Razer Wolverine V3 Pro zum Launch im Kurztest: HyperTrigger und HyperSpeed machen den Unterschied
Der Razer Wolverine V3 Pro sieht dem regulären Xbox Wireless Controller (ca. 47 Euro auf Amazon) recht ähnlich, schon beim Auspacken und ersten Anfassen zeigt sich aber, dass das Gamepad von Razer in einer anderen Liga spielt, vor allem was das Klick-Feedback des D-Pad, der ABXY-Buttons und der Schulterbuttons betrifft.
Für Xbox, PC und Steam Deck, aber nicht universell kompatibel
Der Razer Wolverine V3 Pro wird als Controller für die Xbox Series X|S und für Windows-PCs vermarktet. Razer liefert sowohl ein USB-Kabel als auch ein USB-A-Dongle mit. Mit beidem klappt die Verbindung zu einem PC und einer Xbox per Plug and Play – es muss keine zusätzliche Software heruntergeladen werden, um den Controller verwenden zu können. Eine Xbox kann mit dem Controller auch bequem ein- und ausgeschaltet werden.
Durch Razers "HyperSpeed Wireless"-Technologie soll Lag auch drahtlos minimiert werden, über ein USB-Kabel kann im "Turnier-Modus" sogar eine Abtastrate von 1.000 Hz aktiviert werden. Das Dongle ist vergleichsweise groß, bot im Test aber auch eine exzellente Verbindungsqualität, selbst in schwierigeren Umgebungen, in denen beispielsweise ein Asus ROG Omni-Receiver bereits längst aufgegeben hatte.
Auch wenn dies von Razer nicht explizit vermarktet wird, kann der Wolverine V3 Pro durch das USB-Dongle auch mit einer älteren Xbox One oder mit einem Steam Deck drahtlos verwendet werden. Im Test konnte das Gamepad aber nicht mit einem Mac genutzt werden, weder über das Dongle noch über das Kabel. Während der Controller Bluetooth unterstützt, ist es nicht möglich, den Wolverine V3 Pro als Bluetooth-Gamepad für ein Smartphone oder Tablet zu verwenden. Stattdessen kommt Bluetooth lediglich zum Einsatz, um die zugehörige Smartphone-App verwenden zu können.
HyperTrigger und Paddles machen den Unterschied
Neben den zusätzlichen Konfigurations-Möglichkeiten bietet der Wolverine V3 Pro vor allem zwei bedeutende Vorteile gegenüber dem regulären Xbox Wireless Controller. Allen voran die Razer HyperTrigger, die es ermöglichen, durch einen Schieberegler an der Rückseite jederzeit zwischen analogen und digitalen Triggern zu wechseln. Im digitalen Modus fühlen sich die Trigger wie hochwertige Maustasten an, und lösen bedeutend schneller aus, wodurch beispielsweise die Reaktionszeit bei einem First-Person-Shooter reduziert werden kann.
Auf der Rückseite sind darüber hinaus vier zusätzliche Tasten angebracht, die bequem mit dem Mittel- und Ringfinger bedient werden können. Die Funktion dieser Tasten kann frei konfiguriert werden. Wer noch mehr Tasten benötigt, findet neben den vier regulären Schultertasten auch "M1"- und "M2"-Buttons an der Oberseite, die bequem mit dem Zeigefinger erreicht werden können.
Die Analog-Sticks sind magnetisch befestigt, und können daher mit wenigen Handgriffen getauscht werden. Razer liefert einen längeren Stick mit, durch den Spieler präziser zielen können sollen, sowie einen kürzeren Stick mit nach außen gewölbter Oberfläche, der die Geschwindigkeit erhöhen soll, wodurch sich dieser etwa bei der Nutzung einer Schrotflinte anbietet. Die Sticks setzen auf Hall-Effekt-Sensoren, sodass diese gegen Drift gewappnet sind.
Das D-Pad, die ABXY-Buttons und die Schultertasten bieten erstklassiges Klick-Feedback, sodass nie ein Zweifel besteht, ob eine Taste erfolgreich gedrückt wurde oder nicht – im direkten Vergleich ist der Unterschied zu Microsofts Xbox Wireless Controller massiv. Ein weiterer Vorteil ist, dass Mehrere Profile angelegt werden können, sodass die Tastenbelegung für jedes Spiel angepasst werden kann.
Volle Kontrolle durch die Razer Controller App
Um Einstellungen des Controllers anzupassen oder die Funktion der Paddles zu definieren, können Nutzer auf die Razer Controller App zurückgreifen, die im Microsoft Store sowohl für Windows als auch für die Xbox zur Verfügung steht. Die App gibts auch für Smartphones, wobei der Controller in diesem Fall über Bluetooth verbunden werden muss. Praktisch: Durch die Smartphone-App können Tasten angepasst werden, ohne das Spiel verlassen zu müssen.
Da die Smartphone-App zum Zeitpunkt des Tests noch nicht mit dem Wolverine V3 Pro kompatibel war, konnten wir nur die Apps für Xbox und PC ausprobieren. Beide Versionen der App bieten dieselbe Funktionalität, und erkannten den Controller ohne Probleme. Allen voran kann die Funktion der vier Paddles und der beiden zusätzlichen Schulter-Buttons angepasst werden. Razer erlaubt zwar keine Makros, gibt Spielern aber immerhin die Möglichkeit, die Empfindlichkeit der Analog-Sticks anzupassen, und mit den zusätzlichen Tasten zwischen einer höheren und einer geringeren Empfindlichkeit zu wechseln.
Auch die Totzonen der Sticks können angepasst werden. Darüber hinaus ist es möglich, einzustellen, nach wie vielen Minuten der Controller in den Standby-Modus wechselt. Die Farbe und Helligkeit der RGB-Beleuchtung im Razer-Logo kann bei Bedarf angepasst werden. Glücklicherweise lässt sich die Beleuchtung auch gänzlich abschalten, sodass diese beim Zocken in einem dunkeln Raum nicht stört – ein maßgeblicher Vorteil gegenüber dem offiziellen Xbox-Controller, dessen beleuchtetes Xbox-Logo fast schon blendet.
Transporttasche inklusive, aber ohne USB-C-Dongle
Razer liefert den Wolverine V3 Pro mit einer hochwertigen Hartschalen-Transporttasche, durch welche der Controller ohne Bedenken in einen Rucksack geworfen werden kann. Darüber hinaus liefert Razer ein hochwertiges USB-A auf USB-C Kabel, zwei alternative Analog-Sticks und den Razer HyperSpeed Wireless Transmitter mit. Das Dongle besitzt einen USB-A-Stecker, ein Adapter auf USB-C fehlt, sodass dieser separat gekauft werden muss, wenn der Controller über einen USB-C-Anschluss betrieben werden soll.
Pro
+ HyperTrigger (analog und digital)
+ Kein Lag durch USB-Dongle
+ Hochwertige Transporttasche
+ Gute Windows- und Xbox-App
+ Kompatibel mit Windows, Xbox und Steam Deck ...
Contra
– ... aber nicht mit macOS, Android oder iOS
– Rumble nicht konfigurierbar
– Kein Support für Makros
– Bluetooth nur für Smartphone-App
– Kein USB-C-Adapter im Lieferumfang
Fazit
Der Razer Wolverine V3 Pro hat sich im Testzeitraum von rund zwei Wochen als zuverlässiger Controller mit hochwertigen Tasten erwiesen, die allesamt ein unmissverständliches Klick-Feedback bieten können. Die Hall-Effekt-Sticks reagieren präzise, die zugehörige App macht das Konfigurieren der Sticks, der zusätzlichen Funktionstasten und der RGB-Beleuchtung zum Kinderspiel.
Das Highlight der Ausstattung sind die HyperTrigger, die wahlweise als analoge, oder aber als exzellente digitale Trigger fungieren können.
Die drahtlose Verbindung per Razer HyperSpeed Wireless funktioniert ohne spürbaren Lag, auch in schwierigen Umgebungen. Da sich der Wolverine V3 Pro im Kurztest keine großen Schwächen geleistet hat, gibt es eine klare Empfehlung für Spieler, die bereit sind, für ein Gamepad für Xbox, PC oder Steam Deck den happigen Preis von 230 Euro zu bezahlen.
Nicht zu empfehlen ist der Wolverine V3 Pro dagegen für Kunden, die einen Controller für alle Geräte suchen – mit einem Mac, einem Smartphone, mit günstigeren Gaming-Handhelds auf Linux- oder Android-Basis oder auch einem Apple TV kann der Wolverine V3 Pro nämlich nicht verwendet werden. Auch der Verzicht auf Makros könnte für einige Kunden ein Dealbreaker sein. Rumble funktioniert, ist aber weder besonders stark noch präzise, und kann in der App auch nicht angepasst werden.
Preis und Verfügbarkeit
Der Razer Wolverine V3 Pro kommt in Deutschland für eine unverbindliche Preisempfehlung von 229,99 Euro auf den Markt. Die Razer Wolverine V3 Tournament Edition, die ausschließlich verkabelt verwendet werden kann, und die auf das RGB-Logo verzichtet, kostet 119,99 Euro.
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