M hervorragend nachgelegt hat (siehe Test), schickt AMD jetzt sein neues Top-Modell Radeon HD 6970M ins Rennen. Wie sich die High-End-Grafikkarte gegen ihren hauseigenen Vorgänger und die aktuelle Konkurrenz von Nvidia schlägt, erfahren Sie in unserem ausführlichen Testbericht. Im Mittelpunkt stand dabei natürlich die gebotene Leistung.
Das Testsystem
Als Basis für den Radeon HD 6970M Test diente das bekannte W860CU Barebone, (siehe z.B. DevilTech Devil 9700 DTX oder mySN XMG P500 PRO), das uns die kanadische Firma Eurocom freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. Das 15.6-zöllige und knapp 3.5 Kilogramm schwere Desktop-Replacement trägt die passende Bezeichnung W860CU Cougar und ist momentan ab 1034 Euro erhältlich. Eurocom stattete unser Testgerät mit vier GByte DDR3-RAM (2x 2048 MByte), einer flotten 7200er HDD von Seagate und einem potenten Quad-Core-Prozessor von Intel (Core i7-740QM) aus. Auf eine der neuen Sandy Bridge Prozessoren muss das W860CU Cougar leider verzichten.
Leider hatte unser Testgerät mit einem schwerwiegenden Problem zu kämpfen: Bei vielen Benchmarks wurde der Bildschirm gleich direkt nach dem Start schwarz, was jeweils einen Reboot notwendig machte. Grund: Eurocom hatte einen provisorischen Kühler montiert (sowie ein vorläufiges Bios installiert), wodurch die Temperaturen blitzschnell in kritische Regionen stiegen. Mit dem "richtigen" Kühler besserte sich die Situation zwar erheblich, trotzdem traten gerade bei hohen Auflösungen und grafikintensiven Settings oftmals noch „Blackscreens“ auf.
Mit genügend Versuchen war es uns glücklicherweise möglich, alle geplanten Benchmarks erfolgreich zu beenden. Laut Eurocom soll ein aktuelles Bios diese Probleme mittlerweile gelöst haben. Überhaupt basiert die Integration der AMD-Grafikkarte lediglich auf der Initiative Eurocoms, da Clevo dies grundsätzlich in ihren Barebones nicht unterstützt.
Testkonfiguration:
- Windows 7 Home Premium (64-Bit)
- Intel PM55 Chipsatz
- Intel Core i7-740QM Quad-Core-CPU
- AMD Radeon HD 6970M High-End-GPU
- 15.6“ Full-HD LED-Display (Non-Glare)
- 4 GByte DDR3-RAM (1333 MHz)
- Seagate Momentus ST95005620AS HDD (500 GByte, 7200 U/Min)
- Einstiegspreis: 1034 Euro (Gerätepreis abhängig von der Konfiguration)
Links:
- News: AMD Radeon HD 6000M Serie
- Video: Eurocom W860CU Cougar
- Video: AMD Radeon HD 6970M Montage
AMD Radeon HD 6970M – Technik
Mit der Radeon HD 6000M Serie präsentiert AMD die Weiterentwicklung seiner überaus beliebten Radeon HD 5000 Serie. Das neue und im modernen 40nm Prozess gefertigte Top-Modell Radeon HD 6970M trägt den Codenamen "Blackcomb XT" und ist der alten Radeon HD 5870 in fast allen Belangen überlegen. Statt 800 Unified Shadern und einem 1024 MByte großen GDDR5-VRAM kann die Radeon HD 6970M mit 960 Unified Shadern (+20%) und einem Videospeicher von üppigen 2048 MByte aufwarten. Die Speicheranbindung hat sich gleichsam verdoppelt, ehemals 128bit sind einem 256bit breiten Interface gewichen. Folge: Die Speicherbandbreite wächst nahezu um den Faktor zwei von 64 auf 115.2 GB/s.
Die Taktraten sind im Vergleich zur Radeon HD 5870 derweil etwas gesunken, statt 700 MHz (Kern) respektive 1000 MHz (Speicher) taktet die Radeon HD 6970M mit 680 MHz (Kern) und 900 MHz (Speicher). Insgesamt also gute Vorzeichen, doch was die Verbesserungen in der Praxis bringen, lässt sich erst nach zahlreichen Benchmarks hinreichend beantworten. Entscheidender Nachteil der Radeon HD 6970M ist unterdessen ihr hoher Energieverbrauch, Eurocom gibt 75-100 Watt an, was in etwa einer GeForce GTX 485M entsprechen sollte.
Eurocom installierte als Treiber die Version 8.800.0.0. Wie Sie auf den folgenden Screenshots sehen können, verfügte das Catalyst Control Center (kurz CCC) bereits über das neue Design, das sich bezüglich der Bedienstruktur mitunter von der alten Variante unterscheidet. Experimentierfreudige Naturen können sich an der Übertaktungsfunktion "Overdrive“ versuchen, die AMD im CCC anbietet. Mit dem Tool GPU-Z haben wir einen näheren Blick auf die Taktraten geworfen. Während sich die Radeon HD 6970M unter Last – wie erwähnt – bei 680 und 900 MHz ansiedelt, taktet sich die Grafikkarte im Idle-Betrieb auf 100 respektive 150 MHz herunter.
Features
Obwohl AMD bei der Featureunterstützung weiterhin nicht ganz an Nvidia heranreichen kann, hat die Radeon HD 6970M einige interessante Funktionen an Board.
• AMD HD3D Technologie: Wer an einer 3D-Darstellung von Bildern, Filmen und Spielen interessiert ist, kam bisher kaum an Nvidia´s 3D Vision vorbei. AMD will sich einem der größten Trends der Unterhaltungsbranche nicht weiter entziehen und verpasst der Radeon HD 6000M Serie deshalb eine Technologie namens HD3D. HD3D ist ein offener Standard, der auf Hardware von Drittanbietern angewiesen ist. Berichten zufolge funktioniert HD3D momentan noch eher dürftig, nicht zuletzt, da die Liste an unterstützten 3D-Displays (Passiv-Pol) sehr kurz ausfällt. Allerdings sollen in Zukunft auch 120 Hz fähige Monitore mit AMD-Zertifizierung erscheinen, die – wie bei Nvidia´s 3D Vision – eine 3D-Darstellung auf Basis des Shutter-Verfahrens ermöglichen.
• AMD EyeSpeed Technologie: Das ominöse EyeSpeed soll bei aktivierten Anwendungen für eine Verbesserung der Performance und der Bildqualität sorgen, indem Prozessor und Grafikkarte zusammenarbeiten und deren jeweilige Vorteile ausgenutzt werden. AMD spricht beispielsweise von einem flüssigeren Multitasking und einer ruckelfreien HD-Wiedergabe.
• AMD Eyefinity Technologie: Die Radeon HD 6000M Serie enthält die zweite Generation der relativ ausgereiften Multi-Monitor-Technik. Eyefinity ermöglicht bei einer einzelnen GPU theoretisch den Einsatz von bis zu sechs Monitoren, was nicht nur beim Arbeiten für mehr Übersicht sorgt, sondern auch das Spielerlebnis in neue Regionen heben soll. Nach unseren Erfahrungen sind die meisten Notebooks allerdings nicht dazu in der Lage, mehr als zwei Monitore anzusteuern.
• CrossFireX: Mithilfe der CrossFire-Technologie können zwei Grafikkarten – wie schon in der Vergangenheit – im Verbund laufen, was im Optimalfall zu einer Verdoppelung der Performance führt. Neben dem hohen Energieverbrauch und dem hohen Kühlbedarf sind als Nachteile die sogenannten Mikroruckler zu nennen, die sich vornehmlich unter einer Bildwiederholrate von 30 fps bemerkbar machen.
• DirectX 11: Die Radeon HD 6000M Serie ist bereits AMDs zweite Grafikkartengeneration mit DirectX 11-Unterstützung. Während Multi-Threading die Performance durch eine bessere Ausnutzung der vorhandenen CPU-Kerne erhöht, sorgt Tessellation für detailliertere und plastischere Texturen.
Benchmarks
Bevor wir uns der synthetischen Grafikbenchmarks und der praxisnahen Spielebenchmarks widmen, sei eine wichtige Anmerkung vorausgeschickt: Da Nvidia´s Hauptkonkurrent, die GeForce GTX 485M, in unserem Test mit einer extrem starken Sandy Bridge CPU von Intel versehen war, sind die ermittelten Leistungsunterschiede zur Radeon HD 6970M mit aller Vorsicht zu genießen. Der Vergleich zur GeForce GTX 460M, GeForce GTX 480M und Radeon HD 5870 stellte dagegen kein Problem dar, bisher getestete Notebooks hatten wie das Eurocom W860CU Cougar ebenfalls einen Core i7-Prozessor der "alten" Clarksfield-Reihe integriert.
3DMark 06
Der 3DMark 06 ist jetzt schon eine Weile auf dem Markt und stellt die Radeon HD 6970M somit vor keine wirkliche Herausforderung. In der Standardauflösung 1280 x 1024 wurde der Benchmark vom Eurocom W860CU Cougar (Core i7-740QM) mit ausgezeichneten 14047 Punkten absolviert. Das sind ganze 6% mehr als die GeForce GTX 480M des DevilTech Fragbook DTX (Core i7-720QM, 13273 Punkte) zu leisten imstande war und sogar 12% mehr als bei der Radeon HD 5870 des Medion Akoya X7811-MD97327 (Core i7-720QM, 12553 Punkte). Da es im 3DMark 06 keinen getrennten Score für die GPU gibt und die CPU einen verhältnismäßig großen Einfluss hat, kann sich eine Kombination aus Core i7-2630QM und GeForce GTX 485M deutlich absetzen, das mySN XMG P501 erzielte 17817 Punkte (+27%).
3DMark Vantage
Wenngleich Futuremark inzwischen den auf DirectX 11 ausgelegten 3DMark 11 veröffentlicht hat, weist der DirectX 10 basierte 3DMark Vantage viele moderne Grafikkarten noch immer in ihre Schranken. Die Radeon HD 6970M gehört nicht zu dieser Gruppe, in der Auflösung 1280 x 1024 kam das Eurocom W860CU Cougar auf einen GPU-Score von 11645 Punkten. Mit 7879 bzw. 7616 Punkten haben GeForce GTX 480M (DevilTech Fragbook DTX) und Radeon HD 5870 (Medion Akoya X7811) spürbar das Nachsehen, die Radeon HD 6970M rechnet knapp 50% flotter. Im Gegensatz zum 3DMark 06 zieht die Geforce GTX 485M (mySN XMG P501) nur leicht vorbei, 12191 Punkte stehen für einen Vorsprung von 5%.
Unigine Heaven 2.1
Die DirectX 11 Leistung der Radeon HD 6970M haben wir mit dem technisch anspruchsvollen Unigine Heaven 2.1 Benchmark überprüft. Der massive Einsatz von Tessellation fordert selbst High-End-Grafikkarten alles ab, wobei Nvidia´s GeForce 400-GPUs in der Vergangenheit den etwas besseren Eindruck hinterlassen haben. Die Radeon HD 6970M kommt jedenfalls gut zurecht, mit hohen Details, normaler Tessellation und einer Auflösung von 1280 x 1024 ermittelten wir flüssige 33.0 fps. Die GeForce GTX 480M ordnet sich auf einem sehr ähnlichen Niveau an, das Clevo D901F Barebone kam mit Desktop-CPU (Core i7-940) auf 33.7 fps. GeForce GTX 460M und Radeon HD 5870 folgen in gehörigem Abstand, sowohl das Medion Erazer X6811-MD97624 (Core i7-740QM) als auch das Asus G73JH-TZ014V (Core i-740QM) müssen sich mit einer Bildwiederholrate von rund 24 fps zufrieden geben.
Gaming Tests
Bei den Spielebenchmarks musste sich die Radeon HD 6970M wiederum gegen das alte Top-Modell aus eigenem Hause und die aktuelle High-End-Konkurrenz von Nvidia behaupten. Während die Ergebnisse der GeForce GTX 485M vom mySN XMG P501 (Core i7-2920XM) und die Ergebnisse der GeForce GTX 480M vom DevilTech Fragbook DTX (Core i7-720QM) stammen, griffen wir für die Radeon HD 5870 - je nach Spiel - entweder auf Werte der DevilTech Hellmachine (Core i7-720QM) oder des Deviltech Devil 9700 DTX (Core i7-820QM) zurück. Um den Einfluss der CPU möglichst gering zu halten, haben wir für unseren Vergleich (sehr) hohe Grafikeinstellungen und eine Full-HD-Auflösung von 1920 x 1080 gewählt.
Call of Duty: Black Ops
Action-Spiele aus der First-Person-Ansicht erfreuen sich auch weiterhin größter Beliebtheit. Der neuste Spross der Call of Duty Familie ist ein Paradebeispiel dafür, allein innerhalb der ersten 24 Stunden gingen angeblich mehrere Millionen Exemplare über die (virtuelle) Ladentheke. Bei den illegalen Downloads nimmt Black Ops ebenfalls die Spitzenposition des Jahres 2010 ein. Nach diversen Benchmarks scheint uns die Veröffentlichung von Black Ops allerdings etwas verfrüht gewesen zu sein. Auf vielen Systemen kommt es – unabhängig von den gewählten Settings – zu deftigen Rucklern im Spielablauf.
Technisch basiert Black Ops auf der etwas angegrauten Modern Warfare Engine, die schon von Mittelklasse-GPUs in guter Optik dargestellt werden kann. Um die Radeon HD 6970M so richtig zu fordern, setzten wir deshalb auf sehr hohe Details, 4x Antialiasing und 8x anisotrope Filterung. Das Eurocom W860CU Cougar quittierte diese Einstellungen mit durchschnittlich 61.9 fps - ein sehr gutes Resultat. Die GeForce GTX 485M legt nochmals eine Schippe drauf, 71.4 fps sind ein Plus von 15%.
Call of Duty: Black Ops | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | extra, 4xAA, 8xAF | 61.9 fps | |
1360x768 | high, 2xAA, 4xAF | 65.3 fps | |
1024x768 | medium, 0xAA, 0xAF | 67.3 fps | |
800x600 | low (all off), 0xAA, 0xAF | 76.7 fps |
Mafia 2
Einer der wohl besten Action-Titel der PC-Spielegeschichte bekam nach ganzen acht Jahren Entwicklungszeit endlich seinen lang ersehnten Nachfolger. Trotz der dichten Atmosphäre blieb Mafia 2 insgesamt leider hinter den hochgesteckten Erwartungen zurück. Pluspunkte hat sich das Gangster-Epos jedoch durch seinen integrierten Benchmarks verdient, den wir mit hohen Details, 16x AF und einer Auflösung von 1920 x 1080 laufen ließen.
Der Radeon HD 6970M bereitet der Third-Person-Titel keinerlei Schwierigkeiten, 52.3 fps sind ein tadelloses Ergebnis. Die GeForce GTX 485M kann sich mit 58.3 fps zumindest auf dem Papier distanzieren, ein Vorsprung von 11% ist subjektiv nicht wahrnehmbar. GeForce GTX 480M (40.9 fps) und Radeon HD 5870 (42.1 fps) geraten dagegen ins Hintertreffen.
Mafia 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | high, 0xAA, 16xAF | 52.3 fps | |
1360x768 | high, 0xAA, 16xAF | 67.4 fps | |
1024x768 | medium, 0xAA, 8xAF | 69.8 fps | |
800x600 | low, 0xAA, 0xAF | 71.6 fps |
Starcraft 2
Der extrem erfolgreiche Echtzeit-Strategie-Hit von Entwicklerlegende Blizzard sahnte weltweit Top-Wertungen ab. Grundsätzlich verfügt Starcraft 2 über moderate Hardwareanforderungen, doch sofern sich viele Einheiten auf dem Bildschirm tummeln, wird auch stärkeren Systemen einiges abverlangt. Um dem Hardwarebedarf von späteren Missionen Rechnung zu tragen, diente als Benchmarksequenz das anspruchsvolle Intro der Herausforderung „For the Swarm“. Die Auflösung betrug 1920 x 1080, die Details waren auf der Ultra-Stufe.
Bei Starcraft 2 handelte es sich um eines der wenigen Spiele, in dem die GeForce GTX 485M von der Radeon HD 6970M überflügelt wurde. Mit 56.5 zu 58.0 fps fällt der Unterschied aber sehr gering aus. Als nicht ganz so gering offenbarte sich die Differenz zur GeForce GTX 480M und Radeon HD 5870, 36.8 bzw. 37.2 fps sind rund ein Drittel weniger.
StarCraft 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | ultra | 58 fps | |
1360x768 | high | 65.5 fps | |
1360x768 | medium | 66.1 fps | |
1024x768 | low | 178.7 fps |
Metro 2033
Der atmosphärisch dichte Ego-Shooter der ukrainischen Entwickler 4A Games stellt eine gelungene Umsetzung von Dmitry Glukhovsky´s spannender Romanvorlage dar. Das Spiel zeichnet sich dabei nicht nur durch knackscharfe Texturen und einen hohen Detailgrad, sondern auch durch einen übermäßigen Hardwarehunger aus. An sehr hohen Details, dem DirectX 11 Modus, AAA (Analytical Antialiasing), 4x AF und einer Auflösung von 1920 x 1080 sind bisher sogar Dual-GPU-Systeme wie die GeForce GTX 480M SLI gnadenlos gescheitert.
Insofern verwundert es nicht, dass die Radeon HD 6970M unsere Benchmarksequenz (Anfang des Singleplayers) mit 18.0 fps eher schlecht als recht wiedergab. Die GeForce GTX 485M tut sich noch etwas schwerer, mit 16.1 fps (-11%) braucht man erst gar nicht in Moskaus Metro-Netz abzutauchen. GeForce GTX 480M (11.8 fps) und Radeon HD 5870 (10.9 fps) zeigen sich ebenfalls völlig überfordert.
Metro 2033 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | Very High DX11, AAA, 4xAF | 18 fps | |
1600x900 | High DX10, AAA, 4xAF | 47.9 fps | |
1360x768 | Normal DX10, AAA, 4xAF | 77.2 fps | |
800x600 | Low DX9, AAA, 4xAF | 94.3 fps |
Battlefield: Bad Company 2
Der aktuelle Battlefield Ableger schafft es im Multiplayer vorzüglich, taktische Elemente mit einem actionreichen Spielablauf zu vermengen. Der Singleplayer fällt im Vergleich dazu etwas ab, die Call of Duty Konkurrenz weiß den Spieler mit geschickten Scripts und spektakulärer Inszenierung eher in seinen Bann zu ziehen. Um eine möglichst hohe Konstanz zu gewährleisten, musste als Benchmark die automatisch ablaufende Bootsfahrt zu Beginn der Einzelspielers herhalten. Hohe Details, 4x AA, 8x AF und eine Auflösung von 1920 x 1080 wurden in der Vergangenheit nur von den wenigsten Grafikkarten angemessen befeuert.
Während sich die Radeon HD 5870 im Test auf passable 33.1 fps einpendelte, erreichte die GeForce GTX 480M angenehme 38.0 fps. Radeon HD 6970M und GeForce GTX 485M performen nochmals ein ganzes Stück schneller, 47.6 respektive 49.5 fps sind ein ausgezeichnetes und ungemein flüssiges Ergebnis. Einer ausgiebigen Mehrspielerhatz steht mit der Radeon HD 6970M also nichts im Wege.
Battlefield: Bad Company 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | high, HBAO on, 4xAA, 8xAF | 47.6 fps | |
1366x768 | high, HBAO on, 1xAA, 4xAF | 82.9 fps | |
1366x768 | medium, HBAO off, 1xAA, 1xAF | 111.4 fps | |
1024x768 | low, HBAO off, 1xAA, 1xAF | 132.5 fps |
Call of Duty: Modern Warfare 2
Ego-Shooter, die sowohl im Singleplayer als auch im Multiplayer zu überzeugen wissen, sind äußerst rar gesät. Modern Warfare 2 von Call of Duty Begründer Infinity Ward ist eine dieser seltenen Ausnahmen. Die nicht mehr ganz taufrische Grafikengine entlockt High-End-Grafikkarten allerdings kaum mehr als ein müdes Lächeln. Unsere mehrminütige Benchmarksequenz führten wir gleich mit sehr hohen Details, 4x AA und einer Auflösung von 1920 x 1080 durch.
Angesichts einer durchschnittlichen Bildwiederholrate von 50.7 respektive 47.9 fps ist man schon mit einer Radeon HD 5870 bzw. GeForce GTX 480M völlig ausreichend für die intensiven Schusswechsel gerüstet. Die Radeon HD 6970M hat es mit 67.1 fps derweil auf noch höhere Leistungsregionen abgesehen, wobei der Spitzenplatz wieder einmal von der GeForce GTX 485M eingenommen wird (76.3 fps).
CoD Modern Warfare 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | all on/max vsync off, textures extra, 4xAA | 67.1 fps | |
1366x768 | all on/high vsync off, high textures, 4xAA | 94.9 fps | |
1024x768 | all on/med vsync off, normal textures, 2xAA | 105.2 fps | |
800x600 | all off/low vsync off, low textures, 0xAA | 172.9 fps |
Risen
Nach dem unglaublich verbuggten Gothic 3 kam es zum folgenreichen Streit zwischen Entwickler Piranha Bytes und Publisher JoWood. Während JoWood die Lizenz behielt, verließ Piranha Bytes das sinkende Schiff. In der Folgezeit fanden die Gothic-Väter beim Publisher Deep Silver Unterschlupf und brachten im Jahre 2009 den größtenteils gelungenen, geistigen Nachfolger Risen unters Volk. Grafisch ist Risen sicherlich keine Bombe, hohe Details, 4x AF und eine Auflösung von 1920 x 1080 verlangen dennoch nach einer starken Hardware.
Mit einer Radeon HD 6970M lässt es sich äußerst ruckelfrei über die glaubwürdig gestaltete Inselwelt steuern, von durchschnittlich 45.2 fps können die meisten Notebooks nur träumen. Mit diesem Resultat ordnet sich die Radeon HD 6970M zwischen der GeForce GTX 480M (33.7 fps) und der GeForce GTX 485M (52.7 fps) ein. Die Radeon HD 5870 zieht mit 31.6 fps als Vierter vom Felde.
Risen | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | high/all on, 0xAA, 4xAF | 45.2 fps | |
1366x768 | all on/high, 4xAF | 60.4 fps | |
1024x768 | all on/med, 2xAF | 78.3 fps | |
800x600 | all off/low, 0xAF | 97.6 fps |
Need for Speed: Shift
Das realistisch angehauchte Need for Speed Shift fiel in der Vergangenheit nicht zuletzt durch seine Vorliebe für Nvidia-GPUs auf. So ging ein Vergleich bei ähnlich schnellen Grafikkarten meist deutlich zugunsten von Nvidia aus. Ein Test mit hohen Details, 4x AA und der Auflösung 1920 x 1080 (Rundkurs London) bestätigte, dass dieser Trend auch mit Erscheinen der Radeon HD 6000M Serie weiter existiert.
Anstatt auf Höhe der GeForce GTX 485M (70.7 fps) zu performen, orientiert sich die Radeon HD 6970M (52.2 fps) eher an der durchschnittlichen Bildwiederholrate der GeForce GTX 480M (52.6 fps). Mit Blick auf die Radeon HD 5870 (41.5 fps) reicht es immerhin für eine Leistungssteigerung von 26%.
Need for Speed Shift | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | all on/high, 4xAA, triliniarAF | 52.2 fps | |
1366x768 | all on/high, 4xAA, triliniarAF | 56.6 fps | |
1024x768 | all on/med, 2xAA, triliniarAF | 53.5 fps |
Colin McRae: Dirt 2
Dass eine bildhübsche Grafik nicht nur in Ego-Shootern zu finden ist, beweist Codemasters mit seinem Rennspiel Dirt 2. Zahlreiche DirectX 11 Effekte wie Tessellation verzücken die Augen und sorgen beispielsweise für authentisch aufschäumendes Wasser. Wie schon Need for Speed Shift tendiert auch Colin McRae Dirt 2 merklich in Richtung Nvidia.
Im integrierten Benchmark ist die GeForce GTX 485M beim Einsatz von sehr hohen Details, 4x AA und der Auflösung 1920 x 1080 dazu in der Lage, die Radeon HD 6970M um beachtliche 47% zu überholen (70.3 gegen 47.7 fps). Selbiges Bild ergibt sich beim Vergleich zwischen Radeon HD 5870 und GeForce GTX 480M, mit 30.9 zu 46.9 fps sprintet letztere um mehr als 50% davon.
Colin McRae: DIRT 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | Ultra Preset, 4xAA | 47.7 fps | |
1360x768 | High Preset, 2xAA | 73.2 fps | |
1024x768 | Medium Preset, 0xAA | 93.9 fps | |
800x600 | Low Preset, 0xAA | 95.2 fps |
Crysis
Zuletzt musste sich die Radeon HD 6970M in Crysis beweisen. Trotz seines Alters von über drei Jahren begeistert der Ego-Shooter auch heutzutage noch mit einer herausragenden Optik. Aufgrund seiner hohen Hardwareanforderungen durfte Crysis in unserem Vergleich natürlich nicht fehlen. Der integrierte Benchmark konnte mit sehr hohen Details und einer Auflösung von 1920 x 1080 bisher von keiner einzigen Single-GPU flüssig wiedergegeben werden.
Selbst die GeForce GTX 485M beißt sich an diesen anspruchsvollen Settings die Zähne aus, mit 22.6 fps läuft der GPU-Benchmark nicht ganz ruckelfrei. Die Radeon HD 6970M zieht überraschenderweise um 9% vorbei, 24.6 fps hatte noch keine einzelne Grafikkarte zuvor geschafft. Mit einer GeForce GTX 480M oder Radeon HD 5870 verkommt der Benchmark indes zur Ruckelorgie, magere 16.1 bzw. 17.1 fps eignen sich nicht zum Spielen.
Crysis - GPU Benchmark | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | Very High, 0xAA, 0xAF | 24.6 fps | |
1024x768 | High | 57.9 fps | |
1024x768 | Medium, 0xAA, 0xAF | 67.6 fps | |
1024x768 | Low, 0xAA, 0xAF | 107.6 fps |
Benchmarkübersicht
Zusätzlich zu den im Text erwähnten Benchmarks haben wir die Radeon HD 6970M noch einigen weiteren Spieletests unterzogen, die Sie in folgender Übersicht sehen (für die Settings einfach über die jeweiligen Werte fahren). Auf eine nähere Erläuterung haben wir an dieser Stelle verzichtet. Falls Sie sich genauer über die Leistungsfähigkeit einzelner Grafikkarten informieren wollen, sei Ihnen unsere ausführliche Spieleliste ans Herz gelegt.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Half Life 2 - Lost Coast Benchmark (2005) | 204.8 | |||
Call of Juarez Benchmark (2006) | 83.3 | |||
Crysis - GPU Benchmark (2007) | 107.6 | 67.6 | 57.9 | 24.6 |
Crysis - CPU Benchmark (2007) | 137.5 | 65.5 | 55.8 | 22.8 |
Call of Duty 4 - Modern Warfare (2007) | 188.5 | 117 | 103.4 | |
Far Cry 2 (2008) | 120.9 | 91.4 | 61.6 | |
Left 4 Dead (2008) | 157.3 | 120.5 | ||
F.E.A.R. 2 (2009) | 156.5 | 106.3 | 101.1 | 85 |
Anno 1404 (2009) | 133.4 | 82.2 | ||
Colin McRae: DIRT 2 (2009) | 95.2 | 93.9 | 73.2 | 47.7 |
Need for Speed Shift (2009) | 53.5 | 56.6 | 52.2 | |
Resident Evil 5 (2009) | 102.6 | 80.1 | 75.7 | |
Risen (2009) | 97.6 | 78.3 | 60.4 | 45.2 |
CoD Modern Warfare 2 (2009) | 172.9 | 105.2 | 94.9 | 67.1 |
Battlefield: Bad Company 2 (2010) | 132.5 | 111.4 | 82.9 | 47.6 |
Metro 2033 (2010) | 94.3 | 77.2 | 47.9 | 18 |
StarCraft 2 (2010) | 178.7 | 66.1 | 65.5 | 58 |
Mafia 2 (2010) | 71.6 | 69.8 | 67.4 | 52.3 |
Fifa 11 (2010) | 301.2 | 229.7 | 200.6 | 168.3 |
Call of Duty: Black Ops (2010) | 76.7 | 67.3 | 65.3 | 61.9 |
Videobeschleunigung
Um den Prozessor bei der Berechnung von hochauflösendem Videomaterial zu entlasten, hat AMD der Radeon HD 6970M einen Video Decoder spendiert. Der UVD3 beherrscht neben den (schon beim UVD2 unterstützten) Formaten MPEG-4, MPEG-2, H.264, AVC und VC-1 nun auch eine Dekodierung von DivX/Xvid (MPEG-4 Part 2) und 3D Blu-Rays (MVC). Nach unseren Tests können wir dem UVD3 eine sehr gute Leistung bescheinigen, bei der Wiedergabe von H.264 und VC-1-Videos (1920 x 1080) betrug die CPU-Auslastung meist 0%. Eine Flash-Wiedergabe per Internet (1920 x 1080) mündet in einer CPU-Auslastung von rund 4%, was immer noch einem tadellosen Wert entspricht. Auf den GPU-Takt hatte das Dateiformat übrigens keinen Einfluss, die Radeon HD 6970M lief stets mit 300 MHz (Kern) bzw. 900 MHz (Speicher).
Energieverbrauch
Dass eine hohe Leistung meist auch im einem hohen Energieverbrauch einhergeht, dürfte wohl jedem bekannt sein. Gerade unter Last erweist sich die Radeon HD 6970M alles andere als sparsam, das Eurocom W860CU Cougar (Core i7-740QM) zog deftige 131.5 – 182.6 Watt aus der Steckdose. Die Radeon HD 5870 genehmigt sich im Vergleich dazu teils spürbar weniger, das MSI GX660R (Core i7-720QM) blieb mit 117.2 – 150.6 Watt ebenso unter diesem Wert wie das DevilTech Devil 9700 DTX (Core i7-820QM) mit 124.5 – 165.4 Watt. Sogar an der GeForce GTX 480M zieht die Radeon HD 6970M leicht vorbei, das DevilTech Fragbook DTX (Core i7-720QM) kam im Test auf 123.0 – 172.0 Watt.
Im Idle-Betrieb ist AMD hingegen eine Verbesserung der Energieeffizienz gelungen, 34.5 – 46.6 Watt (Gesamtsystem) stehen für einen verhältnismäßig moderaten Verbrauch. Sowohl die Radeon HD 5870 (48.0 – 52.1 Watt beim MSI GX660R & 53.9 – 61.9 Watt beim DevilTech Devil 9700 DTX) als auch die GeForce GTX 480M (44.9 – 50.1 Watt beim DevilTech Fragbook DTX) können diesbezüglich nicht ganz mithalten.
Dem ungeachtet waren die Akkulaufzeiten des Eurocom W860CU Cougar ziemlich enttäuschend. Dem schwachen drei Zellen Akku (3800 mAh, 42.18 Wh) ging im Classic Test von Battery Eater nach gerade einmal 25 Minuten der Saft aus (maximale Helligkeit & deaktivierte Energiesparoptionen). Selbst im Readers Test von Battery Eater konnte sich das Eurocom W860CU Cougar nicht über eine Marke von einer Stunde retten (minimale Helligkeit & maximale Energiesparoptionen). Sofern der Radeon HD 6970M also kein starker Akku zur Seite gestellt wird und auf auf optionale Grafikumschaltung verzichtet wird, muss sich der Notebookbesitzer mit einer extrem eingeschränkten Mobilität begnügen.
Aus / Standby | 0.4 / 1.2 Watt |
Idle | 34.5 / 41.5 / 46.6 Watt |
Last |
131.5 / 182.6 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC-940 |
Fazit
Insgesamt liefert die Radeon HD 6970M eine beeindruckende Vorstellung ab. AMDs altes Top-Modell, die Radeon HD 5870, wird über alle Benchmarks hinweg um durchschnittlich 50% abgehängt – eine beachtliche Leistung. Sogar Nvidia´s bärenstarke GeForce GTX 480M hat merklich das Nachsehen, 33% heißt es zugunsten der Radeon HD 6970M. Einzig an die GeForce GTX 485M kommt die AMD-GPU nicht ganz heran, Nvidia´s neues High-End-Modell rechnete im Test knapp 12% schneller. Da die Benchmarks der GeForce GTX 485M allerdings in Kombination mit einem pfeilschnellen Sandy Bridge Prozessor entstanden, muss dieser Rückstand nicht das Ende der Fahnenstange bedeuten. Mit entsprechender CPU könnte die Radeon HD 6970M durchaus noch zur GeForce GTX 485M aufschließen.
Abseits von der reinen Leistung ist vor allem der – im Vergleich zur Radeon HD 5870 - gesunkene Energiebedarf im Idle-Betrieb und der erweiterte Featureumfang zu loben. Der UVD3 Video Decoder entlastet die CPU erheblich, per HD3D ist der Nutzer zudem für die dritte Dimension gerüstet. Jedoch scheint uns die Radeon HD 6970M eher für das 17-Zoll Format geeignet: das 15.6-zöllige Eurocom W860CU Cougar operierte bezüglich Temperatur, Lautstärke und Stromversorgung an der Grenze des Machbaren respektive Zumutbaren.
Nach Abschluss aller Tests ergibt sich folgendes Urteil: Anspruchsvolle Gamer erhalten mit der Radeon HD 6970M eine äußerst potente Grafikkarte, die die meisten Spiele in hohen Auflösungen und maximalen Details flüssig darstellen kann. Nur bei wenigen Ausnahmen wie Metro 2033 oder Crysis sollte man es für eine ruckelfreie Wiedergabe nicht allzu sehr mit den Grafikeinstellungen übertreiben. Teure, stromhungrige und fehleranfällige Dual-GPU-Systeme (z.B. GeForce GTX 460M SLI) lohnen sich indes nur für absolute Performance-Enthusiasten, die meisten Gamer werden mit einer Radeon HD 6970M oder GeForce GTX 485M perfekt bedient.